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Allgemeine Zeitung. Nr. 149. Augsburg, 28. Mai 1840.

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zu zweifeln, so wird sich Serbien um so mehr wieder einer bessern Zukunft erfreuen können, als der junge Fürst fest entschlossen ist, alle Unbilden, die seinem Vater angethan wurden, der Vergessenheit zu überliefern, so wie er alle wegen politischer Verbrechen Verurtheilte und in Untersuchung Befindliche vollkommen amnestirt und neuerlich dem Senat aufgetragen hat, das schon ausgearbeitete Criminalgesetz bald möglichst zu berathen, und ihm zur Sanction zu unterlegen. Durch Inkraftsetzung desselben wird der Willkür, womit die serbischen Gerichte in Ermanglung einer geordneten Basis bisher richten mußten, und aus Mangel an gehöriger Intelligenz manches Unrecht begingen, vorgebeugt und die gesetzlichen Gränzen festgesetzt, damit Jedermann wissen wird, was er thun oder lassen muß.

[2051]

Widerlegung einer Notiz in Nr. 73 der Halle'schen Jahrbücher für deutsche Wissenschaft und Kunst.

Es gab eine Zeit in Deutschland, wo die Redactionen kritischer und recensirender Zeitschriften Tact und Umsicht genug besaßen, um die Beurtheilung classischer Werke der Nation nur den sachkundigsten und befähigtesten Geistern anzuvertrauen. Damals waren die öffentlich ausgesprochenen Urtheile der Kritik oft eben so wichtig als die beurtheilten Werke selbst und für den Autor eben so belehrend als für den Leser. Wie weit wir von dieser guten alten Weise in neuester Zeit zurück- und herabgekommen sind, davon gibt ein auch in anderer Hinsicht für den denkenden Zeitgenossen und Beobachter der Gegenwart höchst ominöser Artikel *) über St. Roche in Nr. 73 der Halle'schen Jahrbücher in Bezug auf Godwie-Castle ein merkwürdiges Zeugniß. Es heißt dort nämlich unter Anderm:
"der Verleger (von Godwie-Castle) hat das Manuscript nebst einer Summe von 500 Thalern für die Druckkosten aus Berlin zugeschickt erhalten, und natürlich sogleich voller Freuden gedruckt. Dieser Geldaufwand war nur eine gut berechnete Speculation auf schnelle Berühmtheit gewesen."

"Lügt nur so gut ihr könnt, etwas davon bleibt doch haften," so ungefähr heißt einer der Kernsprüche in "Börne's Briefen aus Paris," welchen der Recensent sich zum Wahlspruch genommen zu haben scheint, denn in seiner Erzählung von dem Sachverhältniß des Verlages genannten Werkes ist auch kein Wort wahr. - Gehört es denn auch zur deutschen Wissenschaft und Kunst, dergleichen böswillige und ungereimte Erfindungen zu verbreiten?

Wenn außerdem der Recensent den Verleger-Namen auf dem Titel von St. Roche: "J. W. Korn" gelesen hat und diesen so abschreibt und in den Halle'schen Jahrbüchern so abdrucken läßt, so wird man eine Leichtfertigkeit dieser Art einem solchen Recensenten freilich zu Gute halten müssen.

Die Verlagshandlung.

[2073-75]

Stuttgart. (Asphalt von Neuschatel.)

