Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Arnim, Achim von; Brentano, Clemens: Des Knaben Wunderhorn. Bd. 3. Heidelberg, 1808.

Bild:
<< vorherige Seite
Bivouack.
Habt ihr die Husaren gesehn,
Auf dem grünen Wieschen,
Hinterm gelben Veilchenstock,
Bei der Jungfer Lieschen.
Jungfer Lieschen, was ist das?
Auf der Wiese wächst das Gras,
Auf dem Acker wächst der Klee,
Mädchen trau kein'm Buben meh.
Hab einmal dem Buben getraut,
Hat mich sieben Jahr gereut,
Sieben Jahr ist noch nicht lang,
Reut mich wohl mein Lebenlang.


Ey! Ey!
Ey Ey, wie scheint der Mond so hell,
Wie scheint er in der Nacht.
Hab ich am frühen Morgen
Mein Schatz ein Lied gemacht.
Ey Ey, wie scheint der Mond so hell,
Ey Ey, wo scheint er hin.
Mein Schatz hat alle Morgen
Ein andern Schatz im Sinn.
Ey Ey, wie scheint der Mond so hell,
Ey Ey, wie scheint er hier.
Er scheint ja alle Morgen
Der Liebsten vor die Thür.

Bivouack.
Habt ihr die Huſaren geſehn,
Auf dem gruͤnen Wieschen,
Hinterm gelben Veilchenſtock,
Bei der Jungfer Lieschen.
Jungfer Lieschen, was iſt das?
Auf der Wieſe waͤchſt das Gras,
Auf dem Acker waͤchſt der Klee,
Maͤdchen trau kein'm Buben meh.
Hab einmal dem Buben getraut,
Hat mich ſieben Jahr gereut,
Sieben Jahr iſt noch nicht lang,
Reut mich wohl mein Lebenlang.


Ey! Ey!
Ey Ey, wie ſcheint der Mond ſo hell,
Wie ſcheint er in der Nacht.
Hab ich am fruͤhen Morgen
Mein Schatz ein Lied gemacht.
Ey Ey, wie ſcheint der Mond ſo hell,
Ey Ey, wo ſcheint er hin.
Mein Schatz hat alle Morgen
Ein andern Schatz im Sinn.
Ey Ey, wie ſcheint der Mond ſo hell,
Ey Ey, wie ſcheint er hier.
Er ſcheint ja alle Morgen
Der Liebſten vor die Thuͤr.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0033" n="23"/>
        <div n="2">
          <head><hi rendition="#g">Bivouack</hi>.</head><lb/>
          <lg type="poem">
            <lg n="1">
              <l><hi rendition="#in">H</hi>abt ihr die Hu&#x017F;aren ge&#x017F;ehn,</l><lb/>
              <l>Auf dem gru&#x0364;nen Wieschen,</l><lb/>
              <l>Hinterm gelben Veilchen&#x017F;tock,</l><lb/>
              <l>Bei der Jungfer Lieschen.</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="2">
              <l>Jungfer Lieschen, was i&#x017F;t das?</l><lb/>
              <l>Auf der Wie&#x017F;e wa&#x0364;ch&#x017F;t das Gras,</l><lb/>
              <l>Auf dem Acker wa&#x0364;ch&#x017F;t der Klee,</l><lb/>
              <l>Ma&#x0364;dchen trau kein'm Buben meh.</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="3">
              <l>Hab einmal dem Buben getraut,</l><lb/>
              <l>Hat mich &#x017F;ieben Jahr gereut,</l><lb/>
              <l>Sieben Jahr i&#x017F;t noch <choice><sic>nichr</sic><corr>nicht</corr></choice> lang,</l><lb/>
              <l>Reut mich wohl mein Lebenlang.</l>
            </lg>
          </lg>
        </div><lb/>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
        <div n="2">
          <head><hi rendition="#g">Ey</hi>! <hi rendition="#g">Ey</hi>!</head><lb/>
          <lg type="poem">
            <lg n="1">
              <l><hi rendition="#in">E</hi>y Ey, wie &#x017F;cheint der Mond &#x017F;o hell,</l><lb/>
              <l>Wie &#x017F;cheint er in der Nacht.</l><lb/>
              <l>Hab ich am fru&#x0364;hen Morgen</l><lb/>
              <l>Mein Schatz ein Lied gemacht.</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="2">
              <l>Ey Ey, wie &#x017F;cheint der Mond &#x017F;o hell,</l><lb/>
              <l>Ey Ey, wo &#x017F;cheint er hin.</l><lb/>
              <l>Mein Schatz hat alle Morgen</l><lb/>
              <l>Ein andern Schatz im Sinn.</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="3">
              <l>Ey Ey, wie &#x017F;cheint der Mond &#x017F;o hell,</l><lb/>
              <l>Ey Ey, wie &#x017F;cheint er hier.</l><lb/>
              <l>Er &#x017F;cheint ja alle Morgen</l><lb/>
              <l>Der Lieb&#x017F;ten vor die Thu&#x0364;r.</l>
            </lg><lb/>
          </lg>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[23/0033] Bivouack. Habt ihr die Huſaren geſehn, Auf dem gruͤnen Wieschen, Hinterm gelben Veilchenſtock, Bei der Jungfer Lieschen. Jungfer Lieschen, was iſt das? Auf der Wieſe waͤchſt das Gras, Auf dem Acker waͤchſt der Klee, Maͤdchen trau kein'm Buben meh. Hab einmal dem Buben getraut, Hat mich ſieben Jahr gereut, Sieben Jahr iſt noch nicht lang, Reut mich wohl mein Lebenlang. Ey! Ey! Ey Ey, wie ſcheint der Mond ſo hell, Wie ſcheint er in der Nacht. Hab ich am fruͤhen Morgen Mein Schatz ein Lied gemacht. Ey Ey, wie ſcheint der Mond ſo hell, Ey Ey, wo ſcheint er hin. Mein Schatz hat alle Morgen Ein andern Schatz im Sinn. Ey Ey, wie ſcheint der Mond ſo hell, Ey Ey, wie ſcheint er hier. Er ſcheint ja alle Morgen Der Liebſten vor die Thuͤr.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/arnim_wunderhorn03_1808
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/arnim_wunderhorn03_1808/33
Zitationshilfe: Arnim, Achim von; Brentano, Clemens: Des Knaben Wunderhorn. Bd. 3. Heidelberg, 1808, S. 23. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnim_wunderhorn03_1808/33>, abgerufen am 16.04.2024.