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Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700.

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denen Marpurgischen Weigelianern und Bartholomaeo Sclei.
[Spaltenumbruch] Jahr
MDC.
biß
MDCC.
würde man allererst sehen/ daß ihr
aus Heiden wahre Christen wäret wor-
den/ und in der Christ glaubigen kirchen
wohnet/ und beweiset euren glauben
mit seinen früchten/ ihr würdet mit neu-
en zungen reden. -- Wer es anders hält
der ist unglaubig/ und ist kein Christ/ son-
dern ein Heid und abgeschnittenes glied
von der Gnade GOttes/ der nicht glau-
bet der verheissung CHristi/ so durch den
glauben verheissen ist worden/ denselben
solte man von der gemeine GOttes aus-
schaffen/ biß so lange er sich bekehret und
glaubig würde.
p. 85. Wenn der mensch
nicht sein selbst/ sondern Gottes werck in
einem festen Christlichen glauben brau-
chen könte/ so würde er wuder über wun-
der stiften und anrichten. Denn denglau-
bigen ist nichts unmügliches/ dieselben
könten so grosse und noch grössere wer-
cke thun/ weder der HErr selber gethan
hat -- berge versetzen.
p. 86. So gar
viel und groß ist es an einem rechtschaf-
fenen glauben gelegen. Durch den glau-
ben könten wir das wort GOttes brau-
chen/ und dadurch wunderbarliche din-
hestifften/ und könten das meer vonein-
ander theilen/ mit truckenen füssen hin-
durch gehen/ den Türcken darin erträn-
cken. -- Was würden wir wol allein
mit diesem worte Werde ausrichten?
würden wir nicht alle kranckheiten ge-

Auch in
natürli-
chen din-
gen.
sund machen? würden wir nicht schö-
nes wetter können machen? würden
wir nicht alle unsere feinde zu felde da-
durch erlegen? würden wir nicht aus
zinn/ eisen/ kupffer/ quecksilber/ bley
gutes gold im augenblick können ma-
chen? Wer wolt er wehren? Denn GOtt
der HErr läst sein kräfftiges wort seine
glaubigen brauchen/ daß sie dadurch
wunderzeichen thun/ die krancken ge-
sund machen/ die teuffel und schlangen
vertreiben.
p. 87. Wer die weißheit von
GOtt dem HErrn hat/ derselbe weiß
die krafft und würckung des worts
Gottes/ und kan durch diß wort Werde
aus allen metallen gold machen/ und
andere wunder würcken/ er mag das ei-
sen/ die steine/ das holtz und andere har-
te metallen mit blossen händen ohn al-
les feuer wie ein wachs bohren/ und dar-
aus bilder und andere wunderbarliche
dinge machen/ und seine gestalt geben/
wie ers haben will/ das alles vermag er
durch seinen glauben. Wo sind aber un-
sere gläubige/ die sich ihres glaubens
und Christlichkeit rühmen? Wo brau-
chen sie daß wort GOttes durch ihren
glauben? Wenn macht der Hoheprie-
ster mit dem Wort:
Es werde! gold oder
silber/ daß man dadurch kriegsleute be-
stellen/ und die Heiden aus den Christli-
chen königreichen schlagen könte.
Sie-
he die Lehr- und Schutz-Schrifft l. c. p.
577. u. f.

12. Wie nun diese und dergleichen lehren de-
nen orthodoxis nicht gefallen haben/ so hat ih-
nen vielweniger anstehen können/ was er von
[Spaltenumbruch] ihrer lehre und leben hin und wieder eröffnetJahr
MDC.
biß
MDCC.
Sein be-
käntniß
von den
Predi-
gern/

hat. Als zum exempel/ wenn er geschrieben:
Jn dieser Eitelkeit sind auch zum theil
die Prediger/ die sich allerley pracht/
hoffart und wollust der Welt gelüsten
lassen/ auch solches mehr als ihr
studiren
angelegen seyn lassen/ und auch an sonn-
und festtagen ohne alle vorbereitung
und anruffung des H. Geistes auff die
Cantzel treten/ und ein eitles leeres ge-
schrey machen/ darinne kein geistlicher
verstand ist.
Jm VI. B. c. 6. p. 205, item
p. 232. Es ist keine grössere schaar unter
der Sonnen/ die GOtt dem HErrn in
seinem heiligthum/ gaben und gnaden/
mehr lästern/ und von solchen hohen
herrlichkeiten weniger halten/ als die
eben sind/ die am geistlichsten wollen an-
gesehenseyn.
Und p. 449. Weil die men-und dem
kirchen.
dienst.