Je mehr die Arbeiten in natürlichem Asphalt - unstreitig eine der schönsten und nützlichsten Erfindungen neuerer Zeit - in Deutschland in Aufnahme kommen, um so bedauerlicher ist es zu sehen, wie man von allen Seiten das Publicum mit sogenannten künstlichen Asphalten hinter das Licht zu führen sucht, vorgebend, daß solche zu den gleichen Zwecken zu verwenden seyen, jedoch weit billiger zu stehen kommen. Abgesehen von der letztern Behauptung - denn auch hierin liegt größtentheils nur Täuschung und Betrug - hat die Erfahrung gelehrt, daß es bis jetzt noch Niemanden ohne Ausnahme gelungen ist, einen Stoff herzustellen wie ihn die Natur in den Gruben des Val-de-Travers und von Seyssel niedergelegt hat, aus welchem einzig und allein bis jetzt in Europa der unzerstörbare Asphalt-Mastir und mit diesem die ausgezeichnet schönen, haltbaren Arbeiten, welche in Frankreich, England, der Schweiz und einem großen Theil von Deutschland zu sehen sind, gefertigt werden können. - Der Unterzeichnete fordert alle Fabricanten von sogenannten künstlichen Asphalten auf, nur Einen Beweis zu liefern, daß Arbeiten mit solchen Mischungen ausgeführt, jenen aus natürlichem Asphalt gefertigten zur Seite zu stellen sind; bis dahin aber behauptet er, daß alle diejenigen, welche sich von solchen Künstlern bedienen lassen, früher oder später die Ueberzeugung erlangen werden, daß sie geprellt sind.

Der Agent der Neuschateler-Gesellschaft für den Verkauf und die Anwendung des Asphalts aus den Minen des Val-de-Travers, Kanton Neuschatel.

*) Indem dieser Artikel auch in die Allgemeine Zeitung von Augsburg übergegangen ist, so findet auch die obige Widerlegung hier ihren Platz.

zu zweifeln, so wird sich Serbien um so mehr wieder einer bessern Zukunft erfreuen können, als der junge Fürst fest entschlossen ist, alle Unbilden, die seinem Vater angethan wurden, der Vergessenheit zu überliefern, so wie er alle wegen politischer Verbrechen Verurtheilte und in Untersuchung Befindliche vollkommen amnestirt und neuerlich dem Senat aufgetragen hat, das schon ausgearbeitete Criminalgesetz bald möglichst zu berathen, und ihm zur Sanction zu unterlegen. Durch Inkraftsetzung desselben wird der Willkür, womit die serbischen Gerichte in Ermanglung einer geordneten Basis bisher richten mußten, und aus Mangel an gehöriger Intelligenz manches Unrecht begingen, vorgebeugt und die gesetzlichen Gränzen festgesetzt, damit Jedermann wissen wird, was er thun oder lassen muß.

[2051]

Widerlegung einer Notiz in Nr. 73 der Halle'schen Jahrbücher für deutsche Wissenschaft und Kunst.

Es gab eine Zeit in Deutschland, wo die Redactionen kritischer und recensirender Zeitschriften Tact und Umsicht genug besaßen, um die Beurtheilung classischer Werke der Nation nur den sachkundigsten und befähigtesten Geistern anzuvertrauen. Damals waren die öffentlich ausgesprochenen Urtheile der Kritik oft eben so wichtig als die beurtheilten Werke selbst und für den Autor eben so belehrend als für den Leser. Wie weit wir von dieser guten alten Weise in neuester Zeit zurück- und herabgekommen sind, davon gibt ein auch in anderer Hinsicht für den denkenden Zeitgenossen und Beobachter der Gegenwart höchst ominöser Artikel *) über St. Roche in Nr. 73 der Halle'schen Jahrbücher in Bezug auf Godwie-Castle ein merkwürdiges Zeugniß. Es heißt dort nämlich unter Anderm:
„der Verleger (von Godwie-Castle) hat das Manuscript nebst einer Summe von 500 Thalern für die Druckkosten aus Berlin zugeschickt erhalten, und natürlich sogleich voller Freuden gedruckt. Dieser Geldaufwand war nur eine gut berechnete Speculation auf schnelle Berühmtheit gewesen.“

„Lügt nur so gut ihr könnt, etwas davon bleibt doch haften,“ so ungefähr heißt einer der Kernsprüche in „Börne's Briefen aus Paris,“ welchen der Recensent sich zum Wahlspruch genommen zu haben scheint, denn in seiner Erzählung von dem Sachverhältniß des Verlages genannten Werkes ist auch kein Wort wahr. – Gehört es denn auch zur deutschen Wissenschaft und Kunst, dergleichen böswillige und ungereimte Erfindungen zu verbreiten?

