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Allgemeine Zeitung. Nr. 169. Augsburg, 17. Juni 1840.

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zu wissen, während wir von ihren bedeutendsten Handlungen und Bewegungen nichts erfahren. Hätte der Marschall die 250,000 Fr., die ihm als geheime Fonds überschickt wurden, statt 200,000 Fr. zurückzuschicken, ihrer wahren und nützlichen Bestimmung gemäß angewendet, so hätte er z. B. im November 1839 erfahren, daß in einer öffentlichen von Abd-El-Kader am 3 Jul. zu Taza gehaltenen Versammlung der Krieg gegen uns beschlossen wurde. Durch das Zurückschicken glaubte er in Frankreich eine hohe Idee von seiner Rechtlichkeit in der Verwaltung zu erwecken, hat aber dadurch bei verständigen Leuten nur einen neuen Beweis seiner völligen politischen Unfähigkeit gegeben. Trotz des Abgangs der Truppen haben sich in der Nähe von Algier jene Scenen von Raub und Mord noch nicht wiederholt, die während der Expedition nach Medeah vorfielen. Doch scheinen einige traurige Anzeigen neues Unglück dieser Art zu verkündigen. Die Cheraga, ein kleiner Stamm, der jenseits Sidi Ferrutsch 3-4 Meilen westlich von Algier sich festgesetzt hat, sind heimlich davon gegangen. Diese Auswanderungen verkündigen fast immer baldige Angriffe, da die Eingebornen nur in der Furcht, Opfer von Feindseligkeiten zu werden, deren Ausbruch ihnen bekannt ist, sich dazu entschließen.

Niederlande.

In der verflossenen Nacht ist in hiesiger Residenz die betrübende Nachricht von dem Tode des Königs von Preußen eingetroffen. - Die zweite Kammer der Generalstaaten wollte gestern eine Sitzung halten. Da sich aber nur 26 Mitglieder eingefunden hatten, wurde dieselbe auf heute ausgesetzt. - Wie man aus Gröningen erfährt, sind J. H. Bolt und E. Meter, Drucker und Redacteur des eingegangenen "Dolmetschers der Freiheit" beschuldigt: 1) dahin getrachtet zu haben, die Regierung in Mißachtung zu bringen, Mißtrauen gegen die Regierung und Unruhe und Unzufriedenheit im Volke zu erwecken; 2) das Verlangen nach einer Veränderung der Regierung zu erkennen gegeben zu haben; 3) dahin gestrebt zu haben, daß in Gröningen ein Aufstand ausbrechen, derselbe von Tausenden unterstützt und mit Brandlegung verbunden werde; 4) in der Wohnung des Meter sey eine Schrift gefunden worden, welche den Titel führt: "Entwurf der Gesellschaft, genannt: die republicanische Gesellschaft." Diese Beschuldigungen erproben sich aus dem Gange der Untersuchung, und es möchte keiner Frage unterliegen, daß die Beschuldigten, welche die Strenge des Gesetzes schwer treffen wird, einen Umsturz der Regierung herbeizuführen suchten. Noch mehrere Personen sind in diesen Proceß verwickelt, ohne aber gefänglich eingezogen worden zu seyn.

Italien.

