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Martens, Eduard von: Die preussische Expedition nach Ost-Asien. Nach amtlichen Quellen. Zoologischer Teil. Zweiter Band. Berlin, 1867.

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Nanina rugata von Celebes.

Helix Celebensis Pfr. Journ. conch. X. 1862 p. 229, pl. 10., fig. 3.
ist ebenfalls der striata sehr ähnlich, aber etwas höher, in den
Umrissen an rareguttata erinnernd, Durchmesser 271/2, Höhe 22 Mill.
Als Vaterland wird "Rhwo" auf Celebes angegeben, nach Gassies in
Bordeaux; einen solch barbarischen Namen oder irgend einen ähnlichen
finde ich auf keiner Karte und in keiner Beschreibung dieser Insel;
dagegen gibt es unweit Singapore eine noch holländische Insel, deren
Namen bald Riouw, bald Rhio geschrieben wird, und in Anbetracht der
nahen Verwandtschaft mit striata neige ich mich der Vermuthung zu,
dass diese gemeint ist. Dann wäre der Name Celebensis zu streichen.
Vielleicht ist sie überhaupt nur als Varietät von striata zu betrachten.

Nanina rugata Martens. Taf. 10., Fig. 3.

Helix cidaris (non Lam.) der meisten Sammlungen; Reeve conch. ic. fig. 464.

Helix Clairvillia (non Fer.) Reeve conch. ic. fig. 1454.

N. rugata Martens Monatsberichte der Berl. Akad. 1864 S. 528.

N. cidaris Wallace Proc. z. s. 1865 p. 406.

(Helix Humphreysiana Pfr. Chemn. ed. nov. 31., 3. 4. ex icone; an Pfr. mon. I. p. 43?.)

Testa anguste perforata, conoidea, angulata, striis aperturae
parallelis
confertis superne rugaeformibus, minute granulosis, inferne
laevibus sculpta, opaca, brunneorufa, peripheria pallida, infra hanc
fascia lata indefinita obscura; spira elata, conica; anfr. 6, sutura pro-
funda, concolore juncti, convexi, ultimus utrinque aequaliter convexus,
distincte angulatus, antice non descendens; apertura diagonalis,
lunato-rhombea, intus lactea; peristoma rectum, obtusum, margine
basali valde arcuato, columellari ad insertionem breviter reflexo.

a) Diam. maj. 48, min. 371/2, alt. 371/2; apert. long. 27, alt. 23 Mill.
b) " " 481/2, " 39, " 35; " " 29, " 24 "
c) " " 47, " 361/2, " 361/2, " " 25, " 211/2 "
d) " " 45, " 35, " 35, " " 26, " 22 "

Südl. Celebes, am Wasserfall bei Maros, selbst gesammelt (a).

Ebenfalls auf Celebes von Wallace gesammelt.

Mein Exemplar scheint sehr alt zu sein, der Mundsaum zeigt
viele Wachsthumsstreifen dicht auf einander und der Columellarrand
erscheint durch solche verdickt.

Diese Art hat wohl die Form, aber keineswegs die Sculptur
der N. Humphreysiana.

Die Vaterlandsangaben Timor und Amboina beruhen auf
irrthümlicher Identification mit den erwähnten Arten von Lamarck
und Ferussac. Im Leydener Museum als javanisch angegeben, wohl
Irrthum für Celebes, vergl. S. 210.


Nanina rugata von Celebes.

Helix Celebensis Pfr. Journ. conch. X. 1862 p. 229, pl. 10., fig. 3.
ist ebenfalls der striata sehr ähnlich, aber etwas höher, in den
Umrissen an rareguttata erinnernd, Durchmesser 27½, Höhe 22 Mill.
Als Vaterland wird »Rhwo« auf Celebes angegeben, nach Gassies in
Bordeaux; einen solch barbarischen Namen oder irgend einen ähnlichen
finde ich auf keiner Karte und in keiner Beschreibung dieser Insel;
dagegen gibt es unweit Singapore eine noch holländische Insel, deren
Namen bald Riouw, bald Rhio geschrieben wird, und in Anbetracht der
nahen Verwandtschaft mit striata neige ich mich der Vermuthung zu,
dass diese gemeint ist. Dann wäre der Name Celebensis zu streichen.
Vielleicht ist sie überhaupt nur als Varietät von striata zu betrachten.

Nanina rugata Martens. Taf. 10., Fig. 3.

Helix cidaris (non Lam.) der meisten Sammlungen; Reeve conch. ic. fig. 464.

Helix Clairvillia (non Fer.) Reeve conch. ic. fig. 1454.

N. rugata Martens Monatsberichte der Berl. Akad. 1864 S. 528.

N. cidaris Wallace Proc. z. s. 1865 p. 406.

(Helix Humphreysiana Pfr. Chemn. ed. nov. 31., 3. 4. ex icone; an Pfr. mon. I. p. 43?.)

