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Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 2. Magdeburg, 1610.

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Wie die Seele Gott anschawet
Erde Got-
tes speise
kammer:
Berge
GOttes
Schatz-
kammer.

Siehe die Erde an/ die grosse Spei-
se vnd Schatzkammer Gottes/ die gibt
herfür Speise vnd Tranck/ Artzney vnd
Kleidung/ vnsere Heuser vnd Wohnung/
vnd die mancherley Metallen/ Gold vnd
Silber. Ein jeder Mond gibt seine
Blümlein/ die treten herfür/ als sprechen
sie: Hier sind wir/ vnnd bringen vnsere
Gaben vnd Gesehenck/ vnnd verehren
euch so gut als wirs von vnserm Schö-
pffer empfangen haben. Ja sihe den
Walt an/ welcher eine Behausung ist
deß Wildes/ daß hat GOtt den Men-
schen in jhre hand gegeben/ vnnd sie zu
Eines ei-
nigen lan-
des vnzeh
liche wol-
thaten.
Herren darüber gesetzet. Vnnd wann
man alle Leibliche Wolthaten GOttes
zehlen solte/ were es ja vnmüglich eines
einigen Landes Wolthaten alle zu zeh-
len. Denn es ist ja nicht der geringste
Apffel/ oder sonst eine Frucht es ist eine
Wolthat Gottes/ die zehle nur einer/ ist
er so geschickt/ vnd wir solten den wolthe-
tigen vnd gütigen Gott nicht daraus ler-
nen erkennen? Wann ein grosser Po-

tentat
Wie die Seele Gott anſchawet
Erde Got-
tes ſpeiſe
kammer:
Berge
GOttes
Schatz-
kammer.

Siehe die Erde an/ die groſſe Spei-
ſe vnd Schatzkammer Gottes/ die gibt
herfuͤr Speiſe vnd Tranck/ Artzney vnd
Kleidung/ vnſere Heuſer vnd Wohnung/
vnd die mancherley Metallen/ Gold vnd
Silber. Ein jeder Mond gibt ſeine
Bluͤmlein/ die treten herfuͤr/ als ſprechen
ſie: Hier ſind wir/ vnnd bꝛingen vnſere
Gaben vnd Geſehenck/ vnnd verehren
euch ſo gut als wirs von vnſerm Schoͤ-
pffer empfangen haben. Ja ſihe den
Walt an/ welcher eine Behauſung iſt
deß Wildes/ daß hat GOtt den Men-
ſchen in jhre hand gegeben/ vnnd ſie zu
Eines ei-
nigen lan-
des vnzeh
liche wol-
thaten.
Herren daruͤber geſetzet. Vnnd wann
man alle Leibliche Wolthaten GOttes
zehlen ſolte/ were es ja vnmuͤglich eines
einigen Landes Wolthaten alle zu zeh-
len. Denn es iſt ja nicht der geringſte
Apffel/ oder ſonſt eine Frucht es iſt eine
Wolthat Gottes/ die zehle nur einer/ iſt
er ſo geſchickt/ vnd wir ſolten den wolthe-
tigen vnd guͤtigen Gott nicht daraus ler-
nen erkennen? Wann ein groſſer Po-

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[316/0340] Wie die Seele Gott anſchawet Siehe die Erde an/ die groſſe Spei- ſe vnd Schatzkammer Gottes/ die gibt herfuͤr Speiſe vnd Tranck/ Artzney vnd Kleidung/ vnſere Heuſer vnd Wohnung/ vnd die mancherley Metallen/ Gold vnd Silber. Ein jeder Mond gibt ſeine Bluͤmlein/ die treten herfuͤr/ als ſprechen ſie: Hier ſind wir/ vnnd bꝛingen vnſere Gaben vnd Geſehenck/ vnnd verehren euch ſo gut als wirs von vnſerm Schoͤ- pffer empfangen haben. Ja ſihe den Walt an/ welcher eine Behauſung iſt deß Wildes/ daß hat GOtt den Men- ſchen in jhre hand gegeben/ vnnd ſie zu Herren daruͤber geſetzet. Vnnd wann man alle Leibliche Wolthaten GOttes zehlen ſolte/ were es ja vnmuͤglich eines einigen Landes Wolthaten alle zu zeh- len. Denn es iſt ja nicht der geringſte Apffel/ oder ſonſt eine Frucht es iſt eine Wolthat Gottes/ die zehle nur einer/ iſt er ſo geſchickt/ vnd wir ſolten den wolthe- tigen vnd guͤtigen Gott nicht daraus ler- nen erkennen? Wann ein groſſer Po- tentat Eines ei- nigen lan- des vnzeh liche wol- thaten.

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Zitationshilfe: Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 2. Magdeburg, 1610, S. 316. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum02_1610/340>, abgerufen am 20.04.2024.