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Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700.

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und Henrico Amersbachen.
[Spaltenumbruch] Jahr
MDC.
biß
MDCC.
sich selber ernstlich zu kämpffen anfingen/ so
würden sie wenigstens ohne ärgerniß und
schaden gegen andere verfahren/ und in Christo
JEsu allezeit sieg haben.

14. Von der andern person/ nehmlich M.
Henr.
Amersbach/ Pastore an der Kirchen zu S.
Petri
und Pauli in Halberstadt/ ist nur etwas
weniges zu berühren/ und zwar/ damit wir
stracks die über ihm vorgefallene streitigkeiten
kürtzlich sehen/ erstlich die jenigen Schrifften/
worüber sie entstanden. Nemlich es hat A-
mersbach um das Jahr 1660. und weiter hin
unterschiedliches heraus gegeben/ worüber er
von den Universitäten und andern Gelehrten
viel widerspruch erfahren. Dergleichen sind:

Amers-
bachs
schrifften.
Neuer Abgott/ alter Teuffel/ oder flie-
gender Brieff/ nach welchem heutiges
tages/ wie vor zeiten/ bey dem Jüdischen
Volcke/ alle Diebe und Meineydige loß-
gesprochen werden/ darauf die rohen
Welt-kinder gantz frey und ohne scheu
in Sünden beharren.
Halberstadt 1665.
in 4to.
Raben-Stimme Cras, Cras, von auf-
schiebung der Busse.
in 4to.
Fortpflantzung der JEsus-liebenden
Gesellschafft/ zu Erbauung des wahren
Christenthums.
Item: Ausbreitung der-
selben.
in 4to.
Cacus Heraclis, der fromme Wucherer/
1665. in 8vo.
Altar-Tafel. in 4to.
Babylon Scholastico-Mystica. in 4to.
Mosis-Stuhl/ auf welchem die Phari-
seer und Schrifftgelehrten sitzen/ die
nach ihrer eingebildeten hohen Weisheit
für andern
Orthodoxi und rechtgläubige
Lehrer seyn wollen/ und doch unter sol-
chem schein und titul die reine und heil-
same Lehre der Apostel für eine irrige
und Schwermer-Lehre zur ungebühr
ausschreyen.
1671. in 4to.
Beschreibung der geistlosen Geistli-
chen/
Justi Klägers. Editio secunda, in 8vo.
Kern- und Krafft-Lehre Tauleri 1676.
in 4to.
Die erschreckliche Geschicht von Fran-
cisco Spira.
Qvedlinburg 1675. in 4to.
Memorial an die auf dem Regenspur-
gischen Reichs-Tag versamlete Stän-
de.
in 4tn.
Erörterung der Helmstädtischen Cen-
sur über Hohburgs Postillam Mysticam.
1677. in 4to.
Memorial an die Theologische Facultät
zu Helmstädt.
in 4to.
Erste Antwort auf Petri Pauli Pandisii
Bestraffung 1678. in 4to.
Bereitschafft zur Verantwortung/ der
gesamten Christenheit/ absonderlich dem
gantzen Heiligen Römischen Reich für-
gestellet.
1677. in 4to.
Vorrede über Fabricii heiligen/ klugen
und gelehrten Teuffel.
Justiniani Ver-
mahnung/
Editio Secunda. in8vo. Und
denn endlich
Die Vorrede und Anmerckungen über
AEgydii Gutmanns Offenbarung/ davon
oben im ersten Capitel schon gemeldet.
[Spaltenumbruch]