schen aus den bet-häusern eine mörder-
grube machen/ und den Teuffel selbst
hinein bringen/ so wohnet er auch in den
bet- häusern. Die kirchendiener sind
die ersten/ die solches thun/ etc.
Wie auch
P. II. p. 59. Wo sind unsere vorsteher?
wo ist ihr glantz innerlich und äusserlich/
sind nicht ihre angesichte äusserlich ver-
dunckelt/ und ihre hertzen befinstert mit
ihrem sündlichen leben/ darinnen sie ste-
cken und verderben. Weil sie GOtt den
HErrn fliehen/ so mögen sie weder in-
nerlich noch äusserlich erleuchtet wer-
den/ und können der gemeine GOttes
gar nicht vorstehen/ denn sie nichts
Göttliches weder hören noch sehen mö-
gen.
Ob aber wol der auctor viele solche kla-
gen insonderheit auff die Päbstischen Priester
appliciret hat/ so haben doch die gedachte 3.
ministeria in der schutzschrifft p. 507. gemercket/
daß er solche generalia principia zum grunde se-
tze/ wodurch auch die Lutherischen mit impli-
cir
et und angerühret würden. Womit also
angedeutet worden/ daß das gewissen bey sol-
chen allgemeinen Klagen schon selbst die appli-
cation
mache/ gesetzt/ daß auch ein auctor an sol-
che leute weder gedacht/ noch würcklich geschrie-
ben gehabt. Wiewol Ammersbach in denen
anmerckungen hin und wieder auch die appli-
cation
mehr als zu deutlich hiebey gemachet
hat: Siehe P. I. p. 336. P. II. p. 17. und sonst.

13. Eben also hat er auch von der gemeinenVon der
Heidni-
schen phi-
losophi
e/

philosophie und schul-weißheit geurtheilet/
wenn er unter andern geschrieben: Die philo-
sophie
ist doch unter allen das schädlich-
ste gifft/ das zwischen himmel und er-
den gefunden mag werden. Denn wie
ihrs brauchet/ so ist es nur eine heidni-
sche narrerey/ unsinnigkeit/ und ver-
führung/ die GOtt der HErr hasset/
und sie samt euch vertilgen wird.

Part. II. Lib. XVI. c. 7. p. 177. Es wird
auch von ihm Colbergen l. c. p. 289. er-und dem
gemeinen
studiren.

zehlet/ daß er selbsten in den so genanten freyen
künsten unterwiesen/ aber auff den Universitae-
t
en die eitelkeit derselben gemercket/ und dage-
gen auff seinen reisen befunden/ daß bey unge-
lehrten leuten diese und noch viel bessere wissen-
schafften anzutreffen seyen. Er habe auch zum
drittenmal fast alle Universitaeten in der welt be-
suchet/ aber überall gehöret/ daß sie nicht The-