Wenn außerdem der Recensent den Verleger-Namen auf dem Titel von St. Roche: „J. W. Korn“ gelesen hat und diesen so abschreibt und in den Halle'schen Jahrbüchern so abdrucken läßt, so wird man eine Leichtfertigkeit dieser Art einem solchen Recensenten freilich zu Gute halten müssen.

Die Verlagshandlung.

[2073-75]

Stuttgart. (Asphalt von Neuschatel.)

Je mehr die Arbeiten in natürlichem Asphalt – unstreitig eine der schönsten und nützlichsten Erfindungen neuerer Zeit – in Deutschland in Aufnahme kommen, um so bedauerlicher ist es zu sehen, wie man von allen Seiten das Publicum mit sogenannten künstlichen Asphalten hinter das Licht zu führen sucht, vorgebend, daß solche zu den gleichen Zwecken zu verwenden seyen, jedoch weit billiger zu stehen kommen. Abgesehen von der letztern Behauptung – denn auch hierin liegt größtentheils nur Täuschung und Betrug – hat die Erfahrung gelehrt, daß es bis jetzt noch Niemanden ohne Ausnahme gelungen ist, einen Stoff herzustellen wie ihn die Natur in den Gruben des Val-de-Travers und von Seyssel niedergelegt hat, aus welchem einzig und allein bis jetzt in Europa der unzerstörbare Asphalt-Mastir und mit diesem die ausgezeichnet schönen, haltbaren Arbeiten, welche in Frankreich, England, der Schweiz und einem großen Theil von Deutschland zu sehen sind, gefertigt werden können. – Der Unterzeichnete fordert alle Fabricanten von sogenannten künstlichen Asphalten auf, nur Einen Beweis zu liefern, daß Arbeiten mit solchen Mischungen ausgeführt, jenen aus natürlichem Asphalt gefertigten zur Seite zu stellen sind; bis dahin aber behauptet er, daß alle diejenigen, welche sich von solchen Künstlern bedienen lassen, früher oder später die Ueberzeugung erlangen werden, daß sie geprellt sind.

Der Agent der Neuschateler-Gesellschaft für den Verkauf und die Anwendung des Asphalts aus den Minen des Val-de-Travers, Kanton Neuschatel.

