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Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700.

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denen Marpurgischen Weigelianern und Bartholomaeo Selei.
[Spaltenumbruch] Jahr
MDC.
biß
MDCC.
angezeigt/ darüber sie den Kopff schüt-
telt/ als gehe sie das buch gar nicht an/
sondern sie haben zuvor schon alles ein
gut wissen desjenigen/ was von GOtt
zu wissen sey/ daraus auch offenbar
wird/ was fehl und mangel sie noch ha-
be an der offenbarung JEsu CHristi/
darin er uns nicht unbillig verheist noch
eins zu kommen
(nach dem geist) unsere ge-
wissen zu versichern/ ehe denn das ge-
richte komme/ auff daß wir unsträfflich
erfunden werden auff dem jüngsten ta-
ge. Drum auch alle Gelehrten so hart
sind angelauffen/ das buch verachten/
dieweil ihnen der Geist darinnen ver-
borgen ist/ daß es wahr ist/ was CHri-
stus verschleust/ das muß verschlossen
bleiben/ und was er sey eröffnen/ das
muß geoffenbaret werden/ wie denn sol-
ches werck GOtt mit zeichen und wun-
derwercken am himmel hat angezeigt/
wie solches in einem andern büchlein
wird vermerckt/ das zeugniß von oben
aus der Schrifft/ deßgleichen der titel
CHristi und anders ihre jahrzahl mit
sich bringen/ zu welcher zeit das buch
offenbar soll eröfnet werden/ nemlich in
der letztenzeit/ wenn der siebende Engel
posaunen wird/ sollen solche geheimnis-
se GOttes geöffnet werden/ wie er sol-
ches seinen Knechten und Propheten
hat verkündiget.

Offenba-
rung JE-
su CHristi
von Wei-
gelio edi
rt

16. Diese seine schrifften zusammen hat her-
nach Valentinus Weigelius mit einer sonder-
baren auslegung erläutert/ welche Anno 1619.
zu Franckfurt am Mayn heraus gekommen
mit dem titul: Offenbarung JEsu CHri-
sti/ das ist/ ein beweiß nach dem titul
über das creutz CHristi/ und die
3. Al-
phabeth
als hebräisch/ griechisch und la-
teinisch/ wie etliche wunderbare figu-
ren. Welcher gestalt der einige GOtt
auff unterschiedene art und weise/ und
endlich ohne einige figur wahrhafftig
und vollkommlich in der person Jesu Chri-
sti sich geoffenbaret habe. Durch den
gottseligen
Paulum Lautensack Mahlern
und Organisten weiland in Nürnberg.
Uber welche um völligen verstands wil-
len die auslegung
M. Val. Weigelii her-
zugesetzet worden. Darinnen zufinden
wie der mensch mit GOtt/ himmel und
erden durchs wort/ welches am ende der
welt fleisch worden/ in einem thon gehe/
und des teuffels
diffonantz verhütet wer-
de. Franckfurt am Mayn.
Und eben
dieser Weigelius hat ihn erst recht bekannt
gemacht (deßwegen wir ihn auch in dieses se-
culum
verspart) und hat ihn nicht allein in die-
ser edition, sondern auch anderswo gar sehr ge-
rühmet/ und unter andern geschrieben: Wir
und sehr
gerühmt.
werden nicht eher zu verkürtzen zu ver-
schwärmenund zu verjagen aufhören/ biß
wir die H. Biblia gründlich verstehen/
nicht nach der schale derworte/ sondern
nach dem kern: das ist/ biß wir
Theolo-
giam Theophrasti Paracelsi
und Pauli Lau-
tensacks verstehen/ welche kein ander
wort fürgeben/ als nur die H. Schrifft
nach dem kern/ und nicht nach der äus-
[Spaltenumbruch] sern rinde. Jst gar nichts neues bey ih-
Jahr
MDC.
biß
MDCC.

nen zu finden/ bleibet die älteste Philoso-
phi
e/ und daher die wahrhafftigste. Sie
erklären die beyden lichter der natur und
gnaden/ nur durch die Schrifft ohn alle
gloß von menschen: Jm
Gnothi Seavton
p.
36.