osophi-
A 3

denen Marpurgiſchen Weigelianern und Bartholomæo Sclei.
[Spaltenumbruch] Jahr
MDC.
biß
MDCC.
wuͤrde man allererſt ſehen/ daß ihr
aus Heiden wahre Chriſten waͤret wor-
den/ und in der Chriſt glaubigen kirchen
wohnet/ und beweiſet euren glauben
mit ſeinen fruͤchten/ ihr wuͤrdet mit neu-
en zungen reden. — Wer es anders haͤlt
der iſt unglaubig/ und iſt kein Chriſt/ ſon-
dern ein Heid und abgeſchnittenes glied
von der Gnade GOttes/ der nicht glau-
bet der verheiſſung CHriſti/ ſo durch den
glauben verheiſſen iſt worden/ denſelben
ſolte man von der gemeine GOttes aus-
ſchaffen/ biß ſo lange er ſich bekehret und
glaubig wuͤrde.
p. 85. Wenn der menſch
nicht ſein ſelbſt/ ſondern Gottes werck in
einem feſten Chriſtlichen glauben brau-
chen koͤnte/ ſo wuͤrde er wũder uͤber wun-
der ſtiften und anrichten. Deñ denglau-
bigen iſt nichts unmuͤgliches/ dieſelben
koͤnten ſo groſſe und noch groͤſſere wer-
cke thun/ weder der HErꝛ ſelber gethan
hat — berge verſetzen.
p. 86. So gar
viel und groß iſt es an einem rechtſchaf-
fenen glauben gelegen. Durch den glau-
ben koͤnten wir das wort GOttes brau-
chen/ und dadurch wunderbarliche din-
heſtifften/ und koͤnten das meer vonein-
ander theilen/ mit truckenen fuͤſſen hin-
durch gehen/ den Tuͤrcken darin ertraͤn-
cken. — Was wuͤrden wir wol allein
mit dieſem worte Werde ausrichten?
wuͤrden wir nicht alle kranckheiten ge-

Auch in
natuͤrli-
chen din-
gen.
ſund machen? wuͤrden wir nicht ſchoͤ-
nes wetter koͤnnen machen? wuͤrden
wir nicht alle unſere feinde zu felde da-
durch erlegen? wuͤrden wir nicht aus
zinn/ eiſen/ kupffer/ queckſilber/ bley
gutes gold im augenblick koͤnnen ma-
chen? Wer wolt er wehren? Denn GOtt
der HErꝛ laͤſt ſein kraͤfftiges wort ſeine
glaubigen brauchen/ daß ſie dadurch
wunderzeichen thun/ die krancken ge-
ſund machen/ die teuffel und ſchlangen
vertreiben.
p. 87. Wer die weißheit von
GOtt dem HErꝛn hat/ derſelbe weiß
die krafft und wuͤrckung des worts
Gottes/ und kan durch diß wort Werde
aus allen metallen gold machen/ und
andere wunder wuͤrcken/ er mag das ei-
ſen/ die ſteine/ das holtz und andere har-
te metallen mit bloſſen haͤnden ohn al-
les feuer wie ein wachs bohren/ und dar-
aus bilder und andere wunderbarliche
dinge machen/ und ſeine geſtalt geben/
wie ers haben will/ das alles vermag er
durch ſeinen glauben. Wo ſind aber un-
ſere glaͤubige/ die ſich ihres glaubens
und Chriſtlichkeit ruͤhmen? Wo brau-
chen ſie daß wort GOttes durch ihren
glauben? Wenn macht der Hoheprie-
ſter mit dem Wort:
Es werde! gold oder
ſilber/ daß man dadurch kriegsleute be-
ſtellen/ und die Heiden aus den Chriſtli-
chen koͤnigreichen ſchlagen koͤnte.
Sie-
he die Lehr- und Schutz-Schrifft l. c. p.
577. u. f.

12. Wie nun dieſe und dergleichen lehren de-
nen orthodoxis nicht gefallen haben/ ſo hat ih-
nen vielweniger anſtehen koͤnnen/ was er von
[Spaltenumbruch] ihrer lehre und leben hin und wieder eroͤffnetJahr
MDC.
biß
MDCC.
Sein be-
kaͤntniß
von den
Predi-
gern/

