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Anonym: Führer zum Himmel. Gebet- und Belehrungsbuch für christliche Eheleute, hrsg. von einem Priester des Redemptoristenordens. Dülmen, 1921.

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3. Wenn du bedeutenderes fremdes Gut
oder schweren Schaden, den du deinen,
Nächsten zugefügt hast, nicht ersetzen oder deine
Schulden nicht bezahlen willst, obgleich du es
könntest.

4. Wenn du die böse Gewohnheit
einer schweren Sünde
nicht entschieden
bekämpfen willst. Wenn du z. B. schon mehrere
Male vom Beichtvater ernstlich ermahnt worden
bist, aber immer wieder gleich nach der Beicht,
ohne allen Widerstand, ohne die Mittel der
Besserung anzuwenden, die der Beichtvater dir
angegeben, in die böse Gewohnheit zurück-
fällst; hast du dann einen entschiedenen Willen,
die Gewohnheit abzulegen?

5. Wenn du die freiwillige nächste
Gelegenheit zur schweren Sünde

nicht meiden willst. Wenn du z. B. einen sünd-
haften Umgang hast oder Untergebenen erlaubst:
wenn du ungeachtet wiederholter Ermahnungen
schlechte, glaubensfeindliche Zeitungen oder
Bücher liesest oder andern verschaffst; wenn
du aus einer für den Glauben oder die Sitten
gefährlichen oder von der Kirche verbotenen
Gesellschaft nicht austreten willst usw.

Sorge immer für wahre Reue und einen
festen Vorsatz, dann wird der Beichtvater dir
niemals die Lossprechung verweigern. - Rede
ohne Not nicht mit andern aus der Beichte;
dazu muß dir das Sakrament zu ehrwürdig sein.

Die Genugtuung.

Weil in der Beichte zwar alle Schuld und ewige
Strafe, nicht immer aber alle zeitlichen Strafen
nachgelassen werden, gibt der Priester dir in der
Beichte eine Buße auf, damit du dadurch die

3. Wenn du bedeutenderes fremdes Gut
oder schweren Schaden, den du deinen,
Nächsten zugefügt hast, nicht ersetzen oder deine
Schulden nicht bezahlen willst, obgleich du es
könntest.

4. Wenn du die böse Gewohnheit
einer schweren Sünde
nicht entschieden
bekämpfen willst. Wenn du z. B. schon mehrere
Male vom Beichtvater ernstlich ermahnt worden
bist, aber immer wieder gleich nach der Beicht,
ohne allen Widerstand, ohne die Mittel der
Besserung anzuwenden, die der Beichtvater dir
angegeben, in die böse Gewohnheit zurück-
fällst; hast du dann einen entschiedenen Willen,
die Gewohnheit abzulegen?

5. Wenn du die freiwillige nächste
Gelegenheit zur schweren Sünde

nicht meiden willst. Wenn du z. B. einen sünd-
haften Umgang hast oder Untergebenen erlaubst:
wenn du ungeachtet wiederholter Ermahnungen
schlechte, glaubensfeindliche Zeitungen oder
Bücher liesest oder andern verschaffst; wenn
du aus einer für den Glauben oder die Sitten
gefährlichen oder von der Kirche verbotenen
Gesellschaft nicht austreten willst usw.

Sorge immer für wahre Reue und einen
festen Vorsatz, dann wird der Beichtvater dir
niemals die Lossprechung verweigern. – Rede
ohne Not nicht mit andern aus der Beichte;
dazu muß dir das Sakrament zu ehrwürdig sein.

Die Genugtuung.

Weil in der Beichte zwar alle Schuld und ewige
Strafe, nicht immer aber alle zeitlichen Strafen
nachgelassen werden, gibt der Priester dir in der
Beichte eine Buße auf, damit du dadurch die

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[90/0091] 3. Wenn du bedeutenderes fremdes Gut oder schweren Schaden, den du deinen, Nächsten zugefügt hast, nicht ersetzen oder deine Schulden nicht bezahlen willst, obgleich du es könntest. 4. Wenn du die böse Gewohnheit einer schweren Sünde nicht entschieden bekämpfen willst. Wenn du z. B. schon mehrere Male vom Beichtvater ernstlich ermahnt worden bist, aber immer wieder gleich nach der Beicht, ohne allen Widerstand, ohne die Mittel der Besserung anzuwenden, die der Beichtvater dir angegeben, in die böse Gewohnheit zurück- fällst; hast du dann einen entschiedenen Willen, die Gewohnheit abzulegen? 5. Wenn du die freiwillige nächste Gelegenheit zur schweren Sünde nicht meiden willst. Wenn du z. B. einen sünd- haften Umgang hast oder Untergebenen erlaubst: wenn du ungeachtet wiederholter Ermahnungen schlechte, glaubensfeindliche Zeitungen oder Bücher liesest oder andern verschaffst; wenn du aus einer für den Glauben oder die Sitten gefährlichen oder von der Kirche verbotenen Gesellschaft nicht austreten willst usw. Sorge immer für wahre Reue und einen festen Vorsatz, dann wird der Beichtvater dir niemals die Lossprechung verweigern. – Rede ohne Not nicht mit andern aus der Beichte; dazu muß dir das Sakrament zu ehrwürdig sein. Die Genugtuung. Weil in der Beichte zwar alle Schuld und ewige Strafe, nicht immer aber alle zeitlichen Strafen nachgelassen werden, gibt der Priester dir in der Beichte eine Buße auf, damit du dadurch die

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Zitationshilfe: Anonym: Führer zum Himmel. Gebet- und Belehrungsbuch für christliche Eheleute, hrsg. von einem Priester des Redemptoristenordens. Dülmen, 1921, S. 90. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/anonym_fuehrer_1921/91>, abgerufen am 28.03.2024.