17. Aus dieser Recommendation ist von
selbst zu sehen/ was die Schul-Theologi vom
Lautensacke geurtheilt haben. Zumal er auch
selber das gemeine elend beklaget/ und unter
andern in der vorrede über die offenbahrung
JEsu CHristi: Es ist diese stimme allent-Klage
über das
verderb-
niß/

halben erschollen: Hie ist des HErrn
tempel/ wir haben Mosen und die Pro-
pheten/ wir sind von unserm vater Ab-
raham/ wir stehen in der
linea und sucessi
one Petri &c.
Wiewol aber nicht eben so viel
scheltens wieder ihn als wol wieder andere zu
finden ist: So hat doch auch kein einiges wie-
driges urtheil ihm die vereinigung und selig-
keitin GOtt benehmen können/ welche er unter
andern mit diesen worten im H. theil p. 269.
sehr wol austrucket: O liebende lieblicheund be-
käntniß
von GOt-
tes liebe
und verei-
nigung.

liebe/ liebe der liebe/ wie bist du ein solch
süsses joch. O du dreyfacher einiger
GOtt/ du einige liebe/ dulauter liebe/
du brennende liebe/ du flammende liebe/
du verzehrende liebe! Gib doch den H.
Geist in unsere hertzen/ und entzünde
und mache uns inbrünstig in der liebe ge-
geneinander/ so werde ich mit dir/ du im-
merwährende unauff hörende liebe/ dich
immer in ewigkeit liebende liebe/ als meine
taube/ mein hertz/ meine hoffnung/
mein leben/ mein trost und stärcke/ mei-
ne süsse/ meine liebe/ meine freundin/
mein freund/ und alles/ und mein alles/
dein alles und mir alles etc.

18. Und weil dieser Mann von WeigelioAndere
Weigeli-
an
er.

als mit ihm einstimmig angezogen worden/ so
will ich allhier die historia zweyer anderer an-
fahren/ welche unter denen Reformirten als
Weigelianer verdammet worden. Selbige
waren zwey Praeceptores im Paedagogio zu
Marpurg/ namens Georg Zimmerman undzu Mar-
purg.

Philipp Heinrich Homagius, mit welchen Anno
1619. und 1620. folgendes vorgegangen/ wie es
ein Marpurgischer Profesior D. Johann Crocius
nach seinem gutdüncken beschrieben hatt. Jm
Anti-Weigelio dedicat. Sie hätten nemlichJhr be-
käntniß
von den
beydni-
schen au-
toribus.

so wol Schüler als Studenten dahin verfuh-
ret/ daß sie einen lärmen anrichten wollen/ und
den anfang von denen Heidnischen auctoren in
der schulen gemachet/ welche sie in schulen vor
unzuläßig und verführisch gehalten. Hingegen
hätten sie Weigelii bücher nicht allein selbst gele-
sen/ sondern auch andere recommendirt. Sie
wären darauf vors Consistorium citirt worden
da sich der eine einen narren GOttes in sei-
nem reich
genennet hätte/ welches vermuthlich
auff einige veranlassung mag geschehen seyn/
da man sie etwa nach gewohnheit vor narren
gescholten. Als sie darauff arrestirt worden/Gefäng-
niß.

