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Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700.

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Th. III. C. I. Von AEgidio Guthmann/ Paulo Lautensack/
[Spaltenumbruch] Jahr
MDC.
biß
MDCC
gantzes hertz. 2. Cor. V. Joh. III. IV. V. VI.
XV. Col. I.
Und eben dieses ist der eini-
ge punct/ den die Weltweisen nicht wis-
sen; Nemlich von dem inwendigen Chri-
sto/ der stosset sie vor den kopff/ denn sie
können ihn nicht in ihr gehirne bringen/
darum ärgern sie sich an ihm/ verwerf-
fen und verhönen ihn nicht allein/ son-
dern schänden und lästern ihn auch als
die ärgste ketzerey und schwermerey. So
doch am allermeisten daran gelegen ist/
denn eben das/ ist das rechte auge oder
die geburt GOttes/ davon Christus re-
det/ damit er in uns siehet/ ohne die sind
wir mit sehenden augen blind/ und ver-
mögen die seligkeit nicht zu erlangen.

Joh. I. III. IV. V. VI. VII. IIX. IX. Aber un-
sere hochgelehrten und weltweisen leute
können zwar von der neuen geburt viel
reden/ aber im grunde der warheit wis-
sen sie nicht/ was sie ist; denn sie meinen/
es sey um diese geburt nur ein äusserli-
cher wahn/ und also ein schlecht und lie-
derlich ding/ das mit blossen worten er-
langet und verrichtet wird/ lassen ihnen
also traumen/ gleich als stünde es in ei-
nem blossen mund-geschwätz; aber nein/
meine liebe Herrn/ es ist gar weit gefeh-

Von der
wiederge-
burt/
let. 1. Cor. I. 2. 4. Diese geburt GOttes
ist nicht so ein geringes/ als ihr vermei-
net/ und gehet nicht aus dem menschen/
wie ihr fürgebet/ sondern sie kommt gar
hoch von oben herab aus GOtt dem H.

und deren
inwendi-
ger krafft.
Geiste/ und ist/ wie Paulus saget/ eine
gabe GOttes/ darum kan sie mit nich-
ten in auswendigen worten liegen/ son-
dern im innern grunde des hertzens/ denn
sie kehret den gantzen menschen um/ und
verneuert ihn.
Joh. I. III. V. 2. Cor. V. Eph.
II. III. IV.
Wer nun das weiß/ wie es zu-
gehet/ diese geburt in ihme hat/ der ist
ein seliger mann/ wie CHristus sagt zu
seinen Jüngern: Selig sind die augen/ die
da sehen/ das ihr sehet/ und die Ohren
die da hören/ das ihr höret etc. da werden
nicht die äussern augen gemeinet/ son-

Vereini-
gung mit
CHristo/
dern die innern. Denn es haben ihrer
gar viel CHristum mit leiblichen augen
gesehen/ äusserlich/ denen er gar nichts
nütz gewesen/ die doch in ihren sünden
gestorben/ welches nicht geschehen wä-
re/ so sie ihn mit den innern augen gese-
hen hätten/ das ist/ im glauben/ in der
liebe; denn das heisset allein CHristum
in CHristo sehen; darum ist das gewiß/
daß allein die liebe und die barmhertzig-
keit GOttes der wahre CHristus sey/ der
alles in allem in uns wircket/ ist und
thut.
Matth. XIII. Luc. X. Dieser leidet
und der-
selben
fruchte.
auch in uns/ duldet und verträget alles/
und ist zu allem verzeihen gar willig;
und wer ist je gedultig unter allen men-
schen denn allein CHristus? der auch
für seine feinde den schmählichsten tod
am creutze gelitten hat/ und alles für sie
gebeten.
Apoc. II. III. XIII. Col. I. 2. Cor. I.

Dieser Christus/ diese liebe GOttes/
diese sonne der gerechtigkeit/ ist auch in
unserem hertzen eingeschrieben/ aber gar
heimlich und verborgen/ und sehr wun-
[Spaltenumbruch] derbarlich/ durch den finger GOttes/
Jahr
MDC.
biß
MDCC

wie das gesetz im A. T. auswendig in die
taffeln/ damit sich niemand zu beklagen
habe.
Rom. II. 2. Cor. III. Ezech. XXXVI.

