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Benner, Johann Hermann: Die Herrnhuterey in ihrer Schalkheit. Bd. 2. Gießen, 1747.

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Vorrede.
gefertigt worden. Das halte ich vor eine
stille erinnerung zu dem, was durch ge-
genwärtige blätter bewerkstelliget wird.
Es dürfte vielleicht etwas beitragen, die
tiefen der argheit in dem herrnhutischen
reich, weiter aufzudecken, und die ehre
der göttlichen warheit zu retten. Zwar
es scheinet diese meine bemühung weniger
ins ganze zu gehen, als die erste. Dann
ich nehme nur gräfliche predigen zu mei-
nem gegenstand. Der Herr Graf kan
irren, schwärmen, lästern, und darum
thut es die gemeine nicht. So möchte
man wohl glauben. Allein ich hoffe grund
zu haben, warum ich in diesem fal anders
denke. Der Herr Graf ist stifter der ge-
meine, und sie ein werk seiner hände. Das
werk tadelt seinen meister nicht. Der
Herr Graf prediget dieses öffentlich, und
läset es in der drukerei der gemeine, nem-
lich zu Marienborn, zum nutzen der brü-
der, und zum ärgernis der Christen, in
die welt laufen. Einiges davon stehet im
lehrbüchlein, oder bekentnis der gemeine.
Das meiste ist eine beschreibung desen,
was in der gemeine, nach ihrer wesentli-
chen verfassung geschiehet, gelehret, und

gebilli-

Vorrede.
gefertigt worden. Das halte ich vor eine
ſtille erinnerung zu dem, was durch ge-
genwaͤrtige blaͤtter bewerkſtelliget wird.
Es duͤrfte vielleicht etwas beitragen, die
tiefen der argheit in dem herrnhutiſchen
reich, weiter aufzudecken, und die ehre
der goͤttlichen warheit zu retten. Zwar
es ſcheinet dieſe meine bemuͤhung weniger
ins ganze zu gehen, als die erſte. Dann
ich nehme nur graͤfliche predigen zu mei-
nem gegenſtand. Der Herr Graf kan
irren, ſchwaͤrmen, laͤſtern, und darum
thut es die gemeine nicht. So moͤchte
man wohl glauben. Allein ich hoffe grund
zu haben, warum ich in dieſem fal anders
denke. Der Herr Graf iſt ſtifter der ge-
meine, und ſie ein werk ſeiner haͤnde. Das
werk tadelt ſeinen meiſter nicht. Der
Herr Graf prediget dieſes oͤffentlich, und
laͤſet es in der drukerei der gemeine, nem-
lich zu Marienborn, zum nutzen der bruͤ-
der, und zum aͤrgernis der Chriſten, in
die welt laufen. Einiges davon ſtehet im
lehrbuͤchlein, oder bekentnis der gemeine.
Das meiſte iſt eine beſchreibung deſen,
was in der gemeine, nach ihrer weſentli-
chen verfaſſung geſchiehet, gelehret, und

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[0006] Vorrede. gefertigt worden. Das halte ich vor eine ſtille erinnerung zu dem, was durch ge- genwaͤrtige blaͤtter bewerkſtelliget wird. Es duͤrfte vielleicht etwas beitragen, die tiefen der argheit in dem herrnhutiſchen reich, weiter aufzudecken, und die ehre der goͤttlichen warheit zu retten. Zwar es ſcheinet dieſe meine bemuͤhung weniger ins ganze zu gehen, als die erſte. Dann ich nehme nur graͤfliche predigen zu mei- nem gegenſtand. Der Herr Graf kan irren, ſchwaͤrmen, laͤſtern, und darum thut es die gemeine nicht. So moͤchte man wohl glauben. Allein ich hoffe grund zu haben, warum ich in dieſem fal anders denke. Der Herr Graf iſt ſtifter der ge- meine, und ſie ein werk ſeiner haͤnde. Das werk tadelt ſeinen meiſter nicht. Der Herr Graf prediget dieſes oͤffentlich, und laͤſet es in der drukerei der gemeine, nem- lich zu Marienborn, zum nutzen der bruͤ- der, und zum aͤrgernis der Chriſten, in die welt laufen. Einiges davon ſtehet im lehrbuͤchlein, oder bekentnis der gemeine. Das meiſte iſt eine beſchreibung deſen, was in der gemeine, nach ihrer weſentli- chen verfaſſung geſchiehet, gelehret, und gebilli-

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Zitationshilfe: Benner, Johann Hermann: Die Herrnhuterey in ihrer Schalkheit. Bd. 2. Gießen, 1747, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/benner_herrnhuterey02_1747/6>, abgerufen am 29.03.2024.