hätten sie immer zu den fenstern heraus zu schrei-
en angefangen/ deswegen man sie auffs schloß
gefangen gesetzet. Unterdessen hätten sich vie-
le ihrer angenommen/ und wäre besorgt wor-
den/ daß sie gar viel anhänger hätten/ so gar/

daß

denen Marpurgiſchen Weigelianern und Bartholomæo Selei.
[Spaltenumbruch] Jahr
MDC.
biß
MDCC.
angezeigt/ daruͤber ſie den Kopff ſchuͤt-
telt/ als gehe ſie das buch gar nicht an/
ſondern ſie haben zuvor ſchon alles ein
gut wiſſen desjenigen/ was von GOtt
zu wiſſen ſey/ daraus auch offenbar
wird/ was fehl und mangel ſie noch ha-
be an der offenbarung JEſu CHriſti/
darin er uns nicht unbillig verheiſt noch
eins zu kommen
(nach dem geiſt) unſere ge-
wiſſen zu verſichern/ ehe denn das ge-
richte komme/ auff daß wir unſtraͤfflich
erfunden werden auff dem juͤngſten ta-
ge. Drum auch alle Gelehrten ſo hart
ſind angelauffen/ das buch verachten/
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borgen iſt/ daß es wahr iſt/ was CHri-
ſtus verſchleuſt/ das muß verſchloſſen
bleiben/ und was er ſey eroͤffnen/ das
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ches werck GOtt mit zeichen und wun-
derwercken am himmel hat angezeigt/
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wird vermerckt/ das zeugniß von oben
aus der Schrifft/ deßgleichen der titel
CHriſti und anders ihre jahrzahl mit
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offenbar ſoll eroͤfnet werden/ nemlich in
der letztenzeit/ wenn der ſiebende Engel
poſaunen wird/ ſollen ſolche geheimniſ-
ſe GOttes geoͤffnet werden/ wie er ſol-
ches ſeinen Knechten und Propheten
hat verkuͤndiget.

Offenba-
rung JE-
ſu CHriſti
von Wei-
gelio edi
rt

16. Dieſe ſeine ſchrifften zuſammen hat her-
nach Valentinus Weigelius mit einer ſonder-
baren auslegung erlaͤutert/ welche Anno 1619.
zu Franckfurt am Mayn heraus gekommen
mit dem titul: Offenbarung JEſu CHri-
ſti/ das iſt/ ein beweiß nach dem titul
uͤber das creutz CHriſti/ und die
3. Al-
phabeth
als hebraͤiſch/ griechiſch und la-
teiniſch/ wie etliche wunderbare figu-
ren. Welcher geſtalt der einige GOtt
auff unterſchiedene art und weiſe/ und
endlich ohne einige figur wahrhafftig
und vollkom̃lich in deꝛ perſon Jeſu Chri-
ſti ſich geoffenbaret habe. Durch den
gottſeligen
Paulum Lautenſack Mahleꝛn
und Organiſten weiland in Nuͤrnberg.
Uber welche um voͤlligen verſtands wil-
len die auslegung
M. Val. Weigelii her-
zugeſetzet worden. Darinnen zufinden
wie der menſch mit GOtt/ himmel und
erden durchs wort/ welches am ende der
welt fleiſch worden/ in einem thon gehe/
und des teuffels
diffonantz verhuͤtet wer-
de. Franckfurt am Mayn.
Und eben
dieſer Weigelius hat ihn erſt recht bekannt
gemacht (deßwegen wir ihn auch in dieſes ſe-
culum
verſpart) und hat ihn nicht allein in die-
ſer edition, ſondern auch anderswo gar ſehr ge-
ruͤhmet/ und unter andern geſchrieben: Wir
und ſehr
geruͤhmt.
werden nicht eher zu verkuͤrtzen zu ver-
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wir die H. Biblia gruͤndlich verſtehen/
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Theolo-
giam Theophraſti Paracelſi
und Pauli Lau-
tenſacks verſtehen/ welche kein ander
wort fuͤrgeben/ als nur die H. Schrifft
nach dem kern/ und nicht nach der aͤuſ-
[Spaltenumbruch] ſern rinde. Jſt gar nichts neues bey ih-
Jahr
MDC.
biß
MDCC.

nen zu finden/ bleibet die aͤlteſte Philoſo-
phi
e/ und daher die wahrhafftigſte. Sie
erklaͤren die beyden lichter der natur und
gnaden/ nur durch die Schrifft ohn alle
gloß von menſchen: Jm
Gnothi Seavton
p.
36.

