Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Martens, Eduard von: Die preussische Expedition nach Ost-Asien. Nach amtlichen Quellen. Zoologischer Teil. Erster Band. Berlin, 1876.

Bild:
<< vorherige Seite
Anmerkungen zu Madeira.
Fringilla Canaria L. canario, Kanarienvogel (butyracea auct.).
-- carduelis L. pinta silva, Distelfink.
-- petronia L. pardao, Ringsperling.
-- tintillon Webb et Berthelot = Canariensis Vieill, tentilhao,
nächster Verwandter unseres Buchfinken.
-- cannabina L. tinto rosso, Hänfling.
Cypselus unicolor Jardine, andorinha da serra, d. h. Bergschwalbe.
-- apus L. andorinha do mar, d. h. Meerschwalbe, ist unsere Thurm-
schwalbe.
Columba trocaz Heinecken = laurivora Webb et Berthelet, trocaz. (Dieses
ist der gewöhnliche portugiesische Name für wilde Tauben,
vielleicht von torques, Halsband, und ursprünglich der Ringel-
taube gehörig, jedenfalls unpassend auf einen nicht in Portugal
einheimischen Vogel als Artname angewandt.)
-- palumbus, pombo, Ringeltaube.
-- livia, pombinho, d. h. Täubchen, die südeuropäische Felsentaube.
Perdix rubra, perdiz, Rothes Rebhuhn.
-- coturnix, cordonez, Wachtel.
Scolopax rusticula L. galinhola, d. h. Hühnchen, unsere Waldschnepfe.
Larus argentatus (?) gaviota.
Die einheimischen Namen sind aus White's allgemeiner Schilderung von Madeira,
zweite Auflage, entnommen. Die mit gesperrter Schrift gedruckten finden sich nur
auf den atlantischen Inseln, nicht auf dem Festland von Europa oder Afrika. Ausser
den erwähnten sind noch manche andere Vögel zeitweise und vorübergehend auf
Madeira gesehen worden, ohne als deren wirkliche Bewohner gelten zu können,
darunter die meisten ebenfalls europäische, doch auch einige ächt tropisch-westafri-
kanische, z. B. Musophaga und nach Forster auch Loxia (Estrelda) astrild, L., eine
Kategorie, die im Verzeichniss der Brutvögel ganz fehlt.
Bis jetzt nirgends anders als auf Madeira bemerkt worden sind nur zwei Ar-
ten: Sylvia Heineckeni und Regulus Madeirensis, oder wenn man erstern nicht als
verschieden von S. atricapilla gelten lassen will, gar nur Eine.
5) Gray, catalogue of lizards, führt noch zwei andere Eidechsen als Bewohner
von Madeira an, Lacerta Galloti Dum. Bibr. und Platydactylus Delalandi Dum.
Bibr.; auch Herr Johnson kannte diese nicht, in der ersteren vermuthet er eine
Verwechslung der Fundortsangabe mit den kanarischen Inseln, die zweite soll nur
auf der Insel Salvages, südlich von Madeira, vorkommen. Lacerta Dugesii wird
schon von Forster l. c. S. 2 als Lacerta agilis mit dem Beisatz numerosissima auf-
geführt. Dieselbe Art lebt nach Morelet auch auf einer der azorischen Inseln,
Graciosa, er vermuthet aber auch sie von Menschen aus Madeira eingeführt.
Morelet notice sur l'histoire naturelle des Azores. Paris 1860, pag. 54.
6) Die Land- und Süsswassermollusken Madeira's sind mehrfach bearbeitet
worden. Die frühesten, aber noch sehr ungenügenden Nachrichten über Land-
schnecken der Madeira-Gruppe, namentlich auch die eigenthümlichen von Porto-
santo, gab Bowdich in seinem Werke: Excursion to Madeira etc. in the year 1823,
with an appendix containing zoological and botanical descriptions. London 1825.
Anmerkungen zu Madeira.
Fringilla Canaria L. canario, Kanarienvogel (butyracea auct.).
— carduelis L. pinta silva, Distelfink.
— petronia L. pardaõ, Ringsperling.
tintillon Webb et Berthelot = Canariensis Vieill, tentilhaõ,
nächster Verwandter unseres Buchfinken.
