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Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700.

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und denen schrifften Hiels.
[Spaltenumbruch] Jahr
MDC.
biß
MDCC.
Warum
Hiel seinen
namen
verschwie-
gen.
von seinem ersten zustand/ welcher zu allerhand
nachricht nicht undienlich seyn mag.

Die ursachen aber/ warum so wol von
dem auctore selbst/ als denen ausgebern dessen
name verschwiegen worden/ hat er bereits sel-
berin der einleitung zum Acker- schatz I. C. §.
5. also eröffnet: Weil GOtt unsere seele
aus den bildlichen dingen in sein einig
ewiges wesen übergesetzet/ und mit dem-
selben zu einem CHristo vereiniget hat/
und wir in dieser gefährlichen zeit befin-
den/ daß um das erwehlen der persönli-
chen dinge solcher zwist und parthey-
schafft entstehet: so haben wir vor diß-
mal unsern persönlichen namen in die-
sem zeugniß nicht gesetzet; unsern we-
sentlichen namen
(das einwesige leben)
aber haben wir deutlich erkläret/ und
den leser darauff angewiesen. Und
zwar meist darum/ daß sich der leser mit
dem creatürlichen namen nicht möchte
lassen gefangen nehmen zu einem erkie-
senden creatürlichen zufalle oder laster:
und dadurch das inwendige werck Got-
tes in sich nicht etwan vergessen/ wie sol-
ches eine zeitlang unter den kindern der
menschen geschehen ist. Denn nicht un-
bekant ist/ was wesen zur vertheiltheit
der menschen kinder mit dem persönli-
chen namen angerichtet haben. Vors
erste hat sich der ausgeber/ wenn er vom
fleisch und blut/ wie er auch war/ geprie-
sen wurde/ erhoben/ oder wenn er gelä-
stert worden/ erbittert. Wenn der
au-
ctor
die wesentliche gabe in seiner seele
so kräfftig empfangen hatte/ daß ihm lo-
ben und lästern gleich viel gewesen/ so
hat er gleichwol für den leser
(weil er den
irrdischen partheyischen geist in den unerleuchte
menschen erkennet) in dieser vertheilten
zeit sorge tragen müssen/ daß er sich aus
dem creatürlichen namen inwendig
nicht verblendete/ oder auswendig eini-
gen anhang von fleisch und blute zu ei-
nem auffruhr machte: Denn der un-
wiedergeborne oder ins wesen GOttes
noch nicht übergesetzte lesermacht in sei-
ner irrdischen erkiesung aus dem crea-
türlichen namen zu einer zeit einen
gott/ und zur andern zeit einen teuffel/
und das alles zu verblendung seines in-
wendigen wesens. Darum ists gut/
daß man den unverständigen kindern
das messer aus den händen lege/ biß sie
es mit der zeit ihres alters recht zu ihrer
erhaltung gebrauchen können etc. Denn
daß wir dieser zeit unsern creatürlichen
namen mit der feder nicht bezeugen/ ge-
schiehet dem leser zur ruhe seines ge-
müths aus liebe. Verhoffend/ daß er
inwendig desto besser auff die wesent-
lichkeit GOttes acht haben solle/ seine
seele ins einwesige leben der Göttlichen
natur einzugeben. Denn das ist es/ wel-
ches ewig bey den menschen bleibet.

Warum
er sich den
namen Hi-
cl
gegeben.