17. Aus dieſer Recommendation iſt von
ſelbſt zu ſehen/ was die Schul-Theologi vom
Lautenſacke geurtheilt haben. Zumal er auch
ſelber das gemeine elend beklaget/ und unter
andern in der vorrede uͤber die offenbahrung
JEſu CHriſti: Es iſt dieſe ſtimme allent-Klage
uͤber das
verderb-
niß/

halben erſchollen: Hie iſt des HErꝛn
tempel/ wir haben Moſen und die Pro-
pheten/ wir ſind von unſerm vater Ab-
raham/ wir ſtehen in der
linea und ſuceſſi
one Petri &c.
Wiewol aber nicht eben ſo viel
ſcheltens wieder ihn als wol wieder andere zu
finden iſt: So hat doch auch kein einiges wie-
driges urtheil ihm die vereinigung und ſelig-
keitin GOtt benehmen koͤnnen/ welche er unter
andern mit dieſen worten im H. theil p. 269.
ſehr wol austrucket: O liebende lieblicheund be-
kaͤntniß
von GOt-
tes liebe
und verei-
nigung.

liebe/ liebe der liebe/ wie biſt du ein ſolch
ſuͤſſes joch. O du dreyfacher einiger
GOtt/ du einige liebe/ dulauter liebe/
du brennende liebe/ du flammende liebe/
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ne ſuͤſſe/ meine liebe/ meine freundin/
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dein alles und mir alles ꝛc.

18. Und weil dieſer Mann von WeigelioAndere
Weigeli-
an
er.

als mit ihm einſtimmig angezogen worden/ ſo
will ich allhier die hiſtoria zweyer anderer an-
fahren/ welche unter denen Reformirten als
Weigelianer verdammet worden. Selbige
waren zwey Præceptores im Pædagogio zu
Marpurg/ namens Georg Zimmerman undzu Mar-
purg.

Philipp Heinrich Homagius, mit welchen Anno
1619. und 1620. folgendes vorgegangen/ wie es
ein Marpurgiſcheꝛ Profeſior D. Johann Crocius
nach ſeinem gutduͤncken beſchrieben hatt. Jm
Anti-Weigelio dedicat. Sie haͤtten nemlichJhr be-
kaͤntniß
von den
beydni-
ſchen au-
toribus.

ſo wol Schuͤler als Studenten dahin verfuh-
ret/ daß ſie einen laͤrmen anrichten wollen/ und
den anfang von denen Heidniſchen auctoren in
der ſchulen gemachet/ welche ſie in ſchulen vor
unzulaͤßig und verfuͤhriſch gehalten. Hingegen
haͤtten ſie Weigelii buͤcher nicht allein ſelbſt gele-
ſen/ ſondern auch andere recommendirt. Sie
waͤren darauf vors Conſiſtorium citirt worden
da ſich der eine einen narren GOttes in ſei-
nem reich
geneñet haͤtte/ welches vermuthlich
auff einige veranlaſſung mag geſchehen ſeyn/
da man ſie etwa nach gewohnheit vor narren
geſcholten. Als ſie darauff arreſtirt worden/Gefaͤng-
niß.

