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Benner, Johann Hermann: Die gegenwärtige Gestalt der Herrnhuterey in ihrer Schalckheit. Bd. 1. Gießen, 1746.

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hat allemal sein Vidit darunter setzen müssen.
Daraus sol man schliesen, daß was er gethan,
die gantze Kirche gethan, daß er sich und seine
gantze Kirche der obrigkeitlichen Censur unter-
werfe, und nach dem Exempel der wahren Be-
kenner, ein gut Gewissen, auch keine Schuld an
der Störung des Reichssriedens (Zuschrift s. 5.)
habe. Das übrige ist schon (§. 1. 2.) erwehnet.

§. 4.

Der Jnhalt bestehet aus Privatbriefen an
Verwandte, ingleichem an die Freidenker in
Pensylvanien. Und dem Leser zur Veränderung
singt er ein Lied darzwischen. (bis s. 3.) Dann
kommen zwei dutzend Fragen von allerhand Sa-
chen und Geschichten, darüber er erst wieder be-
fragt seyn, und sodann antworten will. Darauf
hat er wieder ein kleines Zwischenspiel mit einem
Gegner, den er gerne im Vorbeigehen ein wenig
filtzen wolte. (bis s. 17.) Damit sind schon fünf
Bogen voll geschrieben. Nun folget eine Vor-
rede von einem Bogen, und sogleich der Kern
des Buchs (bis s. 89.) auf acht Bogen, welches
er mit einer anmuthigen Anrede an die Gottes-
gelehrten, sehr liebreich und vertraulich (s. 90.)

beschlie-
als ich. Und das hat nun alles die Kir-
che gethan. Sogar auch die schädliche
Händel die der Graf mit Rock und Dip-
peln
getrieben hat, und was ihm sonst gut
gedeucht, auf diese Blätter zu schreiben,
dafur müssen die Brüder stehen.
B

hat allemal ſein Vidit darunter ſetzen muͤſſen.
Daraus ſol man ſchlieſen, daß was er gethan,
die gantze Kirche gethan, daß er ſich und ſeine
gantze Kirche der obrigkeitlichen Cenſur unter-
werfe, und nach dem Exempel der wahren Be-
kenner, ein gut Gewiſſen, auch keine Schuld an
der Stoͤrung des Reichsſriedens (Zuſchrift ſ. 5.)
habe. Das uͤbrige iſt ſchon (§. 1. 2.) erwehnet.

§. 4.

Der Jnhalt beſtehet aus Privatbriefen an
Verwandte, ingleichem an die Freidenker in
Penſylvanien. Und dem Leſer zur Veraͤnderung
ſingt er ein Lied darzwiſchen. (bis ſ. 3.) Dann
kommen zwei dutzend Fragen von allerhand Sa-
chen und Geſchichten, daruͤber er erſt wieder be-
fragt ſeyn, und ſodann antworten will. Darauf
hat er wieder ein kleines Zwiſchenſpiel mit einem
Gegner, den er gerne im Vorbeigehen ein wenig
filtzen wolte. (bis ſ. 17.) Damit ſind ſchon fuͤnf
Bogen voll geſchrieben. Nun folget eine Vor-
rede von einem Bogen, und ſogleich der Kern
des Buchs (bis ſ. 89.) auf acht Bogen, welches
er mit einer anmuthigen Anrede an die Gottes-
gelehrten, ſehr liebreich und vertraulich (ſ. 90.)

beſchlie-
als ich. Und das hat nun alles die Kir-
che gethan. Sogar auch die ſchaͤdliche
Haͤndel die der Graf mit Rock und Dip-
peln
getrieben hat, und was ihm ſonſt gut
gedeucht, auf dieſe Blaͤtter zu ſchreiben,
dafur muͤſſen die Bruͤder ſtehen.
B
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[17/0017] hat allemal ſein Vidit darunter ſetzen muͤſſen. Daraus ſol man ſchlieſen, daß was er gethan, die gantze Kirche gethan, daß er ſich und ſeine gantze Kirche der obrigkeitlichen Cenſur unter- werfe, und nach dem Exempel der wahren Be- kenner, ein gut Gewiſſen, auch keine Schuld an der Stoͤrung des Reichsſriedens (Zuſchrift ſ. 5.) habe. Das uͤbrige iſt ſchon (§. 1. 2.) erwehnet. §. 4. Der Jnhalt beſtehet aus Privatbriefen an Verwandte, ingleichem an die Freidenker in Penſylvanien. Und dem Leſer zur Veraͤnderung ſingt er ein Lied darzwiſchen. (bis ſ. 3.) Dann kommen zwei dutzend Fragen von allerhand Sa- chen und Geſchichten, daruͤber er erſt wieder be- fragt ſeyn, und ſodann antworten will. Darauf hat er wieder ein kleines Zwiſchenſpiel mit einem Gegner, den er gerne im Vorbeigehen ein wenig filtzen wolte. (bis ſ. 17.) Damit ſind ſchon fuͤnf Bogen voll geſchrieben. Nun folget eine Vor- rede von einem Bogen, und ſogleich der Kern des Buchs (bis ſ. 89.) auf acht Bogen, welches er mit einer anmuthigen Anrede an die Gottes- gelehrten, ſehr liebreich und vertraulich (ſ. 90.) beſchlie- (*) (*) als ich. Und das hat nun alles die Kir- che gethan. Sogar auch die ſchaͤdliche Haͤndel die der Graf mit Rock und Dip- peln getrieben hat, und was ihm ſonſt gut gedeucht, auf dieſe Blaͤtter zu ſchreiben, dafur muͤſſen die Bruͤder ſtehen. B

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Zitationshilfe: Benner, Johann Hermann: Die gegenwärtige Gestalt der Herrnhuterey in ihrer Schalckheit. Bd. 1. Gießen, 1746, S. 17. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/benner_herrnhuterey01_1746/17>, abgerufen am 28.03.2024.