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Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700.

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Th. III. C. XV. Von Jacob Tauben/ Thomas Tanto/
[Spaltenumbruch] Jahr
MDC.
biß
MDCC.
Verbum abbreviatum. in 8vo.
Pseudo-Sophia mundi cum falsis doctoribus.
in 8vo.
GOttes ehr und lehr wider aller menschen thun
und lügen in 8vo.
Biblia rediviva cum suis testibus. in 8vo.
Anti-Calovius s. Calovius cum asseclis suis
prostratus, & Jacobus Boehmiuscum aliiste-
stibus veritatis defensus.
Und endlich/ Biblia s. Verbum diaboli, welches
anno 1666. ohne seinen namen/ wie viele an-
dere/ heraus gekommen.
Beschuldi-
gungen
wider ihn.

15. Dieser letzteren schrifft wegen/ weil sie
sehr satyrisch und scharff gestellet/ hat Breck-
lingen D. Hohann Müller in der vorrede
über den Atheismum devictum einen Atheisten
gescholten/ und das buch selber eine teufflische
Satyram geheissen/ indem dieselbe unterschrie-
ben wäre von Lucifer Abaddon Beelzebub/ wor-
aus es D. Wagner im Atheismo speculativo p.
74. Wie auch Colberg P. I. C. V. p. 250.
Sein vor-
nehmster
vortrag/
wiederholen. Und aus diesen wenigen um-
ständen ist schon so viel abzunehmen/ was
Brecklings vortrag fast in die 40. jahrlang so
wol an die Obrigkeit als Prediger gewesen/
nemlich daß alle und jede secten und darinnen
alle stände im grund verderbet/ und dahero ei-
ner rechtschaffenen besserung benöthiget wären:
Hievon sind alle seine schrifften voll/ aus welchen
ich viel anzuführen hier unnöthig achte/ theils
weil dieselben noch ziemlich bekant und vorhan-
den sind/ theils weil dergleichen materien biß-
hero zum überfluß sind vorgetragen worden.
Unterdessen hat er sehr offte/ und unter andern
auch in dem Libro Librorum, Confessione Chri-
stianorum §. 25. p.
34. wider ungütige urtheile
und prote-
station.
also protestiret: Wir reden und schreiben
nirgends wider die frommen/ noch wi-
der den rechten von GOtt verordneten
brauch aller dinge: sondern wir zeugen
und schreiben wider die gottlosen in al-
len
secten und ständen für die übrige from-
men darinnen/ und verwerffen allent-
halben den mißbrauch aller dinge mit
CHristo und seinen Propheten.

Bekänt-
niß/

16. Und eben in diesem buch/ wie auch in
allen andern gründet er sich allein
auff die Heilige Schrifft/ und hat dar-
innen p. 19. u. f. sein öffentlich glaubens be-
käntniß abgeleget/ worinnen er wider alles se-
ctirische wesen protestiret/ und auch mit denen
bey den orthodoxen verhasten partheyen derer
Quaker/ Socinianer und dergleichen nichts zu
Und gege-
ne[verlorenes Material - 1 Zeichen fehlt]
schaffen habenwill. Nichts destoweniger sind
ihm die bißher offt berührten puncte nebenst
andern als irrig und ketzerisch vorgeworffen
worden/ wie sonderlich in Gottfried Artus
seiner schrifft wider Brecklingen und in Daniel
Lutheri buch/ so er gegen ihn geschrieben/ zu
sehen/ auch bey Colbergen l. c. p. 248. alwo
er setzet/ der Paracelsistische/ Weigeliani-
sche schmäh- und läster-geist wäre in
ihn gefahren/
und ihm darauff ein hauffen
lehr-puncte beyleget; gleichwie andere/ und dar-
unter Mehlführeius de Chiliasmo, ihn vor ei-
nen Chiliasten schelten. Er selbst aber hat sich
daran nicht gekehret/ sondern mit schreiben
biß auff diese letzte jahre immer fortgefahren/
nach dem er nach seiner entsetzung vom predig-
[Spaltenumbruch] amt in Holland in der freyheit gelebet/ allwo erJahr
MDC.
biß
MDCC.

noch biß jtzo in dem Haag in hohem alter sich
befindet.