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[7/0019] denen Marpurgiſchen Weigelianern und Bartholomæo Selei. angezeigt/ daruͤber ſie den Kopff ſchuͤt- telt/ als gehe ſie das buch gar nicht an/ ſondern ſie haben zuvor ſchon alles ein gut wiſſen desjenigen/ was von GOtt zu wiſſen ſey/ daraus auch offenbar wird/ was fehl und mangel ſie noch ha- be an der offenbarung JEſu CHriſti/ darin er uns nicht unbillig verheiſt noch eins zu kommen (nach dem geiſt) unſere ge- wiſſen zu verſichern/ ehe denn das ge- richte komme/ auff daß wir unſtraͤfflich erfunden werden auff dem juͤngſten ta- ge. Drum auch alle Gelehrten ſo hart ſind angelauffen/ das buch verachten/ dieweil ihnen der Geiſt darinnen ver- borgen iſt/ daß es wahr iſt/ was CHri- ſtus verſchleuſt/ das muß verſchloſſen bleiben/ und was er ſey eroͤffnen/ das muß geoffenbaret werden/ wie denn ſol- ches werck GOtt mit zeichen und wun- derwercken am himmel hat angezeigt/ wie ſolches in einem andern buͤchlein wird vermerckt/ das zeugniß von oben aus der Schrifft/ deßgleichen der titel CHriſti und anders ihre jahrzahl mit ſich bringen/ zu welcher zeit das buch offenbar ſoll eroͤfnet werden/ nemlich in der letztenzeit/ wenn der ſiebende Engel poſaunen wird/ ſollen ſolche geheimniſ- ſe GOttes geoͤffnet werden/ wie er ſol- ches ſeinen Knechten und Propheten hat verkuͤndiget. Jahr MDC. biß MDCC. 16. Dieſe ſeine ſchrifften zuſammen hat her- nach Valentinus Weigelius mit einer ſonder- baren auslegung erlaͤutert/ welche Anno 1619. zu Franckfurt am Mayn heraus gekommen mit dem titul: Offenbarung JEſu CHri- ſti/ das iſt/ ein beweiß nach dem titul uͤber das creutz CHriſti/ und die 3. Al- phabeth als hebraͤiſch/ griechiſch und la- teiniſch/ wie etliche wunderbare figu- ren. Welcher geſtalt der einige GOtt auff unterſchiedene art und weiſe/ und endlich ohne einige figur wahrhafftig und vollkom̃lich in deꝛ perſon Jeſu Chri- ſti ſich geoffenbaret habe. Durch den gottſeligen Paulum Lautenſack Mahleꝛn und Organiſten weiland in Nuͤrnberg. Uber welche um voͤlligen verſtands wil- len die auslegung M. Val. Weigelii her- zugeſetzet worden. Darinnen zufinden wie der menſch mit GOtt/ himmel und erden durchs wort/ welches am ende der welt fleiſch worden/ in einem thon gehe/ und des teuffels diffonantz verhuͤtet wer- de. Franckfurt am Mayn. Und eben dieſer Weigelius hat ihn erſt recht bekannt gemacht (deßwegen wir ihn auch in dieſes ſe- culum verſpart) und hat ihn nicht allein in die- ſer edition, ſondern auch anderswo gar ſehr ge- ruͤhmet/ und unter andern geſchrieben: Wir werden nicht eher zu verkuͤrtzen zu ver- ſchwaͤꝛmenuñ zu verjagen aufhoͤren/ biß wir die H. Biblia gruͤndlich verſtehen/ nicht nach der ſchale derworte/ ſondern nach dem kern: das iſt/ biß wir Theolo- giam Theophraſti Paracelſi und Pauli Lau- tenſacks verſtehen/ welche kein ander wort fuͤrgeben/ als nur die H. Schrifft nach dem kern/ und nicht nach der aͤuſ- ſern rinde. Jſt gar nichts neues bey ih- nen zu finden/ bleibet die aͤlteſte Philoſo- phie/ und daher die wahrhafftigſte. Sie erklaͤren die beyden lichter der natur und gnaden/ nur durch die Schrifft ohn alle gloß von menſchen: Jm Gnothi Seavton p. 