15. Uber diesen Schrifften/ darinnen derJahr
MDC.
bis
MDCC.
Wider-
spruch
hierüber
von den
Witten-
bergern.

Auctor seiner art nach sehr därb und gerade
zu schreibet/ haben diejenigen/ welche er darinnen
angegriffen/ ihn eben auch zu unterdrucken ge-
sucht/ und nach der gewöhnlichen manir unter-
schiedlicher Ketzereyen beschuldiget. Man sie-
het olches nicht alleine in der Wittenbergischen
Censur wider den fliegenden brieff/ allwo ihm
pag. M. 1. u. f. vor irrig ausgelegt wird/ daß
er die Leichen-predigten als zeichen des
priesterlichen Geitzes und Schmeichel-
wesens verworffen.
Daß er die späte bus-
se verwerffe/
auch erfordere/ daß GOTT
allezeit unsers hertzens trost und theil
seyn müsse/
welches doch in dieser Sterblich-
keit unmöglich sey. p. M. 3. Daß er den weg der
seligkeit allein durch verleugnung sein
selbst
beschreibe/ zu dem glauben den neuen ge-
horsam als ein wesendlich stück erfodere/ und
den Großgebauer für sich anführe/ welcher doch
ein Novatianer/ Donatist und Wiedertäuffer
sey p. N. Sondern es haben ihn auch and
re folgender puncte beschuldiget/ und darunter
der so genante Pandisius in seinem gegen-me-
morial p.
B. 2. 1. Daß er die fantaseyAnge-
schuldig-
te ketzerey-
en.

und fabel von einem weltlichen Reich
heiliger und frommer leute vor der
aufferstehung der todten
statuiret. 2.
Daß er mit Hohburgen zweyerley tauff/
eine innerliche und äusserliche/ gesetzet
3. Mit demselben die zugerechnete ge-
rechtigkeit Christi ein
imputir-und schmier-
werck genennet. 4. Von nothwendig-
keit eines von CHristo selbst beruffenen
recht angegeisteten dieners geschrieben/
wenn man wirckliche vergebung der
sünden bey GOtt vermittelst des Pre-
digers erlangen wolle. 5. Daß er die
Gutmannischen
visionen und offenba-
rungen
recommendiret. 6. Daß er ge-
schrieben/ Gutmann/ Böhme/ Hoburg/
Seidenbecher/ Breckling und er selbst
wären von GOtt: Die
Theologi aber/
welche ihnen widersprächen/ wären
nicht von GOTT/ sondern aus und mit
der welt. 7. Daß er die
Philosophie ver-
worffen. 8. Die Heidnischen
Auctores
aus den schulen aussteubern wollen. 9.
Die
Universitäten und Professores verach-
tet und beschimpfet. 10. Sich und sei-
nes gleichen
Deodidactos, Theosophos, an-
gegeistete/ außerwehlte Heils-Engel
ti-
tuli
rt/ auch sonsten neue Lehren von der
vergötterung gläubiger Christen/ von
der wesentlichen vereinigung mit Chri-
sto und dergleichen auff die bahn ge-
bracht habe. etc.

17. Das hauptwerck aber seines vortragsVon den
Lutheri-
schen Pre-
digern und
Theolo-
gen.

ist gewesen das gemeine elend unter denen Lu-
theranern zu entdecken/ worinnen er denn aus
eiffer nicht selten ziemlich excedirt gehabt.
Seine gegner/ und darunter Georg Conrad
Dielefeld
in der Amersbachischen Zehn-zahl
p. 3. u. f. beklagen sich/ daß er die Lutherischen
Theologos und Professores Unlutherische
Phariseer und Schrifftgelehrten/ Ertz-
Antichristen/ Heuchler/ Narren/ ver-
blendete leute
geheissen/ die Lutherische kir-
che eine Lutherische secte/ Babel und
Schandbalg/ Ertz-Synagoge des teuf-

fels
A. K. H. Dritter Theil. S 2

und Henrico Amersbachen.
[Spaltenumbruch] Jahr
MDC.
biß
MDCC.
ſich ſelber ernſtlich zu kaͤmpffen anfingen/ ſo
wuͤrden ſie wenigſtens ohne aͤrgerniß und
ſchaden gegen andere verfahren/ und in Chriſto
JEſu allezeit ſieg haben.

