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Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 2. Magdeburg, 1610.

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zur Busse locke.
nicht werth/ daß ich dein Sohn heisse.
2. Der Glaube/ als das ander Stück derBilde des
Glaubens
vnnd De-
mut.

Busse/ ist darinnen abgemahlet/ daß er
sich auffmacht vnnd zum Vater gehet/
vnd hat die Zuuersicht/ wann jhm ja der
Vater nicht wolte für einen Sohn an-
nehmen/ so werde er jhn gewiß für einen
Knecht vnd Taglöhner halten. Dann er
spricht: Ich bin nicht werth/ daß ich dein
Sohn heisse/ mache mich zu deinen Tag-
löhner. Vnnd hoffet gewiß der Vater
werde jhm solches nicht versagen/ son-
dern auß Gnaden sich vber jn erbarmen.

3. Daß Vaterhertz ist also abgemah-
let/ 1. Da er noch ferne von dannen war/
sahe jhn der Vater. Ach die gnedigen Au-Vater-
hertz.

gen des Vaters/ wie sehen sie nach den
verlornen Kindern? Ist praeueniens mi-
sericordia,
das ist/ die vorkommende vnd
vorlauffende Gnade/ 2. Jammert jhm.Psal. 79.
Esa. 30.

Ist expectans misericordia, die erwar-
tende Gnade. 3. Lenfft vnnd fellt jhm
vmb den Halß. Ist suscipiens miseri-Psal. 32.
cordia, die auffnemende Gnade. 4. Küs-
set jhn. Ist consolans miserrcordia,

die
H ij

zur Buſſe locke.
nicht werth/ daß ich dein Sohn heiſſe.
2. Der Glaube/ als das ander Stuͤck derBilde des
Glaubens
vnnd De-
mut.

Buſſe/ iſt darinnen abgemahlet/ daß er
ſich auffmacht vnnd zum Vater gehet/
vnd hat die Zuuerſicht/ wann jhm ja der
Vater nicht wolte fuͤr einen Sohn an-
nehmen/ ſo werde er jhn gewiß fuͤr einen
Knecht vnd Tagloͤhner halten. Dann er
ſpricht: Ich bin nicht werth/ daß ich dein
Sohn heiſſe/ mache mich zu deinen Tag-
loͤhner. Vnnd hoffet gewiß der Vater
werde jhm ſolches nicht verſagen/ ſon-
dern auß Gnaden ſich vber jn erbarmen.

3. Daß Vaterhertz iſt alſo abgemah-
let/ 1. Da er noch ferne von dannen war/
ſahe jhn der Vater. Ach die gnedigen Au-Vater-
hertz.

gen des Vaters/ wie ſehen ſie nach den
verlornen Kindern? Iſt præueniens mi-
ſericordia,
das iſt/ die vorkommende vñ
vorlauffende Gnade/ 2. Jammert jhm.Pſal. 79.
Eſa. 30.

Iſt expectans miſericordia, die erwar-
tende Gnade. 3. Lenfft vnnd fellt jhm
vmb den Halß. Iſt ſuſcipiens miſeri-Pſal. 32.
cordia, die auffnemende Gnade. 4. Kuͤſ-
ſet jhn. Iſt conſolans miſerrcordia,

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[97/0121] zur Buſſe locke. nicht werth/ daß ich dein Sohn heiſſe. 2. Der Glaube/ als das ander Stuͤck der Buſſe/ iſt darinnen abgemahlet/ daß er ſich auffmacht vnnd zum Vater gehet/ vnd hat die Zuuerſicht/ wann jhm ja der Vater nicht wolte fuͤr einen Sohn an- nehmen/ ſo werde er jhn gewiß fuͤr einen Knecht vnd Tagloͤhner halten. Dann er ſpricht: Ich bin nicht werth/ daß ich dein Sohn heiſſe/ mache mich zu deinen Tag- loͤhner. Vnnd hoffet gewiß der Vater werde jhm ſolches nicht verſagen/ ſon- dern auß Gnaden ſich vber jn erbarmen. Bilde des Glaubens vnnd De- mut. 3. Daß Vaterhertz iſt alſo abgemah- let/ 1. Da er noch ferne von dannen war/ ſahe jhn der Vater. Ach die gnedigen Au- gen des Vaters/ wie ſehen ſie nach den verlornen Kindern? Iſt præueniens mi- ſericordia, das iſt/ die vorkommende vñ vorlauffende Gnade/ 2. Jammert jhm. Iſt expectans miſericordia, die erwar- tende Gnade. 3. Lenfft vnnd fellt jhm vmb den Halß. Iſt ſuſcipiens miſeri- cordia, die auffnemende Gnade. 4. Kuͤſ- ſet jhn. Iſt conſolans miſerrcordia, die Vater- hertz. Pſal. 79. Eſa. 30. Pſal. 32. H ij

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Zitationshilfe: Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 2. Magdeburg, 1610, S. 97. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum02_1610/121>, abgerufen am 24.04.2024.