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Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 2. Magdeburg, 1610.

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Alle Wercke eines wahren Christen
Warumb
der Satan
ein GOtt
diser Welt
genennet
wird.
Darumb wird auch der Teuffel ein Gott
dieser Welt genant/ weil jhm die Gott-
losen folgen/ seine Wercke thun/ die fin-
sternüß lieben/ gefallen haben an des
Teuffels Wercken. Dann also machen
die Leute selbst den Satan zu jrem Gott.

Für den Höltzern Götzen ist sich
leicht zu hüten/ hüte dich für den Gülde-
nen. Für den todten Götzen ist sich auch
leicht zu hüten/ hüte dich für den Leben-
digen vnd für dir selbst. Dann so bald du
dir Ehre/ Ruhm/ Kunst/ Gewalt zu-
schreibest/ so bald machestu auß dir selbst
einen Götzen. Vnd das hat Gott eigent-
lich mit dem Wort verboten/ daß er seinen
Ruhm den Götzen nicht geben wolle.
Dann alles/ was Ehr vnd Ruhm ist vnd
heisset/ daß gebühret niemand dann dem/
der der allerhöheste vnd heiligste ist/ vnd
dem/ der das ewige vnd höchste Gut ist.

Darumb lerne allhie/ daß du dir
dir keine Ehre vnnd Ruhm zuschreibest/
wiltu anders nit auß dir selbst einen Ab-
gott machen/ vnnd alle deine Wercke zu

lauter

Alle Wercke eines wahren Chriſten
Warumb
der Satan
ein GOtt
diſer Welt
genennet
wird.
Darumb wird auch der Teuffel ein Gott
dieſer Welt genant/ weil jhm die Gott-
loſen folgen/ ſeine Wercke thun/ die fin-
ſternuͤß lieben/ gefallen haben an des
Teuffels Wercken. Dann alſo machen
die Leute ſelbſt den Satan zu jrem Gott.

Fuͤr den Hoͤltzern Goͤtzen iſt ſich
leicht zu huͤten/ huͤte dich fuͤr den Guͤlde-
nen. Fuͤr den todten Goͤtzen iſt ſich auch
leicht zu huͤten/ huͤte dich fuͤr den Leben-
digen vnd fuͤr dir ſelbſt. Dann ſo bald du
dir Ehre/ Ruhm/ Kunſt/ Gewalt zu-
ſchreibeſt/ ſo bald macheſtu auß dir ſelbſt
einen Goͤtzen. Vnd das hat Gott eigent-
lich mit dem Wort verboten/ daß er ſeinẽ
Ruhm den Goͤtzen nicht geben wolle.
Dann alles/ was Ehr vnd Ruhm iſt vnd
heiſſet/ daß gebuͤhret niemand dann dem/
der der allerhoͤheſte vnd heiligſte iſt/ vnd
dem/ der das ewige vnd hoͤchſte Gut iſt.

Darumb lerne allhie/ daß du dir
dir keine Ehre vnnd Ruhm zuſchreibeſt/
wiltu anders nit auß dir ſelbſt einen Ab-
gott machen/ vnnd alle deine Wercke zu

lauter
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[256/0280] Alle Wercke eines wahren Chriſten Darumb wird auch der Teuffel ein Gott dieſer Welt genant/ weil jhm die Gott- loſen folgen/ ſeine Wercke thun/ die fin- ſternuͤß lieben/ gefallen haben an des Teuffels Wercken. Dann alſo machen die Leute ſelbſt den Satan zu jrem Gott. Warumb der Satan ein GOtt diſer Welt genennet wird. Fuͤr den Hoͤltzern Goͤtzen iſt ſich leicht zu huͤten/ huͤte dich fuͤr den Guͤlde- nen. Fuͤr den todten Goͤtzen iſt ſich auch leicht zu huͤten/ huͤte dich fuͤr den Leben- digen vnd fuͤr dir ſelbſt. Dann ſo bald du dir Ehre/ Ruhm/ Kunſt/ Gewalt zu- ſchreibeſt/ ſo bald macheſtu auß dir ſelbſt einen Goͤtzen. Vnd das hat Gott eigent- lich mit dem Wort verboten/ daß er ſeinẽ Ruhm den Goͤtzen nicht geben wolle. Dann alles/ was Ehr vnd Ruhm iſt vnd heiſſet/ daß gebuͤhret niemand dann dem/ der der allerhoͤheſte vnd heiligſte iſt/ vnd dem/ der das ewige vnd hoͤchſte Gut iſt. Darumb lerne allhie/ daß du dir dir keine Ehre vnnd Ruhm zuſchreibeſt/ wiltu anders nit auß dir ſelbſt einen Ab- gott machen/ vnnd alle deine Wercke zu lauter

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Zitationshilfe: Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 2. Magdeburg, 1610, S. 256. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum02_1610/280>, abgerufen am 20.04.2024.