hat. Als zum exempel/ wenn er geſchrieben:
Jn dieſer Eitelkeit ſind auch zum theil
die Prediger/ die ſich allerley pracht/
hoffart und wolluſt der Welt geluͤſten
laſſen/ auch ſolches mehr als ihr
ſtudiren
angelegen ſeyn laſſen/ und auch an ſonn-
und feſttagen ohne alle vorbereitung
und anruffung des H. Geiſtes auff die
Cantzel treten/ und ein eitles leeres ge-
ſchrey machen/ darinne kein geiſtlicher
verſtand iſt.
Jm VI. B. c. 6. p. 205, item
p. 232. Es iſt keine groͤſſere ſchaar unter
der Sonnen/ die GOtt dem HErꝛn in
ſeinem heiligthum/ gaben und gnaden/
mehr laͤſtern/ und von ſolchen hohen
herꝛlichkeiten weniger halten/ als die
eben ſind/ die am geiſtlichſten wollen an-
geſehenſeyn.
Und p. 449. Weil die men-und dem
kirchen.
dienſt.

ſchen aus den bet-haͤuſern eine moͤrder-
grube machen/ und den Teuffel ſelbſt
hinein bringen/ ſo wohnet er auch in den
bet- haͤuſern. Die kirchendiener ſind
die erſten/ die ſolches thun/ ꝛc.
Wie auch
P. II. p. 59. Wo ſind unſere vorſteher?
wo iſt ihr glantz innerlich und aͤuſſerlich/
ſind nicht ihre angeſichte aͤuſſerlich ver-
dunckelt/ und ihre hertzen befinſtert mit
ihrem ſuͤndlichen leben/ darinnen ſie ſte-
cken und verderben. Weil ſie GOtt den
HErꝛn fliehen/ ſo moͤgen ſie weder in-
nerlich noch aͤuſſerlich erleuchtet wer-
den/ und koͤnnen der gemeine GOttes
gar nicht vorſtehen/ denn ſie nichts
Goͤttliches weder hoͤren noch ſehen moͤ-
gen.
Ob aber wol der auctor viele ſolche kla-
gen inſonderheit auff die Paͤbſtiſchen Prieſter
appliciret hat/ ſo haben doch die gedachte 3.
miniſteria in der ſchutzſchrifft p. 507. gemercket/
daß er ſolche generalia principia zum grunde ſe-
tze/ wodurch auch die Lutheriſchen mit impli-
cir
et und angeruͤhret wuͤrden. Womit alſo
angedeutet worden/ daß das gewiſſen bey ſol-
chen allgemeinen Klagen ſchon ſelbſt die appli-
cation
mache/ geſetzt/ daß auch ein auctor an ſol-
che leute weder gedacht/ noch wuͤrcklich geſchrie-
ben gehabt. Wiewol Ammersbach in denen
anmerckungen hin und wieder auch die appli-
cation
mehr als zu deutlich hiebey gemachet
hat: Siehe P. I. p. 336. P. II. p. 17. und ſonſt.

13. Eben alſo hat er auch von der gemeinenVon der
Heidni-
ſchen phi-
loſophi
e/

philoſophie und ſchul-weißheit geurtheilet/
wenn er unter andern geſchrieben: Die philo-
ſophie
iſt doch unter allen das ſchaͤdlich-
ſte gifft/ das zwiſchen himmel und er-
den gefunden mag werden. Denn wie
ihrs brauchet/ ſo iſt es nur eine heidni-
ſche narrerey/ unſinnigkeit/ und ver-
fuͤhrung/ die GOtt der HErꝛ haſſet/
und ſie ſamt euch vertilgen wird.

Part. II. Lib. XVI. c. 7. p. 177. Es wird
auch von ihm Colbergen l. c. p. 289. er-und dem
gemeinen
ſtudiren.

