Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Benner, Johann Hermann: Die Herrnhuterey in ihrer Schalkheit. Bd. 2. Gießen, 1747.

Bild:
<< vorherige Seite

anderer Theil.
Vater/ und den heiligen Geist zu entdecken.
(*) Sonst wäre das auf eine abgötterei hin-
ausgelaufen/ sie hätten vielleicht noch zwei
oder drei götter darzu gemacht.

§. 97.

Nachdeme aber 3) der Schöpfer mensch
geworden/ da hat sich eine
(*) andere haus-

haltung/
(*) Die worte des Herrn Grafen stehen schon
(§. 95. *) die er weder mit vernunft, noch
schrift beweiset, wie auch unmöglich blei-
ben wird. Also treibet er mit diesen, zur
seeligkeit ohnentbehrlichen warheiten, nur
sein possenspiel, und suchet sie zum geläch-
ter zu machen. Es läst sich aus die-
sen gräflichen sätzen das erklären, was
in seinem lehrbüchlein, oder catechismus,
etwas versteckter, oder wenigstens kürzer
vorgetragen ist, wann von GOtt dem Va-
ter, von der rechtfertigung der glaubigen
im A. T. u. s. w. gehandelt wird. Dann
der Graf sucher sogar in einem bekentnis-
buch, seiner sekte, (wie dieser catechismus
ist,) einen solchen ausgeschäumten unflat
seiner vom verwirrungsgeist aufgewühlten
garstigen phantasie, zum glaubensbetent-
nis zu machen.
(*) So lieset man in der neujahrsrede/ von
der haushaltung des lammes/ in dieser
zeit/ den 1. Jan.
1746. s. 6. Da nun
derselbe

anderer Theil.
Vater/ und den heiligen Geiſt zu entdecken.
(*) Sonſt waͤre das auf eine abgoͤtterei hin-
ausgelaufen/ ſie haͤtten vielleicht noch zwei
oder drei goͤtter darzu gemacht.

§. 97.

Nachdeme aber 3) der Schoͤpfer menſch
geworden/ da hat ſich eine
(*) andere haus-