14. Von der andern perſon/ nehmlich M.
Henr.
Amersbach/ Paſtore an der Kirchen zu S.
Petri
und Pauli in Halberſtadt/ iſt nur etwas
weniges zu beruͤhren/ und zwar/ damit wir
ſtracks die uͤber ihm vorgefallene ſtreitigkeiten
kuͤrtzlich ſehen/ erſtlich die jenigen Schrifften/
woruͤber ſie entſtanden. Nemlich es hat A-
mersbach um das Jahr 1660. und weiter hin
unterſchiedliches heraus gegeben/ woruͤber er
von den Univerſitaͤten und andern Gelehrten
viel widerſpruch erfahren. Dergleichen ſind:

Amers-
bachs
ſchrifften.
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Volcke/ alle Diebe und Meineydige loß-
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Geſellſchafft/ zu Erbauung des wahren
Chriſtenthums.
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Orthodoxi und rechtglaͤubige
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chem ſchein und titul die reine und heil-
ſame Lehre der Apoſtel fuͤr eine irrige
und Schwermer-Lehre zur ungebuͤhr
ausſchreyen.
1671. in 4to.
Beſchreibung der geiſtloſen Geiſtli-
chen/
Juſti Klaͤgers. Editio ſecunda, in 8vo.
Kern- und Krafft-Lehre Tauleri 1676.
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Die erſchreckliche Geſchicht von Fran-
ciſco Spira.
Qvedlinburg 1675. in 4to.
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ſur uͤber Hohburgs Poſtillam Myſticam.
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Die Vorrede und Anmerckungen uͤber
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oben im erſten Capitel ſchon gemeldet.
[Spaltenumbruch]

15. Uber dieſen Schrifften/ darinnen derJahr
MDC.
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Wider-
ſpruch
hieruͤber
von den
Witten-
bergern.

Auctor ſeiner art nach ſehr daͤrb und gerade
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angegriffen/ ihn eben auch zu unterdrucken ge-
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auch erfordere/ daß GOTT
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keit unmoͤglich ſey. p. M. 3. Daß er den weg der
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ſelbſt
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B. 2. 1. Daß er die fantaſeyAnge-
ſchuldig-
te ketzerey-
en.

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heiliger und frommer leute vor der
aufferſtehung der todten
ſtatuiret. 2.
Daß er mit Hohburgen zweyerley tauff/
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3. Mit demſelben die zugerechnete ge-
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werck genennet. 4. Von nothwendig-
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viſionen und offenba-
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Seidenbecher/ Breckling und er ſelbſt
waͤren von GOtt: Die
Theologi aber/
welche ihnen widerſpraͤchen/ waͤren
nicht von GOTT/ ſondern aus und mit
der welt. 7. Daß er die
Philoſophie ver-
worffen. 8. Die Heidniſchen
Auctores
aus den ſchulen ausſteubern wollen. 9.
Die
Univerſitaͤten und Profeſſores verach-
tet und beſchimpfet. 10. Sich und ſei-
nes gleichen
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ti-
tuli
rt/ auch ſonſten neue Lehren von der
vergoͤtterung glaͤubiger Chriſten/ von
der weſentlichen vereinigung mit Chri-
ſto und dergleichen auff die bahn ge-
bracht habe. ꝛc.

