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Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 2. Magdeburg, 1610.

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Früchte der Gerechtigkeit
gantze Psalter/ vnd das Vater vnser be-Wie das
Christli-
che Leben
zuverste-
hen.

zeuget. Aber gleich wie vnser lieber Gott
darumm vnsere gerechtigkeit/ dadurch wir
für jhm bestehen/ durch den Glauben er-
griffen haben wil/ vnd dieselbe in den in-
nersten grundt des Hertzens gelegt hat/
auff das sie keine Heucheley sey: Also
müssen alle früchte des Glaubens vnd
der Gerechtigkeit/ aus dem grund des
Hertzens gehen/ darnach sie auch Gott
vrtheilet/ sollen sie anders keine Heuche-
ley seyn.

Ich rede hie von keiner vollkommen-
heit/ sondern das nur vnser newes leben/
vnd gute Wercke keine Heucheley seyn.
Die früchte der Gerechtigkeit vnd des
Geistes/ wie sie Galat: 5. beschrieben
sind/ müssen sich ja in denen ereugen/ die
den H. Geist haben/ vnd muß ja der gu-
te Baum an seinen Früchten erkand wer-
den/ ob sie gleich nicht vollkommen vnd
Engelisch sein/ sondern mit vielen gebre-
chen vnd schwachheiten beflecket vnd ver-
dunckelt. Vnter dessen aber müssens ja

keine
E

Fruͤchte der Gerechtigkeit
gantze Pſalter/ vnd das Vater vnſer be-Wie das
Chriſtli-
che Leben
zuverſte-
hen.

zeuget. Aber gleich wie vnſer lieber Gott
darum̃ vnſere gerechtigkeit/ dadurch wir
fuͤr jhm beſtehen/ durch den Glauben er-
griffen haben wil/ vnd dieſelbe in den in-
nerſten grundt des Hertzens gelegt hat/
auff das ſie keine Heucheley ſey: Alſo
muͤſſen alle fruͤchte des Glaubens vnd
der Gerechtigkeit/ aus dem grund des
Hertzens gehen/ darnach ſie auch Gott
vrtheilet/ ſollen ſie anders keine Heuche-
ley ſeyn.

Ich rede hie von keiner vollkom̃en-
heit/ ſondern das nur vnſer newes leben/
vnd gute Wercke keine Heucheley ſeyn.
Die fruͤchte der Gerechtigkeit vnd des
Geiſtes/ wie ſie Galat: 5. beſchrieben
ſind/ muͤſſen ſich ja in denen ereugen/ die
den H. Geiſt haben/ vnd muß ja der gu-
te Baum an ſeinen Fruͤchten erkand wer-
den/ ob ſie gleich nicht vollkommen vnd
Engeliſch ſein/ ſondern mit vielen gebre-
chen vnd ſchwachheiten beflecket vñ ver-
dunckelt. Vnter deſſen aber muͤſſens ja

keine
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[47/0071] Fruͤchte der Gerechtigkeit gantze Pſalter/ vnd das Vater vnſer be- zeuget. Aber gleich wie vnſer lieber Gott darum̃ vnſere gerechtigkeit/ dadurch wir fuͤr jhm beſtehen/ durch den Glauben er- griffen haben wil/ vnd dieſelbe in den in- nerſten grundt des Hertzens gelegt hat/ auff das ſie keine Heucheley ſey: Alſo muͤſſen alle fruͤchte des Glaubens vnd der Gerechtigkeit/ aus dem grund des Hertzens gehen/ darnach ſie auch Gott vrtheilet/ ſollen ſie anders keine Heuche- ley ſeyn. Wie das Chriſtli- che Leben zuverſte- hen. Ich rede hie von keiner vollkom̃en- heit/ ſondern das nur vnſer newes leben/ vnd gute Wercke keine Heucheley ſeyn. Die fruͤchte der Gerechtigkeit vnd des Geiſtes/ wie ſie Galat: 5. beſchrieben ſind/ muͤſſen ſich ja in denen ereugen/ die den H. Geiſt haben/ vnd muß ja der gu- te Baum an ſeinen Fruͤchten erkand wer- den/ ob ſie gleich nicht vollkommen vnd Engeliſch ſein/ ſondern mit vielen gebre- chen vnd ſchwachheiten beflecket vñ ver- dunckelt. Vnter deſſen aber muͤſſens ja keine E

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Zitationshilfe: Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 2. Magdeburg, 1610, S. 47. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum02_1610/71>, abgerufen am 29.03.2024.