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Benner, Johann Hermann: Herrnhuterey in ihrer Schalkheit. Bd. 3. Gießen, 1748.

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dritter Theil.
der H. Dreieinigkeit NB. zu uns Menschen
dadurch angezeiget werde. Ja er hält es nur
vor wahrscheinliche Einfälle (Speculationes)
die er zu Glaubens-Artikeln nicht machen
will
, wann jemand den inneren Unterschied, das
wesentliche in der heiligen Dreieinigkeit,
und ihre Verhältnis unter sich selbst
da-
durch ausdrükken wolte, (§. 5.) als worzu kein
Mensch bestellet seye. Jst es nun wahr,
daß er nunmehr seinen Begrif gebessert
habe?

§. 29.

Es ist gut, daß Zinzendorf uns zum voraus
ein Licht in dieser Sache gegeben hat. Er
macht, wie billig, einen Unterschied, zwischen

der
GOtt beliebet hat, sich als einen Va-
ter wegen der geistlichen Zeugung zu of-
fenbaren, so ist dieses Verhältnis zu
uns Menschen
, eine göttliche Persön-
lichkeit.
Und so treibet er es mit der
andern und dritten Person; vermit-
telst der Bräutigamschaft und Mut-
terschaft.
So glaubten die alte Jrgei-
ster ebenfals eine Dreieinigkeit. So läst
es ein jeder Socinianer gelten. Und an-
dern zu gefallen, hat Zinzendorf sogar die
Gottheit sinnlich gemacht, zu einer Mut-
ter, Gemahlin, Bräutigam etc. (81.
97. *)

dritter Theil.
der H. Dreieinigkeit NB. zu uns Menſchen
dadurch angezeiget werde. Ja er haͤlt es nur
vor wahrſcheinliche Einfaͤlle (Speculationes)
die er zu Glaubens-Artikeln nicht machen
will
, wann jemand den inneren Unterſchied, das
weſentliche in der heiligen Dreieinigkeit,
und ihre Verhaͤltnis unter ſich ſelbſt
da-
durch ausdruͤkken wolte, (§. 5.) als worzu kein
Menſch beſtellet ſeye. Jſt es nun wahr,
daß er nunmehr ſeinen Begrif gebeſſert
habe?

§. 29.

Es iſt gut, daß Zinzendorf uns zum voraus
ein Licht in dieſer Sache gegeben hat. Er
macht, wie billig, einen Unterſchied, zwiſchen

der
GOtt beliebet hat, ſich als einen Va-
ter wegen der geiſtlichen Zeugung zu of-
fenbaren, ſo iſt dieſes Verhaͤltnis zu
uns Menſchen
, eine goͤttliche Perſoͤn-
lichkeit.
Und ſo treibet er es mit der
andern und dritten Perſon; vermit-
telſt der Braͤutigamſchaft und Mut-
terſchaft.
So glaubten die alte Jrgei-
ſter ebenfals eine Dreieinigkeit. So laͤſt
es ein jeder Socinianer gelten. Und an-
dern zu gefallen, hat Zinzendorf ſogar die
Gottheit ſinnlich gemacht, zu einer Mut-
ter, Gemahlin, Braͤutigam ꝛc. (81.
97. *)
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[31/0047] dritter Theil. der H. Dreieinigkeit NB. zu uns Menſchen dadurch angezeiget werde. Ja er haͤlt es nur vor wahrſcheinliche Einfaͤlle (Speculationes) die er zu Glaubens-Artikeln nicht machen will, wann jemand den inneren Unterſchied, das weſentliche in der heiligen Dreieinigkeit, und ihre Verhaͤltnis unter ſich ſelbſt da- durch ausdruͤkken wolte, (§. 5.) als worzu kein Menſch beſtellet ſeye. Jſt es nun wahr, daß er nunmehr ſeinen Begrif gebeſſert habe? §. 29. Es iſt gut, daß Zinzendorf uns zum voraus ein Licht in dieſer Sache gegeben hat. Er macht, wie billig, einen Unterſchied, zwiſchen der (*) (*) GOtt beliebet hat, ſich als einen Va- ter wegen der geiſtlichen Zeugung zu of- fenbaren, ſo iſt dieſes Verhaͤltnis zu uns Menſchen, eine goͤttliche Perſoͤn- lichkeit. Und ſo treibet er es mit der andern und dritten Perſon; vermit- telſt der Braͤutigamſchaft und Mut- terſchaft. So glaubten die alte Jrgei- ſter ebenfals eine Dreieinigkeit. So laͤſt es ein jeder Socinianer gelten. Und an- dern zu gefallen, hat Zinzendorf ſogar die Gottheit ſinnlich gemacht, zu einer Mut- ter, Gemahlin, Braͤutigam ꝛc. (81. 97. *)

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Zitationshilfe: Benner, Johann Hermann: Herrnhuterey in ihrer Schalkheit. Bd. 3. Gießen, 1748, S. 31. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/benner_herrnhuterey03_1748/47>, abgerufen am 25.04.2024.