29. Daß er sich aber unter dem Ebräischen
namen Hiel nur zu erkennen geben wollen/ wel-
ches so viel heist als GOttes leben/ hat der über-
setzer im vorbericht über den ersten theil der send-
[Spaltenumbruch] briefe p. A. 3. also erkläret: Es bedeute des au-Jahr
MDC.
biß
MDCC.

ctoris aus dem tod wieder erwecktes leben der
Göttlichen natur. Wie etwan Paulus von
sich bezeuget/ er dürffe nichts reden/ es rede es
denn CHristus in ihm. Daß also diese schriff-
ten nicht aus der vernunfft geflossen/ und dahe-
ro schwerlich oder gar nicht verstanden werden
könten/ als nur von denen/ die der geist GOt-
tes gelehret/ und die die wahrheit derselben in
sich empfunden/ wie abermal im anfang der
kurtzen unterweisung aus einem alten manu-
scripto
gesetzet wird. Jn dem gedachten vor-
bericht §. 5. wird auch hievon gesetzet/ daß einer
von den gelehrtesten/ berühmtesten und auch
frömmsten männern/ so zu ende des 16. und im an-
fang des 17. seculi gelebet (welcher nur mit den
buchstaben B. A. M. angezeiget wird) von
diesem auctore öffentlich bezeuget habe/ daß er
Christianae veritatis viventis testis gewesen/ cui
nomen ipsa Christi virt & veritas Hiel indidit.

30. Die schrifften selbst belangend sind sel-
bige guten theils schon um das jahr 1580. und
weiter hin in den Niederlanden gedruckt und be-
kant gewesen/ absonderlich aber der Acker-
schatz
und andere wol in die dreymal/ so wol in
Niederteutscher als Frantzösischer sprache/ und
auch in der berühmten Plantinischen Druckerey
zu Leyden in 8vo und 4to ausgangen/ woraus
man sehen kan/ daß um selbige zeiten dergleichen
schrifften häuffig abgegangen und gebraucht
worden. Die Biblischen figuren sind auch
anno 1582. in Niederländischer sprache gleich
wie die andern gedruckt worden. Von selbi-
ger zeit an sind sie meist wieder liegen blieben/
biß sie nach hundert jahren anno 1687. fast alle
mit einander zu Amsterdam von neuem in 8vo
Hochteutsch publicirt/ dazu nachmals anno
1690. der dritte theil der Sendbriefe eben da-
selbst gedruckt worden. Jch will die titul de-
rer tractaten zur nachricht nach einander hieher
setzen: Eine kurtze und lehrhaffte unter-
weisung durch
Hiel, worinnen er zu er-
kennen giebt/ was denenjenigen annoch
ermangle/ die seine zeugnisse lesen und
für gut urtheilen. Da dann gewaltig
angewiesen wird/ wie aller Göttlichen
zeugnisse einiger endzweck sey/ daß alle
des menschen seelenkräffte in liebe zu
GOtt brennen mögen: wie dagegen der
irrdische mensch/ die daraus geschöpffte
erkantniß in die vernunfft fasse/ zu einer
falschen freyheit des fleisches: wie man
stäts auff die Göttliche wirckung in sei-
ner seelen acht haben und mit ernst ver-
hüten solle/ daß solche durchs
speculiren
der vernunfft nicht zerstöret/ und durch
eingeführte creatürliche bildlichkeit
die empfängniß des geistes GOttes ver-
hindert werde. Jngleichem auch/ wie
durch die früchte so wol des geistlichen
als buchstab- oder figürlichen dienstes/
beyde dienste von einander zu unterschei-
den: was der überbliebene Göttliche
same sey: was für zeiten zu gewarten:
auch was unter menschen gestalt für
geister werden
generirt werden/ (oder
vielmehr schon generirt sind) wie sie gegen
einander sich bezeigen werden: und was
für elend/ angst und noth über die irrdi-
sche eigenschafft ergehen müsse/ ehe die

figur
D 3

und denen ſchrifften Hiels.
[Spaltenumbruch] Jahr
MDC.
biß
MDCC.
Warum
Hiel ſeinen
namen
verſchwie-
gen.
von ſeinem erſten zuſtand/ welcher zu allerhand
nachricht nicht undienlich ſeyn mag.