Testa anguste perforata, conoidea, angulata, striis aperturae
parallelis
confertis superne rugaeformibus, minute granulosis, inferne
laevibus sculpta, opaca, brunneorufa, peripheria pallida, infra hanc
fascia lata indefinita obscura; spira elata, conica; anfr. 6, sutura pro-
funda, concolore juncti, convexi, ultimus utrinque aequaliter convexus,
distincte angulatus, antice non descendens; apertura diagonalis,
lunato-rhombea, intus lactea; peristoma rectum, obtusum, margine
basali valde arcuato, columellari ad insertionem breviter reflexo.

a) Diam. maj. 48, min. 37½, alt. 37½; apert. long. 27, alt. 23 Mill.
b) » » 48½, » 39, » 35; » » 29, » 24 »
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d) » » 45, » 35, » 35, » » 26, » 22 »

Südl. Celebes, am Wasserfall bei Maros, selbst gesammelt (a).

Ebenfalls auf Celebes von Wallace gesammelt.

Mein Exemplar scheint sehr alt zu sein, der Mundsaum zeigt
viele Wachsthumsstreifen dicht auf einander und der Columellarrand
erscheint durch solche verdickt.

Diese Art hat wohl die Form, aber keineswegs die Sculptur
der N. Humphreysiana.

Die Vaterlandsangaben Timor und Amboina beruhen auf
irrthümlicher Identification mit den erwähnten Arten von Lamarck
und Ferussac. Im Leydener Museum als javanisch angegeben, wohl
Irrthum für Celebes, vergl. S. 210.


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[229/0249] Nanina rugata von Celebes. Helix Celebensis Pfr. Journ. conch. X. 1862 p. 229, pl. 10., fig. 3. ist ebenfalls der striata sehr ähnlich, aber etwas höher, in den Umrissen an rareguttata erinnernd, Durchmesser 27½, Höhe 22 Mill. Als Vaterland wird »Rhwo« auf Celebes angegeben, nach Gassies in Bordeaux; einen solch barbarischen Namen oder irgend einen ähnlichen finde ich auf keiner Karte und in keiner Beschreibung dieser Insel; dagegen gibt es unweit Singapore eine noch holländische Insel, deren Namen bald Riouw, bald Rhio geschrieben wird, und in Anbetracht der nahen Verwandtschaft mit striata neige ich mich der Vermuthung zu, dass diese gemeint ist. Dann wäre der Name Celebensis zu streichen. Vielleicht ist sie überhaupt nur als Varietät von striata zu betrachten. Nanina rugata Martens. Taf. 10., Fig. 3. Helix cidaris (non Lam.) der meisten Sammlungen; Reeve conch. ic. fig. 464. Helix Clairvillia (non Fer.) Reeve conch. ic. fig. 1454. N. rugata Martens Monatsberichte der Berl. Akad. 1864 S. 528. N. cidaris Wallace Proc. z. s. 1865 p. 406. (Helix Humphreysiana Pfr. Chemn. ed. nov. 31., 3. 4. ex icone; an Pfr. mon. I. p. 43?.) Testa anguste perforata, conoidea, angulata, striis aperturae parallelis confertis superne rugaeformibus, minute granulosis, inferne laevibus sculpta, opaca, brunneorufa, peripheria pallida, infra hanc fascia lata indefinita obscura; spira elata, conica; anfr. 6, sutura pro- funda, concolore juncti, convexi, ultimus utrinque aequaliter convexus, distincte angulatus, antice non descendens; apertura diagonalis, lunato-rhombea, intus lactea; peristoma rectum, obtusum, margine basali valde arcuato, columellari ad insertionem breviter reflexo. a) Diam. maj. 48, min. 37½, alt. 37½; apert. long. 27, alt. 23 Mill. b) » » 48½, » 39, » 35; » » 29, » 24 » c) » » 47, » 36½, » 36½, » » 25, » 21½ » d) » » 45, » 35, » 35, » » 26, » 22 » Südl. Celebes, am Wasserfall bei Maros, selbst gesammelt (a). Ebenfalls auf Celebes von Wallace gesammelt. Mein Exemplar scheint sehr alt zu sein, der Mundsaum zeigt viele Wachsthumsstreifen dicht auf einander und der Columellarrand erscheint durch solche verdickt. Diese Art hat wohl die Form, aber keineswegs die Sculptur der N. Humphreysiana. Die Vaterlandsangaben Timor und Amboina beruhen auf irrthümlicher Identification mit den erwähnten Arten von Lamarck und Ferussac. Im Leydener Museum als javanisch angegeben, wohl Irrthum für Celebes, vergl. S. 210.

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Zitationshilfe: Martens, Eduard von: Die preussische Expedition nach Ost-Asien. Nach amtlichen Quellen. Zoologischer Teil. Zweiter Band. Berlin, 1867, S. 229. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/berg_ostasienzoologie02_1867/249>, abgerufen am 29.03.2024.