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Martens, Eduard von: Die preussische Expedition nach Ost-Asien. Nach amtlichen Quellen. Zoologischer Teil. Zweiter Band. Berlin, 1867.

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Kiefer der Heliceen.
Gruppen noch nicht bekannt und damit eine Auftheilung der bis-
herigen Gattung Helix in solche mit grob geripptem und solche
mit fein gestreiftem Kiefer noch nicht möglich ist. So bleibt mir
nur übrig, die abnehmende Ausdehnung des freien Mantels und die
zunehmende des Gehäuses nochmals als Leitfaden für die Reihen-
folge der Gattungen zu nehmen, ohne dass ich darum einen absoluten
Werth darauf legen wollte.

Die Heliceen zeigen nämlich wichtige Unterschiede in der
Beschaffenheit der Kiefer und der Zungenzähne; die Kiefer sind
bald glatt (Oxygnatha Mörch), bald mit mehr oder weniger starken
und zahlreichen senkrecht herablaufenden Leisten (Odontognatha)
oder auch nur Streifen (Aulacognatha) versehen. Minder wichtig
d. h. mit der natürlichen Gruppirung nach den Schalen minder
übereinstimmend ist das Vorhandensein eines mittleren Vorsprunges
bei den glatten, der Grad der Krümmung bei den gestreiften Kiefern.
Die hauptsächlichsten Differenzen, welche ich an den von mir in
Ostasien gesammelten Arten beobachtet habe, sind in folgendem
Holzschnitt dargestellt:

[Abbildung]
[Abbildung] 1.

Helicarion suturalis.
2. Nanina citrina.
3. -- distincta.
4. -- rareguttata.
5. -- amphidroma.
6. Trochomorpha Batjanensis.
7. Helix ptychostyla.
8. -- zonalis.
9. -- zonaria.
10. -- pubicepa.
11. Helix argillacea.
12. -- unguiculastra.
13. -- peliomphala.
14. -- Cochlostyla metaformis.
15. -- Bulimus contrarius.

Die Zähnchen der Zunge oder Reibplatte (radula) sind stets
in grosser Anzahl vorhanden, in Queerreihen geordnet; es sind
Plättchen mit emporragenden, nach rückwärts gekrümmten Spitzen,
das mittelste jeder Queerreihe symmetrisch, meist etwas schmaler
und kleiner, die seitlichen unsymmetrisch, weil dem mittleren sich

Kiefer der Heliceen.
Gruppen noch nicht bekannt und damit eine Auftheilung der bis-
herigen Gattung Helix in solche mit grob geripptem und solche
mit fein gestreiftem Kiefer noch nicht möglich ist. So bleibt mir
nur übrig, die abnehmende Ausdehnung des freien Mantels und die
zunehmende des Gehäuses nochmals als Leitfaden für die Reihen-
folge der Gattungen zu nehmen, ohne dass ich darum einen absoluten
Werth darauf legen wollte.

Die Heliceen zeigen nämlich wichtige Unterschiede in der
Beschaffenheit der Kiefer und der Zungenzähne; die Kiefer sind
bald glatt (Oxygnatha Mörch), bald mit mehr oder weniger starken
und zahlreichen senkrecht herablaufenden Leisten (Odontognatha)
oder auch nur Streifen (Aulacognatha) versehen. Minder wichtig
d. h. mit der natürlichen Gruppirung nach den Schalen minder
übereinstimmend ist das Vorhandensein eines mittleren Vorsprunges
bei den glatten, der Grad der Krümmung bei den gestreiften Kiefern.
Die hauptsächlichsten Differenzen, welche ich an den von mir in
Ostasien gesammelten Arten beobachtet habe, sind in folgendem
Holzschnitt dargestellt:

[Abbildung]
[Abbildung] 1.

Helicarion suturalis.
2. Nanina citrina.
3. — distincta.
4. — rareguttata.
5. — amphidroma.
6. Trochomorpha Batjanensis.
7. Helix ptychostyla.
8. — zonalis.
9. — zonaria.
10. — pubicepa.
11. Helix argillacea.
12. — unguiculastra.
13. — peliomphala.
14. — Cochlostyla metaformis.
15. — Bulimus contrarius.

Die Zähnchen der Zunge oder Reibplatte (radula) sind stets
in grosser Anzahl vorhanden, in Queerreihen geordnet; es sind
Plättchen mit emporragenden, nach rückwärts gekrümmten Spitzen,
das mittelste jeder Queerreihe symmetrisch, meist etwas schmaler
und kleiner, die seitlichen unsymmetrisch, weil dem mittleren sich

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[173/0193] Kiefer der Heliceen. Gruppen noch nicht bekannt und damit eine Auftheilung der bis- herigen Gattung Helix in solche mit grob geripptem und solche mit fein gestreiftem Kiefer noch nicht möglich ist. So bleibt mir nur übrig, die abnehmende Ausdehnung des freien Mantels und die zunehmende des Gehäuses nochmals als Leitfaden für die Reihen- folge der Gattungen zu nehmen, ohne dass ich darum einen absoluten Werth darauf legen wollte. Die Heliceen zeigen nämlich wichtige Unterschiede in der Beschaffenheit der Kiefer und der Zungenzähne; die Kiefer sind bald glatt (Oxygnatha Mörch), bald mit mehr oder weniger starken und zahlreichen senkrecht herablaufenden Leisten (Odontognatha) oder auch nur Streifen (Aulacognatha) versehen. Minder wichtig d. h. mit der natürlichen Gruppirung nach den Schalen minder übereinstimmend ist das Vorhandensein eines mittleren Vorsprunges bei den glatten, der Grad der Krümmung bei den gestreiften Kiefern. Die hauptsächlichsten Differenzen, welche ich an den von mir in Ostasien gesammelten Arten beobachtet habe, sind in folgendem Holzschnitt dargestellt: [Abbildung] [Abbildung 1. Helicarion suturalis. 2. Nanina citrina. 3. — distincta. 4. — rareguttata. 5. — amphidroma. 6. Trochomorpha Batjanensis. 7. Helix ptychostyla. 8. — zonalis. 9. — zonaria. 10. — pubicepa. 11. Helix argillacea. 12. — unguiculastra. 13. — peliomphala. 14. — Cochlostyla metaformis. 15. — Bulimus contrarius. ] Die Zähnchen der Zunge oder Reibplatte (radula) sind stets in grosser Anzahl vorhanden, in Queerreihen geordnet; es sind Plättchen mit emporragenden, nach rückwärts gekrümmten Spitzen, das mittelste jeder Queerreihe symmetrisch, meist etwas schmaler und kleiner, die seitlichen unsymmetrisch, weil dem mittleren sich

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Zitationshilfe: Martens, Eduard von: Die preussische Expedition nach Ost-Asien. Nach amtlichen Quellen. Zoologischer Teil. Zweiter Band. Berlin, 1867, S. 173. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/berg_ostasienzoologie02_1867/193>, abgerufen am 25.04.2024.