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Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 2. Magdeburg, 1610.

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Wie wir durch Christum die verachtung
Psal. 22.
Esa. 53.
seine Kreffte vertrucknet seyn wie eine
Scherben. Daran sollen wir gedencken
in vnsern Leiblichen Kranckheiten. Es ist
an Leiblicher stercke nicht gelegen/ wann
nur vnsere Seele durch den füssen Trost
Gottes starck/ vnd in Himlischer Wol-
lust fett ist/ wie Esa. 55. stehet: Vnnd
durch Christi Krafft gestercket vnnd er-
halten wird/ Eph. 6.

Christi
Verach-
tung eine
Artzney
vnser Hof-
fart.

3. Klaget der Herr vber die grosse
Verachtung/ so er in dieser Welt gelit-
ten. Siehe/ er hat grosse Verachtung er-
litten/ vnd du wilt immer in Ehren seyn?
Ich muß jhr Spott seyn/ sagt er/ wann
Psal. 109.sie mich sehen/ schütteln sie den Kopff.
Wie könte es einem erger in dieser Welt
gehen? Er hat aber solche Schmach vn-
sernthalben gelitten/ auff daß er vns von
der ewigen Schmach vnd Schande er-
löset. Der Mensch ist ein Verrächter
Trost-
gründe wi
der die ver
achtung
der Welt.
GOttes worden: Darumb muste Chri-
stus vnsere Sünde büssen durch seine eus-
serste Verachtung. Die remedia aber
vnd Trostgründe wieder die verachtung
der Welt sind diese.

1. Du

Wie wir durch Chriſtum die verachtung
Pſal. 22.
Eſa. 53.
ſeine Kreffte vertrucknet ſeyn wie eine
Scherben. Daran ſollen wir gedencken
in vnſern Leiblichen Kranckheiten. Es iſt
an Leiblicher ſtercke nicht gelegen/ wann
nur vnſere Seele durch den fuͤſſen Troſt
Gottes ſtarck/ vnd in Himliſcher Wol-
luſt fett iſt/ wie Eſa. 55. ſtehet: Vnnd
durch Chriſti Krafft geſtercket vnnd er-
halten wird/ Eph. 6.

Chriſti
Verach-
tung eine
Artzney
vnſer Hof-
fart.

3. Klaget der Herr vber die groſſe
Verachtung/ ſo er in dieſer Welt gelit-
ten. Siehe/ er hat groſſe Verachtung er-
litten/ vnd du wilt immer in Ehren ſeyn?
Ich muß jhr Spott ſeyn/ ſagt er/ wann
Pſal. 109.ſie mich ſehen/ ſchuͤtteln ſie den Kopff.
Wie koͤnte es einem erger in dieſer Welt
gehen? Er hat aber ſolche Schmach vn-
ſernthalben gelitten/ auff daß er vns von
der ewigen Schmach vnd Schande er-
loͤſet. Der Menſch iſt ein Verraͤchter
Troſt-
gruͤnde wi
der die ver
achtung
der Welt.
GOttes worden: Darumb muſte Chri-
ſtus vnſere Suͤnde buͤſſen durch ſeine euſ-
ſerſte Verachtung. Die remedia aber
vnd Troſtgruͤnde wieder die verachtung
der Welt ſind dieſe.

1. Du
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[178/0202] Wie wir durch Chriſtum die verachtung ſeine Kreffte vertrucknet ſeyn wie eine Scherben. Daran ſollen wir gedencken in vnſern Leiblichen Kranckheiten. Es iſt an Leiblicher ſtercke nicht gelegen/ wann nur vnſere Seele durch den fuͤſſen Troſt Gottes ſtarck/ vnd in Himliſcher Wol- luſt fett iſt/ wie Eſa. 55. ſtehet: Vnnd durch Chriſti Krafft geſtercket vnnd er- halten wird/ Eph. 6. Pſal. 22. Eſa. 53. 3. Klaget der Herr vber die groſſe Verachtung/ ſo er in dieſer Welt gelit- ten. Siehe/ er hat groſſe Verachtung er- litten/ vnd du wilt immer in Ehren ſeyn? Ich muß jhr Spott ſeyn/ ſagt er/ wann ſie mich ſehen/ ſchuͤtteln ſie den Kopff. Wie koͤnte es einem erger in dieſer Welt gehen? Er hat aber ſolche Schmach vn- ſernthalben gelitten/ auff daß er vns von der ewigen Schmach vnd Schande er- loͤſet. Der Menſch iſt ein Verraͤchter GOttes worden: Darumb muſte Chri- ſtus vnſere Suͤnde buͤſſen durch ſeine euſ- ſerſte Verachtung. Die remedia aber vnd Troſtgruͤnde wieder die verachtung der Welt ſind dieſe. Pſal. 109. Troſt- gruͤnde wi der die ver achtung der Welt. 1. Du

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Zitationshilfe: Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 2. Magdeburg, 1610, S. 178. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum02_1610/202>, abgerufen am 25.04.2024.