Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 2. Magdeburg, 1610.

Bild:
<< vorherige Seite
Wie Christus der rechte Weg vnd Zweck sey
Verwand
nuß der
Tugenden.

Diese drey Heupttugende/ Glaube/
Liebe/ Hoffnung/ sind nun befreundet
mit dreyen andern Tugenden: Der
Glaube ist befreundet mit der Demuth/
die Liebe mit der Gedult/ die Hoffnung
mit dem Gebet. Dann wer gleubet/ der
demütiget sich/ wer liebet/ der ist gedül-
tig/ wer hoffet/ der betet. Ach das ist ein
Schöner
Weg Got
tes.
rechter schöner Weg GOTtes/ O
Herr weise vns denselben/ das ist die
Warheit/ darin wir wandeln sollen/ das
ist die rechte Furcht GOTtes/ das ei-
nige/ darumb David im 27. Psalm bit-
Was heis-
se in Chri-
sto leben.
tet. Das heisset Christo nachfolgen in
Demut/ in der Liebe/ in Gedult/ vnnd
in seinem Hertzen tödten den gifftigen
Wurm/ die Hoffart durch die Demut
Christi. Bedenck das Christus ein
Wurm für dich worden ist/ vnd du bist
so Hoffertig? Tödte in deinem Hertzen
den Geitz durch die Armut Christi. Siehe/
Er hat nicht so viel gehabt/ da Er sein
Haupt hinlege/ vnd du wilt alles haben/
vnd hast nimmermehr gnug? Siehe/ er hat

dir
Wie Chriſtus der rechte Weg vnd Zweck ſey
Verwand
nuß der
Tugendẽ.

Dieſe drey Heupttugende/ Glaube/
Liebe/ Hoffnung/ ſind nun befreundet
mit dreyen andern Tugenden: Der
Glaube iſt befreundet mit der Demuth/
die Liebe mit der Gedult/ die Hoffnung
mit dem Gebet. Dann wer gleubet/ der
demuͤtiget ſich/ wer liebet/ der iſt geduͤl-
tig/ wer hoffet/ der betet. Ach das iſt ein
Schoͤner
Weg Got
tes.
rechter ſchoͤner Weg GOTtes/ O
Herr weiſe vns denſelben/ das iſt die
Warheit/ darin wir wandeln ſollen/ das
iſt die rechte Furcht GOTtes/ das ei-
nige/ darumb David im 27. Pſalm bit-
Was heiſ-
ſe in Chri-
ſto leben.
tet. Das heiſſet Chriſto nachfolgen in
Demut/ in der Liebe/ in Gedult/ vnnd
in ſeinem Hertzen toͤdten den gifftigen
Wurm/ die Hoffart durch die Demut
Chriſti. Bedenck das Chriſtus ein
Wurm fuͤr dich worden iſt/ vnd du biſt
ſo Hoffertig? Toͤdte in deinem Hertzen
den Geitz durch die Armut Chriſti. Siehe/
Er hat nicht ſo viel gehabt/ da Er ſein
Haupt hinlege/ vnd du wilt alles haben/
vñ haſt nimmermehr gnug? Siehe/ er hat

dir
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0180" n="156"/>
          <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Wie Chri&#x017F;tus der rechte Weg vnd Zweck &#x017F;ey</hi> </fw><lb/>
          <note place="left">Verwand<lb/>
nuß der<lb/>
Tugende&#x0303;.</note>
          <p>Die&#x017F;e drey Heupttugende/ Glaube/<lb/>
Liebe/ Hoffnung/ &#x017F;ind nun befreundet<lb/>
mit dreyen andern Tugenden: Der<lb/>
Glaube i&#x017F;t befreundet mit der Demuth/<lb/>
die Liebe mit der Gedult/ die Hoffnung<lb/>
mit dem Gebet. Dann wer gleubet/ der<lb/>
demu&#x0364;tiget &#x017F;ich/ wer liebet/ der i&#x017F;t gedu&#x0364;l-<lb/>
tig/ wer hoffet/ der betet. Ach das i&#x017F;t ein<lb/><note place="left">Scho&#x0364;ner<lb/>
Weg Got<lb/>
tes.</note>rechter &#x017F;cho&#x0364;ner Weg GOTtes/ O<lb/><hi rendition="#g"><hi rendition="#k">Herr</hi></hi> wei&#x017F;e vns den&#x017F;elben/ das i&#x017F;t die<lb/>
Warheit/ darin wir wandeln &#x017F;ollen/ das<lb/>
i&#x017F;t die rechte Furcht GOTtes/ das ei-<lb/>
nige/ darumb David im 27. P&#x017F;alm bit-<lb/><note place="left">Was hei&#x017F;-<lb/>
&#x017F;e in Chri-<lb/>
&#x017F;to leben.</note>tet. Das hei&#x017F;&#x017F;et Chri&#x017F;to nachfolgen in<lb/>
Demut/ in der Liebe/ in Gedult/ vnnd<lb/>
in &#x017F;einem Hertzen to&#x0364;dten den gifftigen<lb/>
Wurm/ die Hoffart durch die Demut<lb/>
Chri&#x017F;ti. Bedenck das Chri&#x017F;tus ein<lb/>
Wurm fu&#x0364;r dich worden i&#x017F;t/ vnd du bi&#x017F;t<lb/>
&#x017F;o Hoffertig? To&#x0364;dte in deinem Hertzen<lb/>
den Geitz durch die Armut Chri&#x017F;ti. Siehe/<lb/>
Er hat nicht &#x017F;o viel gehabt/ da Er &#x017F;ein<lb/>
Haupt hinlege/ vnd du wilt alles haben/<lb/>
vn&#x0303; ha&#x017F;t nimmermehr gnug? Siehe/ er hat<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">dir</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[156/0180] Wie Chriſtus der rechte Weg vnd Zweck ſey Dieſe drey Heupttugende/ Glaube/ Liebe/ Hoffnung/ ſind nun befreundet mit dreyen andern Tugenden: Der Glaube iſt befreundet mit der Demuth/ die Liebe mit der Gedult/ die Hoffnung mit dem Gebet. Dann wer gleubet/ der demuͤtiget ſich/ wer liebet/ der iſt geduͤl- tig/ wer hoffet/ der betet. Ach das iſt ein rechter ſchoͤner Weg GOTtes/ O Herr weiſe vns denſelben/ das iſt die Warheit/ darin wir wandeln ſollen/ das iſt die rechte Furcht GOTtes/ das ei- nige/ darumb David im 27. Pſalm bit- tet. Das heiſſet Chriſto nachfolgen in Demut/ in der Liebe/ in Gedult/ vnnd in ſeinem Hertzen toͤdten den gifftigen Wurm/ die Hoffart durch die Demut Chriſti. Bedenck das Chriſtus ein Wurm fuͤr dich worden iſt/ vnd du biſt ſo Hoffertig? Toͤdte in deinem Hertzen den Geitz durch die Armut Chriſti. Siehe/ Er hat nicht ſo viel gehabt/ da Er ſein Haupt hinlege/ vnd du wilt alles haben/ vñ haſt nimmermehr gnug? Siehe/ er hat dir Schoͤner Weg Got tes. Was heiſ- ſe in Chri- ſto leben.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum02_1610
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum02_1610/180
Zitationshilfe: Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 2. Magdeburg, 1610, S. 156. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum02_1610/180>, abgerufen am 24.04.2024.