Die urſachen aber/ warum ſo wol von
dem auctore ſelbſt/ als denen ausgebern deſſen
name verſchwiegen worden/ hat er bereits ſel-
berin der einleitung zum Acker- ſchatz I. C. §.
5. alſo eroͤffnet: Weil GOtt unſere ſeele
aus den bildlichen dingen in ſein einig
ewiges weſen uͤbergeſetzet/ und mit dem-
ſelben zu einem CHriſto vereiniget hat/
und wir in dieſer gefaͤhrlichen zeit befin-
den/ daß um das erwehlen der perſoͤnli-
chen dinge ſolcher zwiſt und parthey-
ſchafft entſtehet: ſo haben wir vor diß-
mal unſern perſoͤnlichen namen in die-
ſem zeugniß nicht geſetzet; unſern we-
ſentlichen namen
(das einweſige leben)
aber haben wir deutlich erklaͤret/ und
den leſer darauff angewieſen. Und
zwar meiſt darum/ daß ſich der leſer mit
dem creatuͤrlichen namen nicht moͤchte
laſſen gefangen nehmen zu einem erkie-
ſenden creatuͤrlichen zufalle oder laſter:
und dadurch das inwendige werck Got-
tes in ſich nicht etwan vergeſſen/ wie ſol-
ches eine zeitlang unter den kindern der
menſchen geſchehen iſt. Denn nicht un-
bekant iſt/ was weſen zur vertheiltheit
der menſchen kinder mit dem perſoͤnli-
chen namen angerichtet haben. Vors
erſte hat ſich der ausgeber/ wenn er vom
fleiſch und blut/ wie er auch war/ geprie-
ſen wurde/ erhoben/ oder wenn er gelaͤ-
ſtert worden/ erbittert. Wenn der
au-
ctor
die weſentliche gabe in ſeiner ſeele
ſo kraͤfftig empfangen hatte/ daß ihm lo-
ben und laͤſtern gleich viel geweſen/ ſo
hat er gleichwol fuͤr den leſer
(weil er den
irꝛdiſchen partheyiſchen geiſt in den unerleuchtē
menſchen erkennet) in dieſer vertheilten
zeit ſorge tragen muͤſſen/ daß er ſich aus
dem creatuͤrlichen namen inwendig
nicht verblendete/ oder auswendig eini-
gen anhang von fleiſch und blute zu ei-
nem auffruhr machte: Denn der un-
wiedergeborne oder ins weſen GOttes
noch nicht uͤbeꝛgeſetzte leſeꝛmacht in ſei-
ner irꝛdiſchen erkieſung aus dem crea-
tuͤrlichen namen zu einer zeit einen
gott/ und zur andern zeit einen teuffel/
und das alles zu verblendung ſeines in-
wendigen weſens. Darum iſts gut/
daß man den unverſtaͤndigen kindern
das meſſer aus den haͤnden lege/ biß ſie
es mit der zeit ihres alters recht zu ihrer
erhaltung gebrauchen koͤnnen ꝛc. Denn
daß wir dieſer zeit unſern creatuͤrlichen
namen mit der feder nicht bezeugen/ ge-
ſchiehet dem leſer zur ruhe ſeines ge-
muͤths aus liebe. Verhoffend/ daß er
inwendig deſto beſſer auff die weſent-
lichkeit GOttes acht haben ſolle/ ſeine
ſeele ins einweſige leben der Goͤttlichen
natur einzugeben. Denn das iſt es/ wel-
ches ewig bey den menſchen bleibet.

Warum
er ſich den
namen Hi-
cl
gegeben.

29. Daß er ſich aber unter dem Ebraͤiſchen
namen Hiel nur zu erkennen geben wollen/ wel-
ches ſo viel heiſt als GOttes leben/ hat der uͤber-
ſetzer im vorbericht uͤber den erſten theil der ſend-
[Spaltenumbruch] briefe p. A. 3. alſo erklaͤret: Es bedeute des au-Jahr
MDC.
biß
MDCC.

