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Benner, Johann Hermann: Die gegenwärtige Gestalt der Herrnhuterey in ihrer Schalckheit. Bd. 1. Gießen, 1746.

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zwischen uns und ihnen/ blos aus einem bit-
teren Personalhaß/ und weil sie uns in der
Disciplin nichts nachzusagen wissen/ so pla-
gen sie uns der Lehre halber (daselbst s. 3)
4) wir dürfen unsern Gegnern in Schriften
nicht antworten. Es ist wieder unsere Ver-
fassungen (im Kreutzreich s. 65) und der Eh-
re unserer Kirche nachtheilig/ weil man sich
[unleserliches Material - 1 Wort fehlt] Koth nicht rein waschet (im Kreutzreich
s. 79) 5) Wir sind gar naturelle und offene
Leute/ und ein jeder kan ohne Controvers
wissen was wir wollen. Auch hat der Herr
Graf Hauptdocumenten und
Volumina einge-
büst/ daher kan er bis 1730. nicht alles be-
weisen/ was zu beweisen wäre (s. 75) 6) Wir
sehnen uns nach einer obrigkeitlichen Prüfung/
und können/ alles Flehens ohngeachtet/ nicht
darzu kommen/ (s. 22) und unsere Gegner
schreiben deswegen so getrost wieder uns/ weil
sie den Vortheil haben/ daß es mit uns zu
keiner Untersuchung kommt. (Zuschrift s. 4.)

§. 5.

Die Beylagen des Herrn Grafen, welche er
den obrigkeitlichen Personen vorzeiget, werden
seiner Absicht vielleicht besser zu statten kommen?
So hätte ich fast hoffen sollen. Allein, wenn
man sie alle gelesen hat, so wird niemand klug
daraus, was er Jenen damit sagen will. Es
sind allerlei aufgelesene, und beliebig zusammen-
gehängte Briefschaften, die manchmal gantz,
manchmal zerstümmelt und voller Lüken, auch

wohl
B 3

zwiſchen uns und ihnen/ blos aus einem bit-
teren Perſonalhaß/ und weil ſie uns in der
Diſciplin nichts nachzuſagen wiſſen/ ſo pla-
gen ſie uns der Lehre halber (daſelbſt ſ. 3)
4) wir duͤrfen unſern Gegnern in Schriften
nicht antworten. Es iſt wieder unſere Ver-
faſſungen (im Kreutzreich ſ. 65) und der Eh-
re unſerer Kirche nachtheilig/ weil man ſich
[unleserliches Material – 1 Wort fehlt] Koth nicht rein waſchet (im Kreutzreich
ſ. 79) 5) Wir ſind gar naturelle und offene
Leute/ und ein jeder kan ohne Controvers
wiſſen was wir wollen. Auch hat der Herr
Graf Hauptdocumenten und
Volumina einge-
buͤſt/ daher kan er bis 1730. nicht alles be-
weiſen/ was zu beweiſen waͤre (ſ. 75) 6) Wir
ſehnen uns nach einer obrigkeitlichen Pruͤfung/
und koͤnnen/ alles Flehens ohngeachtet/ nicht
darzu kommen/ (ſ. 22) und unſere Gegner
ſchreiben deswegen ſo getroſt wieder uns/ weil
ſie den Vortheil haben/ daß es mit uns zu
keiner Unterſuchung kommt. (Zuſchrift ſ. 4.)

§. 5.

Die Beylagen des Herrn Grafen, welche er
den obrigkeitlichen Perſonen vorzeiget, werden
ſeiner Abſicht vielleicht beſſer zu ſtatten kommen?
So haͤtte ich faſt hoffen ſollen. Allein, wenn
man ſie alle geleſen hat, ſo wird niemand klug
daraus, was er Jenen damit ſagen will. Es
ſind allerlei aufgeleſene, und beliebig zuſammen-
gehaͤngte Briefſchaften, die manchmal gantz,
manchmal zerſtuͤmmelt und voller Luͤken, auch

wohl
B 3
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[21/0021] zwiſchen uns und ihnen/ blos aus einem bit- teren Perſonalhaß/ und weil ſie uns in der Diſciplin nichts nachzuſagen wiſſen/ ſo pla- gen ſie uns der Lehre halber (daſelbſt ſ. 3) 4) wir duͤrfen unſern Gegnern in Schriften nicht antworten. Es iſt wieder unſere Ver- faſſungen (im Kreutzreich ſ. 65) und der Eh- re unſerer Kirche nachtheilig/ weil man ſich _ Koth nicht rein waſchet (im Kreutzreich ſ. 79) 5) Wir ſind gar naturelle und offene Leute/ und ein jeder kan ohne Controvers wiſſen was wir wollen. Auch hat der Herr Graf Hauptdocumenten und Volumina einge- buͤſt/ daher kan er bis 1730. nicht alles be- weiſen/ was zu beweiſen waͤre (ſ. 75) 6) Wir ſehnen uns nach einer obrigkeitlichen Pruͤfung/ und koͤnnen/ alles Flehens ohngeachtet/ nicht darzu kommen/ (ſ. 22) und unſere Gegner ſchreiben deswegen ſo getroſt wieder uns/ weil ſie den Vortheil haben/ daß es mit uns zu keiner Unterſuchung kommt. (Zuſchrift ſ. 4.) §. 5. Die Beylagen des Herrn Grafen, welche er den obrigkeitlichen Perſonen vorzeiget, werden ſeiner Abſicht vielleicht beſſer zu ſtatten kommen? So haͤtte ich faſt hoffen ſollen. Allein, wenn man ſie alle geleſen hat, ſo wird niemand klug daraus, was er Jenen damit ſagen will. Es ſind allerlei aufgeleſene, und beliebig zuſammen- gehaͤngte Briefſchaften, die manchmal gantz, manchmal zerſtuͤmmelt und voller Luͤken, auch wohl B 3

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Zitationshilfe: Benner, Johann Hermann: Die gegenwärtige Gestalt der Herrnhuterey in ihrer Schalckheit. Bd. 1. Gießen, 1746, S. 21. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/benner_herrnhuterey01_1746/21>, abgerufen am 28.03.2024.