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Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700.

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Th. III. C. IV. Von Esaia Stiefeln
[Spaltenumbruch] Jahr
MDC.
biß
MDCC.
III.
Stie-
felin.
fals sich also erklärt/ und unter andern als man
sie gefragt/ Wie sie doch immer mehr in den
schwarm gerathen;
geantwortet/ sie danck-
te GOtt/ daß sie in den schwarm gera-
then wäre/ sie wäre zum rechten glauben
kommen.

23. Dieses alles hat der Superint. am 18.
sept. ins Consistorium nach Leiptzig berichtet/
worauff diese 3. personen am 23. octob. zu
Leiptzig erscheinen müssen/ da indessen die Pre-
Diese per-
sonen wer-
den zu
Leiptzig
verhört.
diger nicht allein eine warnung von den Kan-
tzeln ihrentwegen abgelesen/ sondern auch nach
den Predigten vor sie gebeten. Nach geschehe-
ner verhör zu Leiptzig sind sie wiederum nach
Saltza dimittiret worden/ doch daß man ihnen
aufferleget niemand weiter zu ärgern. Es hat
aber bald den 9. dec. darauff der Rath dem
Consistorio berichtet/ wie zwar Meth nicht in
seine vorige custodie gewiesen/ sondern neben
den eltern im hause arrestirt worden/ gleichwol
Und ferner
nebenst an-
dern ver-
flagt.
"aber noch mehrere verführet hätte/ als einen
"knaben von 15. jahren Johann Caspar
"Meth/
einen andern von 14. jahren Micha-
"el Hertzbergern/
und dessen vater einen schrei-
"der Joachim Hertzberg. Dieser letztere
"habe auch folgendes von sich gesagt: Er
"habe CHristum bey sich im hertzen/ was
"er ihn denn dürffe auff dem altar in der
"kirchen holen/ und er hätte ihn durch
"den H. Geist empfangen in der ersten sal-
"bung.
Jst gefragt worden: wenn und
"durch was mittel denn solches gesche-
"hen?
Resp. durch CHristum und seine
"Apostel und Propheten/ welche noch
"diese stunde lebten und mit ihm redeten.

"Er wird auch beschuldiget/ daß er gesagt ha-
"ben soll/ es würde allhier mit dem kir-
"chenwesen und sonst bald auswerden/

"hat es aber vor uns nicht wollen gestehen/ etc.
"item sagt er/ weil der tempel GOttes in
"ihm sey/ dürffe er nicht in die kirche ge-
"hen: wenn aber eine heilige Christliche
"kirche werde kommen/ wolle er alsdenn
"sich auch dazu halten.
Von der Tauffe
"fragt er selbst/ ob denn CHristus jemanden
"anher zu Saltza gesendet habe/ der täuf-
"fen solte?
und daß er seinen anwesenden sohn
"Michael vor 14. jahren hätte tauffen lassen/
"hätte er damals auch gethan wie andere blin-
"de/ wenn auch hinfort GOtt ihm mehr
"kinder bescheren würde/ würde er auch
"die Tauffe mit bescheren.

24. Der Rath gedencket ferner/ daß man
bey diesen leuten haussuchung thun/ und ihre
sehrifften alle wegnehmen lassen/ in welchen
schrifften sie unter andern folgende titul von
Methens
titul.
Methen gefunden: Ezechiel Christus, GOt-
tes neuer erstgebohrner Sohn der herr-
lichkeit/ ein selig beruffener ewiger Gast/
König und Priester auf erden/ durch den
als sein lebendiges wort GOTT alle
dinge erschaffen.
Item: Ezechiel Christus,
der treue zeuge GOttes des Vaters/ ein
wort des lebens im H. Geist in ihm/ und
erstgebohrner von den todten aus der
braut Christi/ und ein Fürst der Könige
auf erden/ so aus der braut des Lammes
in alle welt eingesetzet.
Und weiter: Eze-
chiel Christus, Mulieris, Sponsae agni eircum-
amictae sole, & sub cujus pedibus luna, & in
[Spaltenumbruch] cujus capite corona stellarum duodecim: Fi-
Jahr
MDC.
biß
MDCC.

