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Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700.

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und Ezechiel Methen.
[Spaltenumbruch] Jahr
MDC.
biß
MDCC.
"hertzen wohne/ und ihme nicht. Erinnert
"auch darneben/ das/ was er zu Leiptzig beschul-
"diget worden/ und er beantwortet/ wolle er in
"schrifften auch eingeben/ wie auch die acta.

2. "Hergegen unsere in GOttes wort ge-
Die reli-
gion/ kir-
chen und
Prediger
verwerffe/
"gründete Religion, GOttesdienst/ kirchen-
"ceremonien/ kirchen-ordnung/ das Predig-
"amt und beruff der Prediger/ die H. Tauffe/
"absolution und Nachtmal auffs aller abscheu-
"lichste verlästern/ verurtheilen/ verdammen/
"es sey in Päbstischen/ Lutherischen/ Calvini-
"schen oder Wiedertäufferischen kirchen. 2.
"Das Predigamt/ kirchen-ceremonien/ die H.
"Tauffe und dergleichen verlästere und verdam-
"me er nicht/ denn so er das thäte/ so wäre das
"heiligthum verlästert/ sondern geschehe ihm
"auch unrecht/ daß er die diener GOttes ver-
"nichten solte/ und solche heilige vocation der
"H. Prediger: Item, sagt er/ unsere Prediger
"halte er vor heilig/ wenn sie heilig lebten.

"3. Soll er alle Christliche obrigkeiten vom
Wie auch
die Obrig-
keit/
"höchsten an biß zum niedrigsten mit schändli-
"chen namen tituliren: sie vernichten/ bedrau-
"en/ und so viel an ihme/ aus ihren landen/ stadt
"und ämtern/ häusern und schlössern auszuja-
"gen/ zuerwürgen/ von der erden abzuschaffen/
"derselben lande/ leut und schlösser zu plün-
"dern vorgeben/ und sich unterstehen dürffen.
"3. Gestehet nicht/ daß er die Christliche obrig-
"keit mit schändlichen namen tituliren soll/
"dann sie GOttes ordnung sey/ nach der lehre
"Pauli, das übrige sey eine ungebuhrliche be-
"schuldigung/ und habe es zu Leiptzig verant-
"wortet.

4. "Jnsonderheit auch die Chur Sachsen
Und Chur
Sachsen.
"gantz lästerlich antaste/ dieselbe des Luther-
"thums stifft und vornehmste landschafft/ sitz und
"haupt unter dem haupt des reichs des Röm.
"Käysers nenne. 4. Saget/ das würde man
"nimmermehr auff ihn bringen können.

5. "Des Reichs Marschalck Joab und
"Jerobeam vergleiche/ so ein haubt und
"schwerdführer sey des gantz untüchtigen Chri-
"stenthums wider den Herrn und seinen gesalb-
"ten. 5. Diß sagt er/ würden sie Esaiam
"Stiefeln nicht überweisen können.

6. "Und solle Jerobeam des Reichs Mar-
"schalck und angreiffer des Volcks Gottes durch
"das schwerd des geistes/ dadurch sie ihren geist
"verstehen/ das lebendige wort GOttes (dessen
"ehr und namen sie ihnen selbst zumessen) sterben
"und getödtet werden. 6. Das gebe er nicht aus;
"was aber GOtt beschlossen habe in seiner all-
"macht/ das bleibe wol. item: der Churfürst
"zu Sachsen/ wenn er sich Christlich halte/ so
"wäre er eine Christliche Obrigkeit/ denn bey
"Gott sey kein ansehen der person/ wer sich auch
"Christlich halte/ der sey ein Christ in seinem
"stande. Jtem: durch den geist verstehe er nicht
"seinen/ sondern GOttes geist in Christo/ durch
"das lebendige wort verstehe er CHristum JE-
"sum/ dessen ehr und name bleibe ihm allein und
"allen gläubigen hertzen.