*) Indem dieser Artikel auch in die Allgemeine Zeitung von Augsburg übergegangen ist, so findet auch die obige Widerlegung hier ihren Platz.
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[1191/0015] zu zweifeln, so wird sich Serbien um so mehr wieder einer bessern Zukunft erfreuen können, als der junge Fürst fest entschlossen ist, alle Unbilden, die seinem Vater angethan wurden, der Vergessenheit zu überliefern, so wie er alle wegen politischer Verbrechen Verurtheilte und in Untersuchung Befindliche vollkommen amnestirt und neuerlich dem Senat aufgetragen hat, das schon ausgearbeitete Criminalgesetz bald möglichst zu berathen, und ihm zur Sanction zu unterlegen. Durch Inkraftsetzung desselben wird der Willkür, womit die serbischen Gerichte in Ermanglung einer geordneten Basis bisher richten mußten, und aus Mangel an gehöriger Intelligenz manches Unrecht begingen, vorgebeugt und die gesetzlichen Gränzen festgesetzt, damit Jedermann wissen wird, was er thun oder lassen muß. [2051] Widerlegung einer Notiz in Nr. 73 der Halle'schen Jahrbücher für deutsche Wissenschaft und Kunst. Es gab eine Zeit in Deutschland, wo die Redactionen kritischer und recensirender Zeitschriften Tact und Umsicht genug besaßen, um die Beurtheilung classischer Werke der Nation nur den sachkundigsten und befähigtesten Geistern anzuvertrauen. Damals waren die öffentlich ausgesprochenen Urtheile der Kritik oft eben so wichtig als die beurtheilten Werke selbst und für den Autor eben so belehrend als für den Leser. Wie weit wir von dieser guten alten Weise in neuester Zeit zurück- und herabgekommen sind, davon gibt ein auch in anderer Hinsicht für den denkenden Zeitgenossen und Beobachter der Gegenwart höchst ominöser Artikel *) über St. Roche in Nr. 73 der Halle'schen Jahrbücher in Bezug auf Godwie-Castle ein merkwürdiges Zeugniß. Es heißt dort nämlich unter Anderm: „der Verleger (von Godwie-Castle) hat das Manuscript nebst einer Summe von 500 Thalern für die Druckkosten aus Berlin zugeschickt erhalten, und natürlich sogleich voller Freuden gedruckt. Dieser Geldaufwand war nur eine gut berechnete Speculation auf schnelle Berühmtheit gewesen.“ „Lügt nur so gut ihr könnt, etwas davon bleibt doch haften,“ so ungefähr heißt einer der Kernsprüche in „Börne's Briefen aus Paris,“ welchen der Recensent sich zum Wahlspruch genommen zu haben scheint, denn in seiner Erzählung von dem Sachverhältniß des Verlages genannten Werkes ist auch kein Wort wahr. – Gehört es denn auch zur deutschen Wissenschaft und Kunst, dergleichen böswillige und ungereimte Erfindungen zu verbreiten? Wenn außerdem der Recensent den Verleger-Namen auf dem Titel von St. Roche: „J. W. Korn“ gelesen hat und diesen so abschreibt und in den Halle'schen Jahrbüchern so abdrucken läßt, so wird man eine Leichtfertigkeit dieser Art einem solchen Recensenten freilich zu Gute halten müssen. Die Verlagshandlung. [2073-75] Stuttgart. (Asphalt von Neuschatel.) Je mehr die Arbeiten in natürlichem Asphalt – unstreitig eine der schönsten und nützlichsten Erfindungen neuerer Zeit – in Deutschland in Aufnahme kommen, um so bedauerlicher ist es zu sehen, wie man von allen Seiten das Publicum mit sogenannten künstlichen Asphalten hinter das Licht zu führen sucht, vorgebend, daß solche zu den gleichen Zwecken zu verwenden seyen, jedoch weit billiger zu stehen kommen. Abgesehen von der letztern Behauptung – denn auch hierin liegt größtentheils nur Täuschung und Betrug – hat die Erfahrung gelehrt, daß es bis jetzt noch Niemanden ohne Ausnahme gelungen ist, einen Stoff herzustellen wie ihn die Natur in den Gruben des Val-de-Travers und von Seyssel niedergelegt hat, aus welchem einzig und allein bis jetzt in Europa der unzerstörbare Asphalt-Mastir und mit diesem die ausgezeichnet schönen, haltbaren Arbeiten, welche in Frankreich, England, der Schweiz und einem großen Theil von Deutschland zu sehen sind, gefertigt werden können. – Der Unterzeichnete fordert alle Fabricanten von sogenannten künstlichen Asphalten auf, nur Einen Beweis zu liefern, daß Arbeiten mit solchen Mischungen ausgeführt, jenen aus natürlichem Asphalt gefertigten zur Seite zu stellen sind; bis dahin aber behauptet er, daß alle diejenigen, welche sich von solchen Künstlern bedienen lassen, früher oder später die Ueberzeugung erlangen werden, daß sie geprellt sind. Der Agent der Neuschateler-Gesellschaft für den Verkauf und die Anwendung des Asphalts aus den Minen des Val-de-Travers, Kanton Neuschatel. *) Indem dieser Artikel auch in die Allgemeine Zeitung von Augsburg übergegangen ist, so findet auch die obige Widerlegung hier ihren Platz.

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Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition. (2016-06-28T11:37:15Z)

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Zitationshilfe: Allgemeine Zeitung. Nr. 149. Augsburg, 28. Mai 1840, S. 1191. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/augsburgerallgemeine_149_18400528/15>, abgerufen am 19.04.2024.