17. Das hauptwerck aber ſeines vortragsVon den
Lutheri-
ſchen Pre-
digern und
Theolo-
gen.

iſt geweſen das gemeine elend unter denen Lu-
theranern zu entdecken/ worinnen er denn aus
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Antichriſten/ Heuchler/ Narren/ ver-
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A. K. H. Dritter Theil. S 2
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[139/0151] und Henrico Amersbachen. ſich ſelber ernſtlich zu kaͤmpffen anfingen/ ſo wuͤrden ſie wenigſtens ohne aͤrgerniß und ſchaden gegen andere verfahren/ und in Chriſto JEſu allezeit ſieg haben. Jahr MDC. biß MDCC. 14. Von der andern perſon/ nehmlich M. Henr. Amersbach/ Paſtore an der Kirchen zu S. Petri und Pauli in Halberſtadt/ iſt nur etwas weniges zu beruͤhren/ und zwar/ damit wir ſtracks die uͤber ihm vorgefallene ſtreitigkeiten kuͤrtzlich ſehen/ erſtlich die jenigen Schrifften/ woruͤber ſie entſtanden. Nemlich es hat A- mersbach um das Jahr 1660. und weiter hin unterſchiedliches heraus gegeben/ woruͤber er von den Univerſitaͤten und andern Gelehrten viel widerſpruch erfahren. Dergleichen ſind: Neuer Abgott/ alter Teuffel/ oder flie- gender Brieff/ nach welchem heutiges tages/ wie vor zeiten/ bey dem Juͤdiſchen Volcke/ alle Diebe und Meineydige loß- geſprochen werden/ darauf die rohen Welt-kinder gantz frey und ohne ſcheu in Suͤnden beharren. Halberſtadt 1665. in 4to. Raben-Stimme Cras, Cras, von auf- ſchiebung der Buſſe. in 4to. Fortpflantzung der JEſus-liebenden Geſellſchafft/ zu Erbauung des wahren Chriſtenthums. Item: Ausbreitung der- ſelben. in 4to. Cacus Heraclis, der fromme Wucherer/ 1665. in 8vo. Altar-Tafel. in 4to. Babylon Scholaſtico-Myſtica. in 4to. Moſis-Stuhl/ auf welchem die Phari- ſeer und Schrifftgelehrten ſitzen/ die nach ihrer eingebildeten hohen Weisheit fuͤr andern Orthodoxi und rechtglaͤubige Lehrer ſeyn wollen/ und doch unter ſol- chem ſchein und titul die reine und heil- ſame Lehre der Apoſtel fuͤr eine irrige und Schwermer-Lehre zur ungebuͤhr ausſchreyen. 1671. in 4to. Beſchreibung der geiſtloſen Geiſtli- chen/ Juſti Klaͤgers. Editio ſecunda, in 8vo. Kern- und Krafft-Lehre Tauleri 1676. in 4to. Die erſchreckliche Geſchicht von Fran- ciſco Spira. Qvedlinburg 1675. in 4to. Memorial an die auf dem Regenſpur- giſchen Reichs-Tag verſamlete Staͤn- de. in 4tn. Eroͤrterung der Helmſtaͤdtiſchen Cen- ſur uͤber Hohburgs Poſtillam Myſticam. 1677. in 4to. Memorial an die Theologiſche Facultaͤt zu Helmſtaͤdt. in 4to. Erſte Antwort auf Petri Pauli Pandiſii Beſtraffung 1678. in 4to. Bereitſchafft zur Verantwortung/ der geſamten Chriſtenheit/ abſonderlich dem gantzen Heiligen Roͤmiſchen Reich fuͤr- geſtellet. 1677. in 4to. Vorrede uͤber Fabricii heiligen/ klugen und gelehrten Teuffel. Juſtiniani Ver- mahnung/ Editio Secunda. in8vo. Und denn endlich Die Vorrede und Anmerckungen uͤber Ægydii Gutmanns Offenbarung/ davon oben im erſten Capitel ſchon gemeldet. 