Wer diese allerhöchste geheimnüsse
GOttes findet/ der hat die edlen perlen
gefunden/ und den höchsten schatz/ die
kein mensch anders dann allein in ihme
selbst finden kan. Denn was in der Na-
tur und A. T. auswendig ist/ das müssen
wir im N. T. in uns wahrnehmen/ da es
im geist und wahrheit erfüllet wird.
Col.
I. Joh. I. III. IV. V. VI. Math. XIII. 1. Cor.
III. VI. 2. Cor. XIII.

Diesen HErrn/ diesen Erlöser/ diesen
Tröster in uns müssen wir wissen/ erken-
nen und anruffen/ so wir wollen selig wer-
den und zu GOtt kommen. Denn so wir
den/ der die liebe GOttes in uns ist/ er-
kennen/ wissen und haben/ so haben wir
CHristum in uns/ an dem der Vater ei-
nen wolgefallen hat. Das ist der höch-
ste schatz im himmel und aufferden.
Rom.
V. VIII. X. Math. VI. XVII.

Darauff folget/ wenn wir durch denGerech-
tigkeit.

glauben gerechtfertiget sind/ so haben
wir friede mit GOttdurch JEsum CHri-
stum.
Rom. V. Eph. I. Wenn wir denken-
nen/ der der glaube ist in uns/ so haben
wir schon den frieden erlangt/ und doch
so ferne als wir auch in ihme bleiben; denn
hie gilt es auffsehens/ wie uns
Paulus
treulich warnet. Wer sich lässet düncken/
er stehe/ mag wol zusehen/ daß er nicht
falle.
1. Cor. X. Gal. VI.

Wenn wir nun also steiff und feste an
der barmhertzigkeit GOttes hangen und
anhalten/ dann fürchten wir uns nicht
mehr für GOtt/ als für einem strengen
richter/ sondern ehren und ruffen ihn an/
als unsern lieben vater/ und sprechen/ ab-
ba lieber Vater! dein wille geschehe. Es
gehe uns wie es wolle/ so sey dein heil. na-
me allein hoch gelobet und gebenedeyet in
ewigkeit/ amen.
Rom. VIII. Um diesen
tröster heisset uns CHristus so fleißig bit-
ten/ suchen und anklopffen/ mit ange-
hengter zusage/ wer da suchet/ daß er fin-
de.
Luc. XI. Joh. XIV. 16.

Denn so ein neuer mensch in uns auff-Gemein-
schafft der
leiden.

stehen soll/ so muß zuvor der alte Adam
untergehen/ sterben/ verwesen und gar
ausgerottet werden/ welches denn nicht
so schlecht zugehet/ als mancher wehnen
will; Darum so gehet da allererst der
zanck und hader an/ davon Job saget/ des
menschen leben ist ein streit auff der erden.

Job. VII. und währet mit uns biß in die
gruben/ wie David hievon auch sagt:
Auch züchtigen mich meine nieren des
nachts.
Ps. XVI. Wer sich hierinnen rit-
terlich übet/ an alle seinem thun und le-
ben zweiffelnde/ als an einem bösen fau-
len baum/ alle seine Gerechtigkeit für
koth und dreck achtet/ daß er nur CHri-
stum gewinne und in ihm erfunden wer-
de/
Phil. III. und spricht mit Paulo Rom. VI.
Jch weiß/ daß in mir/ das ist/ in meinem

fleische/

Th. III. C. I. Von Ægidio Guthmann/ Paulo Lautenſack/
[Spaltenumbruch] Jahr
MDC.
biß
MDCC
gantzes hertz. 2. Cor. V. Joh. III. IV. V. VI.
XV. Col. I.
Und eben dieſes iſt der eini-
ge punct/ den die Weltweiſen nicht wiſ-
ſen; Nemlich von dem inwendigen Chri-
ſto/ der ſtoſſet ſie vor den kopff/ denn ſie
koͤnnen ihn nicht in ihr gehirne bringen/
darum aͤrgern ſie ſich an ihm/ verwerf-
fen und verhoͤnen ihn nicht allein/ ſon-
dern ſchaͤnden und laͤſtern ihn auch als
die aͤrgſte ketzerey und ſchwermerey. So
doch am allermeiſten daran gelegen iſt/
denn eben das/ iſt das rechte auge oder
die geburt GOttes/ davon Chriſtus re-
det/ damit er in uns ſiehet/ ohne die ſind
wir mit ſehenden augen blind/ und ver-
moͤgen die ſeligkeit nicht zu erlangen.