7. "Ob wahr/ daß seines glaubens genos-
Ob er an-
dere ver-
führe.
"sen zu Saltza ihn gleichsam vor ihren himm-
"lischen Propheten/ ja vor ihre himmlische neu-
"gebährende Göttliche Mutter darumachten
"und halten/ schreiben und nennen/ weil er
"dieser abscheulichen lehre anfänger/ und sie
"dieselbe von ihm gelernet haben. 7. Sagt
[Spaltenumbruch] Stiefel/ es sey diß alles fälschlich angezogen/"Jahr
MDC.
biß
MDCC.

und gebühre die geburt und kind zugebähren"
dem lieben GOtt alleine/ der gäbe Gottes kin-"
der zu werden/ und hätten seine glaubens ge-"
nossen solches von ihm nicht/ sondern von"
GOtt gelernet/ und hätten diese die schrifft"
selbst gelesen/ auch über 2. oder 3. mal nicht"
bey ihm gewesen; so hätten sie sich zur eh-"
re GOTTes unterredet/ und hätten keines"
Christen in ungutem gedacht/ habe Meth von"
seinen schrifften geschrieben/ so habe er der sa-"
chen zuviel gethan/ und wisse er von keinen"
Esaiä Stifels schrifften/ die jemals ein mensch"
gesehen/ oder unter seinem namen ausgan-"
gen/ vielweniger halte er sie für seine heilige"
schrifft/ was aber CHristus in ihme geschrie-"
ben habe/ darauff beruffe er sich/ und sey"
Göttliche wahrheit/ denn es sey kein betrug"
in seinem munde gefunden worden; item: Esai-"
as Stiefel sey todt/ und was er nun thue/"
das thue CHristus durch ihn oder in ihm."

8. Ob er ihm denn solche titul auch selbst"Seine
schrifften
allein rüh-
me.

zueigne/ und sonderlich von seinen schrifften"
ausgebe/ daß sie heilige/ voll lebendiger war-"
heit/ gute göttliche Schrifft/ lauter beständi-"
ge/ ewigbleibende/ Göttliche/ kräfftige wort/"
um welcher warheit gewalt willen er hertzlich"
gern sterben und leben wolle/ seyen. 8. Be-"
rufft sich deswegen auff die schrifften/ die noch"
vorhanden wären."

9. Ob er gestehe/ daß die zu Saltza/ als"
weiland Magister Methens witwe/ Barba-"
ra/ ihr sohn Ezechiel/ und derselben jetziger"
mann Nicol Kragowitz dergleichen lehre von"
ihm gelernet habe. 9. Sagt nein/ von Esaia"
Stiefeln hätten sie nichts/ hätten sie aber"
was gelernet/ so hätten sie es von CHristo"
in ihm gelernet."

10. Ob er itzt gemeldten Ezechiel Methen"
die Göttliche natur aus GOTT in Chri-"Sich und
die seinen
CHristum
nenne/

sto durch ihn Stiefeln erstgebohrnen lieben"
sohn und himmlischen erben genennet: Item"
Ezechiel Christum titulirt. 10. Jm namen"
des HERRN JESU habe er ihm in"
Christo also geschrieben/ ist was Göttliches"
in ihm/ das ist alles von GOTT."

11. Item von demselben gerühmet/ daß er"
mit dem geist und krafft gerüstet allen gott-"Und Me-
then den
Eliam/

losen priestern und pfaffen mit ihren fleisch-"
lichen zuhörern/ ihr übertreten/ und allen welt-"
lichen sündigen Fürsten und Potentaten mit"
ihren gottlosen unterthanen ihre sünde unter"
augen zeigen und anmelden dürffe. 11. Es"
habe Meth ihm geschrieben/ daß er der drit-"
te Helias sey/ darauf wäre dieses/ wie articu-"
li
rt/ von ihm geschrieben worden. Sonsten"
halte er Methen nach der offenbarung Got-"
tes vor den dritten Propheten/ werde nun"
GOTT/ was er ihm offenbaret/ in ihm ver-"
richten/ und sichs also ausweisen/ sey er billich"
dafür zu halten/ geschehe es aber nicht/ so sey"
es falsch."

12. Ob er mehrgedachten Meth für Got-"Oder den
Sohn
GOttes.

tes neu erstgebohrnen Sohn der herrlichkeit/"
einen seelig beruffenen ewigen Gast/ König/"
und Priester auf erden/ ja einen Fürsten der"
Könige auf erden/ aus der braut des lammes"
(dafür er Stiefel sich ausgeben solle) in aller"
welt eingesetzet halte/ qui futurus sit pascere"
omnes gentes in virga ferrea, qui convertat
"

vultum

und Ezechiel Methen.
[Spaltenumbruch] Jahr
MDC.
biß
MDCC.
„hertzen wohne/ und ihme nicht. Erinnert
„auch darneben/ das/ was er zu Leiptzig beſchul-
„diget worden/ und er beantwortet/ wolle er in
„ſchrifften auch eingeben/ wie auch die acta.

