Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Benner, Johann Hermann: Die Herrnhuterey in ihrer Schalkheit. Bd. 2. Gießen, 1747.

Bild:
<< vorherige Seite

Herrnhuterey in ihrer Schalkheit

und eben die warheit, in mancherlei bü-
chern und stellen der schrift vorkommt, und
bald ausführlicher an einem, bald kürzer
am andern ort, bald deutlicher und leichter,
bald etwas schwerer, vorgetragen wird: so
hat der weise urheber der schrift, keine an-
dere absicht hierbei, als daß wir eine stelle
mit der andern vergleichen sollen, sonder-
lich das alte mit dem neuen testament;
Matth. 22, 31. 32. 43. 1. Cor. 15, 1. 3. 4.
das heist die collation; daß wir darüber
nachdenken, die darinnen verborgene schätze
der weisheit, mittelst fleis und gebet so tief
als möglich, einsehen, und auf unsern zu-
stand ziehen sollen; das heist erforschen und
studiren/ Joh. 5, 39. darüber nachden-
ken/
forschen, suchen, Matth. 24, 15.
Jesa.
34, 16. Dieses ist 3) die pflicht al-
ler menschen/
sie mögen in der gemeine/
oder auser der gemeine, anfänger oder star-
ke, seyn. Dann die heilige schrift macher
die alberne weise/ Psal.
19, 9. und soll
von kind auf studiret werden, 2. Tim. 3.
15. Und an den neubekehrten zu Berrhoen,
wird das tägliche forschen in der schrift, uns
zur nachfolge gerühmet, Apostelg. 17, 11.
Diesen göttlichen warheiten wiederspricht
der gräfliche schwindelgeist, mit einer ver-
wegenen herschsucht, und verbietet seiner
Synagoge, was GOtt geboten hat. Er
spricht 1) das erforschen, vergleichen, stu-
diren,