lius masculus futurus pascere omnes gentes in
virga ferrea: raptus ad Deum & ad thronum
ejus.
Und abermals: Ezechiel Christus ven-
tus exurgens de mari, ciens omnes fluctus e-
jus, spectantibus filiis DEI ex Sponsa agni,
evadens in hominem cum millibus coeliicon-
vertens vultum irae horrendae poenaeque justis-
simae ebrium ad cogitamenta, opera & facta
mundi ejusque incolarum, impia, injusta, va-
na, blasphemantia, Dominumque dominato-
rem irritantia usque & usque: & ecce tremunt
sub pedibus ejus a Domino, quae subjecta o-
mnia: & quoties vox ejus ex ore editur, incen-
duntur omnes praevaricatores, qui ignitum ex
ore suo legis sanctissimae sonum audiunt: pul-
verulentique & in nihilum redduntur, sicuti
devastatur terra fugax, cum corripitur incen-
dio: ET CAETERA.
Und wiederum: Eze-
chiel Christus, Filius DEI juvenis ex Sponsa
agni, coronas imponens capitibus eorum &
palmas in manus tradens, qui eum in mundo
professi sunt. 4. Esdr.
2. Und dann: Ezechiel
Christus, Filius DEI Jesus cum comitibus
suis apparens jucundare relictos in annis qua-
dringentis 4. Esdr.
7.

25. Nach diesem eingelauffenen bericht wer-Sie wer-
den alle
nach
Dreßden
cit rt.

den diese 3. personen auff den 16. febr. 1614.
nach Dreßden ins Ober-consistorium citiret/
und weil inzwischen der Rath und Superinten-
den
s auch Stiefeln und die obgedachten perso-
nen zu Saltza/ so von Methen verführet seyn
solten/ gleichfals beym Churfürsten angegeben
gehabt/ anch die beklagten insgesamt beschul-
diget/ als wenn sie auff lauter rebellion abziel-
ten/ und schon über 200. personen in Langen-
saltza auff ihrer seite hätten: So wird von
Dreßden aus befohlen/ dieselben auch mit dort-
hin zu schicken. Der Superintendens hat in
den actis hiebey annotiret/ daß er an D. Hoen
den Oberhoffprediger und Johann Seussium
den Consistorial-Secretarium a parte geschrie-
ben/ worinnen er ohne zweiffel die inquisiten
nicht zum besten wird recommendiret haben.

26. Und hiebey geben die acta, das auchWie auch
Stiefel.

Stiefel mit ins spiel kommen/ und zwar auff
angeben der Langensaltzischen Prediger. Denn
diese hatten im bericht an den Churfürsten un-
ter andern erwehnet/ daß Stiefel das haupt
dieser faction wäre/ und sich im Erffurtischen
gebiet ungehindert auffhielte. Dieses hatteDessen
aussage
vor dem
Rath zu
Erffurth.

so bald der Erffurtische senior Modestinus
Weydmann dem Rath zu Erffurt hinterbracht/
und ihn dahin bewogen/ daß Stiefel auff arti-
ckel abgehöret werden müssen. Selbige lau-
ten aus der beylage des Erffurtischen schreibens
an den Superint. Thilesium de dato 19. febr.
1614. von wort zu wort also:

1. Soll er sich selbst CHristum machen/"Ob er sich
CHristum
nenne.

sich CHristus schreiben/ ja CHristus JE-"
sus/ und die krafft GOttes/ und ihm solche"
attributa, die CHristo allein gebühren/ zumes-"
sen. 1. Gestehet nicht/ daß er sich zu CHristo"
mache oder schreibe/ sondern schreibe sich Esai-"
as Stiefel/ CHristi/ oder CHristus in ihm/"
er attribuire ihm auch keine krafft GOttes"
nicht/ und bleibe ehre und titul dem HErrn"
CHristo allein/ aber dergleichen messe er"
CHristo zu/ der in ihm und allen gläubigen"

"hertzen

Th. III. C. IV. Von Eſaia Stiefeln
[Spaltenumbruch] Jahr
MDC.
biß
MDCC.
III.
Stie-
felin.
fals ſich alſo erklaͤrt/ und unter andern als man
ſie gefragt/ Wie ſie doch immer mehr in den
ſchwarm gerathen;
geantwortet/ ſie danck-
te GOtt/ daß ſie in den ſchwarm gera-
then waͤre/ ſie waͤre zum rechten glauben
kommen.