2. „Hergegen unſere in GOttes wort ge-
Die reli-
gion/ kir-
chen und
Prediger
verwerffe/
„gruͤndete Religion, GOttesdienſt/ kirchen-
„ceremonien/ kirchen-ordnung/ das Predig-
„amt und beruff der Prediger/ die H. Tauffe/
abſolution und Nachtmal auffs aller abſcheu-
„lichſte verlaͤſtern/ verurtheilen/ verdammen/
„es ſey in Paͤbſtiſchen/ Lutheriſchen/ Calvini-
„ſchen oder Wiedertaͤufferiſchen kirchen. 2.
„Das Predigamt/ kirchen-ceremonien/ die H.
„Tauffe und dergleichen verlaͤſtere und verdam-
„me er nicht/ denn ſo er das thaͤte/ ſo waͤre das
„heiligthum verlaͤſtert/ ſondern geſchehe ihm
„auch unrecht/ daß er die diener GOttes ver-
„nichten ſolte/ und ſolche heilige vocation der
„H. Prediger: Item, ſagt er/ unſere Prediger
„halte er vor heilig/ wenn ſie heilig lebten.

„3. Soll er alle Chriſtliche obrigkeiten vom
Wie auch
die Obrig-
keit/
„hoͤchſten an biß zum niedrigſten mit ſchaͤndli-
„chen namen tituliren: ſie vernichten/ bedrau-
„en/ und ſo viel an ihme/ aus ihren landen/ ſtadt
„und aͤmtern/ haͤuſern und ſchloͤſſern auszuja-
„gen/ zuerwuͤrgen/ von der erden abzuſchaffen/
„derſelben lande/ leut und ſchloͤſſer zu pluͤn-
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„3. Geſtehet nicht/ daß er die Chriſtliche obrig-
„keit mit ſchaͤndlichen namen tituliren ſoll/
„dann ſie GOttes ordnung ſey/ nach der lehre
Pauli, das uͤbrige ſey eine ungebuhrliche be-
„ſchuldigung/ und habe es zu Leiptzig verant-
„wortet.

4. „Jnſonderheit auch die Chur Sachſen
Und Chur
Sachſen.
„gantz laͤſterlich antaſte/ dieſelbe des Luther-
„thums ſtifft uñ vornehmſte landſchafft/ ſitz und
„haupt unter dem haupt des reichs des Roͤm.
„Kaͤyſers nenne. 4. Saget/ das wuͤrde man
„nimmermehr auff ihn bringen koͤnnen.

5. „Des Reichs Marſchalck Joab und
„Jerobeam vergleiche/ ſo ein haubt und
„ſchwerdfuͤhrer ſey des gantz untuͤchtigen Chri-
„ſtenthums wider den Herꝛn und ſeinen geſalb-
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„Stiefeln nicht uͤberweiſen koͤnnen.

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„ſchalck uñ angreiffer des Volcks Gottes durch
„das ſchwerd des geiſtes/ dadurch ſie ihren geiſt
„verſtehen/ das lebendige wort GOttes (deſſen
„ehr und namen ſie ihnen ſelbſt zumeſſen) ſteꝛben
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„was aber GOtt beſchloſſen habe in ſeiner all-
„macht/ das bleibe wol. item: der Churfuͤrſt
„zu Sachſen/ wenn er ſich Chriſtlich halte/ ſo
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„das lebendige wort verſtehe er CHriſtum JE-
„ſum/ deſſen ehr und name bleibe ihm allein und
„allen glaͤubigen hertzen.

