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Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 2. Magdeburg, 1610.

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Wie wir durch Christum
jhn die böse Zunge des vnzüchtigen Wei-
bes nicht ins Gefengnis bracht/ er were
nimmermehr erhöhet werden. Hetten
böse Meuler den Mosen nicht verfolget/
daß er auß Egypten in Midian fliehen
muste für Pharao/ so were jhm GOtt
nicht erschienen im Fewrigen Busch/ da
er der Schaffe hütet am Berge Horeb.
Hette die böse Zunge des Doegs den Da-
vid nicht so verfolget/ er hette so viel her-
Gifftige
Zunge
sind vnser
Artzney.
licher Psalmen nicht gemacht. Also war
Doegs gifftige Zunge Davids Artzney.
Also musten böse Meuler der Hoffrähte
des Königes in Persien Daniel in die
Lewengruben bringen/ auff daß GOtt
seine Allmacht an jhm beweise. Diese bö-
se Zungen waren Daniels erhöhung.
Als giengs mit dem Mardochaeo: Der-
selbe wolte Haman mit seiner Zungen
gar todt schlagen vnnd an Galgen brin-
gen/ vnd erhöhet hn damit beim Könige/
vnnd Haman muste hencken. Darumb
sey still dem Herren/ er wird deine
Gerechtigkeit ans Liecht bringen/ wie die

Sonne/

Wie wir durch Chriſtum
jhn die boͤſe Zunge des vnzuͤchtigen Wei-
bes nicht ins Gefengnis bracht/ er were
nimmermehr erhoͤhet werden. Hetten
boͤſe Meuler den Moſen nicht verfolget/
daß er auß Egypten in Midian fliehen
muſte fuͤr Pharao/ ſo were jhm GOtt
nicht erſchienen im Fewrigen Buſch/ da
er der Schaffe huͤtet am Berge Horeb.
Hette die boͤſe Zunge des Doegs den Da-
vid nicht ſo verfolget/ er hette ſo viel her-
Gifftige
Zunge
ſind vnſer
Artzney.
licher Pſalmen nicht gemacht. Alſo war
Doegs gifftige Zunge Davids Artzney.
Alſo muſten boͤſe Meuler der Hoffraͤhte
des Koͤniges in Perſien Daniel in die
Lewengruben bringen/ auff daß GOtt
ſeine Allmacht an jhm beweiſe. Dieſe boͤ-
ſe Zungen waren Daniels erhoͤhung.
Als giengs mit dem Mardochæo: Der-
ſelbe wolte Haman mit ſeiner Zungen
gar todt ſchlagen vnnd an Galgen brin-
gen/ vnd erhoͤhet hn damit beim Koͤnige/
vnnd Haman muſte hencken. Darumb
ſey ſtill dem Herren/ er wird deine
Gerechtigkeit ans Liecht bringen/ wie die

Sonne/
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[202/0226] Wie wir durch Chriſtum jhn die boͤſe Zunge des vnzuͤchtigen Wei- bes nicht ins Gefengnis bracht/ er were nimmermehr erhoͤhet werden. Hetten boͤſe Meuler den Moſen nicht verfolget/ daß er auß Egypten in Midian fliehen muſte fuͤr Pharao/ ſo were jhm GOtt nicht erſchienen im Fewrigen Buſch/ da er der Schaffe huͤtet am Berge Horeb. Hette die boͤſe Zunge des Doegs den Da- vid nicht ſo verfolget/ er hette ſo viel her- licher Pſalmen nicht gemacht. Alſo war Doegs gifftige Zunge Davids Artzney. Alſo muſten boͤſe Meuler der Hoffraͤhte des Koͤniges in Perſien Daniel in die Lewengruben bringen/ auff daß GOtt ſeine Allmacht an jhm beweiſe. Dieſe boͤ- ſe Zungen waren Daniels erhoͤhung. Als giengs mit dem Mardochæo: Der- ſelbe wolte Haman mit ſeiner Zungen gar todt ſchlagen vnnd an Galgen brin- gen/ vnd erhoͤhet hn damit beim Koͤnige/ vnnd Haman muſte hencken. Darumb ſey ſtill dem Herren/ er wird deine Gerechtigkeit ans Liecht bringen/ wie die Sonne/ Gifftige Zunge ſind vnſer Artzney.

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Zitationshilfe: Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 2. Magdeburg, 1610, S. 202. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum02_1610/226>, abgerufen am 20.04.2024.