ctoris aus dem tod wieder erwecktes leben der
Goͤttlichen natur. Wie etwan Paulus von
ſich bezeuget/ er duͤrffe nichts reden/ es rede es
denn CHriſtus in ihm. Daß alſo dieſe ſchriff-
ten nicht aus der vernunfft gefloſſen/ und dahe-
ro ſchwerlich oder gar nicht verſtanden werden
koͤnten/ als nur von denen/ die der geiſt GOt-
tes gelehret/ und die die wahrheit derſelben in
ſich empfunden/ wie abermal im anfang der
kurtzen unterweiſung aus einem alten manu-
ſcripto
geſetzet wird. Jn dem gedachten vor-
bericht §. 5. wird auch hievon geſetzet/ daß einer
von den gelehrteſten/ beruͤhmteſten und auch
froͤm̃ſten maͤnnern/ ſo zu ende des 16. und im an-
fang des 17. ſeculi gelebet (welcher nur mit den
buchſtaben B. A. M. angezeiget wird) von
dieſem auctore oͤffentlich bezeuget habe/ daß er
Chriſtianæ veritatis viventis teſtis geweſen/ cui
nomen ipſa Chriſti virtꝰ & veritas Hiel indidit.

30. Die ſchrifften ſelbſt belangend ſind ſel-
bige guten theils ſchon um das jahr 1580. und
weiter hin in den Niederlanden gedruckt und be-
kant geweſen/ abſonderlich aber der Acker-
ſchatz
und andere wol in die dreymal/ ſo wol in
Niederteutſcher als Frantzoͤſiſcher ſprache/ und
auch in der beruͤhmten Plantiniſchen Druckerey
zu Leyden in 8vo und 4to ausgangen/ woraus
man ſehen kan/ daß um ſelbige zeiten dergleichen
ſchrifften haͤuffig abgegangen und gebraucht
worden. Die Bibliſchen figuren ſind auch
anno 1582. in Niederlaͤndiſcher ſprache gleich
wie die andern gedruckt worden. Von ſelbi-
ger zeit an ſind ſie meiſt wieder liegen blieben/
biß ſie nach hundert jahren anno 1687. faſt alle
mit einander zu Amſterdam von neuem in 8vo
Hochteutſch publicirt/ dazu nachmals anno
1690. der dritte theil der Sendbriefe eben da-
ſelbſt gedruckt worden. Jch will die titul de-
rer tractaten zur nachricht nach einander hieher
ſetzen: Eine kurtze und lehrhaffte unter-
weiſung durch
Hiel, worinnen er zu er-
kennen giebt/ was denenjenigen annoch
ermangle/ die ſeine zeugniſſe leſen und
fuͤr gut urtheilen. Da dann gewaltig
angewieſen wird/ wie aller Goͤttlichen
zeugniſſe einiger endzweck ſey/ daß alle
des menſchen ſeelenkraͤffte in liebe zu
GOtt brennen moͤgen: wie dagegen der
irꝛdiſche menſch/ die daraus geſchoͤpffte
erkantniß in die vernunfft faſſe/ zu einer
falſchen freyheit des fleiſches: wie man
ſtaͤts auff die Goͤttliche wirckung in ſei-
ner ſeelen acht haben und mit ernſt ver-
huͤten ſolle/ daß ſolche durchs
ſpeculiren
der vernunfft nicht zerſtoͤret/ und durch
eingefuͤhrte creatuͤrliche bildlichkeit
die empfaͤngniß des geiſtes GOttes ver-
hindert werde. Jngleichem auch/ wie
durch die fruͤchte ſo wol des geiſtlichen
als buchſtab- oder figuͤrlichen dienſtes/
beyde dienſte von einander zu unterſchei-
den: was der uͤberbliebene Goͤttliche
ſame ſey: was fuͤr zeiten zu gewarten:
auch was unter menſchen geſtalt fuͤr
geiſter werden
generirt werden/ (oder
vielmehr ſchon generirt ſind) wie ſie gegen