zehlet/ daß er ſelbſten in den ſo genanten freyen
kuͤnſten unterwieſen/ aber auff den Univerſitæ-
t
en die eitelkeit derſelben gemercket/ und dage-
gen auff ſeinen reiſen befunden/ daß bey unge-
lehrten leuten dieſe und noch viel beſſere wiſſen-
ſchafften anzutreffen ſeyen. Er habe auch zum
drittenmal faſt alle Univerſitæten in der welt be-
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oſophi-
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[5/0017] denen Marpurgiſchen Weigelianern und Bartholomæo Sclei. wuͤrde man allererſt ſehen/ daß ihr aus Heiden wahre Chriſten waͤret wor- den/ und in der Chriſt glaubigen kirchen wohnet/ und beweiſet euren glauben mit ſeinen fruͤchten/ ihr wuͤrdet mit neu- en zungen reden. — Wer es anders haͤlt der iſt unglaubig/ und iſt kein Chriſt/ ſon- dern ein Heid und abgeſchnittenes glied von der Gnade GOttes/ der nicht glau- bet der verheiſſung CHriſti/ ſo durch den glauben verheiſſen iſt worden/ denſelben ſolte man von der gemeine GOttes aus- ſchaffen/ biß ſo lange er ſich bekehret und glaubig wuͤrde. p. 85. Wenn der menſch nicht ſein ſelbſt/ ſondern Gottes werck in einem feſten Chriſtlichen glauben brau- chen koͤnte/ ſo wuͤrde er wũder uͤber wun- der ſtiften und anrichten. Deñ denglau- bigen iſt nichts unmuͤgliches/ dieſelben koͤnten ſo groſſe und noch groͤſſere wer- cke thun/ weder der HErꝛ ſelber gethan hat — berge verſetzen. p. 86. So gar viel und groß iſt es an einem rechtſchaf- fenen glauben gelegen. Durch den glau- ben koͤnten wir das wort GOttes brau- chen/ und dadurch wunderbarliche din- heſtifften/ und koͤnten das meer vonein- ander theilen/ mit truckenen fuͤſſen hin- durch gehen/ den Tuͤrcken darin ertraͤn- cken. — Was wuͤrden wir wol allein mit dieſem worte Werde ausrichten? wuͤrden wir nicht alle kranckheiten ge- ſund machen? wuͤrden wir nicht ſchoͤ- nes wetter koͤnnen machen? wuͤrden wir nicht alle unſere feinde zu felde da- durch erlegen? wuͤrden wir nicht aus zinn/ eiſen/ kupffer/ queckſilber/ bley gutes gold im augenblick koͤnnen ma- chen? Wer wolt er wehren? Denn GOtt der HErꝛ laͤſt ſein kraͤfftiges wort ſeine glaubigen brauchen/ daß ſie dadurch wunderzeichen thun/ die krancken ge- ſund machen/ die teuffel und ſchlangen vertreiben. p. 87. Wer die weißheit von GOtt dem HErꝛn hat/ derſelbe weiß die krafft und wuͤrckung des worts Gottes/ und kan durch diß wort Werde aus allen metallen gold machen/ und andere wunder wuͤrcken/ er mag das ei- ſen/ die ſteine/ das holtz und andere har- te metallen mit bloſſen haͤnden ohn al- les feuer wie ein wachs bohren/ und dar- aus bilder und andere wunderbarliche dinge machen/ und ſeine geſtalt geben/ wie ers haben will/ das alles vermag er durch ſeinen glauben. Wo ſind aber un- ſere glaͤubige/ die ſich ihres glaubens und Chriſtlichkeit ruͤhmen? Wo brau- chen ſie daß wort GOttes durch ihren glauben? Wenn macht der Hoheprie- ſter mit dem Wort: Es werde! gold oder ſilber/ daß man dadurch kriegsleute be- ſtellen/ und die Heiden aus den Chriſtli- chen koͤnigreichen ſchlagen koͤnte. Sie- he die Lehr- und Schutz-Schrifft l. c. p. 577. u. f. Jahr MDC. biß MDCC. Auch in natuͤrli- chen din- gen. 12. Wie nun dieſe und dergleichen lehren de- nen orthodoxis nicht gefallen haben/ ſo hat ih- nen vielweniger anſtehen koͤnnen/ was er von ihrer lehre und leben hin und wieder eroͤffnet hat. Als zum