Fast täglich eilen Couriere von oder nach Neapel hier durch, und wir hören bei dieser Gelegenheit, daß sich die Hoffnung immer mehr zur Gewißheit gestaltet, bald alle Mißverhältnisse mit England ausgeglichen zu sehen, zumal da diese Macht sich über Erwartung mäßig in ihren Forderungen zeigt. Das Gerücht sagt, England bestehe zugleich auf Abschließung eines Handelscontracts, wozu sich die Regierung von Neapel auch geneigt zeigen soll, indessen wolle sie darüber erst unterhandeln, wenn die Flotte entfernt ist, damit aller Schein von Zwang hinwegfalle. - Wie wir früher schon meldeten, hat der Malteserorden in der Lombardei, in dem Königreich beider Sicilien, und erst ganz kürzlich auch in Parma von den Regierungen dieser Länder als Ersatz für früher besessene Comthureien Entschädigungen und die Erlaubniß erlangt, neue Besitzungen für den Orden zu erwerben. Gleiche Vergünstigungen erwartet man nun auch von dem Herzog von Modena und dem König von Sardinien. - Der bekannte Beförderer und Gönner der Kunst neuerer Zeit, Chef des großen Bankierhauses Torlonia, Herzog Alexander Torlonia, hat sich mit der Tochter des reichen Fürsten Don Apreno Colonna Doria del Caretto, Sforza, Visconti, Erb-Großconnetable des Königreichs Neapel, ersten Fürsten des päpstlichen Stuhls, Donna Teresa, verlobt.

Die Mittheilung der russischen Regierung an den römischen Hof hinsichtlich der Entfernung des Bischofs von Podlachien hat in Rom einige Verlegenheit erzeugt, indem die russische Legation in Rom seit längerer Zeit und zu wiederholtenmalen von dem Papste die Entfernung des Bischofs, zuletzt mit dem Beifügen, verlangt hatte, daß die russische Regierung sonst gezwungen wäre, aus eigener Machtvollkommenheit in dieser Sache zu handeln. Dieses Verlangen war immer erfolglos geblieben. Wenn es wahr ist, was mit Bestimmtheit behauptet wird, daß sich unter den Papieren des Bischofs von Podlachien Briefe des apostolischen Nuncius in .... befunden haben, durch welche ersterer aufgefordert werde, von dem eingeschlagenen Wege nicht abzuweichen, so dürfte dieß nur dazu beitragen, jene Verlegenheiten noch zu steigern. - Die in Bourges gefangen gehaltene spanische Königsfamilie soll sich, nach in Rom eingetroffenen Briefen, in der dürftigsten Lage befinden. Die Gemahlin des Don Carlos soll schon ihre letzten Diamanten verkauft haben, um die nöthigsten Bedürfnisse bestreiten zu können, da man die Anerbietungen Frankreichs, die unter demüthigenden Bedingungen gemacht wurden, nicht annehmen, und lieber das in Blaye zu ihrer Aufnahme vorbereitete Gefängniß beziehen will.

Deutschland.

Den neuesten Nachrichten zufolge dürfte Se. Maj. der Kaiser Nikolaus zu einem kurzen Besuche in Darmstadt bereits angekommen seyn, vielleicht in diesem Augenblick jene Stadt schon wieder verlassen haben. - Das heute erschienene Regierungsblatt bringt eine Bekanntmachung, die künftige Nichtannahme der k. sächsischen Sechstel- und Zwölftel-Thalerstücke bei Zahlungen an Zollvereinsgefällen betreffend, dann eine Bekanntmachung über die 13te Verloosung der 4procentigen mobilisirten Staatsschuld im Betrage vom 6 Millionen Gulden, welche Dienstag den 30 Jun. vorgenommen wird. - Nebst Emil Devrient gibt dermal auch der bekannte Schauspieler Anschütz (vom Wiener Burgtheater) und dessen Tochter hier Gastrollen. Trotz der herrlichen Witterung und des aufgehobenen Abonnements war darum gestern unser Schauspielhaus gefüllt, wo Lessings "Nathan" mit großem Erfolge ohne alle Auslassung aufgeführt wurde, eine Dichtung, die manche Worte enthält, die ihr in unsern Tagen doppeltes Interesse geben.