17. Mit ihm ist gedachter massen auch Joh.Gichtels
historie/

Georg Gichtel bey denen streitigkeiten in Zwoll
bekant und impliciret worden/ wie auch mit
Jacob Tauben und Thomas Tanto/ wie das
Lübecker ministerium in der vorrede p. 8. geden-
cket. Daher ihn auch Breckling unter die
zeugen der wahrheit rechnet im Anti-Calovio
p. F.
3. Er ist aber zuvor in der Käyserlichen
Kammer zu Speyer bedient gewesen/ und
anno 1664. auff einer reise zu gedachtem Breck-und ver-
folgungen;

lingen kommen/ allwo er eines und das ande-
re von dem zustand der kirchen und seiner eigenen
seelen zu erkennen angefangen. Als er von
dannen wiederum zurückgereiset/ ist er in Nürn-
berg mit denen Pedigern in brief-wechsel gera-
then/ und weil er von ihren dingen nicht nach
ihrem wunsch raisonniren wollen/ einige wo-
chen arrestirt worden. Bald darauff/ als er
auch die Prediger in seiner vater-stadt Regen-
spurg angegriffen/ haben sie ihn gleichfals et-
liche Monat arrestirt/ und da er nicht wieder-
ruffen/ sondern seine sache aus der schrifft be-
haupten wollen/ ist er aller seiner güter berau-
bet/ und aus der Stadt gebannet worden/ da-
zu sonderlich der damalige Superintendens
Ursinus
das meiste geholffen. Nachge-
hends hat er sich wiederum in die Niederlan-
de gewendet/ und als eben damals Breckling
mit dem Consistorio zu Amsterdam zu streiten
hatte/ wurde er über dessen vertheidigung vom
Consistorio zweymal gefangen genommen/ und in
Zwoll öffentlich an den pranger gestellet/ auch
verbannet. Bey gelegenheit selbiges streits ist er
denen Predigern in Lübeck auch bekant worden/
weil er einen brieff dorthin an sie geschrieben/
davor sie ihn einen Schwermer und Chilia-
sten
heissen. Er hat aber hievon ehemals an je-
manden also geschrieben: Jch habe gehöret/Seine er-
klärung
hievon.

daß mein name auch deswegen in dispu-
tationen
herhalten muß/ ich achte es aber
nicht: Es kan mir niemand CHristum
aus dem hertzen reissen/ und erfrcue ich
mich vielmehr der leiden CHristi. Man
kan Gott lob von uns nichts böses sagen/
denn unser leben ist in Gott verborgen/
welches weder
Calov noch ein anderer
kennet oder tadeln kan. Jch wünsche/
daß GOtt viele neben uns erwecken
möchte/ welche im glauben an JEsum
wandeln/ ihre lampen schmücken/ und
unserm Bräutigam entgegen gehen
möchten. Jch bin freylich mit CHri-
sti creutz gezeichnet/ 4. mal gefangen
gelegen/ 2. mal gebannet/ viel schmach
erlitten/ und in hefftigen verzweiffelun-
gen geübet worden/ zugeschweigen/ daß
ich in CHristi armut treten und scharffe
versuchungen außstehen müssen/ dar-
aus mir doch mein JEsus gnädig ge-
holffen.

18. Eben dieser mann erzehlet auch in einem"Des Ba-
rons von
Weltz hi-
storie.

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um selbige zeit unter denen Lutheranern zu Re-"
genspurg und sonsten vorgegangen. Es hät-"
ten nemlich die meisten Superintendenten/"
Professores und dergleichen anno 1664. einen"

Baron
Th. III. C. XV. Von Jacob Tauben/ Thomas Tanto/
[Spaltenumbruch] Jahr
MDC.
biß
MDCC.
Verbum abbreviatum. in 8vo.
Pſeudo-Sophia mundi cum falſis doctoribus.
in 8vo.
GOttes ehr und lehr wider aller menſchen thun
und luͤgen in 8vo.
Biblia rediviva cum ſuis teſtibus. in 8vo.
Anti-Calovius ſ. Calovius cum aſſeclis ſuis
proſtratus, & Jacobus Bœhmiuscum aliiste-
ſtibus veritatis defenſus.
Und endlich/ Biblia ſ. Verbum diaboli, welches
anno 1666. ohne ſeinen namen/ wie viele an-
dere/ heraus gekommen.
Beſchuldi-
gungen
wider ihn.

