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Aston, Louise: Meine Emancipation, Verweisung und Rechtfertigung. Brüssel, 1846.

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daher auch hiebei nicht beruhigen, und wandte mich am 28sten April, als an die letzte Instanz, an Sr. Majestät den König, in folgender Immediat-Eingabe:

Allerdurchlauchtigster großmächtigster König!

Allergnädigster König und Herr!

Ew. Majestät wollen diese meine unterthänige Zuschrift mir allergnädigst zu Gute halten, und einer gerechten Prüfung unterwerfen.

Ich bin preußische Unterthanin, Tochter des verstorbenen Consistorial-Raths und Superintendenten Hoche, zu Gröningen, eines Mannes der 34 Jahre seinem Könige und Lande treu gedient hat.

Nach einer neunjährigen, für mich sehr unglücklichen Ehe mit dem Fabrikbesitzer Aston, aus England, gegenwärtig in Burg, sah ich mich genöthigt, endlich eine Scheidung von demselben durchzusetzen.

Ohne Eltern, ohne irgend einen besondern Schutz, stehe ich jetzt seit zwei Jahren mit einer vierjährigen Tochter allein da; nach einem Leben in sehr glänzenden Verhältnissen auf die allerdings zureichende, jedoch

daher auch hiebei nicht beruhigen, und wandte mich am 28sten April, als an die letzte Instanz, an Sr. Majestät den König, in folgender Immediat-Eingabe:

Allerdurchlauchtigster großmächtigster König!

Allergnädigster König und Herr!

Ew. Majestät wollen diese meine unterthänige Zuschrift mir allergnädigst zu Gute halten, und einer gerechten Prüfung unterwerfen.

Ich bin preußische Unterthanin, Tochter des verstorbenen Consistorial-Raths und Superintendenten Hoche, zu Gröningen, eines Mannes der 34 Jahre seinem Könige und Lande treu gedient hat.

Nach einer neunjährigen, für mich sehr unglücklichen Ehe mit dem Fabrikbesitzer Aston, aus England, gegenwärtig in Burg, sah ich mich genöthigt, endlich eine Scheidung von demselben durchzusetzen.

Ohne Eltern, ohne irgend einen besondern Schutz, stehe ich jetzt seit zwei Jahren mit einer vierjährigen Tochter allein da; nach einem Leben in sehr glänzenden Verhältnissen auf die allerdings zureichende, jedoch

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[27/0027] daher auch hiebei nicht beruhigen, und wandte mich am 28sten April, als an die letzte Instanz, an Sr. Majestät den König, in folgender Immediat-Eingabe: Allerdurchlauchtigster großmächtigster König! Allergnädigster König und Herr! Ew. Majestät wollen diese meine unterthänige Zuschrift mir allergnädigst zu Gute halten, und einer gerechten Prüfung unterwerfen. Ich bin preußische Unterthanin, Tochter des verstorbenen Consistorial-Raths und Superintendenten Hoche, zu Gröningen, eines Mannes der 34 Jahre seinem Könige und Lande treu gedient hat. Nach einer neunjährigen, für mich sehr unglücklichen Ehe mit dem Fabrikbesitzer Aston, aus England, gegenwärtig in Burg, sah ich mich genöthigt, endlich eine Scheidung von demselben durchzusetzen. Ohne Eltern, ohne irgend einen besondern Schutz, stehe ich jetzt seit zwei Jahren mit einer vierjährigen Tochter allein da; nach einem Leben in sehr glänzenden Verhältnissen auf die allerdings zureichende, jedoch

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Zitationshilfe: Aston, Louise: Meine Emancipation, Verweisung und Rechtfertigung. Brüssel, 1846, S. 27. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/aston_emancipation_1846/27>, abgerufen am 25.04.2024.