Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 2. Magdeburg, 1610.

Bild:
<< vorherige Seite

Wie Christus Jesus
sehen sein wollen/ da es im grund nichts
mit vns ist dann ein Schein der Gottse-
ligkeit.

Christi
Vnterthe-
nigkeit.

Summa er hat sich allen dessen ge-
eussert/ was in der Welt ist. Er war ein
König/ vnnd ist den Königen vnd Herr-
schafft vnterthan gewest/ ja seiner armen
Matt. 20.Mutter vnnd Pflegvater. Er war ein
Herr/ vnd ist der armeste vnnd gering-
ste Knecht worden auff Erden. Er war
der allerhochweiseste Prophet/ vnnd er-
wehlet arme vnweise Leute zu seinen
Jüngern. Er hette sich ja billig feiner
Herrschafft vber seine Jünger sollen an-
Luc. 22.massen/ Aber er spricht: Ich bin mit-
ten vnter euch wie ein Diener. Er war
Christus
vnser Mei
ster mit sei
nem Exem
pel.
zwar jhr Herr vnnd Meister/ Aber
nicht ein Meister der Herrschafft vber sie
in dieser Welt/ sondern ein Meister der
Lehre vnd Lebens/ also/ daß er sie mit sei-
Non Ma-
gister Im-
peril, sed
vitae &do-
ctrinae.
nem Exempel lehrete den Gehorsam/ die
Demut/ die Vnterthänigkeit. Darumb
trug er zuforderst/ als das Haupt/ Ver-
achtung vnd Schmach/ Armut vnnd E-

lend/

Wie Chriſtus Jeſus
ſehen ſein wollen/ da es im grund nichts
mit vns iſt dann ein Schein der Gottſe-
ligkeit.

Chriſti
Vnterthe-
nigkeit.

Summa er hat ſich allen deſſen ge-
euſſert/ was in der Welt iſt. Er war ein
Koͤnig/ vnnd iſt den Koͤnigen vnd Herꝛ-
ſchafft vnterthan geweſt/ ja ſeiner armen
Matt. 20.Mutter vnnd Pflegvater. Er war ein
Herr/ vnd iſt der armeſte vnnd gering-
ſte Knecht worden auff Erden. Er war
der allerhochweiſeſte Prophet/ vnnd er-
wehlet arme vnweiſe Leute zu ſeinen
Juͤngern. Er hette ſich ja billig feiner
Herrſchafft vber ſeine Juͤnger ſollen an-
Luc. 22.maſſen/ Aber er ſpricht: Ich bin mit-
ten vnter euch wie ein Diener. Er war
Chriſtus
vnſer Mei
ſter mit ſei
nem Exem
pel.
zwar jhr Herr vnnd Meiſter/ Aber
nicht ein Meiſter der Herꝛſchafft vber ſie
in dieſer Welt/ ſondern ein Meiſter der
Lehre vnd Lebens/ alſo/ daß er ſie mit ſei-
Non Ma-
giſter Im-
peril, ſed
vitæ &do-
ctrinæ.
nem Exempel lehrete den Gehorſam/ die
Demut/ die Vnterthaͤnigkeit. Darumb
trug er zuforderſt/ als das Haupt/ Ver-
achtung vnd Schmach/ Armut vnnd E-

