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Aston, Louise: Aus dem Leben einer Frau. Hamburg, 1847.

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wie in der kühnen, zersetzenden Dialektik der Denker, welche keine bestehende Einrichtung wegen ihres verjährten Brauches, respectirt: webt und lebt ein neuer, Menschheiterlösender Genius, eine neue, erhabene und aufopferungsfähige Sittlichkeit, die in Frieden und Krieg, in Leben und Tod, mit der That des Hasses oder dem Werk der Liebe, mit Ueberredung oder Gewalt den Segen der allgemeinen Verbrüderung heraufführen will über eine innerlich verfallene Welt. Du armes Proletariat, Erbe des alten Fluches vom Paradiese, verdammt, im Schweiße des Angesichts dein Brod zu essen, und nimmer frei und unbefangen den Blick emporzurichten mit all' der Majestät der Menschenwürde; verdammt, die Maschine zu sein, die gedankenlos von Tag zu Tag sich abarbeitet für fremden Genuß und nimmer die Früchte des eigenen Fleißes ärndtet: auch dir wird bald die Sonne eines bessern Lebens aufgehen, eines Lebens, daß deine Arbeit mit Bewußtsein und mit Genuß belohnt, und alle Entbehrung und Bedürftigkeit kümmerlicher Verhältnisse von dir fernhält.

Die Arbeit der Denker wird und kann nicht vergebens

wie in der kühnen, zersetzenden Dialektik der Denker, welche keine bestehende Einrichtung wegen ihres verjährten Brauches, respectirt: webt und lebt ein neuer, Menschheiterlösender Genius, eine neue, erhabene und aufopferungsfähige Sittlichkeit, die in Frieden und Krieg, in Leben und Tod, mit der That des Hasses oder dem Werk der Liebe, mit Ueberredung oder Gewalt den Segen der allgemeinen Verbrüderung heraufführen will über eine innerlich verfallene Welt. Du armes Proletariat, Erbe des alten Fluches vom Paradiese, verdammt, im Schweiße des Angesichts dein Brod zu essen, und nimmer frei und unbefangen den Blick emporzurichten mit all' der Majestät der Menschenwürde; verdammt, die Maschine zu sein, die gedankenlos von Tag zu Tag sich abarbeitet für fremden Genuß und nimmer die Früchte des eigenen Fleißes ärndtet: auch dir wird bald die Sonne eines bessern Lebens aufgehen, eines Lebens, daß deine Arbeit mit Bewußtsein und mit Genuß belohnt, und alle Entbehrung und Bedürftigkeit kümmerlicher Verhältnisse von dir fernhält.

Die Arbeit der Denker wird und kann nicht vergebens

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[132/0144] wie in der kühnen, zersetzenden Dialektik der Denker, welche keine bestehende Einrichtung wegen ihres verjährten Brauches, respectirt: webt und lebt ein neuer, Menschheiterlösender Genius, eine neue, erhabene und aufopferungsfähige Sittlichkeit, die in Frieden und Krieg, in Leben und Tod, mit der That des Hasses oder dem Werk der Liebe, mit Ueberredung oder Gewalt den Segen der allgemeinen Verbrüderung heraufführen will über eine innerlich verfallene Welt. Du armes Proletariat, Erbe des alten Fluches vom Paradiese, verdammt, im Schweiße des Angesichts dein Brod zu essen, und nimmer frei und unbefangen den Blick emporzurichten mit all' der Majestät der Menschenwürde; verdammt, die Maschine zu sein, die gedankenlos von Tag zu Tag sich abarbeitet für fremden Genuß und nimmer die Früchte des eigenen Fleißes ärndtet: auch dir wird bald die Sonne eines bessern Lebens aufgehen, eines Lebens, daß deine Arbeit mit Bewußtsein und mit Genuß belohnt, und alle Entbehrung und Bedürftigkeit kümmerlicher Verhältnisse von dir fernhält. Die Arbeit der Denker wird und kann nicht vergebens

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Zitationshilfe: Aston, Louise: Aus dem Leben einer Frau. Hamburg, 1847, S. 132. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/aston_leben_1847/144>, abgerufen am 16.04.2024.