haltung/
(*) Die worte des Herrn Grafen ſtehen ſchon
(§. 95. *) die er weder mit vernunft, noch
ſchrift beweiſet, wie auch unmoͤglich blei-
ben wird. Alſo treibet er mit dieſen, zur
ſeeligkeit ohnentbehrlichen warheiten, nur
ſein poſſenſpiel, und ſuchet ſie zum gelaͤch-
ter zu machen. Es laͤſt ſich aus die-
ſen graͤflichen ſaͤtzen das erklaͤren, was
in ſeinem lehrbuͤchlein, oder catechismus,
etwas verſteckter, oder wenigſtens kuͤrzer
vorgetragen iſt, wann von GOtt dem Va-
ter, von der rechtfertigung der glaubigen
im A. T. u. ſ. w. gehandelt wird. Dann
der Graf ſucher ſogar in einem bekentnis-
buch, ſeiner ſekte, (wie dieſer catechismus
iſt,) einen ſolchen ausgeſchaͤumten unflat
ſeiner vom verwirrungsgeiſt aufgewuͤhlten
garſtigen phantaſie, zum glaubensbetent-
nis zu machen.
(*) So lieſet man in der neujahrsrede/ von
der haushaltung des lammes/ in dieſer
zeit/ den 1. Jan.
1746. ſ. 6. Da nun
derſelbe
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p>
              <pb facs="#f0181" n="171"/>
              <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">anderer Theil.</hi> </fw><lb/> <hi rendition="#fr">Vater/ und den heiligen Gei&#x017F;t zu entdecken.</hi><lb/>
              <note place="foot" n="(*)">Die worte des Herrn Grafen &#x017F;tehen &#x017F;chon<lb/>
(§. 95. *) die er weder mit vernunft, noch<lb/>
&#x017F;chrift bewei&#x017F;et, wie auch unmo&#x0364;glich blei-<lb/>
ben wird. Al&#x017F;o treibet er mit die&#x017F;en, zur<lb/>
&#x017F;eeligkeit ohnentbehrlichen warheiten, nur<lb/>
&#x017F;ein po&#x017F;&#x017F;en&#x017F;piel, und &#x017F;uchet &#x017F;ie zum gela&#x0364;ch-<lb/>
ter zu machen. Es la&#x0364;&#x017F;t &#x017F;ich aus die-<lb/>
&#x017F;en gra&#x0364;flichen &#x017F;a&#x0364;tzen das erkla&#x0364;ren, was<lb/>
in &#x017F;einem lehrbu&#x0364;chlein, oder catechismus,<lb/>
etwas ver&#x017F;teckter, oder wenig&#x017F;tens ku&#x0364;rzer<lb/>
vorgetragen i&#x017F;t, wann von GOtt dem Va-<lb/>
ter, von der rechtfertigung der glaubigen<lb/>
im A. T. u. &#x017F;. w. gehandelt wird. Dann<lb/>
der Graf &#x017F;ucher &#x017F;ogar in einem bekentnis-<lb/>
buch, &#x017F;einer &#x017F;ekte, (wie die&#x017F;er catechismus<lb/>
i&#x017F;t,) einen &#x017F;olchen ausge&#x017F;cha&#x0364;umten unflat<lb/>
&#x017F;einer vom verwirrungsgei&#x017F;t aufgewu&#x0364;hlten<lb/>
gar&#x017F;tigen phanta&#x017F;ie, zum glaubensbetent-<lb/>
nis zu machen.</note> <hi rendition="#fr">Son&#x017F;t wa&#x0364;re das auf eine abgo&#x0364;tterei hin-<lb/>
ausgelaufen/ &#x017F;ie ha&#x0364;tten vielleicht noch zwei<lb/>
oder drei go&#x0364;tter darzu gemacht.</hi> </p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§. 97.</head><lb/>
            <p> <hi rendition="#fr">Nachdeme aber 3) der Scho&#x0364;pfer men&#x017F;ch<lb/>
geworden/ da hat &#x017F;ich eine</hi> <note xml:id="seg2pn_25_1" next="#seg2pn_25_2" place="foot" n="(*)">So lie&#x017F;et man in der <hi rendition="#fr">neujahrsrede/ von<lb/>
der haushaltung des lammes/ in die&#x017F;er<lb/>
zeit/ den 1. Jan.</hi> 1746. &#x017F;. 6. <hi rendition="#fr">Da nun</hi><lb/>
<fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#fr">der&#x017F;elbe</hi></fw></note> <hi rendition="#fr">andere haus-</hi><lb/>
              <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#fr">haltung/</hi> </fw><lb/>
            </p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[171/0181] anderer Theil. Vater/ und den heiligen Geiſt zu entdecken. (*) Sonſt waͤre das auf eine abgoͤtterei hin- ausgelaufen/ ſie haͤtten vielleicht noch zwei oder drei goͤtter darzu gemacht. §. 97. Nachdeme aber 3) der Schoͤpfer menſch geworden/ da hat ſich eine (*) andere haus- haltung/ (*) Die worte des Herrn Grafen ſtehen ſchon (§. 95. *) die er weder mit vernunft, noch ſchrift beweiſet, wie auch unmoͤglich blei- ben wird. Alſo treibet er mit dieſen, zur ſeeligkeit ohnentbehrlichen warheiten, nur ſein poſſenſpiel, und ſuchet ſie zum gelaͤch- ter zu machen. Es laͤſt ſich aus die- ſen graͤflichen ſaͤtzen das erklaͤren, was in ſeinem lehrbuͤchlein, oder catechismus, etwas verſteckter, oder wenigſtens kuͤrzer vorgetragen iſt, wann von GOtt dem Va- ter, von der rechtfertigung der glaubigen im A. T. u. ſ. w. gehandelt wird. Dann der Graf ſucher ſogar in einem bekentnis- buch, ſeiner ſekte, (wie dieſer catechismus iſt,) einen ſolchen ausgeſchaͤumten unflat ſeiner vom verwirrungsgeiſt aufgewuͤhlten garſtigen phantaſie, zum glaubensbetent- nis zu machen. (*) So lieſet man in der neujahrsrede/ von der haushaltung des lammes/ in dieſer zeit/ den 1. Jan. 1746. ſ. 6. Da nun derſelbe

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/benner_herrnhuterey02_1747
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/benner_herrnhuterey02_1747/181
Zitationshilfe: Benner, Johann Hermann: Die Herrnhuterey in ihrer Schalkheit. Bd. 2. Gießen, 1747, S. 171. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/benner_herrnhuterey02_1747/181>, abgerufen am 23.04.2024.