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Auerbach, Berthold: Brief an Daniel Sanders. Berlin, 22. Dezember 1869.

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Ich wiederhole Ihnen, ich weiß volkommen,
Sie wollten nur Gutes für mich,
aber - es ist nicht so geworden.
Ich sage Ihnen alles offen, weil
ich Sie hochhalte und ich mache mir
selber auch einen Vorwurf! Ich
sollte, wie ich stets gethan, immer
dabei bleiben, meine Arbeiten
ganz ihrem Schicksal zu überlassen
und auch da wo mir spontan ein
Wohlgefallen ausgedrückt wird,
nicht zur öffentlichen Kundgebung
eigens bestimmen.

Der Roman, der sich schon
nicht durch Anmutiges lockend,
hat einen schweren Stand
und der Aufnahme des Publikums

Ich wiederhole Ihnen, ich weiß volkom̃en,
Sie wollten nur Gutes für mich,
aber – es ist nicht so geworden.
Ich sage Ihnen alles offen, weil
ich Sie hochhalte und ich mache mir
selber auch einen Vorwurf! Ich
sollte, wie ich stets gethan, im̃er
dabei bleiben, meine Arbeiten
ganz ihrem Schicksal zu überlassen
und auch da wo mir spontan ein
Wohlgefallen ausgedrückt wird,
nicht zur öffentlichen Kundgebung
eigens bestim̃en.

Der Roman, der sich schon
nicht durch Anmutiges lockend,
hat einen schweren Stand
und der Aufnahme des Publikums

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[[2r]/0003] Ich wiederhole Ihnen, ich weiß volkom̃en, Sie wollten nur Gutes für mich, aber – es ist nicht so geworden. Ich sage Ihnen alles offen, weil ich Sie hochhalte u. ich mache mir selber auch einen Vorwurf! Ich sollte, wie ich stets gethan, im̃er dabei bleiben, meine Arbeiten ganz ihrem Schicksal zu überlassen u. auch da wo mir spontan ein Wohlgefallen ausgedrückt wird, nicht zur öffentlichen Kundgebung eigens bestim̃en. Der Roman, der sich schon nicht durch Anmutiges lockend, hat einen schweren Stand u. der Aufnahme des Publikums

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Zitationshilfe: Auerbach, Berthold: Brief an Daniel Sanders. Berlin, 22. Dezember 1869, S. [2r]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/auerbach_sanders2_1869/3>, abgerufen am 18.04.2024.