23. Dieſes alles hat der Superint. am 18.
ſept. ins Conſiſtorium nach Leiptzig berichtet/
worauff dieſe 3. perſonen am 23. octob. zu
Leiptzig erſcheinen muͤſſen/ da indeſſen die Pre-
Dieſe per-
ſonen wer-
den zu
Leiptzig
verhoͤrt.
diger nicht allein eine warnung von den Kan-
tzeln ihrentwegen abgeleſen/ ſondern auch nach
den Predigten vor ſie gebeten. Nach geſchehe-
ner verhoͤr zu Leiptzig ſind ſie wiederum nach
Saltza dimittiret worden/ doch daß man ihnen
aufferleget niemand weiter zu aͤrgern. Es hat
aber bald den 9. dec. darauff der Rath dem
Conſiſtorio berichtet/ wie zwar Meth nicht in
ſeine vorige cuſtodie gewieſen/ ſondern neben
den eltern im hauſe arreſtirt worden/ gleichwol
Und ferner
nebenſt an-
dern ver-
flagt.
„aber noch mehrere verfuͤhret haͤtte/ als einen
„knaben von 15. jahren Johann Caſpar
„Meth/
einen andern von 14. jahren Micha-
„el Hertzbergern/
und deſſen vater einen ſchrei-
„der Joachim Hertzberg. Dieſer letztere
„habe auch folgendes von ſich geſagt: Er
„habe CHriſtum bey ſich im hertzen/ was
„er ihn denn duͤrffe auff dem altar in der
„kirchen holen/ und er haͤtte ihn durch
„den H. Geiſt empfangen in der erſten ſal-
„bung.
Jſt gefragt worden: wenn und
„durch was mittel denn ſolches geſche-
„hen?
Reſp. durch CHriſtum und ſeine
„Apoſtel und Propheten/ welche noch
„dieſe ſtunde lebten und mit ihm redeten.

„Er wird auch beſchuldiget/ daß er geſagt ha-
„ben ſoll/ es wuͤrde allhier mit dem kir-
„chenweſen und ſonſt bald auswerden/

„hat es aber vor uns nicht wollen geſtehen/ ꝛc.
item ſagt er/ weil der tempel GOttes in
„ihm ſey/ duͤrffe er nicht in die kirche ge-
„hen: wenn aber eine heilige Chriſtliche
„kirche werde kommen/ wolle er alsdenn
„ſich auch dazu halten.
Von der Tauffe
„fragt er ſelbſt/ ob denn CHriſtus jemanden
„anher zu Saltza geſendet habe/ der taͤuf-
„fen ſolte?
und daß er ſeinen anweſenden ſohn
„Michael vor 14. jahren haͤtte tauffen laſſen/
„haͤtte er damals auch gethan wie andere blin-
„de/ wenn auch hinfort GOtt ihm mehr
„kinder beſcheren wuͤrde/ wuͤrde er auch
„die Tauffe mit beſcheren.

24. Der Rath gedencket ferner/ daß man
bey dieſen leuten hausſuchung thun/ und ihre
ſehrifften alle wegnehmen laſſen/ in welchen
ſchrifften ſie unter andern folgende titul von
Methens
titul.
Methen gefunden: Ezechiel Chriſtus, GOt-
tes neuer erſtgebohrner Sohn der herr-
lichkeit/ ein ſelig beruffener ewiger Gaſt/
Koͤnig und Prieſter auf erden/ durch den
als ſein lebendiges wort GOTT alle
dinge erſchaffen.
Item: Ezechiel Chriſtus,
der treue zeuge GOttes des Vaters/ ein
wort des lebens im H. Geiſt in ihm/ und
erſtgebohrner von den todten aus der
braut Chriſti/ und ein Fuͤrſt der Koͤnige
auf erden/ ſo aus der braut des Lammes
in alle welt eingeſetzet.
Und weiter: Eze-
chiel Chriſtus, Mulieris, Sponſæ agni eircum-
amictæ ſole, & ſub cujus pedibus luna, & in
[Spaltenumbruch] cujus capite corona ſtellarum duodecim: Fi-
Jahr
MDC.
biß
MDCC.