15. Uber dieſen Schrifften/ darinnen der Auctor ſeiner art nach ſehr daͤrb und gerade zu ſchreibet/ haben diejenigen/ welche er dariñen angegriffen/ ihn eben auch zu unterdrucken ge- ſucht/ und nach der gewoͤhnlichen manir unter- ſchiedlicher Ketzereyen beſchuldiget. Man ſie- het olches nicht alleine in der Wittenbergiſchen Cenſur wider den fliegenden brieff/ allwo ihm pag. M. 1. u. f. vor irrig ausgelegt wird/ daß er die Leichen-predigten als zeichen des prieſterlichen Geitzes und Schmeichel- weſens verworffen. Daß er die ſpaͤte buſ- ſe verwerffe/ auch erfordere/ daß GOTT allezeit unſers hertzens troſt und theil ſeyn muͤſſe/ welches doch in dieſer Sterblich- keit unmoͤglich ſey. p. M. 3. Daß er den weg der ſeligkeit allein durch verleugnung ſein ſelbſt beſchreibe/ zu dem glauben den neuen ge- horſam als ein weſendlich ſtuͤck erfodere/ und den Großgebauer fuͤr ſich anfuͤhre/ welcher doch ein Novatianer/ Donatiſt und Wiedertaͤuffer ſey p. N. Sondern es haben ihn auch and re folgender puncte beſchuldiget/ und darunter der ſo genante Pandiſius in ſeinem gegen-me- morial p. B. 2. 1. Daß er die fantaſey und fabel von einem weltlichen Reich heiliger und frommer leute vor der aufferſtehung der todten ſtatuiret. 2. Daß er mit Hohburgen zweyerley tauff/ eine innerliche und aͤuſſerliche/ geſetzet 3. Mit demſelben die zugerechnete ge- rechtigkeit Chriſti ein imputir-uñ ſchmieꝛ- werck genennet. 4. Von nothwendig- keit eines von CHriſto ſelbſt beruffenen recht angegeiſteten dieners geſchrieben/ wenn man wirckliche vergebung der ſuͤnden bey GOtt vermittelſt des Pre- digers erlangen wolle. 5. Daß er die Gutmanniſchen viſionen und offenba- rungen recommendiret. 6. Daß er ge- ſchrieben/ Gutmann/ Boͤhme/ Hoburg/ Seidenbecher/ Breckling und er ſelbſt waͤren von GOtt: Die Theologi aber/ welche ihnen widerſpraͤchen/ waͤren nicht von GOTT/ ſondern aus und mit der welt. 7. Daß er die Philoſophie ver- worffen. 8. Die Heidniſchen Auctores aus den ſchulen ausſteubern wollen. 9. Die Univerſitaͤten und Profeſſores verach- tet und beſchimpfet. 10. Sich und ſei- nes gleichen Deodidactos, Theoſophos, an- gegeiſtete/ außerwehlte Heils-Engel ti- tulirt/ auch ſonſten neue Lehren von der vergoͤtterung glaͤubiger Chriſten/ von der weſentlichen vereinigung mit Chri- ſto und dergleichen auff die bahn ge- bracht habe. ꝛc. Jahr MDC. bis MDCC. Wider- ſpruch hieruͤber von den Witten- bergern. Ange- ſchuldig- te ketzerey- en. 17. Das hauptwerck aber ſeines vortrags iſt geweſen das gemeine elend unter denen Lu- theranern zu entdecken/ worinnen er denn aus eiffer nicht ſelten ziemlich excedirt gehabt. Seine gegner/ und darunter Georg Conrad Dielefeld in der Amersbachiſchen Zehn-zahl p. 3. u. f. beklagen ſich/ daß er die Lutheriſchen Theologos und Profeſſores Unlutheriſche Phariſeer und Schrifftgelehrten/ Ertz- Antichriſten/ Heuchler/ Narren/ ver- blendete leute geheiſſen/ die Lutheriſche kir- che eine Lutheriſche ſecte/ Babel und Schandbalg/ Ertz-Synagoge des teuf- fels Von den Lutheri- ſchen Pre- digern und Theolo- gen. A. K. H. Dritter Theil. S 2

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Zitationshilfe: Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700, S. 139. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnold_ketzerhistorie02_1700/151>, abgerufen am 19.04.2024.