36. und ſehr geruͤhmt. Jahr MDC. biß MDCC. 17. Aus dieſer Recommendation iſt von ſelbſt zu ſehen/ was die Schul-Theologi vom Lautenſacke geurtheilt haben. Zumal er auch ſelber das gemeine elend beklaget/ und unter andern in der vorrede uͤber die offenbahrung JEſu CHriſti: Es iſt dieſe ſtimme allent- halben erſchollen: Hie iſt des HErꝛn tempel/ wir haben Moſen und die Pro- pheten/ wir ſind von unſerm vater Ab- raham/ wir ſtehen in der linea und ſuceſſi one Petri &c. Wiewol aber nicht eben ſo viel ſcheltens wieder ihn als wol wieder andere zu finden iſt: So hat doch auch kein einiges wie- driges urtheil ihm die vereinigung und ſelig- keitin GOtt benehmen koͤnnen/ welche er unter andern mit dieſen worten im H. theil p. 269. ſehr wol austrucket: O liebende liebliche liebe/ liebe der liebe/ wie biſt du ein ſolch ſuͤſſes joch. O du dreyfacher einiger GOtt/ du einige liebe/ dulauter liebe/ du brennende liebe/ du flammende liebe/ du verzehrende liebe! Gib doch den H. Geiſt in unſere hertzen/ und entzuͤnde und mache uns inbruͤnſtig in der liebe ge- geneinander/ ſo werde ich mit dir/ du im- merwaͤhrende unauff hoͤrende liebe/ dich im̃er in ewigkeit liebende liebe/ als meine taube/ mein hertz/ meine hoffnung/ mein leben/ mein troſt und ſtaͤrcke/ mei- ne ſuͤſſe/ meine liebe/ meine freundin/ mein freund/ und alles/ und mein alles/ dein alles und mir alles ꝛc. Klage uͤber das verderb- niß/ und be- kaͤntniß von GOt- tes liebe und verei- nigung. 18. Und weil dieſer Mann von Weigelio als mit ihm einſtimmig angezogen worden/ ſo will ich allhier die hiſtoria zweyer anderer an- fahren/ welche unter denen Reformirten als Weigelianer verdammet worden. Selbige waren zwey Præceptores im Pædagogio zu Marpurg/ namens Georg Zimmerman und Philipp Heinrich Homagius, mit welchen Anno 1619. und 1620. folgendes vorgegangen/ wie es ein Marpurgiſcheꝛ Profeſior D. Johann Crocius nach ſeinem gutduͤncken beſchrieben hatt. Jm Anti-Weigelio dedicat. Sie haͤtten nemlich ſo wol Schuͤler als Studenten dahin verfuh- ret/ daß ſie einen laͤrmen anrichten wollen/ und den anfang von denen Heidniſchen auctoren in der ſchulen gemachet/ welche ſie in ſchulen vor unzulaͤßig und verfuͤhriſch gehalten. Hingegen haͤtten ſie Weigelii buͤcher nicht allein ſelbſt gele- ſen/ ſondern auch andere recommendirt. Sie waͤren darauf vors Conſiſtorium citirt worden da ſich der eine einen narren GOttes in ſei- nem reich geneñet haͤtte/ welches vermuthlich auff einige veranlaſſung mag geſchehen ſeyn/ da man ſie etwa nach gewohnheit vor narren geſcholten. Als ſie darauff arreſtirt worden/ haͤtten ſie im̃er zu den fenſtern heraus zu ſchrei- en angefangen/ deswegen man ſie auffs ſchloß gefangen geſetzet. Unterdeſſen haͤtten ſich vie- le ihrer angenommen/ und waͤre beſorgt wor- den/ daß ſie gar viel anhaͤnger haͤtten/ ſo gar/ daß Andere Weigeli- aner. zu Mar- purg. Jhr be- kaͤntniß von den beydni- ſchen au- toribus. Gefaͤng- niß.

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Zitationshilfe: Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700, S. 7. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnold_ketzerhistorie02_1700/19>, abgerufen am 24.04.2024.