In der Sitzung der zweiten Kammer vom 5 Jun. führte die Tagesordnung zur Discussion des Berichts des Abg. Lauer über den Zolltarif. Der Abg. Lauer berichtet zunächst über einige Petitionen der Baumwollenspinnereien im Großherzogthum; sie seyen im Wesentlichen erledigt durch den Bericht über den Tarif, der den betreffenden Gegenstand im Sinn der Petenten behandle, nur daß letztere noch einen höhern Zoll wollten als die Commission. Völcker: Was die Anträge des Commissionsberichts selbst betrifft, so enthält er am Schlusse zwei Anträge: "1) Die Kammer möge dem provisorischen Gesetz vom 24 Oct. 1839, den Vereinszolltarif für die Jahre 1840, 41 und 42 betreffend, die Zustimmung ertheilen, und 2) die Erwartung aussprechen, daß der Eingangszoll auf ein- und zweidrähtiges Baumwollegarn in allmähliger Progression von 2 pr. Thlr. auf 4 pr. Thlr. p. Ctn.

zu wissen, während wir von ihren bedeutendsten Handlungen und Bewegungen nichts erfahren. Hätte der Marschall die 250,000 Fr., die ihm als geheime Fonds überschickt wurden, statt 200,000 Fr. zurückzuschicken, ihrer wahren und nützlichen Bestimmung gemäß angewendet, so hätte er z. B. im November 1839 erfahren, daß in einer öffentlichen von Abd-El-Kader am 3 Jul. zu Taza gehaltenen Versammlung der Krieg gegen uns beschlossen wurde. Durch das Zurückschicken glaubte er in Frankreich eine hohe Idee von seiner Rechtlichkeit in der Verwaltung zu erwecken, hat aber dadurch bei verständigen Leuten nur einen neuen Beweis seiner völligen politischen Unfähigkeit gegeben. Trotz des Abgangs der Truppen haben sich in der Nähe von Algier jene Scenen von Raub und Mord noch nicht wiederholt, die während der Expedition nach Medeah vorfielen. Doch scheinen einige traurige Anzeigen neues Unglück dieser Art zu verkündigen. Die Cheraga, ein kleiner Stamm, der jenseits Sidi Ferrutsch 3-4 Meilen westlich von Algier sich festgesetzt hat, sind heimlich davon gegangen. Diese Auswanderungen verkündigen fast immer baldige Angriffe, da die Eingebornen nur in der Furcht, Opfer von Feindseligkeiten zu werden, deren Ausbruch ihnen bekannt ist, sich dazu entschließen.

Niederlande.

In der verflossenen Nacht ist in hiesiger Residenz die betrübende Nachricht von dem Tode des Königs von Preußen eingetroffen. – Die zweite Kammer der Generalstaaten wollte gestern eine Sitzung halten. Da sich aber nur 26 Mitglieder eingefunden hatten, wurde dieselbe auf heute ausgesetzt. – Wie man aus Gröningen erfährt, sind J. H. Bolt und E. Meter, Drucker und Redacteur des eingegangenen „Dolmetschers der Freiheit“ beschuldigt: 1) dahin getrachtet zu haben, die Regierung in Mißachtung zu bringen, Mißtrauen gegen die Regierung und Unruhe und Unzufriedenheit im Volke zu erwecken; 2) das Verlangen nach einer Veränderung der Regierung zu erkennen gegeben zu haben; 3) dahin gestrebt zu haben, daß in Gröningen ein Aufstand ausbrechen, derselbe von Tausenden unterstützt und mit Brandlegung verbunden werde; 4) in der Wohnung des Meter sey eine Schrift gefunden worden, welche den Titel führt: „Entwurf der Gesellschaft, genannt: die republicanische Gesellschaft.“ Diese Beschuldigungen erproben sich aus dem Gange der Untersuchung, und es möchte keiner Frage unterliegen, daß die Beschuldigten, welche die Strenge des Gesetzes schwer treffen wird, einen Umsturz der Regierung herbeizuführen suchten. Noch mehrere Personen sind in diesen Proceß verwickelt, ohne aber gefänglich eingezogen worden zu seyn.

Italien.