15. Dieſer letzteren ſchrifft wegen/ weil ſie
ſehr ſatyriſch und ſcharff geſtellet/ hat Breck-
lingen D. Hohann Muͤller in der vorrede
uͤber den Atheiſmum devictum einen Atheiſten
geſcholten/ und das buch ſelber eine teuffliſche
Satyram geheiſſen/ indem dieſelbe unterſchrie-
ben waͤre von Lucifer Abaddon Beelzebub/ wor-
aus es D. Wagner im Atheiſmo ſpeculativo p.
74. Wie auch Colberg P. I. C. V. p. 250.
Sein vor-
nehmſter
vortrag/
wiederholen. Und aus dieſen wenigen um-
ſtaͤnden iſt ſchon ſo viel abzunehmen/ was
Brecklings vortrag faſt in die 40. jahrlang ſo
wol an die Obrigkeit als Prediger geweſen/
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alle ſtaͤnde im grund verderbet/ und dahero ei-
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Hievon ſind alle ſeine ſchrifften voll/ aus welchen
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weil dieſelben noch ziemlich bekant und vorhan-
den ſind/ theils weil dergleichen materien biß-
hero zum uͤberfluß ſind vorgetragen worden.
Unterdeſſen hat er ſehr offte/ und unter andern
auch in dem Libro Librorum, Confeſſione Chri-
ſtianorum §. 25. p.
34. wider unguͤtige urtheile
und prote-
ſtation.
alſo proteſtiret: Wir reden und ſchreiben
nirgends wider die frommen/ noch wi-
der den rechten von GOtt verordneten
brauch aller dinge: ſondern wir zeugen
und ſchreiben wider die gottloſen in al-
len
ſecten uñ ſtaͤnden fuͤr die uͤbrige from-
men darinnen/ und verwerffen allent-
halben den mißbrauch aller dinge mit
CHriſto und ſeinen Propheten.

Bekaͤnt-
niß/

16. Und eben in dieſem buch/ wie auch in
allen andern gruͤndet er ſich allein
auff die Heilige Schrifft/ und hat dar-
innen p. 19. u. f. ſein oͤffentlich glaubens be-
kaͤntniß abgeleget/ worinnen er wider alles ſe-
ctiriſche weſen proteſtiret/ und auch mit denen
bey den orthodoxen verhaſten partheyen derer
Quaker/ Socinianer und dergleichen nichts zu
Und gege-
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ſchaffen habenwill. Nichts deſtoweniger ſind
ihm die bißher offt beruͤhrten puncte nebenſt
andern als irrig und ketzeriſch vorgeworffen
worden/ wie ſonderlich in Gottfried Artus
ſeiner ſchrifft wider Brecklingen und in Daniel
Lutheri buch/ ſo er gegen ihn geſchrieben/ zu
ſehen/ auch bey Colbergen l. c. p. 248. alwo
er ſetzet/ der Paracelſiſtiſche/ Weigeliani-
ſche ſchmaͤh- und laͤſter-geiſt waͤre in
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nen Chiliaſten ſchelten. Er ſelbſt aber hat ſich
daran nicht gekehret/ ſondern mit ſchreiben
biß auff dieſe letzte jahre immer fortgefahren/
nach dem er nach ſeiner entſetzung vom predig-
[Spaltenumbruch] amt in Holland in der freyheit gelebet/ allwo erJahr
MDC.
biß
MDCC.

noch biß jtzo in dem Haag in hohem alter ſich
befindet.

17. Mit ihm iſt gedachter maſſen auch Joh.Gichtels
hiſtorie/

Georg Gichtel bey denen ſtreitigkeiten in Zwoll
bekant und impliciret worden/ wie auch mit
Jacob Tauben und Thomas Tanto/ wie das
Luͤbecker miniſterium in der vorrede p. 8. geden-
cket. Daher ihn auch Breckling unter die
zeugen der wahrheit rechnet im Anti-Calovio
p. F.
3. Er iſt aber zuvor in der Kaͤyſerlichen
Kammer zu Speyer bedient geweſen/ und
anno 1664. auff einer reiſe zu gedachtem Breck-und ver-
folgungen;

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re von dem zuſtand der kirchen uñ ſeiner eigenen
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dannen wiederum zuruͤckgereiſet/ iſt er in Nuͤrn-
berg mit denen Pedigern in brief-wechſel gera-
then/ und weil er von ihren dingen nicht nach
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chen arreſtirt worden. Bald darauff/ als er
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haupten wollen/ iſt er aller ſeiner guͤter berau-
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zu ſonderlich der damalige Superintendens
Urſinus
das meiſte geholffen. Nachge-
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davor ſie ihn einen Schwermer und Chilia-
ſten
heiſſen. Er hat aber hievon ehemals an je-
manden alſo geſchrieben: Jch habe gehoͤret/Seine er-
klaͤrung
hievon.

daß mein name auch deswegen in diſpu-
tationen
herhalten muß/ ich achte es aber
nicht: Es kan mir niemand CHriſtum
aus dem hertzen reiſſen/ und erfrcue ich
mich vielmehr der leiden CHriſti. Man
kan Gott lob von uns nichts boͤſes ſagẽ/
denn unſer leben iſt in Gott verborgen/
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Calov noch ein anderer
kennet oder tadeln kan. Jch wuͤnſche/
daß GOtt viele neben uns erwecken
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ſti creutz gezeichnet/ 4. mal gefangen
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gen geuͤbet worden/ zugeſchweigen/ daß
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verſuchungen außſtehen muͤſſen/ dar-
aus mir doch mein JEſus gnaͤdig ge-
holffen.

