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Becher, Johann Joachim: Närrische Weißheit Und Weise Narrheit. Frankfurt, 1682.

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ckenland assumirt und glücklich introducirt:
so närrisch nun deß Königs Heinrichs Sey-
den. Concept schiene/ so nützlich ist es nun
für Franckreich/ und so weißlich ist es gethan.

8. König Eduards und Königin
Elisabeth in England
Introducti-
on
der Wollen-Manufactur.

Dieweil Engelland an Heyden reich ist/
so hat es die Gelegenheit zur Schäfferey/ und
weil die Wolle zimlich geschlacht/ so hat man
getrachtet Manufacturen daraus zu machen/
und zu verbieten die rohe Wolle hinaus zu
führen. Diß hat dem Königreich Engelland
nicht allein eine grosse Narungin dem Lande
selbst verursacht/ und viel Handwercks-Leu-
te unterhalten/ sondern es hat auch ausser
Landes grossen Handel gemacht für die Eng-
lische Nation, derentwegen sie ihren Stapel
von Englischen Lacken durch die gantze Welt
haben. Dieses wichtige Negotium nun hat
die vorsichtige Königin Elisabeth absonder-
lich fortgesetzt/ worzu ihr der Spanier Ty-
rannisches procedere und Reformation in
Flandern specialiter zu Brüg gedienet/ in-
dem die Handwercks-Leute dorten verjaget/
von der Königin in Engelland auffgenom-
men/ und also dadurch unter den Renländern

die

ckenland aſſumirt und gluͤcklich introducirt:
ſo naͤrriſch nun deß Koͤnigs Heinrichs Sey-
den. Concept ſchiene/ ſo nuͤtzlich iſt es nun
fuͤr Franckreich/ und ſo weißlich iſt es gethan.

8. Koͤnig Eduards und Koͤnigin
Eliſabeth in England
Introducti-
on
der Wollen-Manufactur.

Dieweil Engelland an Heyden reich iſt/
ſo hat es die Gelegenheit zur Schaͤfferey/ und
weil die Wolle zimlich geſchlacht/ ſo hat man
getrachtet Manufacturen daraus zu machen/
und zu verbieten die rohe Wolle hinaus zu
fuͤhren. Diß hat dem Koͤnigreich Engelland
nicht allein eine groſſe Narungin dem Lande
ſelbſt verurſacht/ und viel Handwercks-Leu-
te unterhalten/ ſondern es hat auch auſſer
Landes groſſen Handel gemacht fuͤr die Eng-
liſche Nation, derentwegen ſie ihren Stapel
von Engliſchen Lacken durch die gantze Welt
haben. Dieſes wichtige Negotium nun hat
die vorſichtige Koͤnigin Eliſabeth abſonder-
lich fortgeſetzt/ worzu ihr der Spanier Ty-
ranniſches procedere und Reformation in
Flandern ſpecialiter zu Bruͤg gedienet/ in-
dem die Handwercks-Leute dorten verjaget/
von der Koͤnigin in Engelland auffgenom-
men/ und alſo dadurch unter den Renlaͤndern

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[7/0030] ckenland aſſumirt und gluͤcklich introducirt: ſo naͤrriſch nun deß Koͤnigs Heinrichs Sey- den. Concept ſchiene/ ſo nuͤtzlich iſt es nun fuͤr Franckreich/ und ſo weißlich iſt es gethan. 8. Koͤnig Eduards und Koͤnigin Eliſabeth in England Introducti- on der Wollen-Manufactur. Dieweil Engelland an Heyden reich iſt/ ſo hat es die Gelegenheit zur Schaͤfferey/ und weil die Wolle zimlich geſchlacht/ ſo hat man getrachtet Manufacturen daraus zu machen/ und zu verbieten die rohe Wolle hinaus zu fuͤhren. Diß hat dem Koͤnigreich Engelland nicht allein eine groſſe Narungin dem Lande ſelbſt verurſacht/ und viel Handwercks-Leu- te unterhalten/ ſondern es hat auch auſſer Landes groſſen Handel gemacht fuͤr die Eng- liſche Nation, derentwegen ſie ihren Stapel von Engliſchen Lacken durch die gantze Welt haben. Dieſes wichtige Negotium nun hat die vorſichtige Koͤnigin Eliſabeth abſonder- lich fortgeſetzt/ worzu ihr der Spanier Ty- ranniſches procedere und Reformation in Flandern ſpecialiter zu Bruͤg gedienet/ in- dem die Handwercks-Leute dorten verjaget/ von der Koͤnigin in Engelland auffgenom- men/ und alſo dadurch unter den Renlaͤndern die

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Zitationshilfe: Becher, Johann Joachim: Närrische Weißheit Und Weise Narrheit. Frankfurt, 1682, S. 7. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/becher_narrheit_1682/30>, abgerufen am 28.03.2024.