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[29/0041] und denen ſchrifften Hiels. von ſeinem erſten zuſtand/ welcher zu allerhand nachricht nicht undienlich ſeyn mag. Jahr MDC. biß MDCC. Warum Hiel ſeinen namen verſchwie- gen. Die urſachen aber/ warum ſo wol von dem auctore ſelbſt/ als denen ausgebern deſſen name verſchwiegen worden/ hat er bereits ſel- berin der einleitung zum Acker- ſchatz I. C. §. 5. alſo eroͤffnet: Weil GOtt unſere ſeele aus den bildlichen dingen in ſein einig ewiges weſen uͤbergeſetzet/ und mit dem- ſelben zu einem CHriſto vereiniget hat/ und wir in dieſer gefaͤhrlichen zeit befin- den/ daß um das erwehlen der perſoͤnli- chen dinge ſolcher zwiſt und parthey- ſchafft entſtehet: ſo haben wir vor diß- mal unſern perſoͤnlichen namen in die- ſem zeugniß nicht geſetzet; unſern we- ſentlichen namen (das einweſige leben) aber haben wir deutlich erklaͤret/ und den leſer darauff angewieſen. Und zwar meiſt darum/ daß ſich der leſer mit dem creatuͤrlichen namen nicht moͤchte laſſen gefangen nehmen zu einem erkie- ſenden creatuͤrlichen zufalle oder laſter: und dadurch das inwendige werck Got- tes in ſich nicht etwan vergeſſen/ wie ſol- ches eine zeitlang unter den kindern der menſchen geſchehen iſt. Denn nicht un- bekant iſt/ was weſen zur vertheiltheit der menſchen kinder mit dem perſoͤnli- chen namen angerichtet haben. Vors erſte hat ſich der ausgeber/ wenn er vom fleiſch und blut/ wie er auch war/ geprie- ſen wurde/ erhoben/ oder wenn er gelaͤ- ſtert worden/ erbittert. Wenn der au- ctor die weſentliche gabe in ſeiner ſeele ſo kraͤfftig empfangen hatte/ daß ihm lo- ben und laͤſtern gleich viel geweſen/ ſo hat er gleichwol fuͤr den leſer (weil er den irꝛdiſchen partheyiſchen geiſt in den unerleuchtē menſchen erkennet) in dieſer vertheilten zeit ſorge tragen muͤſſen/ daß er ſich aus dem creatuͤrlichen namen inwendig nicht verblendete/ oder auswendig eini- gen anhang von fleiſch und blute zu ei- nem auffruhr machte: Denn der un- wiedergeborne oder ins weſen GOttes noch nicht uͤbeꝛgeſetzte leſeꝛmacht in ſei- ner irꝛdiſchen erkieſung aus dem crea- tuͤrlichen namen zu einer zeit einen gott/ und zur andern zeit einen teuffel/ und das alles zu verblendung ſeines in- wendigen weſens. Darum iſts gut/ daß man den unverſtaͤndigen kindern das meſſer aus den haͤnden lege/ biß ſie es mit der zeit ihres alters recht zu ihrer erhaltung gebrauchen koͤnnen ꝛc. Denn daß wir dieſer zeit unſern creatuͤrlichen namen mit der feder nicht bezeugen/ ge- ſchiehet dem leſer zur ruhe ſeines ge- muͤths aus liebe. Verhoffend/ daß er inwendig deſto beſſer auff die weſent- lichkeit GOttes acht haben ſolle/ ſeine ſeele ins einweſige leben der Goͤttlichen natur einzugeben. Denn das iſt es/ wel- ches ewig bey den menſchen bleibet. 29. Daß er ſich aber unter dem Ebraͤiſchen namen Hiel nur zu erkennen geben wollen/ wel- ches ſo viel heiſt als GOttes leben/ hat der uͤber- ſetzer im vorbericht uͤber den erſten theil der ſend- briefe p. A. 3. alſo erklaͤret: Es bedeute des au- ctoris aus dem tod wieder erwecktes leben der Goͤttlichen natur. Wie etwan Paulus von ſich bezeuget/ er duͤrffe nichts reden/ es rede es denn CHriſtus in ihm. Daß alſo dieſe ſchriff- ten nicht aus der vernunfft gefloſſen/ und dahe- ro ſchwerlich oder gar nicht verſtanden werden koͤnten/ als nur von denen/ die der geiſt GOt- tes gelehret/ und die die wahrheit derſelben in ſich empfunden/ wie abermal im anfang der kurtzen unterweiſung aus einem alten manu- ſcripto geſetzet wird. Jn dem gedachten vor- bericht §. 