— cannabina L. tinto rosso, Hänfling.
Cypselus unicolor Jardine, andorinha da serra, d. h. Bergschwalbe.
— apus L. andorinha do mar, d. h. Meerschwalbe, ist unsere Thurm-
schwalbe.
Columba trocaz Heinecken = laurivora Webb et Berthelet, trocaz. (Dieses
ist der gewöhnliche portugiesische Name für wilde Tauben,
vielleicht von torques, Halsband, und ursprünglich der Ringel-
taube gehörig, jedenfalls unpassend auf einen nicht in Portugal
einheimischen Vogel als Artname angewandt.)
— palumbus, pombo, Ringeltaube.
— livia, pombinho, d. h. Täubchen, die südeuropäische Felsentaube.
Perdix rubra, perdiz, Rothes Rebhuhn.
— coturnix, cordonez, Wachtel.
Scolopax rusticula L. galinhola, d. h. Hühnchen, unsere Waldschnepfe.
Larus argentatus (?) gaviota.
Die einheimischen Namen sind aus White’s allgemeiner Schilderung von Madeira,
zweite Auflage, entnommen. Die mit gesperrter Schrift gedruckten finden sich nur
auf den atlantischen Inseln, nicht auf dem Festland von Europa oder Afrika. Ausser
den erwähnten sind noch manche andere Vögel zeitweise und vorübergehend auf
Madeira gesehen worden, ohne als deren wirkliche Bewohner gelten zu können,
darunter die meisten ebenfalls europäische, doch auch einige ächt tropisch-westafri-
kanische, z. B. Musophaga und nach Forster auch Loxia (Estrelda) astrild, L., eine
Kategorie, die im Verzeichniss der Brutvögel ganz fehlt.
Bis jetzt nirgends anders als auf Madeira bemerkt worden sind nur zwei Ar-
ten: Sylvia Heineckeni und Regulus Madeirensis, oder wenn man erstern nicht als
verschieden von S. atricapilla gelten lassen will, gar nur Eine.
5) Gray, catalogue of lizards, führt noch zwei andere Eidechsen als Bewohner
von Madeira an, Lacerta Galloti Dum. Bibr. und Platydactylus Delalandi Dum.
Bibr.; auch Herr Johnson kannte diese nicht, in der ersteren vermuthet er eine
Verwechslung der Fundortsangabe mit den kanarischen Inseln, die zweite soll nur
auf der Insel Salvages, südlich von Madeira, vorkommen. Lacerta Dugesii wird
schon von Forster l. c. S. 2 als Lacerta agilis mit dem Beisatz numerosissima auf-
geführt. Dieselbe Art lebt nach Morelet auch auf einer der azorischen Inseln,
Graciosa, er vermuthet aber auch sie von Menschen aus Madeira eingeführt.
Morelet notice sur l’histoire naturelle des Azores. Paris 1860, pag. 54.
