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Benner, Johann Hermann: Die gegenwärtige Gestalt der Herrnhuterey in ihrer Schalckheit. Bd. 1. Gießen, 1746.

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seye, und zugleich seine gantze Kirche, die vor sei-
ne Glaubwürdigkeit nun ein- vor allemal haftet.

Sie
zu beurtheilen/ was wir eigentlich mit
diesen oder jenen Urkunden haben bewei-
sen wollen/ und also aus Unverstand ei-
nen Wiederspruch gegen uns herausge-
bracht/ oder aber (welches fast das
or-
dinai
re und gewöhnlichste ist) aus Boz-
heit den klaren Beweis übergangen/ und
sich bey unnöthigen und mit Haaren her-
beygezogenen Schwierigkeiten aufgehal-
ten/ die ihm sogleich von selbst würden
weggefallen seyn/ sobald er nur mit ei-
ner civilen Ehrlichkeit den Beweis un-
serer
assertorum in unsern Documenten gesucht
hätte.
Gleich darauf wird auch angemerkt,
um sich vielleicht nicht befremden zu lassen,
wann diese Schreibereien nicht viel zur Sa-
che thun, und nichts dadurch bewiesen
wird: wie man sich alsdann am besten über-
zeugen könne. Nemlich man soll glauben
und vest halten, daß der Herr Graf aus
besonderer Achtung vor seine Gegner, die
er gerne verschonen will, mit dem recht gro-
ben Geschütz nicht gerne anruken wolle.
Es scheinet dem Leser zuweilen eine
Explication ungenugsam. Nun kan
man ihm zwar hierinnen wenig hel-
fen/
(man bekennet daß die Hülfe über-
all

ſeye, und zugleich ſeine gantze Kirche, die vor ſei-
ne Glaubwuͤrdigkeit nun ein- vor allemal haftet.

Sie
zu beurtheilen/ was wir eigentlich mit
dieſen oder jenen Urkunden haben bewei-
ſen wollen/ und alſo aus Unverſtand ei-
nen Wiederſpruch gegen uns herausge-
bracht/ oder aber (welches faſt das
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dinai
re und gewoͤhnlichſte iſt) aus Boz-
heit den klaren Beweis uͤbergangen/ und
ſich bey unnoͤthigen und mit Haaren her-
beygezogenen Schwierigkeiten aufgehal-
ten/ die ihm ſogleich von ſelbſt wuͤrden
weggefallen ſeyn/ ſobald er nur mit ei-
ner civilen Ehrlichkeit den Beweis un-
ſerer
aſſertorum in unſern Documenten geſucht
haͤtte.
Gleich darauf wird auch angemerkt,
um ſich vielleicht nicht befremden zu laſſen,
wann dieſe Schreibereien nicht viel zur Sa-
che thun, und nichts dadurch bewieſen
wird: wie man ſich alsdann am beſten uͤber-
zeugen koͤnne. Nemlich man ſoll glauben
und veſt halten, daß der Herr Graf aus
beſonderer Achtung vor ſeine Gegner, die
er gerne verſchonen will, mit dem recht gro-
ben Geſchuͤtz nicht gerne anruken wolle.
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[24/0024] ſeye, und zugleich ſeine gantze Kirche, die vor ſei- ne Glaubwuͤrdigkeit nun ein- vor allemal haftet. Sie (*) (*) zu beurtheilen/ was wir eigentlich mit dieſen oder jenen Urkunden haben bewei- ſen wollen/ und alſo aus Unverſtand ei- nen Wiederſpruch gegen uns herausge- bracht/ oder aber (welches faſt das or- dinaire und gewoͤhnlichſte iſt) aus Boz- heit den klaren Beweis uͤbergangen/ und ſich bey unnoͤthigen und mit Haaren her- beygezogenen Schwierigkeiten aufgehal- ten/ die ihm ſogleich von ſelbſt wuͤrden weggefallen ſeyn/ ſobald er nur mit ei- ner civilen Ehrlichkeit den Beweis un- ſerer aſſertorum in unſern Documenten geſucht haͤtte. Gleich darauf wird auch angemerkt, um ſich vielleicht nicht befremden zu laſſen, wann dieſe Schreibereien nicht viel zur Sa- che thun, und nichts dadurch bewieſen wird: wie man ſich alsdann am beſten uͤber- zeugen koͤnne. Nemlich man ſoll glauben und veſt halten, daß der Herr Graf aus beſonderer Achtung vor ſeine Gegner, die er gerne verſchonen will, mit dem recht gro- ben Geſchuͤtz nicht gerne anruken wolle. Es ſcheinet dem Leſer zuweilen eine Explication ungenugſam. Nun kan man ihm zwar hierinnen wenig hel- fen/ (man bekennet daß die Huͤlfe uͤber- all

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Zitationshilfe: Benner, Johann Hermann: Die gegenwärtige Gestalt der Herrnhuterey in ihrer Schalckheit. Bd. 1. Gießen, 1746, S. 24. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/benner_herrnhuterey01_1746/24>, abgerufen am 29.03.2024.