lius maſculus futurus paſcere omnes gentes in
virga ferrea: raptus ad Deum & ad thronum
ejus.
Und abermals: Ezechiel Chriſtus ven-
tus exurgens de mari, ciens omnes fluctus e-
jus, ſpectantibus filiis DEI ex Sponſa agni,
evadens in hominem cum millibus cœliicon-
vertens vultum iræ horrendæ pœnæque juſtis-
ſimæ ebrium ad cogitamenta, opera & facta
mundi ejusque incolarum, impia, injuſta, va-
na, blasphemantia, Dominumque dominato-
rem irritantia usque & usque: & ecce tremunt
ſub pedibus ejus à Domino, quæ ſubjecta o-
mnia: & quoties vox ejus ex ore editur, incen-
duntur omnes prævaricatores, qui ignitum ex
ore ſuo legis ſanctisſimæ ſonum audiunt: pul-
verulentique & in nihilum redduntur, ſicuti
devaſtatur terra fugax, cum corripitur incen-
dio: ET CÆTERA.
Und wiederum: Eze-
chiel Chriſtus, Filius DEI juvenis ex Sponſa
agni, coronas imponens capitibus eorum &
palmas in manus tradens, qui eum in mundo
profesſi ſunt. 4. Esdr.
2. Und dann: Ezechiel
Chriſtus, Filius DEI Jeſus cum comitibus
ſuis apparens jucundare relictos in annis qua-
dringentis 4. Esdr.
7.

25. Nach dieſem eingelauffenen bericht wer-Sie wer-
den alle
nach
Dreßden
cit rt.

den dieſe 3. perſonen auff den 16. febr. 1614.
nach Dreßden ins Ober-conſiſtorium citiret/
und weil inzwiſchen der Rath und Superinten-
den
s auch Stiefeln und die obgedachten perſo-
nen zu Saltza/ ſo von Methen verfuͤhret ſeyn
ſolten/ gleichfals beym Churfuͤrſten angegeben
gehabt/ anch die beklagten insgeſamt beſchul-
diget/ als wenn ſie auff lauter rebellion abziel-
ten/ und ſchon uͤber 200. perſonen in Langen-
ſaltza auff ihrer ſeite haͤtten: So wird von
Dreßden aus befohlen/ dieſelben auch mit dort-
hin zu ſchicken. Der Superintendens hat in
den actis hiebey annotiret/ daß er an D. Hoën
den Oberhoffprediger und Johann Seuſſium
den Conſiſtorial-Secretarium à parte geſchrie-
ben/ worinnen er ohne zweiffel die inquiſiten
nicht zum beſten wird recommendiret haben.

26. Und hiebey geben die acta, das auchWie auch
Stiefel.

Stiefel mit ins ſpiel kommen/ und zwar auff
angeben der Langenſaltziſchen Prediger. Denn
dieſe hatten im bericht an den Churfuͤrſten un-
ter andern erwehnet/ daß Stiefel das haupt
dieſer faction waͤre/ und ſich im Erffurtiſchen
gebiet ungehindert auffhielte. Dieſes hatteDeſſen
auſſage
vor dem
Rath zu
Erffurth.

ſo bald der Erffurtiſche ſenior Modeſtinus
Weydmann dem Rath zu Erffurt hinterbracht/
und ihn dahin bewogen/ daß Stiefel auff arti-
ckel abgehoͤret werden muͤſſen. Selbige lau-
ten aus der beylage des Erffurtiſchen ſchreibens
an den Superint. Thileſium de dato 19. febr.
1614. von wort zu wort alſo:

1. Soll er ſich ſelbſt CHriſtum machen/„Ob er ſich
CHriſtum
nenne.

ſich CHriſtus ſchreiben/ ja CHriſtus JE-“
ſus/ und die krafft GOttes/ und ihm ſolche“
attributa, die CHriſto allein gebuͤhren/ zumeſ-“
ſen. 1. Geſtehet nicht/ daß er ſich zu CHriſto“
mache oder ſchreibe/ ſondern ſchreibe ſich Eſai-“
as Stiefel/ CHriſti/ oder CHriſtus in ihm/“
er attribuire ihm auch keine krafft GOttes“
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CHriſto zu/ der in ihm und allen glaͤubigen“