6) Die Land- und Süsswassermollusken Madeira’s sind mehrfach bearbeitet
worden. Die frühesten, aber noch sehr ungenügenden Nachrichten über Land-
schnecken der Madeira-Gruppe, namentlich auch die eigenthümlichen von Porto-
santo, gab Bowdich in seinem Werke: Excursion to Madeira etc. in the year 1823,
with an appendix containing zoological and botanical descriptions. London 1825.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <note place="end" n="4)"><pb facs="#f0039" n="21"/><fw place="top" type="header">Anmerkungen zu Madeira.</fw><lb/><list><item>Fringilla <hi rendition="#g">Canaria</hi> L. canario, Kanarienvogel (butyracea auct.).</item><lb/><item>&#x2014; carduelis L. pinta silva, Distelfink.</item><lb/><item>&#x2014; petronia L. pardaõ, Ringsperling.</item><lb/><item>&#x2014; <hi rendition="#g">tintillon</hi> Webb et Berthelot = Canariensis Vieill, tentilhaõ,<lb/>
nächster Verwandter unseres Buchfinken.</item><lb/><item>&#x2014; cannabina L. tinto rosso, Hänfling.</item><lb/><item>Cypselus unicolor Jardine, andorinha da serra, d. h. Bergschwalbe.</item><lb/><item>&#x2014; apus L. andorinha do mar, d. h. Meerschwalbe, ist unsere Thurm-<lb/>
schwalbe.</item><lb/><item>Columba <hi rendition="#g">trocaz</hi> Heinecken = laurivora Webb et Berthelet, trocaz. (Dieses<lb/>
ist der gewöhnliche portugiesische Name für wilde Tauben,<lb/>
vielleicht von torques, Halsband, und ursprünglich der Ringel-<lb/>
taube gehörig, jedenfalls unpassend auf einen nicht in Portugal<lb/>
einheimischen Vogel als Artname angewandt.)</item><lb/><item>&#x2014; palumbus, pombo, Ringeltaube.</item><lb/><item>&#x2014; livia, pombinho, d. h. Täubchen, die südeuropäische Felsentaube.</item><lb/><item>Perdix rubra, perdiz, Rothes Rebhuhn.</item><lb/><item>&#x2014; coturnix, cordonez, Wachtel.</item><lb/><item>Scolopax rusticula L. galinhola, d. h. Hühnchen, unsere Waldschnepfe.</item><lb/><item>Larus argentatus (?) gaviota.</item></list><lb/>
Die einheimischen Namen sind aus White&#x2019;s allgemeiner Schilderung von <hi rendition="#k">Madeira</hi>,<lb/>
zweite Auflage, entnommen. Die mit gesperrter Schrift gedruckten finden sich nur<lb/>
auf den atlantischen Inseln, nicht auf dem Festland von Europa oder Afrika. Ausser<lb/>
den erwähnten sind noch manche andere Vögel zeitweise und vorübergehend auf<lb/><hi rendition="#k">Madeira</hi> gesehen worden, ohne als deren wirkliche Bewohner gelten zu können,<lb/>
darunter die meisten ebenfalls europäische, doch auch einige ächt tropisch-westafri-<lb/>
kanische, z. B. Musophaga und nach Forster auch Loxia (Estrelda) astrild, L., eine<lb/>
Kategorie, die im Verzeichniss der Brutvögel ganz fehlt.<lb/>
Bis jetzt nirgends anders als auf <hi rendition="#k">Madeira</hi> bemerkt worden sind nur zwei Ar-<lb/>
ten: Sylvia Heineckeni und Regulus Madeirensis, oder wenn man erstern nicht als<lb/>
verschieden von S. atricapilla gelten lassen will, gar nur Eine.</note><lb/>
            <note place="end" n="5)">Gray, catalogue of lizards, führt noch zwei andere Eidechsen als Bewohner<lb/>
von <hi rendition="#k">Madeira</hi> an, Lacerta Galloti Dum. Bibr. und Platydactylus Delalandi Dum.<lb/>
Bibr.; auch Herr Johnson kannte diese nicht, in der ersteren vermuthet er eine<lb/>
Verwechslung der Fundortsangabe mit den kanarischen Inseln, die zweite soll nur<lb/>
auf der Insel Salvages, südlich von <hi rendition="#k">Madeira</hi>, vorkommen. Lacerta Dugesii wird<lb/>
schon von Forster l. c. S. 2 als Lacerta agilis mit dem Beisatz numerosissima auf-<lb/>
geführt. Dieselbe Art lebt nach Morelet auch auf einer der azorischen Inseln,<lb/>
Graciosa, er vermuthet aber auch sie von Menschen aus <hi rendition="#k">Madeira</hi> eingeführt.<lb/>
Morelet notice sur l&#x2019;histoire naturelle des Azores. Paris 1860, pag. 54.</note><lb/>
            <note place="end" n="6)">Die Land- und Süsswassermollusken <hi rendition="#k">Madeira</hi>&#x2019;s sind mehrfach bearbeitet<lb/>