Joh. I. III. IV. V. VI. VII. IIX. IX. Aber un-
ſere hochgelehrten und weltweiſen leute
koͤnnen zwar von der neuen geburt viel
reden/ aber im grunde der warheit wiſ-
ſen ſie nicht/ was ſie iſt; denn ſie meinen/
es ſey um dieſe geburt nur ein aͤuſſerli-
cher wahn/ und alſo ein ſchlecht und lie-
derlich ding/ das mit bloſſen worten er-
langet und verrichtet wird/ laſſen ihnen
alſo traumen/ gleich als ſtuͤnde es in ei-
nem bloſſen mund-geſchwaͤtz; aber nein/
meine liebe Herrn/ es iſt gar weit gefeh-

Von der
wiederge-
burt/
let. 1. Cor. I. 2. 4. Dieſe geburt GOttes
iſt nicht ſo ein geringes/ als ihr vermei-
net/ und gehet nicht aus dem menſchen/
wie ihr fuͤrgebet/ ſondern ſie kommt gar
hoch von oben herab aus GOtt dem H.

und deren
inwendi-
ger krafft.
Geiſte/ und iſt/ wie Paulus ſaget/ eine
gabe GOttes/ darum kan ſie mit nich-
ten in auswendigen worten liegen/ ſon-
dern im innern grunde des hertzens/ denn
ſie kehret den gantzen menſchen um/ und
verneuert ihn.
Joh. I. III. V. 2. Cor. V. Eph.
II. III. IV.
Wer nun das weiß/ wie es zu-
gehet/ dieſe geburt in ihme hat/ der iſt
ein ſeliger mann/ wie CHriſtus ſagt zu
ſeinen Juͤngern: Selig ſind die augen/ die
da ſehen/ das ihr ſehet/ und die Ohren
die da hoͤren/ das ihr hoͤret ꝛc. da werden
nicht die aͤuſſern augen gemeinet/ ſon-

Vereini-
gung mit
CHriſto/
dern die innern. Denn es haben ihrer
gar viel CHriſtum mit leiblichen augen
geſehen/ aͤuſſerlich/ denen er gar nichts
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geſtorben/ welches nicht geſchehen waͤ-
re/ ſo ſie ihn mit den innern augen geſe-
hen haͤtten/ das iſt/ im glauben/ in der
liebe; denn das heiſſet allein CHriſtum
in CHriſto ſehen; darum iſt das gewiß/
daß allein die liebe und die barmhertzig-
keit GOttes der wahre CHriſtus ſey/ der
alles in allem in uns wircket/ iſt und
thut.
Matth. XIII. Luc. X. Dieſer leidet
und der-
ſelben
fruchte.
auch in uns/ duldet und vertraͤget alles/
und iſt zu allem verzeihen gar willig;
und wer iſt je gedultig unter allen men-
ſchen denn allein CHriſtus? der auch
fuͤr ſeine feinde den ſchmaͤhlichſten tod
am creutze gelitten hat/ und alles fuͤr ſie
gebeten.
Apoc. II. III. XIII. Col. I. 2. Cor. I.

Dieſer Chriſtus/ dieſe liebe GOttes/
dieſe ſonne der gerechtigkeit/ iſt auch in
unſerem hertzen eingeſchrieben/ aber gar
heimlich und verborgen/ und ſehr wun-
[Spaltenumbruch] derbarlich/ durch den finger GOttes/
Jahr
MDC.
biß
MDCC

wie das geſetz im A. T. auswendig in die
taffeln/ damit ſich niemand zu beklagen
habe.
Rom. II. 2. Cor. III. Ezech. XXXVI.