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[38/0050] Th. III. C. IV. Von Eſaia Stiefeln fals ſich alſo erklaͤrt/ und unter andern als man ſie gefragt/ Wie ſie doch immer mehr in den ſchwarm gerathen; geantwortet/ ſie danck- te GOtt/ daß ſie in den ſchwarm gera- then waͤre/ ſie waͤre zum rechten glauben kommen. Jahr MDC. biß MDCC. III. Stie- felin. 23. Dieſes alles hat der Superint. am 18. ſept. ins Conſiſtorium nach Leiptzig berichtet/ worauff dieſe 3. perſonen am 23. octob. zu Leiptzig erſcheinen muͤſſen/ da indeſſen die Pre- diger nicht allein eine warnung von den Kan- tzeln ihrentwegen abgeleſen/ ſondern auch nach den Predigten vor ſie gebeten. Nach geſchehe- ner verhoͤr zu Leiptzig ſind ſie wiederum nach Saltza dimittiret worden/ doch daß man ihnen aufferleget niemand weiter zu aͤrgern. Es hat aber bald den 9. dec. darauff der Rath dem Conſiſtorio berichtet/ wie zwar Meth nicht in ſeine vorige cuſtodie gewieſen/ ſondern neben den eltern im hauſe arreſtirt worden/ gleichwol „aber noch mehrere verfuͤhret haͤtte/ als einen „knaben von 15. jahren Johann Caſpar „Meth/ einen andern von 14. jahren Micha- „el Hertzbergern/ und deſſen vater einen ſchrei- „der Joachim Hertzberg. Dieſer letztere „habe auch folgendes von ſich geſagt: Er „habe CHriſtum bey ſich im hertzen/ was „er ihn denn duͤrffe auff dem altar in der „kirchen holen/ und er haͤtte ihn durch „den H. Geiſt empfangen in der erſten ſal- „bung. Jſt gefragt worden: wenn und „durch was mittel denn ſolches geſche- „hen? Reſp. durch CHriſtum und ſeine „Apoſtel und Propheten/ welche noch „dieſe ſtunde lebten und mit ihm redeten. „Er wird auch beſchuldiget/ daß er geſagt ha- „ben ſoll/ es wuͤrde allhier mit dem kir- „chenweſen und ſonſt bald auswerden/ „hat es aber vor uns nicht wollen geſtehen/ ꝛc. „item ſagt er/ weil der tempel GOttes in „ihm ſey/ duͤrffe er nicht in die kirche ge- „hen: wenn aber eine heilige Chriſtliche „kirche werde kommen/ wolle er alsdenn „ſich auch dazu halten. Von der Tauffe „fragt er ſelbſt/ ob denn CHriſtus jemanden „anher zu Saltza geſendet habe/ der taͤuf- „fen ſolte? und daß er ſeinen anweſenden ſohn „Michael vor 14. jahren haͤtte tauffen laſſen/ „haͤtte er damals auch gethan wie andere blin- „de/ wenn auch hinfort GOtt ihm mehr „kinder beſcheren wuͤrde/ wuͤrde er auch „die Tauffe mit beſcheren. Dieſe per- ſonen wer- den zu Leiptzig verhoͤrt. Und ferner nebenſt an- dern ver- flagt. 24. Der Rath gedencket ferner/ daß man bey dieſen leuten hausſuchung thun/ und ihre ſehrifften alle wegnehmen laſſen/ in welchen ſchrifften ſie unter andern folgende titul von Methen gefunden: Ezechiel Chriſtus, GOt- tes neuer erſtgebohrner Sohn der herr- lichkeit/ ein ſelig beruffener ewiger Gaſt/ Koͤnig und Prieſter auf erden/ durch den als ſein lebendiges wort GOTT alle dinge erſchaffen. Item: Ezechiel Chriſtus, der treue zeuge GOttes des Vaters/ ein wort des lebens im H. Geiſt in ihm/ und erſtgebohrner von den todten aus der braut Chriſti/ und ein Fuͤrſt der Koͤnige auf erden/ ſo aus der braut des Lammes in alle welt eingeſetzet. Und weiter: Eze- chiel Chriſtus, Mulieris, Sponſæ agni eircum- amictæ ſole, & ſub cujus pedibus luna, & in cujus capite corona ſtellarum duodecim: Fi- lius maſculus futurus paſcere omnes gentes in virga ferrea: raptus ad Deum & ad thronum ejus. Und