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Benner, Johann Hermann: Die Herrnhuterey in ihrer Schalkheit. Bd. 2. Gießen, 1747.

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Herrnhuterey in ihrer Schalkheit
2) an nichts weiter fehle/ als daß man ihnen
das mit worten und förmelchen nenne/ was
schon in ihren herzen liege.

§. 39.

Lasset uns nun diesen von dem Grafen abge-
mahlten zustand seiner wilden, die er geherrnhu-
tert, oder nach seinem vorgeben, bekehret hat,
bei dem lichte der göttlichen warheit betrachten.

Wann
auch wahr/ das hat er gesagt. Oder:
man muß nur menschlich (§. 26.) mit ih-
nen reden/ um der schwachheit und
menschlichkeit willen etc.
Am allerdeut-
lichsten aber bindet er dieses seinen jüngern
ein, s. 31. bei dem schluß seiner predig:
Und wenn wir nun in dem treu bleiben/
und verhüten/ unserm geschwister/ und

NB. allen leuten auf dem erdboden/ din-
ge zu predigen/ die uns nicht befohlen
sind/ und werden hingegen mit allem
ernst dabei halten/ was der H. Geist den
leuten schon auf geistlich/ in der gnaden-
sprache/ in des lieben GOttes seiner na-
tursprache gesagt/ und wir werden nur
kommen/ und werdens ihnen in ihrer
sprache sagen/ da werden wir sehen/ daß
wir einen wahren/ obgleich nicht so weit-
läuftigen/ nicht so häufigen/ nicht so
lermhaftigen/ aber auch einen bleiben-
den seegen haben.

Herrnhuterey in ihrer Schalkheit
2) an nichts weiter fehle/ als daß man ihnen
das mit worten und foͤrmelchen nenne/ was
ſchon in ihren herzen liege.

§. 39.

Laſſet uns nun dieſen von dem Grafen abge-
mahlten zuſtand ſeiner wilden, die er geherrnhu-
tert, oder nach ſeinem vorgeben, bekehret hat,
bei dem lichte der goͤttlichen warheit betrachten.

Wann
auch wahr/ das hat er geſagt. Oder:
man muß nur menſchlich (§. 26.) mit ih-
nen reden/ um der ſchwachheit und
menſchlichkeit willen ꝛc.
Am allerdeut-
lichſten aber bindet er dieſes ſeinen juͤngern
ein, ſ. 31. bei dem ſchluß ſeiner predig:
Und wenn wir nun in dem treu bleiben/
und verhuͤten/ unſerm geſchwiſter/ und

NB. allen leuten auf dem erdboden/ din-
ge zu predigen/ die uns nicht befohlen
ſind/ und werden hingegen mit allem
ernſt dabei halten/ was der H. Geiſt den
leuten ſchon auf geiſtlich/ in der gnaden-
ſprache/ in des lieben GOttes ſeiner na-
turſprache geſagt/ und wir werden nur
kommen/ und werdens ihnen in ihrer
ſprache ſagen/ da werden wir ſehen/ daß
wir einen wahren/ obgleich nicht ſo weit-
laͤuftigen/ nicht ſo haͤufigen/ nicht ſo
lermhaftigen/ aber auch einen bleiben-
den ſeegen haben.
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[48/0058] Herrnhuterey in ihrer Schalkheit 2) an nichts weiter fehle/ als daß man ihnen das mit worten und foͤrmelchen nenne/ was ſchon in ihren herzen liege. §. 39. Laſſet uns nun dieſen von dem Grafen abge- mahlten zuſtand ſeiner wilden, die er geherrnhu- tert, oder nach ſeinem vorgeben, bekehret hat, bei dem lichte der goͤttlichen warheit betrachten. Wann (*) (*) auch wahr/ das hat er geſagt. Oder: man muß nur menſchlich (§. 26.) mit ih- nen reden/ um der ſchwachheit und menſchlichkeit willen ꝛc. Am allerdeut- lichſten aber bindet er dieſes ſeinen juͤngern ein, ſ. 31. bei dem ſchluß ſeiner predig: Und wenn wir nun in dem treu bleiben/ und verhuͤten/ unſerm geſchwiſter/ und NB. allen leuten auf dem erdboden/ din- ge zu predigen/ die uns nicht befohlen ſind/ und werden hingegen mit allem ernſt dabei halten/ was der H. Geiſt den leuten ſchon auf geiſtlich/ in der gnaden- ſprache/ in des lieben GOttes ſeiner na- turſprache geſagt/ und wir werden nur kommen/ und werdens ihnen in ihrer ſprache ſagen/ da werden wir ſehen/ daß wir einen wahren/ obgleich nicht ſo weit- laͤuftigen/ nicht ſo haͤufigen/ nicht ſo lermhaftigen/ aber auch einen bleiben- den ſeegen haben.

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Zitationshilfe: Benner, Johann Hermann: Die Herrnhuterey in ihrer Schalkheit. Bd. 2. Gießen, 1747, S. 48. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/benner_herrnhuterey02_1747/58>, abgerufen am 19.04.2024.