Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Barclay, John (Übers. Martin Opitz): Johann Barclaÿens Argenis Deutsch gemacht durch Martin Opitzen. Breslau, 1626.

Bild:
<< vorherige Seite

Joh. Barclayens Argenis/
ter Gestalt in Sicilien vnterwunden habe. Damit
ich weder meinem Geschlecht/ noch meiner Heeres-
krafft/ sondern einig mir selber solle zu dancken ha-
ben alle die Glückseligkeit/ so mir zu handen kompt.
Ich wil dieser guten Anzeigung folgen. Auß Afri-
ca werde ich leichtlich den Zustand Siciliens erfah-
ren/ vnd den Meinigen der Argenis offenbaren kön-
nen.

Nachdem er sich dessen entschlossen/ sagte er also
wider den Rauber: Die Gerechtigkeit verbindet
mich der Königin das jhrige wider zugeben/ vnd
euch ehrlose Leute nach Verdienst zu straffen. Wir
müssen vnsere Schiffart auff Mauritanien richten/
damit solche schröckliche Verwegenheit nicht vnge-
rochen bleibe/ oder andere Vnschuldige in ewerer bö-
sen That verdacht gerahten. Stracks ließ er den Her-
ren deß Schiffs/ von dem er alle Gelegenheit der
Meerräuber verstanden/ auß den Ketten schlagen/
vnd wider einen Stewermann geben. Die andern/ so
auff den Ruderbäncken sassen/ verbott er loß zuma-
chen. Dann er bedurffte nicht allein Ruderer damit
er in Africa käme: sondern wolte auch so vielen vnbe-
kandten Leuten/ vnd die vielleicht jhrer Ketten wol
werth weren/ nicht trawen/ vnd Gelegenheit lassen
jhn zu beleydigen. Derentwegen suchte er die Schlüs-
sel zu den Ruderbäncken vnd Fesseln fleissig zusam-
men/ vnd gab sie dem Gelanor zu verwahren. Da-
mit sie sich aber gleichwol vber diesem Sieg etwas
zu frewen hetten; Wolan/ sagte er/ jhr Ruderer/ ewer

Glück

Joh. Barclayens Argenis/
ter Geſtalt in Sicilien vnterwunden habe. Damit
ich weder meinem Geſchlecht/ noch meiner Heeres-
krafft/ ſondern einig mir ſelber ſolle zu dancken ha-
ben alle die Gluͤckſeligkeit/ ſo mir zu handen kompt.
Ich wil dieſer guten Anzeigung folgen. Auß Afri-
ca werde ich leichtlich den Zuſtand Siciliens erfah-
ren/ vnd den Meinigen der Argenis offenbaren koͤn-
nen.

Nachdem er ſich deſſen entſchloſſen/ ſagte er alſo
wider den Rauber: Die Gerechtigkeit verbindet
mich der Koͤnigin das jhrige wider zugeben/ vnd
euch ehrloſe Leute nach Verdienſt zu ſtraffen. Wir
muͤſſen vnſere Schiffart auff Mauritanien richtẽ/
damit ſolche ſchroͤckliche Verwegenheit nicht vnge-
rochen bleibe/ oder andere Vnſchuldige in ewerer boͤ-
ſen That verdacht gerahtẽ. Stracks ließ er den Her-
ren deß Schiffs/ von dem er alle Gelegenheit der
Meerraͤuber verſtanden/ auß den Ketten ſchlagen/
vnd wider einen Stewermann geben. Die andern/ ſo
auff den Ruderbaͤncken ſaſſen/ verbott er loß zuma-
chen. Dann er bedurffte nicht allein Ruderer damit
er in Africa kaͤme: ſondern wolte auch ſo vielen vnbe-
kandten Leuten/ vnd die vielleicht jhrer Ketten wol
werth weren/ nicht trawen/ vnd Gelegenheit laſſen
jhn zu beleydigen. Derentwegẽ ſuchte er die Schluͤſ-
ſel zu den Ruderbaͤncken vnd Feſſeln fleiſſig zuſam-
men/ vnd gab ſie dem Gelanor zu verwahren. Da-
mit ſie ſich aber gleichwol vber dieſem Sieg etwas
zu frewen hetten; Wolan/ ſagte er/ jhr Ruderer/ ewer

