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Baumgart, Hermann: Handbuch der Poetik. Eine kritisch-theoretische Darstellung der Theorie der Dichtkunst. Stuttgart, 1887.

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das Bedeutende verlangt und verträgt die Anwendung dieses kräftigsten pba_691.002
Mittels; auf das Kleine übertragen, das seiner nicht bedarf, erregt es pba_691.003
das Mißfallen, das allemal durch das falsche Verhältnis des Mittels pba_691.004
zum Zweck unfehlbar wach gerufen wird. An diesem Grundfehler krankt pba_691.005
die phantastische Komödie Tiecks und Platens, die trotz vieler guter pba_691.006
Einfälle und ungeachtet der Virtuosität, mit der vielfach die Darstellungsmittel pba_691.007
gehandhabt sind, nur mäßig erfreut und die ganze Reihe der pba_691.008
Verstimmungen erregt, die durch die Skala des Willkürlichen, bis pba_691.009
zum Läppischen hin, hervorgebracht wird.

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Denn die Grenzen, in welche das freie Walten im Reiche der pba_691.011
Phantasievorstellungen strengstens eingeschlossen ist, sind, da der unerbittliche pba_691.012
Ernst der Wirklichkeit der Dinge aufgegeben ist, gezogen durch den pba_691.013
ebenso unerbittlichen Ernst des Großen und Schönen an und für sich. pba_691.014
Beides vereint, das hohe Bewußtsein von der Würde der in dem dargestellten pba_691.015
Gegenstand in Betracht kommenden absoluten Jnteressen und pba_691.016
das Vermögen, die positive Gestalt desselben unmittelbar herzerfreuend, pba_691.017
d. i. schön, vor Augen zu führen, bildet die unverrückbare Basis, auf pba_691.018
der allein sich erst die Kunst, das Lächerliche als solches nachzuahmen, pba_691.019
entfalten kann. Denn daß der Ernst der Gesinnung, aus dem das pba_691.020
komische Kunstwerk wie jedes andre Gebilde der echten Kunst hervorgehen, pba_691.021
und der es in allen seinen Teilen durchströmen muß, als solcher pba_691.022
nicht hervortrete,
wodurch die komische Wirkung zerstört werden pba_691.023
würde, gleichwohl verborgen mit nicht minderer Kraft wirke, das eben pba_691.024
wird erreicht durch die vollendete Schönheit der Darstellung,
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sei es nun, daß dieselbe in der einzelnen Erscheinung des positiv Erfreulichen pba_691.026
ihre Macht kund gibt, oder daß der höchstvollendete Schmuck pba_691.027
der Nachahmung den Zauber des Rhythmus, der Musik, ja auch des pba_691.028
scenischen Apparates zu einer in vollkommenem "Zusammenklange"1 verschmelzenden pba_691.029
Gesamtwirkung vereinigt. Um zu zeigen, wie die "Sym-

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Auch hiervon hat die Poetik des Aristoteles gehandelt, wie uns ein von dem pba_691.031
Excerptor aus jener Erörterung herausgegriffenes Wörtchen verrät. Es ist von der pba_691.032
Wirkung der Musik die Rede gewesen, deren Erörterung der musikalischen Theorie pba_691.033
zugewiesen wird (Melos tes mousikes estin idion; othen ap' ekeines tas autoteleis pba_691.034
aphormas deese lambanein); sodann heißt es von der opsis, der Scenerie, der pba_691.035
Aristoteles für die Tragödie mindere Bedeutung beilegt -- die Tragödie müsse ihre pba_691.036
Wirkung auch gelesen thun --, daß sie für diese dramatischen Nachahmungen, also pba_691.037
für die Komödie, "einen großen Vorteil zu Gunsten der Uebereinstimmung, des pba_691.038
,Zusammenklanges' des Ganzen gewähre". E opsis megalen khreian tois dramasi pba_691.039
ten sumphonian parekhei. Für den metaphorischen Gebrauch des Ausdrucks sumphonia pba_691.040
in solchem Sinn bei Aristoteles vgl. u. a. Pol. 1334b 10.