7. „Ob wahr/ daß ſeines glaubens genoſ-
Ob er an-
dere ver-
fuͤhre.
„ſen zu Saltza ihn gleichſam vor ihren himm-
„liſchen Propheten/ ja vor ihre himmliſche neu-
„gebaͤhrende Goͤttliche Mutter darumachten
„und halten/ ſchreiben und nennen/ weil er
„dieſer abſcheulichen lehre anfaͤnger/ und ſie
„dieſelbe von ihm gelernet haben. 7. Sagt
[Spaltenumbruch] Stiefel/ es ſey diß alles faͤlſchlich angezogen/„Jahr
MDC.
biß
MDCC.

und gebuͤhre die geburt und kind zugebaͤhren“
dem lieben GOtt alleine/ der gaͤbe Gottes kin-“
der zu werden/ und haͤtten ſeine glaubens ge-“
noſſen ſolches von ihm nicht/ ſondern von“
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re GOTTes unterredet/ und haͤtten keines“
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chen zuviel gethan/ und wiſſe er von keinen“
Eſaiaͤ Stifels ſchrifften/ die jemals ein menſch“
geſehen/ oder unter ſeinem namen ausgan-“
gen/ vielweniger halte er ſie fuͤr ſeine heilige“
ſchrifft/ was aber CHriſtus in ihme geſchrie-“
ben habe/ darauff beruffe er ſich/ und ſey“
Goͤttliche wahrheit/ denn es ſey kein betrug“
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das thue CHriſtus durch ihn oder in ihm.„

8. Ob er ihm denn ſolche titul auch ſelbſt„Seine
ſchrifften
allein ruͤh-
me.

zueigne/ und ſonderlich von ſeinen ſchrifften“
ausgebe/ daß ſie heilige/ voll lebendiger war-“
heit/ gute goͤttliche Schrifft/ lauter beſtaͤndi-“
ge/ ewigbleibende/ Goͤttliche/ kraͤfftige wort/“
um welcher warheit gewalt willen er hertzlich“
gern ſterben und leben wolle/ ſeyen. 8. Be-“
rufft ſich deswegen auff die ſchrifften/ die noch“
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9. Ob er geſtehe/ daß die zu Saltza/ als“
weiland Magiſter Methens witwe/ Barba-“
ra/ ihr ſohn Ezechiel/ und derſelben jetziger“
mann Nicol Kragowitz dergleichen lehre von“
ihm gelernet habe. 9. Sagt nein/ von Eſaia“
Stiefeln haͤtten ſie nichts/ haͤtten ſie aber“
was gelernet/ ſo haͤtten ſie es von CHriſto“
in ihm gelernet.„

10. Ob er itzt gemeldten Ezechiel Methen“
die Goͤttliche natur aus GOTT in Chri-„Sich und
die ſeinen
CHriſtum
nenne/

ſto durch ihn Stiefeln erſtgebohrnen lieben“
ſohn und himmliſchen erben genennet: Item
Ezechiel Chriſtum titulirt. 10. Jm namen“
des HERRN JESU habe er ihm in“
Chriſto alſo geſchrieben/ iſt was Goͤttliches“
in ihm/ das iſt alles von GOTT.„