Fast täglich eilen Couriere von oder nach Neapel hier durch, und wir hören bei dieser Gelegenheit, daß sich die Hoffnung immer mehr zur Gewißheit gestaltet, bald alle Mißverhältnisse mit England ausgeglichen zu sehen, zumal da diese Macht sich über Erwartung mäßig in ihren Forderungen zeigt. Das Gerücht sagt, England bestehe zugleich auf Abschließung eines Handelscontracts, wozu sich die Regierung von Neapel auch geneigt zeigen soll, indessen wolle sie darüber erst unterhandeln, wenn die Flotte entfernt ist, damit aller Schein von Zwang hinwegfalle. – Wie wir früher schon meldeten, hat der Malteserorden in der Lombardei, in dem Königreich beider Sicilien, und erst ganz kürzlich auch in Parma von den Regierungen dieser Länder als Ersatz für früher besessene Comthureien Entschädigungen und die Erlaubniß erlangt, neue Besitzungen für den Orden zu erwerben. Gleiche Vergünstigungen erwartet man nun auch von dem Herzog von Modena und dem König von Sardinien. – Der bekannte Beförderer und Gönner der Kunst neuerer Zeit, Chef des großen Bankierhauses Torlonia, Herzog Alexander Torlonia, hat sich mit der Tochter des reichen Fürsten Don Apreno Colonna Doria del Caretto, Sforza, Visconti, Erb-Großconnetable des Königreichs Neapel, ersten Fürsten des päpstlichen Stuhls, Donna Teresa, verlobt.

Die Mittheilung der russischen Regierung an den römischen Hof hinsichtlich der Entfernung des Bischofs von Podlachien hat in Rom einige Verlegenheit erzeugt, indem die russische Legation in Rom seit längerer Zeit und zu wiederholtenmalen von dem Papste die Entfernung des Bischofs, zuletzt mit dem Beifügen, verlangt hatte, daß die russische Regierung sonst gezwungen wäre, aus eigener Machtvollkommenheit in dieser Sache zu handeln. Dieses Verlangen war immer erfolglos geblieben. Wenn es wahr ist, was mit Bestimmtheit behauptet wird, daß sich unter den Papieren des Bischofs von Podlachien Briefe des apostolischen Nuncius in .... befunden haben, durch welche ersterer aufgefordert werde, von dem eingeschlagenen Wege nicht abzuweichen, so dürfte dieß nur dazu beitragen, jene Verlegenheiten noch zu steigern. – Die in Bourges gefangen gehaltene spanische Königsfamilie soll sich, nach in Rom eingetroffenen Briefen, in der dürftigsten Lage befinden. Die Gemahlin des Don Carlos soll schon ihre letzten Diamanten verkauft haben, um die nöthigsten Bedürfnisse bestreiten zu können, da man die Anerbietungen Frankreichs, die unter demüthigenden Bedingungen gemacht wurden, nicht annehmen, und lieber das in Blaye zu ihrer Aufnahme vorbereitete Gefängniß beziehen will.

Deutschland.

Den neuesten Nachrichten zufolge dürfte Se. Maj. der Kaiser Nikolaus zu einem kurzen Besuche in Darmstadt bereits angekommen seyn, vielleicht in diesem Augenblick jene Stadt schon wieder verlassen haben. – Das heute erschienene Regierungsblatt bringt eine Bekanntmachung, die künftige Nichtannahme der k. sächsischen Sechstel- und Zwölftel-Thalerstücke bei Zahlungen an Zollvereinsgefällen betreffend, dann eine Bekanntmachung über die 13te Verloosung der 4procentigen mobilisirten Staatsschuld im Betrage vom 6 Millionen Gulden, welche Dienstag den 30 Jun. vorgenommen wird. – Nebst Emil Devrient gibt dermal auch der bekannte Schauspieler Anschütz (vom Wiener Burgtheater) und dessen Tochter hier Gastrollen. Trotz der herrlichen Witterung und des aufgehobenen Abonnements war darum gestern unser Schauspielhaus gefüllt, wo Lessings „Nathan“ mit großem Erfolge ohne alle Auslassung aufgeführt wurde, eine Dichtung, die manche Worte enthält, die ihr in unsern Tagen doppeltes Interesse geben.