lend/
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0192" n="168"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Wie Chri&#x017F;tus Je&#x017F;us</hi></fw><lb/>
&#x017F;ehen &#x017F;ein wollen/ da es im grund nichts<lb/>
mit vns i&#x017F;t dann ein Schein der Gott&#x017F;e-<lb/>
ligkeit.</p><lb/>
          <note place="left">Chri&#x017F;ti<lb/>
Vnterthe-<lb/>
nigkeit.</note>
          <p>Summa er hat &#x017F;ich allen de&#x017F;&#x017F;en ge-<lb/>
eu&#x017F;&#x017F;ert/ was in der Welt i&#x017F;t. Er war ein<lb/>
Ko&#x0364;nig/ vnnd i&#x017F;t den Ko&#x0364;nigen vnd Her&#xA75B;-<lb/>
&#x017F;chafft vnterthan gewe&#x017F;t/ ja &#x017F;einer armen<lb/><note place="left">Matt. 20.</note>Mutter vnnd Pflegvater. Er war ein<lb/><hi rendition="#k">Herr</hi>/ vnd i&#x017F;t der arme&#x017F;te vnnd gering-<lb/>
&#x017F;te Knecht worden auff Erden. Er war<lb/>
der allerhochwei&#x017F;e&#x017F;te Prophet/ vnnd er-<lb/>
wehlet arme vnwei&#x017F;e Leute zu &#x017F;einen<lb/>
Ju&#x0364;ngern. Er hette &#x017F;ich ja billig feiner<lb/>
Herr&#x017F;chafft vber &#x017F;eine Ju&#x0364;nger &#x017F;ollen an-<lb/><note place="left">Luc. 22.</note>ma&#x017F;&#x017F;en/ Aber er &#x017F;pricht: Ich bin mit-<lb/>
ten vnter euch wie ein Diener. Er war<lb/><note place="left">Chri&#x017F;tus<lb/>
vn&#x017F;er Mei<lb/>
&#x017F;ter mit &#x017F;ei<lb/>
nem Exem<lb/>
pel.</note>zwar jhr <hi rendition="#g"><hi rendition="#k">Herr</hi></hi> vnnd Mei&#x017F;ter/ Aber<lb/>
nicht ein Mei&#x017F;ter der Her&#xA75B;&#x017F;chafft vber &#x017F;ie<lb/>
in die&#x017F;er Welt/ &#x017F;ondern ein Mei&#x017F;ter der<lb/>
Lehre vnd Lebens/ al&#x017F;o/ daß er &#x017F;ie mit &#x017F;ei-<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">Non Ma-<lb/>
gi&#x017F;ter Im-<lb/>
peril, &#x017F;ed<lb/>
vitæ &amp;do-<lb/>
ctrinæ.</hi></note>nem Exempel lehrete den Gehor&#x017F;am/ die<lb/>
Demut/ die Vntertha&#x0364;nigkeit. Darumb<lb/>
trug er zuforder&#x017F;t/ als das Haupt/ Ver-<lb/>
achtung vnd Schmach/ Armut vnnd E-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">lend/</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[168/0192] Wie Chriſtus Jeſus ſehen ſein wollen/ da es im grund nichts mit vns iſt dann ein Schein der Gottſe- ligkeit. Summa er hat ſich allen deſſen ge- euſſert/ was in der Welt iſt. Er war ein Koͤnig/ vnnd iſt den Koͤnigen vnd Herꝛ- ſchafft vnterthan geweſt/ ja ſeiner armen Mutter vnnd Pflegvater. Er war ein Herr/ vnd iſt der armeſte vnnd gering- ſte Knecht worden auff Erden. Er war der allerhochweiſeſte Prophet/ vnnd er- wehlet arme vnweiſe Leute zu ſeinen Juͤngern. Er hette ſich ja billig feiner Herrſchafft vber ſeine Juͤnger ſollen an- maſſen/ Aber er ſpricht: Ich bin mit- ten vnter euch wie ein Diener. Er war zwar jhr Herr vnnd Meiſter/ Aber nicht ein Meiſter der Herꝛſchafft vber ſie in dieſer Welt/ ſondern ein Meiſter der Lehre vnd Lebens/ alſo/ daß er ſie mit ſei- nem Exempel lehrete den Gehorſam/ die Demut/ die Vnterthaͤnigkeit. Darumb trug er zuforderſt/ als das Haupt/ Ver- achtung vnd Schmach/ Armut vnnd E- lend/ Matt. 20. Luc. 22. Chriſtus vnſer Mei ſter mit ſei nem Exem pel. Non Ma- giſter Im- peril, ſed vitæ &do- ctrinæ.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum02_1610
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum02_1610/192
Zitationshilfe: Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 2. Magdeburg, 1610, S. 168. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum02_1610/192>, abgerufen am 23.04.2024.