Herrnhuterey in ihrer Schalkheit

und eben die warheit, in mancherlei buͤ-
chern und ſtellen der ſchrift vorkommt, und
bald ausfuͤhrlicher an einem, bald kuͤrzer
am andern ort, bald deutlicher und leichter,
bald etwas ſchwerer, vorgetragen wird: ſo
hat der weiſe urheber der ſchrift, keine an-
dere abſicht hierbei, als daß wir eine ſtelle
mit der andern vergleichen ſollen, ſonder-
lich das alte mit dem neuen teſtament;
Matth. 22, 31. 32. 43. 1. Cor. 15, 1. 3. 4.
das heiſt die collation; daß wir daruͤber
nachdenken, die darinnen verborgene ſchaͤtze
der weisheit, mittelſt fleis und gebet ſo tief
als moͤglich, einſehen, und auf unſern zu-
ſtand ziehen ſollen; das heiſt erforſchen und
ſtudiren/ Joh. 5, 39. daruͤber nachden-
ken/
forſchen, ſuchen, Matth. 24, 15.
Jeſa.
34, 16. Dieſes iſt 3) die pflicht al-
ler menſchen/
ſie moͤgen in der gemeine/
oder auſer der gemeine, anfaͤnger oder ſtar-
ke, ſeyn. Dann die heilige ſchrift macher
die alberne weiſe/ Pſal.
19, 9. und ſoll
von kind auf ſtudiret werden, 2. Tim. 3.
15. Und an den neubekehrten zu Berrhoen,
wird das taͤgliche forſchen in der ſchrift, uns
zur nachfolge geruͤhmet, Apoſtelg. 17, 11.
Dieſen goͤttlichen warheiten wiederſpricht
der graͤfliche ſchwindelgeiſt, mit einer ver-
wegenen herſchſucht, und verbietet ſeiner
Synagoge, was GOtt geboten hat. Er
ſpricht 1) das erforſchen, vergleichen, ſtu-
diren,
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p>
              <pb facs="#f0098" n="88"/>
              <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Herrnhuterey in ihrer Schalkheit</hi> </fw><lb/>
              <note next="#seg2pn_14_4" xml:id="seg2pn_14_3" prev="#seg2pn_14_2" place="foot" n="(*)">und eben die warheit, in mancherlei bu&#x0364;-<lb/>
chern und &#x017F;tellen der &#x017F;chrift vorkommt, und<lb/>
bald ausfu&#x0364;hrlicher an einem, bald ku&#x0364;rzer<lb/>
am andern ort, bald deutlicher und leichter,<lb/>
bald etwas &#x017F;chwerer, vorgetragen wird: &#x017F;o<lb/>
hat der wei&#x017F;e urheber der &#x017F;chrift, keine an-<lb/>
dere ab&#x017F;icht hierbei, als daß wir eine &#x017F;telle<lb/>
mit der andern <hi rendition="#fr">vergleichen</hi> &#x017F;ollen, &#x017F;onder-<lb/>
lich das alte mit dem neuen te&#x017F;tament;<lb/><hi rendition="#fr">Matth. 22, 31. 32. 43. 1. Cor.</hi> 15, 1. 3. 4.<lb/>
das hei&#x017F;t die collation; daß wir daru&#x0364;ber<lb/>
nachdenken, die darinnen verborgene &#x017F;cha&#x0364;tze<lb/>
der weisheit, mittel&#x017F;t fleis und gebet &#x017F;o tief<lb/>
als mo&#x0364;glich, ein&#x017F;ehen, und auf un&#x017F;ern zu-<lb/>
&#x017F;tand ziehen &#x017F;ollen; das hei&#x017F;t <hi rendition="#fr">erfor&#x017F;chen</hi> und<lb/><hi rendition="#fr">&#x017F;tudiren/ Joh.</hi> 5, 39. daru&#x0364;ber <hi rendition="#fr">nachden-<lb/>
ken/</hi> for&#x017F;chen, &#x017F;uchen, <hi rendition="#fr">Matth. 24, 15.<lb/>
Je&#x017F;a.</hi> 34, 16. Die&#x017F;es i&#x017F;t 3) die pflicht <hi rendition="#fr">al-<lb/>
ler men&#x017F;chen/</hi> &#x017F;ie mo&#x0364;gen in <hi rendition="#fr">der gemeine/</hi><lb/>
oder au&#x017F;er der gemeine, anfa&#x0364;nger oder &#x017F;tar-<lb/>
ke, &#x017F;eyn. Dann die heilige &#x017F;chrift <hi rendition="#fr">macher<lb/>
die alberne wei&#x017F;e/ P&#x017F;al.</hi> 19, 9. und &#x017F;oll<lb/><hi rendition="#fr">von kind auf</hi> &#x017F;tudiret werden, 2. <hi rendition="#fr">Tim.</hi> 3.<lb/>
15. Und an den neubekehrten zu Berrhoen,<lb/>
wird das ta&#x0364;gliche for&#x017F;chen in der &#x017F;chrift, uns<lb/>
zur nachfolge geru&#x0364;hmet, <hi rendition="#fr">Apo&#x017F;telg.</hi> 17, 11.<lb/>
Die&#x017F;en go&#x0364;ttlichen warheiten wieder&#x017F;pricht<lb/>
der gra&#x0364;fliche &#x017F;chwindelgei&#x017F;t, mit einer ver-<lb/>
wegenen her&#x017F;ch&#x017F;ucht, und verbietet &#x017F;einer<lb/>
Synagoge, was GOtt geboten hat. Er<lb/>
&#x017F;pricht 1) das erfor&#x017F;chen, vergleichen, &#x017F;tu-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">diren,</fw></note><lb/>
            </p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[88/0098] Herrnhuterey in ihrer Schalkheit (*) (*) und eben die warheit, in mancherlei buͤ- chern und ſtellen der ſchrift vorkommt, und bald ausfuͤhrlicher an einem, bald kuͤrzer am andern ort, bald deutlicher und leichter, bald etwas ſchwerer, vorgetragen wird: ſo hat der weiſe urheber der ſchrift, keine an- dere abſicht hierbei, als daß wir eine ſtelle mit der andern vergleichen ſollen, ſonder- lich das alte mit dem neuen teſtament; Matth. 22, 31. 32. 43. 1. Cor. 15, 1. 3. 4. das heiſt die collation; daß wir daruͤber nachdenken, die darinnen verborgene ſchaͤtze der weisheit, mittelſt fleis und gebet ſo tief als moͤglich, einſehen, und auf unſern zu- ſtand ziehen ſollen; das heiſt erforſchen und ſtudiren/ Joh. 5, 39. daruͤber nachden- ken/ forſchen, ſuchen, Matth. 24, 15. Jeſa. 34, 16. Dieſes iſt 3) die pflicht al- ler menſchen/ ſie moͤgen in der gemeine/ oder auſer der gemeine, anfaͤnger oder ſtar- ke, ſeyn. Dann die heilige ſchrift macher die alberne weiſe/ Pſal. 19, 9. und ſoll von kind auf ſtudiret werden, 2. Tim. 3. 15. Und an den neubekehrten zu Berrhoen, wird das taͤgliche forſchen in der ſchrift, uns zur nachfolge geruͤhmet, Apoſtelg. 17, 11. Dieſen goͤttlichen warheiten wiederſpricht der graͤfliche ſchwindelgeiſt, mit einer ver- wegenen herſchſucht, und verbietet ſeiner Synagoge, was GOtt geboten hat. Er ſpricht 1) das erforſchen, vergleichen, ſtu- diren,

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/benner_herrnhuterey02_1747
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/benner_herrnhuterey02_1747/98
Zitationshilfe: Benner, Johann Hermann: Die Herrnhuterey in ihrer Schalkheit. Bd. 2. Gießen, 1747, S. 88. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/benner_herrnhuterey02_1747/98>, abgerufen am 19.04.2024.