5. wird auch hievon geſetzet/ daß einer von den gelehrteſten/ beruͤhmteſten und auch froͤm̃ſten maͤnnern/ ſo zu ende des 16. und im an- fang des 17. ſeculi gelebet (welcher nur mit den buchſtaben B. A. M. angezeiget wird) von dieſem auctore oͤffentlich bezeuget habe/ daß er Chriſtianæ veritatis viventis teſtis geweſen/ cui nomen ipſa Chriſti virtꝰ & veritas Hiel indidit. Jahr MDC. biß MDCC. 30. Die ſchrifften ſelbſt belangend ſind ſel- bige guten theils ſchon um das jahr 1580. und weiter hin in den Niederlanden gedruckt und be- kant geweſen/ abſonderlich aber der Acker- ſchatz und andere wol in die dreymal/ ſo wol in Niederteutſcher als Frantzoͤſiſcher ſprache/ und auch in der beruͤhmten Plantiniſchen Druckerey zu Leyden in 8vo und 4to ausgangen/ woraus man ſehen kan/ daß um ſelbige zeiten dergleichen ſchrifften haͤuffig abgegangen und gebraucht worden. Die Bibliſchen figuren ſind auch anno 1582. in Niederlaͤndiſcher ſprache gleich wie die andern gedruckt worden. Von ſelbi- ger zeit an ſind ſie meiſt wieder liegen blieben/ biß ſie nach hundert jahren anno 1687. faſt alle mit einander zu Amſterdam von neuem in 8vo Hochteutſch publicirt/ dazu nachmals anno 1690. der dritte theil der Sendbriefe eben da- ſelbſt gedruckt worden. Jch will die titul de- rer tractaten zur nachricht nach einander hieher ſetzen: Eine kurtze und lehrhaffte unter- weiſung durch Hiel, worinnen er zu er- kennen giebt/ was denenjenigen annoch ermangle/ die ſeine zeugniſſe leſen und fuͤr gut urtheilen. Da dann gewaltig angewieſen wird/ wie aller Goͤttlichen zeugniſſe einiger endzweck ſey/ daß alle des menſchen ſeelenkraͤffte in liebe zu GOtt brennen moͤgen: wie dagegen der irꝛdiſche menſch/ die daraus geſchoͤpffte erkantniß in die vernunfft faſſe/ zu einer falſchen freyheit des fleiſches: wie man ſtaͤts auff die Goͤttliche wirckung in ſei- ner ſeelen acht haben und mit ernſt ver- huͤten ſolle/ daß ſolche durchs ſpeculiren der vernunfft nicht zerſtoͤret/ und durch eingefuͤhrte creatuͤrliche bildlichkeit die empfaͤngniß des geiſtes GOttes ver- hindert werde. Jngleichem auch/ wie durch die fruͤchte ſo wol des geiſtlichen als buchſtab- oder figuͤrlichen dienſtes/ beyde dienſte von einander zu unterſchei- den: was der uͤberbliebene Goͤttliche ſame ſey: was fuͤr zeiten zu gewarten: auch was unter menſchen geſtalt fuͤr geiſter werden generirt werden/ (oder vielmehr ſchon generirt ſind) wie ſie gegen einander ſich bezeigen werden: und was fuͤr elend/ angſt und noth uͤber die irꝛdi- ſche eigenſchafft ergehen muͤſſe/ ehe die figur D 3

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Zitationshilfe: Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700, S. 29. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnold_ketzerhistorie02_1700/41>, abgerufen am 20.04.2024.