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Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 2. Magdeburg, 1610.

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vnd jhrer Krafft vnd Lauterkeit.
mit dem geliebten/ so lernet sie auch des-
selben Sitten/ vnd folget jhm auch vmb
seiner Liebe willen/ thut was jhm wolge-
felt: Also wer Christuin recht lieb hat/ der
lernet sein Leben vnnd Tugent von jhm.
Dann er weiß daß es jhm wolgefelt/ vnd
wird seinem Bilde ehnlich/ bleibet die
gantze zeit seines Lebens vnter dem Joch
vnnd Creutz Christi/ wie Christus in sei-
nem gantzen Leben das Creutz der Armut/
verachtung vnd schmertzen getragen hat:
Ob nun wolkein Mensch in dieser
Schwachheit die vollkommene Liebe er-Reine Lie-
be wie zu
verstehen.

reichen kan/ so soll sich doch ein jeder
Christ befleissigen/ daß seine Liebe nicht
falsch/ sondern rein sey/ so viel müglich/
wie S. Paulus sagt 1. Tim. 1. Liebe von
reinem Hertzen/ von gutem Gewissen/
vnd von vngeferbtem Glauben.

Diese reine Liebe/ so aus ChristoWare Lie-
be ein Vr-
sprung al-
les guten.

vnd dem H. Geist entstehet/ die wircket
dann auch im Menschen alles gutes/ vnd
ist gar nicht müssig/ vnd ist jhr eine freu-
de/ wann sie soll gutes thun/ Dann an-

ders
T

vnd jhrer Krafft vnd Lauterkeit.
mit dem geliebten/ ſo lernet ſie auch deſ-
ſelben Sitten/ vnd folget jhm auch vmb
ſeiner Liebe willen/ thut was jhm wolge-
felt: Alſo wer Chriſtuin recht lieb hat/ der
lernet ſein Leben vnnd Tugent von jhm.
Dann er weiß daß es jhm wolgefelt/ vnd
wird ſeinem Bilde ehnlich/ bleibet die
gantze zeit ſeines Lebens vnter dem Joch
vnnd Creutz Chriſti/ wie Chriſtus in ſei-
nem gantzen Leben das Creutz der Armut/
verachtung vnd ſchmertzen getragen hat:
Ob nun wolkein Menſch in dieſer
Schwachheit die vollkommene Liebe er-Reine Lie-
be wie zu
verſtehen.

reichen kan/ ſo ſoll ſich doch ein jeder
Chriſt befleiſſigen/ daß ſeine Liebe nicht
falſch/ ſondern rein ſey/ ſo viel muͤglich/
wie S. Paulus ſagt 1. Tim. 1. Liebe von
reinem Hertzen/ von gutem Gewiſſen/
vnd von vngeferbtem Glauben.

Dieſe reine Liebe/ ſo aus ChriſtoWare Lie-
be ein Vr-
ſprung al-
les guten.

vnd dem H. Geiſt entſtehet/ die wircket
dann auch im Menſchen alles gutes/ vnd
iſt gar nicht muͤſſig/ vnd iſt jhr eine freu-
de/ wann ſie ſoll gutes thun/ Dann an-

ders
T
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[271/0295] vnd jhrer Krafft vnd Lauterkeit. mit dem geliebten/ ſo lernet ſie auch deſ- ſelben Sitten/ vnd folget jhm auch vmb ſeiner Liebe willen/ thut was jhm wolge- felt: Alſo wer Chriſtuin recht lieb hat/ der lernet ſein Leben vnnd Tugent von jhm. Dann er weiß daß es jhm wolgefelt/ vnd wird ſeinem Bilde ehnlich/ bleibet die gantze zeit ſeines Lebens vnter dem Joch vnnd Creutz Chriſti/ wie Chriſtus in ſei- nem gantzen Leben das Creutz der Armut/ verachtung vnd ſchmertzen getragen hat: Ob nun wolkein Menſch in dieſer Schwachheit die vollkommene Liebe er- reichen kan/ ſo ſoll ſich doch ein jeder Chriſt befleiſſigen/ daß ſeine Liebe nicht falſch/ ſondern rein ſey/ ſo viel muͤglich/ wie S. Paulus ſagt 1. Tim. 1. Liebe von reinem Hertzen/ von gutem Gewiſſen/ vnd von vngeferbtem Glauben. Reine Lie- be wie zu verſtehen. Dieſe reine Liebe/ ſo aus Chriſto vnd dem H. Geiſt entſtehet/ die wircket dann auch im Menſchen alles gutes/ vnd iſt gar nicht muͤſſig/ vnd iſt jhr eine freu- de/ wann ſie ſoll gutes thun/ Dann an- ders Ware Lie- be ein Vr- ſprung al- les guten. T

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Zitationshilfe: Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 2. Magdeburg, 1610, S. 271. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum02_1610/295>, abgerufen am 24.04.2024.