18. Eben dieſer mañ erzehlet auch in einem„Des Ba-
rons von
Weltz hi-
ſtorie.

andern ſendſchreiben von denen actionen/ die“
um ſelbige zeit unter denen Lutheranern zu Re-“
genſpurg und ſonſten vorgegangen. Es haͤt-“
ten nemlich die meiſten Superintendenten/“
Profeſſores und dergleichen anno 1664. einen“

Baron
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[146/0158] Th. III. C. XV. Von Jacob Tauben/ Thomas Tanto/ Verbum abbreviatum. in 8vo. Pſeudo-Sophia mundi cum falſis doctoribus. in 8vo. GOttes ehr und lehr wider aller menſchen thun und luͤgen in 8vo. Biblia rediviva cum ſuis teſtibus. in 8vo. Anti-Calovius ſ. Calovius cum aſſeclis ſuis proſtratus, & Jacobus Bœhmiuscum aliiste- ſtibus veritatis defenſus. Und endlich/ Biblia ſ. Verbum diaboli, welches anno 1666. ohne ſeinen namen/ wie viele an- dere/ heraus gekommen. 15. Dieſer letzteren ſchrifft wegen/ weil ſie ſehr ſatyriſch und ſcharff geſtellet/ hat Breck- lingen D. Hohann Muͤller in der vorrede uͤber den Atheiſmum devictum einen Atheiſten geſcholten/ und das buch ſelber eine teuffliſche Satyram geheiſſen/ indem dieſelbe unterſchrie- ben waͤre von Lucifer Abaddon Beelzebub/ wor- aus es D. Wagner im Atheiſmo ſpeculativo p. 74. Wie auch Colberg P. I. C. V. p. 250. wiederholen. Und aus dieſen wenigen um- ſtaͤnden iſt ſchon ſo viel abzunehmen/ was Brecklings vortrag faſt in die 40. jahrlang ſo wol an die Obrigkeit als Prediger geweſen/ nemlich daß alle und jede ſecten und darinnen alle ſtaͤnde im grund verderbet/ und dahero ei- ner rechtſchaffenen beſſerung benoͤthiget waͤren: Hievon ſind alle ſeine ſchrifften voll/ aus welchen ich viel anzufuͤhren hier unnoͤthig achte/ theils weil dieſelben noch ziemlich bekant und vorhan- den ſind/ theils weil dergleichen materien biß- hero zum uͤberfluß ſind vorgetragen worden. Unterdeſſen hat er ſehr offte/ und unter andern auch in dem Libro Librorum, Confeſſione Chri- ſtianorum §. 25. p. 34. wider unguͤtige urtheile alſo proteſtiret: Wir reden und ſchreiben nirgends wider die frommen/ noch wi- der den rechten von GOtt verordneten brauch aller dinge: ſondern wir zeugen und ſchreiben wider die gottloſen in al- len ſecten uñ ſtaͤnden fuͤr die uͤbrige from- men darinnen/ und verwerffen allent- halben den mißbrauch aller dinge mit CHriſto und ſeinen Propheten. Sein vor- nehmſter vortrag/ und prote- ſtation. 16. Und eben in dieſem buch/ wie auch in allen andern gruͤndet er ſich allein auff die Heilige Schrifft/ und hat dar- innen p. 19. u. f. ſein oͤffentlich glaubens be- kaͤntniß abgeleget/ worinnen er wider alles ſe- ctiriſche weſen proteſtiret/ und auch mit denen bey den orthodoxen verhaſten partheyen derer Quaker/ Socinianer und dergleichen nichts zu ſchaffen habenwill. Nichts deſtoweniger ſind ihm die bißher offt beruͤhrten puncte nebenſt andern als irrig und ketzeriſch vorgeworffen worden/ wie ſonderlich in Gottfried Artus ſeiner ſchrifft wider Brecklingen und in Daniel Lutheri buch/ ſo er gegen ihn geſchrieben/ zu ſehen/ auch bey Colbergen l. c. p. 248. alwo er ſetzet/ der Paracelſiſtiſche/ Weigeliani- ſche ſchmaͤh- und laͤſter-geiſt waͤre in ihn gefahren/ und ihm darauff ein hauffen lehr-puncte beyleget; gleichwie andere/ und dar- unter Mehlführeius de Chiliaſmo, ihn vor ei- nen Chiliaſten ſchelten. Er ſelbſt aber hat ſich daran nicht gekehret/ ſondern mit ſchreiben biß auff dieſe letzte jahre immer