Wer dieſe allerhoͤchſte geheimnuͤſſe
GOttes findet/ der hat die edlen perlen
gefunden/ und den hoͤchſten ſchatz/ die
kein menſch anders dann allein in ihme
ſelbſt finden kan. Denn was in der Na-
tur und A. T. auswendig iſt/ das muͤſſen
wir im N. T. in uns wahrnehmen/ da es
im geiſt und wahrheit erfuͤllet wird.
Col.
I. Joh. I. III. IV. V. VI. Math. XIII. 1. Cor.
III. VI. 2. Cor. XIII.

Dieſen HErꝛn/ dieſen Erloͤſer/ dieſen
Troͤſter in uns muͤſſen wir wiſſen/ erken-
nen und anruffen/ ſo wir wollen ſelig wer-
den und zu GOtt kommen. Denn ſo wir
den/ der die liebe GOttes in uns iſt/ er-
kennen/ wiſſen und haben/ ſo haben wir
CHriſtum in uns/ an dem der Vater ei-
nen wolgefallen hat. Das iſt der hoͤch-
ſte ſchatz im himmel und aufferden.
Rom.
V. VIII. X. Math. VI. XVII.

Darauff folget/ wenn wir durch denGerech-
tigkeit.

glauben gerechtfertiget ſind/ ſo haben
wir friede mit GOttdurch JEſum CHri-
ſtum.
Rom. V. Eph. I. Wenn wir denken-
nen/ der der glaube iſt in uns/ ſo haben
wir ſchon den frieden erlangt/ und doch
ſo ferne als wir auch in ihme bleiben; denn
hie gilt es auffſehens/ wie uns
Paulus
treulich warnet. Wer ſich laͤſſet duͤncken/
er ſtehe/ mag wol zuſehen/ daß er nicht
falle.
1. Cor. X. Gal. VI.

Wenn wir nun alſo ſteiff und feſte an
der barmhertzigkeit GOttes hangen und
anhalten/ dann fuͤrchten wir uns nicht
mehr fuͤr GOtt/ als fuͤr einem ſtrengen
richter/ ſondern ehren und ruffen ihn an/
als unſern lieben vater/ und ſprechen/ ab-
ba lieber Vater! dein wille geſchehe. Es
gehe uns wie es wolle/ ſo ſey dein heil. na-
me allein hoch gelobet und gebenedeyet in
ewigkeit/ amen.
Rom. VIII. Um dieſen
troͤſter heiſſet uns CHriſtus ſo fleißig bit-
ten/ ſuchen und anklopffen/ mit ange-
hengter zuſage/ wer da ſuchet/ daß er fin-
de.
Luc. XI. Joh. XIV. 16.

Denn ſo ein neuer menſch in uns auff-Gemein-
ſchafft der
leiden.

ſtehen ſoll/ ſo muß zuvor der alte Adam
untergehen/ ſterben/ verweſen und gar
ausgerottet werden/ welches denn nicht
ſo ſchlecht zugehet/ als mancher wehnen
will; Darum ſo gehet da allererſt der
zanck und hader an/ davon Job ſaget/ des
menſchen leben iſt ein ſtreit auff der erden.

Job. VII. und waͤhret mit uns biß in die
gruben/ wie David hievon auch ſagt:
Auch zuͤchtigen mich meine nieren des
nachts.
Pſ. XVI. Wer ſich hierinnen rit-
terlich uͤbet/ an alle ſeinem thun und le-
ben zweiffelnde/ als an einem boͤſen fau-
len baum/ alle ſeine Gerechtigkeit fuͤr
koth und dreck achtet/ daß er nur CHri-
ſtum gewinne und in ihm erfunden wer-
de/
Phil. III. und ſpricht mit Paulo Rom. VI.
Jch weiß/ daß in mir/ das iſt/ in meinem