worden. Die frühesten, aber noch sehr ungenügenden Nachrichten über Land-<lb/>
schnecken der Madeira-Gruppe, namentlich auch die eigenthümlichen von Porto-<lb/>
santo, gab <hi rendition="#g">Bowdich</hi> in seinem Werke: Excursion to Madeira etc. in the year 1823,<lb/>
with an appendix containing zoological and botanical descriptions. London 1825.<lb/></note>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[21/0039] Anmerkungen zu Madeira. ⁴⁾ Fringilla Canaria L. canario, Kanarienvogel (butyracea auct.). — carduelis L. pinta silva, Distelfink. — petronia L. pardaõ, Ringsperling. — tintillon Webb et Berthelot = Canariensis Vieill, tentilhaõ, nächster Verwandter unseres Buchfinken. — cannabina L. tinto rosso, Hänfling. Cypselus unicolor Jardine, andorinha da serra, d. h. Bergschwalbe. — apus L. andorinha do mar, d. h. Meerschwalbe, ist unsere Thurm- schwalbe. Columba trocaz Heinecken = laurivora Webb et Berthelet, trocaz. (Dieses ist der gewöhnliche portugiesische Name für wilde Tauben, vielleicht von torques, Halsband, und ursprünglich der Ringel- taube gehörig, jedenfalls unpassend auf einen nicht in Portugal einheimischen Vogel als Artname angewandt.) — palumbus, pombo, Ringeltaube. — livia, pombinho, d. h. Täubchen, die südeuropäische Felsentaube. Perdix rubra, perdiz, Rothes Rebhuhn. — coturnix, cordonez, Wachtel. Scolopax rusticula L. galinhola, d. h. Hühnchen, unsere Waldschnepfe. Larus argentatus (?) gaviota. Die einheimischen Namen sind aus White’s allgemeiner Schilderung von Madeira, zweite Auflage, entnommen. Die mit gesperrter Schrift gedruckten finden sich nur auf den atlantischen Inseln, nicht auf dem Festland von Europa oder Afrika. Ausser den erwähnten sind noch manche andere Vögel zeitweise und vorübergehend auf Madeira gesehen worden, ohne als deren wirkliche Bewohner gelten zu können, darunter die meisten ebenfalls europäische, doch auch einige ächt tropisch-westafri- kanische, z. B. Musophaga und nach Forster auch Loxia (Estrelda) astrild, L., eine Kategorie, die im Verzeichniss der Brutvögel ganz fehlt. Bis jetzt nirgends anders als auf Madeira bemerkt worden sind nur zwei Ar- ten: Sylvia Heineckeni und Regulus Madeirensis, oder wenn man erstern nicht als verschieden von S. atricapilla gelten lassen will, gar nur Eine. ⁵⁾ Gray, catalogue of lizards, führt noch zwei andere Eidechsen als Bewohner von Madeira an, Lacerta Galloti Dum. Bibr. und Platydactylus Delalandi Dum. Bibr.; auch Herr Johnson kannte diese nicht, in der ersteren vermuthet er eine Verwechslung der Fundortsangabe mit den kanarischen Inseln, die zweite soll nur auf der Insel Salvages, südlich von Madeira, vorkommen. Lacerta Dugesii wird schon von Forster l. c. S. 2 als Lacerta agilis mit dem Beisatz numerosissima auf- geführt. Dieselbe Art lebt nach Morelet auch auf einer der azorischen Inseln, Graciosa, er vermuthet aber auch sie von Menschen aus Madeira eingeführt. Morelet notice sur l’histoire naturelle des Azores. Paris 1860, pag. 54. ⁶⁾ Die Land- und Süsswassermollusken Madeira’s sind mehrfach bearbeitet worden. Die frühesten, aber noch sehr ungenügenden Nachrichten über Land- schnecken der Madeira-Gruppe, namentlich auch die eigenthümlichen von Porto- santo, gab Bowdich in seinem Werke: Excursion to Madeira etc. in the year 1823, with an appendix containing zoological and botanical descriptions. London 1825.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/berg_ostasienzoologie01_1876
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/berg_ostasienzoologie01_1876/39
Zitationshilfe: Martens, Eduard von: Die preussische Expedition nach Ost-Asien. Nach amtlichen Quellen. Zoologischer Teil. Erster Band. Berlin, 1876, S. 21. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/berg_ostasienzoologie01_1876/39>, abgerufen am 16.04.2024.