11. Item von demſelben geruͤhmet/ daß er“
mit dem geiſt und krafft geruͤſtet allen gott-„Und Me-
then den
Eliam/

loſen prieſtern und pfaffen mit ihren fleiſch-“
lichen zuhoͤrern/ ihr uͤbertreten/ und allen welt-“
lichen ſuͤndigen Fuͤrſten und Potentaten mit“
ihren gottloſen unterthanen ihre ſuͤnde unter“
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li
rt/ von ihm geſchrieben worden. Sonſten“
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12. Ob er mehrgedachten Meth fuͤr Got-„Oder den
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[39/0051] und Ezechiel Methen. „hertzen wohne/ und ihme nicht. Erinnert „auch darneben/ das/ was er zu Leiptzig beſchul- „diget worden/ und er beantwortet/ wolle er in „ſchrifften auch eingeben/ wie auch die acta. Jahr MDC. biß MDCC. 2. „Hergegen unſere in GOttes wort ge- „gruͤndete Religion, GOttesdienſt/ kirchen- „ceremonien/ kirchen-ordnung/ das Predig- „amt und beruff der Prediger/ die H. Tauffe/ „abſolution und Nachtmal auffs aller abſcheu- „lichſte verlaͤſtern/ verurtheilen/ verdammen/ „es ſey in Paͤbſtiſchen/ Lutheriſchen/ Calvini- „ſchen oder Wiedertaͤufferiſchen kirchen. 2. „Das Predigamt/ kirchen-ceremonien/ die H. „Tauffe und dergleichen verlaͤſtere und verdam- „me er nicht/ denn ſo er das thaͤte/ ſo waͤre das „heiligthum verlaͤſtert/ ſondern geſchehe ihm „auch unrecht/ daß er die diener GOttes ver- „nichten ſolte/ und ſolche heilige vocation der „H. Prediger: Item, ſagt er/ unſere Prediger „halte er vor heilig/ wenn ſie heilig lebten. Die reli- gion/ kir- chen und Prediger verwerffe/ „3. Soll er alle Chriſtliche obrigkeiten vom „hoͤchſten an biß zum niedrigſten mit ſchaͤndli- „chen namen tituliren: ſie vernichten/ bedrau- „en/ und ſo viel an ihme/ aus ihren landen/ ſtadt „und aͤmtern/ haͤuſern und ſchloͤſſern auszuja- „gen/ zuerwuͤrgen/ von der erden abzuſchaffen/ „derſelben lande/ leut und ſchloͤſſer zu pluͤn- „dern vorgeben/ und ſich unterſtehen duͤrffen. „3. Geſtehet nicht/ daß er die Chriſtliche obrig- „keit mit ſchaͤndlichen namen tituliren ſoll/ „dann ſie GOttes ordnung ſey/ nach der lehre „Pauli, das uͤbrige ſey eine ungebuhrliche be- „ſchuldigung/ und habe es zu Leiptzig verant- „wortet. Wie auch die Obrig- keit/ 4. „Jnſonderheit auch die Chur Sachſen „gantz laͤſterlich antaſte/ dieſelbe des Luther- „thums ſtifft uñ vornehmſte landſchafft/ ſitz und „haupt unter dem haupt des reichs des Roͤm. „Kaͤyſers nenne. 4. Saget/ das wuͤrde man „nimmermehr auff ihn bringen koͤnnen. Und Chur Sachſen. 5. „Des Reichs Marſchalck Joab und „Jerobeam vergleiche/ ſo ein haubt und „ſchwerdfuͤhrer ſey des gantz untuͤchtigen Chri- „ſtenthums wider den Herꝛn und ſeinen geſalb- „ten. 5. Diß ſagt er/ wuͤrden ſie Eſaiam „Stiefeln nicht uͤberweiſen koͤnnen. 6. „Und ſolle Jerobeam des Reichs Mar- „ſchalck uñ angreiffer des Volcks Gottes durch „das ſchwerd des geiſtes/ dadurch ſie ihren geiſt „verſtehen/ das lebendige wort GOttes (deſſen „ehr und namen ſie ihnen ſelbſt zumeſſen) ſteꝛben „und getoͤdtet werden. 6. Das gebe er nicht aus; „was aber GOtt beſchloſſen habe in ſeiner all- „macht/ das bleibe wol. item: der Churfuͤrſt „zu Sachſen/ wenn er ſich Chriſtlich halte/ ſo „waͤre er eine Chriſtliche Obrigkeit/ denn bey „Gott ſey kein anſehen der perſon/ wer ſich auch „Chriſtlich halte/ der ſey ein Chriſt in ſeinem „ſtande. Jtem: durch den geiſt verſtehe er nicht „ſeinen/ ſondern GOttes geiſt in Chriſto/ durch „das lebendige wort verſtehe er CHriſtum JE- „ſum/ deſſen ehr und name bleibe ihm allein und „allen glaͤubigen hertzen. 