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Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 2. Magdeburg, 1610.

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zur Busse locke.
4. Der Todt.

Darumb hat Gott die Stunde deß
Todes verborgen/ daß wir täglich vndWarumb
Gott die
Stunde
deß todes
verbor-
gen.
Was das
Menschen
leben sey.

alle stunden Busse thun/ vnnd eine jede
Stunde für die letzte achten sollen. Tota
hominis vita ipsi ad poenitentiam
data,
sagt Bernhardus. Das gantze le-
ben deß Menschen ist jhm zur Busse ge-
geben/ Vnnd ist nichts anders dann ein
täglich Creutz vnd Pein/ poena & crux
quotidiana,
wie im 38. Psalm stehet:
Sihe ich bin zu leiden gemacht/ vnd mei-
ne Plage ist alle morgen da. GOtt hat
dir seine Gnade verheissen/ aber den mor-
genden tag hat er dir nicht zugesagt. Es
ist den Menschen einmal auffgelegt zu
sterben/ vnd darnach das Gericht. Heb,
9. Syrach 7. Bedencke das Ende/ so
wirstu nimmermehrsündigen. Dann wie
dich Gott findet/ so wird er dich richten.
Darumb soltu in deinem Leben al-
so seyn/ wie du wünschest zu seyn

deinem
zur Buſſe locke.
4. Der Todt.

Darumb hat Gott die Stunde deß
Todes verborgen/ daß wir taͤglich vndWarumb
Gott die
Stunde
deß todes
verbor-
gen.
Was das
Menſchẽ
leben ſey.

alle ſtunden Buſſe thun/ vnnd eine jede
Stunde fuͤr die letzte achten ſollen. Tota
hominis vita ipſi ad pœnitentiam
data,
ſagt Bernhardus. Das gantze le-
ben deß Menſchen iſt jhm zur Buſſe ge-
geben/ Vnnd iſt nichts anders dann ein
taͤglich Creutz vnd Pein/ pœna & crux
quotidiana,
wie im 38. Pſalm ſtehet:
Sihe ich bin zu leiden gemacht/ vnd mei-
ne Plage iſt alle morgen da. GOtt hat
dir ſeine Gnade verheiſſen/ aber den mor-
genden tag hat er dir nicht zugeſagt. Es
iſt den Menſchen einmal auffgelegt zu
ſterben/ vnd darnach das Gericht. Heb,
9. Syrach 7. Bedencke das Ende/ ſo
wirſtu nimmermehrſuͤndigen. Dann wie
dich Gott findet/ ſo wird er dich richten.
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ſo ſeyn/ wie du wuͤnſcheſt zu ſeyn

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[105/0129] zur Buſſe locke. 4. Der Todt. Darumb hat Gott die Stunde deß Todes verborgen/ daß wir taͤglich vnd alle ſtunden Buſſe thun/ vnnd eine jede Stunde fuͤr die letzte achten ſollen. Tota hominis vita ipſi ad pœnitentiam data, ſagt Bernhardus. Das gantze le- ben deß Menſchen iſt jhm zur Buſſe ge- geben/ Vnnd iſt nichts anders dann ein taͤglich Creutz vnd Pein/ pœna & crux quotidiana, wie im 38. Pſalm ſtehet: Sihe ich bin zu leiden gemacht/ vnd mei- ne Plage iſt alle morgen da. GOtt hat dir ſeine Gnade verheiſſen/ aber den mor- genden tag hat er dir nicht zugeſagt. Es iſt den Menſchen einmal auffgelegt zu ſterben/ vnd darnach das Gericht. Heb, 9. Syrach 7. Bedencke das Ende/ ſo wirſtu nimmermehrſuͤndigen. Dann wie dich Gott findet/ ſo wird er dich richten. Darumb ſoltu in deinem Leben al- ſo ſeyn/ wie du wuͤnſcheſt zu ſeyn deinem Warumb Gott die Stunde deß todes verbor- gen. Was das Menſchẽ leben ſey.

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Zitationshilfe: Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 2. Magdeburg, 1610, S. 105. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum02_1610/129>, abgerufen am 25.04.2024.