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das Bedeutende verlangt und verträgt die Anwendung dieses kräftigsten pba_691.002
Mittels; auf das Kleine übertragen, das seiner nicht bedarf, erregt es pba_691.003
das Mißfallen, das allemal durch das falsche Verhältnis des Mittels pba_691.004
zum Zweck unfehlbar wach gerufen wird. An diesem Grundfehler krankt pba_691.005
die phantastische Komödie Tiecks und Platens, die trotz vieler guter pba_691.006
Einfälle und ungeachtet der Virtuosität, mit der vielfach die Darstellungsmittel pba_691.007
gehandhabt sind, nur mäßig erfreut und die ganze Reihe der pba_691.008
Verstimmungen erregt, die durch die Skala des Willkürlichen, bis pba_691.009
zum Läppischen hin, hervorgebracht wird.

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Denn die Grenzen, in welche das freie Walten im Reiche der pba_691.011
Phantasievorstellungen strengstens eingeschlossen ist, sind, da der unerbittliche pba_691.012
Ernst der Wirklichkeit der Dinge aufgegeben ist, gezogen durch den pba_691.013
ebenso unerbittlichen Ernst des Großen und Schönen an und für sich. pba_691.014
Beides vereint, das hohe Bewußtsein von der Würde der in dem dargestellten pba_691.015
Gegenstand in Betracht kommenden absoluten Jnteressen und pba_691.016
das Vermögen, die positive Gestalt desselben unmittelbar herzerfreuend, pba_691.017
d. i. schön, vor Augen zu führen, bildet die unverrückbare Basis, auf pba_691.018
der allein sich erst die Kunst, das Lächerliche als solches nachzuahmen, pba_691.019
entfalten kann. Denn daß der Ernst der Gesinnung, aus dem das pba_691.020
komische Kunstwerk wie jedes andre Gebilde der echten Kunst hervorgehen, pba_691.021
und der es in allen seinen Teilen durchströmen muß, als solcher pba_691.022
nicht hervortrete,
wodurch die komische Wirkung zerstört werden pba_691.023
würde, gleichwohl verborgen mit nicht minderer Kraft wirke, das eben pba_691.024
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sei es nun, daß dieselbe in der einzelnen Erscheinung des positiv Erfreulichen pba_691.026
ihre Macht kund gibt, oder daß der höchstvollendete Schmuck pba_691.027
der Nachahmung den Zauber des Rhythmus, der Musik, ja auch des pba_691.028
scenischen Apparates zu einer in vollkommenem „Zusammenklange“1 verschmelzenden pba_691.029
Gesamtwirkung vereinigt. Um zu zeigen, wie die „Sym-

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Auch hiervon hat die Poetik des Aristoteles gehandelt, wie uns ein von dem pba_691.031
Excerptor aus jener Erörterung herausgegriffenes Wörtchen verrät. Es ist von der pba_691.032
Wirkung der Musik die Rede gewesen, deren Erörterung der musikalischen Theorie pba_691.033
zugewiesen wird (Μέλος τῆς μουσικῆς ἔστιν ἴδιον· ὄθεν ἀπ' ἐκείνης τὰς αὐτοτελεῖς pba_691.034
ἀφορμὰς δεήσῃ λαμβάνειν); sodann heißt es von der οψις, der Scenerie, der pba_691.035
Aristoteles für die Tragödie mindere Bedeutung beilegt — die Tragödie müsse ihre pba_691.036
Wirkung auch gelesen thun —, daß sie für diese dramatischen Nachahmungen, also pba_691.037
für die Komödie, „einen großen Vorteil zu Gunsten der Uebereinstimmung, des pba_691.038
Zusammenklanges‘ des Ganzen gewähre“. Ἡ ὄψις μεγάλην χρείαν τοῖς δράμασι pba_691.039
τὴν συμφωνίαν παρέχει. Für den metaphorischen Gebrauch des Ausdrucks συμφωνία pba_691.040
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Zitationshilfe: Baumgart, Hermann: Handbuch der Poetik. Eine kritisch-theoretische Darstellung der Theorie der Dichtkunst. Stuttgart, 1887, S. 691. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/baumgart_poetik_1887/709>, abgerufen am 29.03.2024.