Gluͤck
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0306" n="262"/><fw place="top" type="header">Joh. Barclayens Argenis/</fw><lb/>
ter Ge&#x017F;talt in Sicilien vnterwunden habe. Damit<lb/>
ich weder meinem Ge&#x017F;chlecht/ noch meiner Heeres-<lb/>
krafft/ &#x017F;ondern einig mir &#x017F;elber &#x017F;olle zu dancken ha-<lb/>
ben alle die Glu&#x0364;ck&#x017F;eligkeit/ &#x017F;o mir zu handen kompt.<lb/>
Ich wil die&#x017F;er guten Anzeigung folgen. Auß Afri-<lb/>
ca werde ich leichtlich den Zu&#x017F;tand Siciliens erfah-<lb/>
ren/ vnd den Meinigen der Argenis offenbaren ko&#x0364;n-<lb/>
nen.</p><lb/>
            <p>Nachdem er &#x017F;ich de&#x017F;&#x017F;en ent&#x017F;chlo&#x017F;&#x017F;en/ &#x017F;agte er al&#x017F;o<lb/>
wider den Rauber: Die Gerechtigkeit verbindet<lb/>
mich der Ko&#x0364;nigin das jhrige wider zugeben/ vnd<lb/>
euch ehrlo&#x017F;e Leute nach Verdien&#x017F;t zu &#x017F;traffen. Wir<lb/>
mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en vn&#x017F;ere Schiffart auff Mauritanien richte&#x0303;/<lb/>
damit &#x017F;olche &#x017F;chro&#x0364;ckliche Verwegenheit nicht vnge-<lb/>
rochen bleibe/ oder andere Vn&#x017F;chuldige in ewerer bo&#x0364;-<lb/>
&#x017F;en That verdacht gerahte&#x0303;. Stracks ließ er den Her-<lb/>
ren deß Schiffs/ von dem er alle Gelegenheit der<lb/>
Meerra&#x0364;uber ver&#x017F;tanden/ auß den Ketten &#x017F;chlagen/<lb/>
vnd wider einen Stewermann geben. Die andern/ &#x017F;o<lb/>
auff den Ruderba&#x0364;ncken &#x017F;a&#x017F;&#x017F;en/ verbott er loß zuma-<lb/>
chen. Dann er bedurffte nicht allein Ruderer damit<lb/>
er in Africa ka&#x0364;me: &#x017F;ondern wolte auch &#x017F;o vielen vnbe-<lb/>
kandten Leuten/ vnd die vielleicht jhrer Ketten wol<lb/>
werth weren/ nicht trawen/ vnd Gelegenheit la&#x017F;&#x017F;en<lb/>
jhn zu beleydigen. Derentwege&#x0303; &#x017F;uchte er die Schlu&#x0364;&#x017F;-<lb/>
&#x017F;el zu den Ruderba&#x0364;ncken vnd Fe&#x017F;&#x017F;eln flei&#x017F;&#x017F;ig zu&#x017F;am-<lb/>
men/ vnd gab &#x017F;ie dem Gelanor zu verwahren. Da-<lb/>
mit &#x017F;ie &#x017F;ich aber gleichwol vber die&#x017F;em Sieg etwas<lb/>
zu frewen hetten; Wolan/ &#x017F;agte er/ jhr Ruderer/ ewer<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">Glu&#x0364;ck</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[262/0306] Joh. Barclayens Argenis/ ter Geſtalt in Sicilien vnterwunden habe. Damit ich weder meinem Geſchlecht/ noch meiner Heeres- krafft/ ſondern einig mir ſelber ſolle zu dancken ha- ben alle die Gluͤckſeligkeit/ ſo mir zu handen kompt. Ich wil dieſer guten Anzeigung folgen. Auß Afri- ca werde ich leichtlich den Zuſtand Siciliens erfah- ren/ vnd den Meinigen der Argenis offenbaren koͤn- nen. Nachdem er ſich deſſen entſchloſſen/ ſagte er alſo wider den Rauber: Die Gerechtigkeit verbindet mich der Koͤnigin das jhrige wider zugeben/ vnd euch ehrloſe Leute nach Verdienſt zu ſtraffen. Wir muͤſſen vnſere Schiffart auff Mauritanien richtẽ/ damit ſolche ſchroͤckliche Verwegenheit nicht vnge- rochen bleibe/ oder andere Vnſchuldige in ewerer boͤ- ſen That verdacht gerahtẽ. Stracks ließ er den Her- ren deß Schiffs/ von dem er alle Gelegenheit der Meerraͤuber verſtanden/ auß den Ketten ſchlagen/ vnd wider einen Stewermann geben. Die andern/ ſo auff den Ruderbaͤncken ſaſſen/ verbott er loß zuma- chen. Dann er bedurffte nicht allein Ruderer damit er in Africa kaͤme: ſondern wolte auch ſo vielen vnbe- kandten Leuten/ vnd die vielleicht jhrer Ketten wol werth weren/ nicht trawen/ vnd Gelegenheit laſſen jhn zu beleydigen. Derentwegẽ ſuchte er die Schluͤſ- ſel zu den Ruderbaͤncken vnd Feſſeln fleiſſig zuſam- men/ vnd gab ſie dem Gelanor zu verwahren. Da- mit ſie ſich aber gleichwol vber dieſem Sieg etwas zu frewen hetten; Wolan/ ſagte er/ jhr Ruderer/ ewer Gluͤck

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/barclay_argenis_1626
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/barclay_argenis_1626/306
Zitationshilfe: Barclay, John (Übers. Martin Opitz): Johann Barclaÿens Argenis Deutsch gemacht durch Martin Opitzen. Breslau, 1626, S. 262. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/barclay_argenis_1626/306>, abgerufen am 25.04.2024.