abermals: Ezechiel Chriſtus ven- tus exurgens de mari, ciens omnes fluctus e- jus, ſpectantibus filiis DEI ex Sponſa agni, evadens in hominem cum millibus cœliicon- vertens vultum iræ horrendæ pœnæque juſtis- ſimæ ebrium ad cogitamenta, opera & facta mundi ejusque incolarum, impia, injuſta, va- na, blasphemantia, Dominumque dominato- rem irritantia usque & usque: & ecce tremunt ſub pedibus ejus à Domino, quæ ſubjecta o- mnia: & quoties vox ejus ex ore editur, incen- duntur omnes prævaricatores, qui ignitum ex ore ſuo legis ſanctisſimæ ſonum audiunt: pul- verulentique & in nihilum redduntur, ſicuti devaſtatur terra fugax, cum corripitur incen- dio: ET CÆTERA. Und wiederum: Eze- chiel Chriſtus, Filius DEI juvenis ex Sponſa agni, coronas imponens capitibus eorum & palmas in manus tradens, qui eum in mundo profesſi ſunt. 4. Esdr. 2. Und dann: Ezechiel Chriſtus, Filius DEI Jeſus cum comitibus ſuis apparens jucundare relictos in annis qua- dringentis 4. Esdr. 7. Methens titul. Jahr MDC. biß MDCC. 25. Nach dieſem eingelauffenen bericht wer- den dieſe 3. perſonen auff den 16. febr. 1614. nach Dreßden ins Ober-conſiſtorium citiret/ und weil inzwiſchen der Rath und Superinten- dens auch Stiefeln und die obgedachten perſo- nen zu Saltza/ ſo von Methen verfuͤhret ſeyn ſolten/ gleichfals beym Churfuͤrſten angegeben gehabt/ anch die beklagten insgeſamt beſchul- diget/ als wenn ſie auff lauter rebellion abziel- ten/ und ſchon uͤber 200. perſonen in Langen- ſaltza auff ihrer ſeite haͤtten: So wird von Dreßden aus befohlen/ dieſelben auch mit dort- hin zu ſchicken. Der Superintendens hat in den actis hiebey annotiret/ daß er an D. Hoën den Oberhoffprediger und Johann Seuſſium den Conſiſtorial-Secretarium à parte geſchrie- ben/ worinnen er ohne zweiffel die inquiſiten nicht zum beſten wird recommendiret haben. Sie wer- den alle nach Dreßden cit rt. 26. Und hiebey geben die acta, das auch Stiefel mit ins ſpiel kommen/ und zwar auff angeben der Langenſaltziſchen Prediger. Denn dieſe hatten im bericht an den Churfuͤrſten un- ter andern erwehnet/ daß Stiefel das haupt dieſer faction waͤre/ und ſich im Erffurtiſchen gebiet ungehindert auffhielte. Dieſes hatte ſo bald der Erffurtiſche ſenior Modeſtinus Weydmann dem Rath zu Erffurt hinterbracht/ und ihn dahin bewogen/ daß Stiefel auff arti- ckel abgehoͤret werden muͤſſen. Selbige lau- ten aus der beylage des Erffurtiſchen ſchreibens an den Superint. Thileſium de dato 19. febr. 1614. von wort zu wort alſo: Wie auch Stiefel. Deſſen auſſage vor dem Rath zu Erffurth. 1. Soll er ſich ſelbſt CHriſtum machen/„ ſich CHriſtus ſchreiben/ ja CHriſtus JE-“ ſus/ und die krafft GOttes/ und ihm ſolche“ attributa, die CHriſto allein gebuͤhren/ zumeſ-“ ſen. 1. Geſtehet nicht/ daß er ſich zu CHriſto“ mache oder ſchreibe/ ſondern ſchreibe ſich Eſai-“ as Stiefel/ CHriſti/ oder CHriſtus in ihm/“ er attribuire ihm auch keine krafft GOttes“ nicht/ und bleibe ehre und titul dem HErꝛn“ CHriſto allein/ aber dergleichen meſſe er“ CHriſto zu/ der in ihm und allen glaͤubigen“ „hertzen Ob er ſich CHriſtum nenne.

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Zitationshilfe: Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700, S. 38. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnold_ketzerhistorie02_1700/50>, abgerufen am 25.04.2024.