7. „Ob wahr/ daß ſeines glaubens genoſ- „ſen zu Saltza ihn gleichſam vor ihren himm- „liſchen Propheten/ ja vor ihre himmliſche neu- „gebaͤhrende Goͤttliche Mutter darumachten „und halten/ ſchreiben und nennen/ weil er „dieſer abſcheulichen lehre anfaͤnger/ und ſie „dieſelbe von ihm gelernet haben. 7. Sagt Stiefel/ es ſey diß alles faͤlſchlich angezogen/„ und gebuͤhre die geburt und kind zugebaͤhren“ dem lieben GOtt alleine/ der gaͤbe Gottes kin-“ der zu werden/ und haͤtten ſeine glaubens ge-“ noſſen ſolches von ihm nicht/ ſondern von“ GOtt gelernet/ und haͤtten dieſe die ſchrifft“ ſelbſt geleſen/ auch uͤber 2. oder 3. mal nicht“ bey ihm geweſen; ſo haͤtten ſie ſich zur eh-“ re GOTTes unterredet/ und haͤtten keines“ Chriſten in ungutem gedacht/ habe Meth von“ ſeinen ſchrifften geſchrieben/ ſo habe er der ſa-“ chen zuviel gethan/ und wiſſe er von keinen“ Eſaiaͤ Stifels ſchrifften/ die jemals ein menſch“ geſehen/ oder unter ſeinem namen ausgan-“ gen/ vielweniger halte er ſie fuͤr ſeine heilige“ ſchrifft/ was aber CHriſtus in ihme geſchrie-“ ben habe/ darauff beruffe er ſich/ und ſey“ Goͤttliche wahrheit/ denn es ſey kein betrug“ in ſeinem munde gefunden woꝛden; item: Eſai-“ as Stiefel ſey todt/ und was er nun thue/“ das thue CHriſtus durch ihn oder in ihm.„ Ob er an- dere ver- fuͤhre. Jahr MDC. biß MDCC. 8. Ob er ihm denn ſolche titul auch ſelbſt„ zueigne/ und ſonderlich von ſeinen ſchrifften“ ausgebe/ daß ſie heilige/ voll lebendiger war-“ heit/ gute goͤttliche Schrifft/ lauter beſtaͤndi-“ ge/ ewigbleibende/ Goͤttliche/ kraͤfftige wort/“ um welcher warheit gewalt willen er hertzlich“ gern ſterben und leben wolle/ ſeyen. 8. Be-“ rufft ſich deswegen auff die ſchrifften/ die noch“ vorhanden waͤren.„ Seine ſchrifften allein ruͤh- me. 9. Ob er geſtehe/ daß die zu Saltza/ als“ weiland Magiſter Methens witwe/ Barba-“ ra/ ihr ſohn Ezechiel/ und derſelben jetziger“ mann Nicol Kragowitz dergleichen lehre von“ ihm gelernet habe. 9. Sagt nein/ von Eſaia“ Stiefeln haͤtten ſie nichts/ haͤtten ſie aber“ was gelernet/ ſo haͤtten ſie es von CHriſto“ in ihm gelernet.„ 10. Ob er itzt gemeldten Ezechiel Methen“ die Goͤttliche natur aus GOTT in Chri-„ ſto durch ihn Stiefeln erſtgebohrnen lieben“ ſohn und himmliſchen erben genennet: Item“ Ezechiel Chriſtum titulirt. 10. Jm namen“ des HERRN JESU habe er ihm in“ Chriſto alſo geſchrieben/ iſt was Goͤttliches“ in ihm/ das iſt alles von GOTT.„ Sich und die ſeinen CHriſtum nenne/ 11. Item von demſelben geruͤhmet/ daß er“ mit dem geiſt und krafft geruͤſtet allen gott-„ loſen prieſtern und pfaffen mit ihren fleiſch-“ lichen zuhoͤrern/ ihr uͤbertreten/ und allen welt-“ lichen ſuͤndigen Fuͤrſten und Potentaten mit“ ihren gottloſen unterthanen ihre ſuͤnde unter“ augen zeigen und anmelden duͤrffe. 11. Es“ habe Meth ihm geſchrieben/ daß er der drit-“ te Helias ſey/ darauf waͤre dieſes/ wie articu-“ lirt/ von ihm geſchrieben worden. Sonſten“ halte er Methen nach der offenbarung Got-“ tes vor den dritten Propheten/ werde nun“ GOTT/ was er ihm offenbaret/ in ihm ver-“ richten/ und ſichs alſo ausweiſen/ ſey er billich“ dafuͤr zu halten/ geſchehe es aber nicht/ ſo ſey“ es falſch.„ Und Me- then den Eliam/ 12. Ob er mehrgedachten Meth fuͤr Got-„ tes neu erſtgebohrnen Sohn der herrlichkeit/“ einen ſeelig beruffenen ewigen Gaſt/ Koͤnig/“ und Prieſter auf erden/ ja einen Fuͤrſten der“ Koͤnige auf erden/ aus der braut des lammes“ (dafuͤr er Stiefel ſich ausgeben ſolle) in aller“ welt eingeſetzet halte/ qui futurus ſit paſcere“ omnes gentes in virga ferrea, qui convertat“ vultum Oder den Sohn GOttes.

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Zitationshilfe: Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700, S. 39. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnold_ketzerhistorie02_1700/51>, abgerufen am 28.03.2024.