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[10/0022] Th. III. C. I. Von Ægidio Guthmann/ Paulo Lautenſack/ gantzes hertz. 2. Cor. V. Joh. III. IV. V. VI. XV. Col. I. Und eben dieſes iſt der eini- ge punct/ den die Weltweiſen nicht wiſ- ſen; Nemlich von dem inwendigen Chri- ſto/ der ſtoſſet ſie vor den kopff/ denn ſie koͤnnen ihn nicht in ihr gehirne bringen/ darum aͤrgern ſie ſich an ihm/ verwerf- fen und verhoͤnen ihn nicht allein/ ſon- dern ſchaͤnden und laͤſtern ihn auch als die aͤrgſte ketzerey und ſchwermerey. So doch am allermeiſten daran gelegen iſt/ denn eben das/ iſt das rechte auge oder die geburt GOttes/ davon Chriſtus re- det/ damit er in uns ſiehet/ ohne die ſind wir mit ſehenden augen blind/ und ver- moͤgen die ſeligkeit nicht zu erlangen. Joh. I. III. IV. V. VI. VII. IIX. IX. Aber un- ſere hochgelehrten und weltweiſen leute koͤnnen zwar von der neuen geburt viel reden/ aber im grunde der warheit wiſ- ſen ſie nicht/ was ſie iſt; denn ſie meinen/ es ſey um dieſe geburt nur ein aͤuſſerli- cher wahn/ und alſo ein ſchlecht und lie- derlich ding/ das mit bloſſen worten er- langet und verrichtet wird/ laſſen ihnen alſo traumen/ gleich als ſtuͤnde es in ei- nem bloſſen mund-geſchwaͤtz; aber nein/ meine liebe Herrn/ es iſt gar weit gefeh- let. 1. Cor. I. 2. 4. Dieſe geburt GOttes iſt nicht ſo ein geringes/ als ihr vermei- net/ und gehet nicht aus dem menſchen/ wie ihr fuͤrgebet/ ſondern ſie kommt gar hoch von oben herab aus GOtt dem H. Geiſte/ und iſt/ wie Paulus ſaget/ eine gabe GOttes/ darum kan ſie mit nich- ten in auswendigen worten liegen/ ſon- dern im innern grunde des hertzens/ denn ſie kehret den gantzen menſchen um/ und verneuert ihn. Joh. I. III. V. 2. Cor. V. Eph. II. III. IV. Wer nun das weiß/ wie es zu- gehet/ dieſe geburt in ihme hat/ der iſt ein ſeliger mann/ wie CHriſtus ſagt zu ſeinen Juͤngern: Selig ſind die augen/ die da ſehen/ das ihr ſehet/ und die Ohren die da hoͤren/ das ihr hoͤret ꝛc. da werden nicht die aͤuſſern augen gemeinet/ ſon- dern die innern. Denn es haben ihrer gar viel CHriſtum mit leiblichen augen geſehen/ aͤuſſerlich/ denen er gar nichts nuͤtz geweſen/ die doch in ihren ſuͤnden geſtorben/ welches nicht geſchehen waͤ- re/ ſo ſie ihn mit den innern augen geſe- hen haͤtten/ das iſt/ im glauben/ in der liebe; denn das heiſſet allein CHriſtum in CHriſto ſehen; darum iſt das gewiß/ daß allein die liebe und die barmhertzig- keit GOttes der wahre CHriſtus ſey/ der alles in allem in uns wircket/ iſt und thut. Matth. XIII. Luc. X. Dieſer leidet auch in uns/ duldet und vertraͤget alles/ und iſt zu allem verzeihen gar willig; und wer iſt je gedultig unter allen men- ſchen denn allein CHriſtus? der auch fuͤr ſeine feinde den ſchmaͤhlichſten tod am creutze gelitten hat/ und alles fuͤr ſie gebeten. Apoc. II. III. XIII. Col. I. 2. Cor. I. Jahr MDC. biß MDCC Von der wiederge- burt/ und deren inwendi- ger krafft. Vereini- gung mit CHriſto/ und der- ſelben fruchte. Dieſer Chriſtus/ dieſe liebe GOttes/ dieſe ſonne der gerechtigkeit/ iſt auch in unſerem hertzen eingeſchrieben/ aber gar heimlich und verborgen/ und ſehr wun- derbarlich/ durch den finger GOttes/ wie das geſetz im A. T. auswendig in die taffeln/ damit ſich niemand zu beklagen habe. Rom. II. 2. Cor. III. Ezech. XXXVI. Jahr MDC. biß MDCC Wer dieſe allerhoͤchſte geheimnuͤſſe GOttes findet/ der hat die edlen perlen gefunden/ und den hoͤchſten ſchatz/ die kein menſch anders dann allein in ihme ſelbſt finden kan. Denn was in der Na- tur und A. T. auswendig iſt/ das muͤſſen wir im N. T. in uns wahrnehmen/ da es im geiſt und wahrheit erfuͤllet wird. Col. I. Joh. I. III. IV. V. VI. Math. XIII. 1. Cor. III. VI. 2. Cor. XIII. Dieſen HErꝛn/ dieſen Erloͤſer/ dieſen Troͤſter in uns muͤſſen wir wiſſen/ erken- nen und anruffen/ ſo wir wollen ſelig wer- den und zu GOtt kommen. Denn ſo wir den/ der die liebe GOttes in uns iſt/ er- kennen/ wiſſen und haben/ ſo haben wir CHriſtum in uns/ an dem der Vater ei- nen wolgefallen hat. Das iſt der hoͤch- ſte ſchatz im himmel und aufferden. Rom. V. VIII. X. Math. VI. XVII. Darauff folget/ wenn wir durch den glauben gerechtfertiget ſind/ ſo haben wir friede mit GOttdurch JEſum CHri- ſtum. Rom. V. Eph. I. Wenn wir denken- nen/ der der glaube iſt in uns/ ſo haben wir ſchon den frieden erlangt/ und doch ſo ferne als wir auch in ihme bleiben; denn hie gilt es auffſehens/ wie uns Paulus treulich warnet. Wer ſich laͤſſet duͤncken/ er ſtehe/ mag wol zuſehen/ daß er nicht falle. 1. Cor. X. Gal. VI. Gerech- tigkeit. Wenn wir nun alſo ſteiff und feſte an der barmhertzigkeit GOttes hangen und anhalten/ dann fuͤrchten wir uns nicht mehr fuͤr GOtt/ als fuͤr einem ſtrengen richter/ ſondern ehren und ruffen ihn an/ als unſern lieben vater/ und ſprechen/ ab- ba lieber Vater! dein wille geſchehe. Es gehe uns wie es wolle/ ſo ſey dein heil. na- me allein hoch gelobet und gebenedeyet in ewigkeit/ amen. Rom. VIII. Um dieſen troͤſter heiſſet uns CHriſtus ſo fleißig bit- ten/ ſuchen und anklopffen/ mit ange- hengter zuſage/ wer da ſuchet/ daß er fin- de. Luc. XI. Joh. XIV. 16. Denn ſo ein neuer menſch in uns auff- ſtehen ſoll/ ſo muß zuvor der alte Adam untergehen/ ſterben/ verweſen und gar ausgerottet werden/ welches denn nicht ſo ſchlecht zugehet/ als mancher wehnen will; Darum ſo gehet da allererſt der zanck und hader an/ davon Job ſaget/ des menſchen leben iſt ein ſtreit auff der erden. Job. VII. und waͤhret mit uns biß in die gruben/ wie David hievon auch ſagt: Auch zuͤchtigen mich meine nieren des nachts. Pſ. XVI. Wer ſich hierinnen rit- terlich uͤbet/ an alle ſeinem thun und le- ben zweiffelnde/ als an einem boͤſen fau- len baum/ alle ſeine Gerechtigkeit fuͤr koth und dreck achtet/ daß er nur CHri- ſtum gewinne und in ihm erfunden wer- de/ Phil. III. und ſpricht mit Paulo Rom. VI. Jch weiß/ daß in mir/ das iſt/ in meinem fleiſche/ Gemein- ſchafft der leiden.

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Zitationshilfe: Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700, S. 10. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnold_ketzerhistorie02_1700/22>, abgerufen am 29.03.2024.