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Beer, Johann: Der verliebte Europäer, Oder Warhafftige Liebes-Roman. Wien, 1682.

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re Schönheit meritiret in
Wahrheit nicht allein von ih-
res gleichen geliebet/ sondern
auch von hohen Standes-
Personen verlanget zu wer-
den/ indem in denen allervoll-
kommensten Leibern die aller-
edlesten Seelen wohnen. Denn
die Schönheit consideriret mit
nichten den Stand/ weil selbi-
ge mehrentheils der Zweck zu
lieben/ und die Tugenden der
Geburt bey weiten vorzuzie-
hen. Die kostbaren Trinck-
Geschirr machen mit nichten
den Wein/ so darinne enthal-
ten/ kostbar/ sondern die Güte
desselben kan auch in dem ge-

ring-

re Schoͤnheit meritiret in
Wahrheit nicht allein von ih-
res gleichen geliebet/ ſondern
auch von hohen Standes-
Perſonen verlanget zu wer-
den/ indem in denen allervoll-
kommenſten Leibern die aller-
edleſten Seelen wohnen. Deñ
die Schoͤnheit conſideriret mit
nichten den Stand/ weil ſelbi-
ge mehrentheils der Zweck zu
lieben/ und die Tugenden der
Geburt bey weiten vorzuzie-
hen. Die koſtbaren Trinck-
Geſchirr machen mit nichten
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[0012] re Schoͤnheit meritiret in Wahrheit nicht allein von ih- res gleichen geliebet/ ſondern auch von hohen Standes- Perſonen verlanget zu wer- den/ indem in denen allervoll- kommenſten Leibern die aller- edleſten Seelen wohnen. Deñ die Schoͤnheit conſideriret mit nichten den Stand/ weil ſelbi- ge mehrentheils der Zweck zu lieben/ und die Tugenden der Geburt bey weiten vorzuzie- hen. Die koſtbaren Trinck- Geſchirr machen mit nichten den Wein/ ſo darinne enthal- ten/ koſtbar/ ſondern die Guͤte deſſelben kan auch in dem ge- ring-

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Zitationshilfe: Beer, Johann: Der verliebte Europäer, Oder Warhafftige Liebes-Roman. Wien, 1682, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beer_europa_1682/12>, abgerufen am 19.04.2024.