exempel/ wenn er geſchrieben: Jn dieſer Eitelkeit ſind auch zum theil die Prediger/ die ſich allerley pracht/ hoffart und wolluſt der Welt geluͤſten laſſen/ auch ſolches mehr als ihr ſtudiren angelegen ſeyn laſſen/ und auch an ſonn- und feſttagen ohne alle vorbereitung und anruffung des H. Geiſtes auff die Cantzel treten/ und ein eitles leeres ge- ſchrey machen/ darinne kein geiſtlicher verſtand iſt. Jm VI. B. c. 6. p. 205, item p. 232. Es iſt keine groͤſſere ſchaar unter der Sonnen/ die GOtt dem HErꝛn in ſeinem heiligthum/ gaben und gnaden/ mehr laͤſtern/ und von ſolchen hohen herꝛlichkeiten weniger halten/ als die eben ſind/ die am geiſtlichſten wollen an- geſehenſeyn. Und p. 449. Weil die men- ſchen aus den bet-haͤuſern eine moͤrder- grube machen/ und den Teuffel ſelbſt hinein bringen/ ſo wohnet er auch in den bet- haͤuſern. Die kirchendiener ſind die erſten/ die ſolches thun/ ꝛc. Wie auch P. II. p. 59. Wo ſind unſere vorſteher? wo iſt ihr glantz innerlich und aͤuſſerlich/ ſind nicht ihre angeſichte aͤuſſerlich ver- dunckelt/ und ihre hertzen befinſtert mit ihrem ſuͤndlichen leben/ darinnen ſie ſte- cken und verderben. Weil ſie GOtt den HErꝛn fliehen/ ſo moͤgen ſie weder in- nerlich noch aͤuſſerlich erleuchtet wer- den/ und koͤnnen der gemeine GOttes gar nicht vorſtehen/ denn ſie nichts Goͤttliches weder hoͤren noch ſehen moͤ- gen. Ob aber wol der auctor viele ſolche kla- gen inſonderheit auff die Paͤbſtiſchen Prieſter appliciret hat/ ſo haben doch die gedachte 3. miniſteria in der ſchutzſchrifft p. 507. gemercket/ daß er ſolche generalia principia zum grunde ſe- tze/ wodurch auch die Lutheriſchen mit impli- ciret und angeruͤhret wuͤrden. Womit alſo angedeutet worden/ daß das gewiſſen bey ſol- chen allgemeinen Klagen ſchon ſelbſt die appli- cation mache/ geſetzt/ daß auch ein auctor an ſol- che leute weder gedacht/ noch wuͤrcklich geſchrie- ben gehabt. Wiewol Ammersbach in denen anmerckungen hin und wieder auch die appli- cation mehr als zu deutlich hiebey gemachet hat: Siehe P. I. p. 336. P. II. p. 17. und ſonſt. Jahr MDC. biß MDCC. Sein be- kaͤntniß von den Predi- gern/ und dem kirchen. dienſt. 13. Eben alſo hat er auch von der gemeinen philoſophie und ſchul-weißheit geurtheilet/ wenn er unter andern geſchrieben: Die philo- ſophie iſt doch unter allen das ſchaͤdlich- ſte gifft/ das zwiſchen himmel und er- den gefunden mag werden. Denn wie ihrs brauchet/ ſo iſt es nur eine heidni- ſche narrerey/ unſinnigkeit/ und ver- fuͤhrung/ die GOtt der HErꝛ haſſet/ und ſie ſamt euch vertilgen wird. Part. II. Lib. XVI. c. 7. p. 177. Es wird auch von ihm Colbergen l. c. p. 289. er- zehlet/ daß er ſelbſten in den ſo genanten freyen kuͤnſten unterwieſen/ aber auff den Univerſitæ- ten die eitelkeit derſelben gemercket/ und dage- gen auff ſeinen reiſen befunden/ daß bey unge- lehrten leuten dieſe und noch viel beſſere wiſſen- ſchafften anzutreffen ſeyen. Er habe auch zum drittenmal faſt alle Univerſitæten in der welt be- ſuchet/ aber uͤberall gehoͤret/ daß ſie nicht The- oſophi- Von der Heidni- ſchen phi- loſophie/ und dem gemeinen ſtudiren. A 3

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Zitationshilfe: Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700, S. 5. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnold_ketzerhistorie02_1700/17>, abgerufen am 20.04.2024.