In der Sitzung der zweiten Kammer vom 5 Jun. führte die Tagesordnung zur Discussion des Berichts des Abg. Lauer über den Zolltarif. Der Abg. Lauer berichtet zunächst über einige Petitionen der Baumwollenspinnereien im Großherzogthum; sie seyen im Wesentlichen erledigt durch den Bericht über den Tarif, der den betreffenden Gegenstand im Sinn der Petenten behandle, nur daß letztere noch einen höhern Zoll wollten als die Commission. Völcker: Was die Anträge des Commissionsberichts selbst betrifft, so enthält er am Schlusse zwei Anträge: „1) Die Kammer möge dem provisorischen Gesetz vom 24 Oct. 1839, den Vereinszolltarif für die Jahre 1840, 41 und 42 betreffend, die Zustimmung ertheilen, und 2) die Erwartung aussprechen, daß der Eingangszoll auf ein- und zweidrähtiges Baumwollegarn in allmähliger Progression von 2 pr. Thlr. auf 4 pr. Thlr. p. Ctn.

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[1348/0004] zu wissen, während wir von ihren bedeutendsten Handlungen und Bewegungen nichts erfahren. Hätte der Marschall die 250,000 Fr., die ihm als geheime Fonds überschickt wurden, statt 200,000 Fr. zurückzuschicken, ihrer wahren und nützlichen Bestimmung gemäß angewendet, so hätte er z. B. im November 1839 erfahren, daß in einer öffentlichen von Abd-El-Kader am 3 Jul. zu Taza gehaltenen Versammlung der Krieg gegen uns beschlossen wurde. Durch das Zurückschicken glaubte er in Frankreich eine hohe Idee von seiner Rechtlichkeit in der Verwaltung zu erwecken, hat aber dadurch bei verständigen Leuten nur einen neuen Beweis seiner völligen politischen Unfähigkeit gegeben. Trotz des Abgangs der Truppen haben sich in der Nähe von Algier jene Scenen von Raub und Mord noch nicht wiederholt, die während der Expedition nach Medeah vorfielen. Doch scheinen einige traurige Anzeigen neues Unglück dieser Art zu verkündigen. 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Fast täglich eilen Couriere von oder nach Neapel hier durch, und wir hören bei dieser Gelegenheit, daß sich die Hoffnung immer mehr zur Gewißheit gestaltet, bald alle Mißverhältnisse mit England ausgeglichen zu sehen, zumal da diese Macht sich über Erwartung mäßig in ihren Forderungen zeigt. Das Gerücht sagt, England bestehe zugleich auf Abschließung eines Handelscontracts, wozu sich die Regierung von Neapel auch geneigt zeigen soll, indessen wolle sie darüber erst unterhandeln, wenn die Flotte entfernt ist, damit aller Schein von Zwang hinwegfalle. – Wie wir früher schon meldeten, hat der Malteserorden in der Lombardei, in dem Königreich beider Sicilien, und erst ganz kürzlich auch in Parma von den Regierungen dieser Länder als Ersatz für früher besessene Comthureien Entschädigungen und die Erlaubniß erlangt, neue Besitzungen für den Orden zu erwerben. Gleiche Vergünstigungen erwartet man nun auch von dem Herzog von Modena und dem König von Sardinien. – Der bekannte Beförderer und Gönner der Kunst neuerer Zeit, Chef des großen Bankierhauses Torlonia, Herzog Alexander Torlonia, hat sich mit der Tochter des reichen Fürsten Don Apreno Colonna Doria del Caretto, Sforza, Visconti, Erb-Großconnetable des Königreichs Neapel, ersten Fürsten des päpstlichen Stuhls, Donna Teresa, verlobt. _ Von der italienischen Gränze, 2 Jun. Die Mittheilung der russischen Regierung an den römischen Hof hinsichtlich der Entfernung