fortgefahren/ nach dem er nach ſeiner entſetzung vom predig- amt in Holland in der freyheit gelebet/ allwo er noch biß jtzo in dem Haag in hohem alter ſich befindet. Und gege- ne_ Jahr MDC. biß MDCC. 17. Mit ihm iſt gedachter maſſen auch Joh. Georg Gichtel bey denen ſtreitigkeiten in Zwoll bekant und impliciret worden/ wie auch mit Jacob Tauben und Thomas Tanto/ wie das Luͤbecker miniſterium in der vorrede p. 8. geden- cket. Daher ihn auch Breckling unter die zeugen der wahrheit rechnet im Anti-Calovio p. F. 3. Er iſt aber zuvor in der Kaͤyſerlichen Kammer zu Speyer bedient geweſen/ und anno 1664. auff einer reiſe zu gedachtem Breck- lingen kommen/ allwo er eines und das ande- re von dem zuſtand der kirchen uñ ſeiner eigenen ſeelen zu erkennen angefangen. Als er von dannen wiederum zuruͤckgereiſet/ iſt er in Nuͤrn- berg mit denen Pedigern in brief-wechſel gera- then/ und weil er von ihren dingen nicht nach ihrem wunſch raiſonniren wollen/ einige wo- chen arreſtirt worden. Bald darauff/ als er auch die Prediger in ſeiner vater-ſtadt Regen- ſpurg angegriffen/ haben ſie ihn gleichfals et- liche Monat arreſtirt/ und da er nicht wieder- ruffen/ ſondern ſeine ſache aus der ſchrifft be- haupten wollen/ iſt er aller ſeiner guͤter berau- bet/ und aus der Stadt gebannet worden/ da- zu ſonderlich der damalige Superintendens Urſinus das meiſte geholffen. Nachge- hends hat er ſich wiederum in die Niederlan- de gewendet/ und als eben damals Breckling mit dem Conſiſtorio zu Amſterdam zu ſtreiten hatte/ wurde er uͤber deſſen vertheidigung vom Conſiſtorio zweymal gefangen genom̃en/ uñ in Zwoll oͤffentlich an den pranger geſtellet/ auch verbannet. Bey gelegenheit ſelbiges ſtreits iſt er denen Predigern in Luͤbeck auch bekant worden/ weil er einen brieff dorthin an ſie geſchrieben/ davor ſie ihn einen Schwermer und Chilia- ſten heiſſen. Er hat aber hievon ehemals an je- manden alſo geſchrieben: Jch habe gehoͤret/ daß mein name auch deswegen in diſpu- tationen herhalten muß/ ich achte es aber nicht: Es kan mir niemand CHriſtum aus dem hertzen reiſſen/ und erfrcue ich mich vielmehr der leiden CHriſti. Man kan Gott lob von uns nichts boͤſes ſagẽ/ denn unſer leben iſt in Gott verborgen/ welches weder Calov noch ein anderer kennet oder tadeln kan. Jch wuͤnſche/ daß GOtt viele neben uns erwecken moͤchte/ welche im glauben an JEſum wandeln/ ihre lampen ſchmuͤcken/ und unſerm Braͤutigam entgegen gehen moͤchten. Jch bin freylich mit CHri- ſti creutz gezeichnet/ 4. mal gefangen gelegen/ 2. mal gebannet/ viel ſchmach erlitten/ und in hefftigen veꝛzweiffelun- gen geuͤbet worden/ zugeſchweigen/ daß ich in CHriſti armut treten und ſcharffe verſuchungen außſtehen muͤſſen/ dar- aus mir doch mein JEſus gnaͤdig ge- holffen. Gichtels hiſtorie/ und ver- folgungen; Seine er- klaͤrung hievon. 18. Eben dieſer mañ erzehlet auch in einem„ andern ſendſchreiben von denen actionen/ die“ um ſelbige zeit unter denen Lutheranern zu Re-“ genſpurg und ſonſten vorgegangen. Es haͤt-“ ten nemlich die meiſten Superintendenten/“ Profeſſores und dergleichen anno 1664. einen“ Baron Des Ba- rons von Weltz hi- ſtorie.

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Zitationshilfe: Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700, S. 146. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnold_ketzerhistorie02_1700/158>, abgerufen am 16.04.2024.