des Bischofs von Podlachien hat in Rom einige Verlegenheit erzeugt, indem die russische Legation in Rom seit längerer Zeit und zu wiederholtenmalen von dem Papste die Entfernung des Bischofs, zuletzt mit dem Beifügen, verlangt hatte, daß die russische Regierung sonst gezwungen wäre, aus eigener Machtvollkommenheit in dieser Sache zu handeln. Dieses Verlangen war immer erfolglos geblieben. Wenn es wahr ist, was mit Bestimmtheit behauptet wird, daß sich unter den Papieren des Bischofs von Podlachien Briefe des apostolischen Nuncius in .... befunden haben, durch welche ersterer aufgefordert werde, von dem eingeschlagenen Wege nicht abzuweichen, so dürfte dieß nur dazu beitragen, jene Verlegenheiten noch zu steigern. – Die in Bourges gefangen gehaltene spanische Königsfamilie soll sich, nach in Rom eingetroffenen Briefen, in der dürftigsten Lage befinden. Die Gemahlin des Don Carlos soll schon ihre letzten Diamanten verkauft haben, um die nöthigsten Bedürfnisse bestreiten zu können, da man die Anerbietungen Frankreichs, die unter demüthigenden Bedingungen gemacht wurden, nicht annehmen, und lieber das in Blaye zu ihrer Aufnahme vorbereitete Gefängniß beziehen will. Deutschland. _ München, 15 Jun. Den neuesten Nachrichten zufolge dürfte Se. Maj. der Kaiser Nikolaus zu einem kurzen Besuche in Darmstadt bereits angekommen seyn, vielleicht in diesem Augenblick jene Stadt schon wieder verlassen haben. – Das heute erschienene Regierungsblatt bringt eine Bekanntmachung, die künftige Nichtannahme der k. sächsischen Sechstel- und Zwölftel-Thalerstücke bei Zahlungen an Zollvereinsgefällen betreffend, dann eine Bekanntmachung über die 13te Verloosung der 4procentigen mobilisirten Staatsschuld im Betrage vom 6 Millionen Gulden, welche Dienstag den 30 Jun. vorgenommen wird. – Nebst Emil Devrient gibt dermal auch der bekannte Schauspieler Anschütz (vom Wiener Burgtheater) und dessen Tochter hier Gastrollen. Trotz der herrlichen Witterung und des aufgehobenen Abonnements war darum gestern unser Schauspielhaus gefüllt, wo Lessings „Nathan“ mit großem Erfolge ohne alle Auslassung aufgeführt wurde, eine Dichtung, die manche Worte enthält, die ihr in unsern Tagen doppeltes Interesse geben. _ Karlsruhe. In der Sitzung der zweiten Kammer vom 5 Jun. führte die Tagesordnung zur Discussion des Berichts des Abg. Lauer über den Zolltarif. Der Abg. Lauer berichtet zunächst über einige Petitionen der Baumwollenspinnereien im Großherzogthum; sie seyen im Wesentlichen erledigt durch den Bericht über den Tarif, der den betreffenden Gegenstand im Sinn der Petenten behandle, nur daß letztere noch einen höhern Zoll wollten als die Commission. Völcker: Was die Anträge des Commissionsberichts selbst betrifft, so enthält er am Schlusse zwei Anträge: „1) Die Kammer möge dem provisorischen Gesetz vom 24 Oct. 1839, den Vereinszolltarif für die Jahre 1840, 41 und 42 betreffend, die Zustimmung ertheilen, und 2) die Erwartung aussprechen, daß der Eingangszoll auf ein- und zweidrähtiges Baumwollegarn in allmähliger Progression von 2 pr. Thlr. auf 4 pr. Thlr. p. Ctn.

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Zitationshilfe: Allgemeine Zeitung. Nr. 169. Augsburg, 17. Juni 1840, S. 1348. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/augsburgerallgemeine_169_18400617/4>, abgerufen am 19.04.2024.