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Anonym: Führer zum Himmel. Gebet- und Belehrungsbuch für christliche Eheleute, hrsg. von einem Priester des Redemptoristenordens. Dülmen, 1921.

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sollen Schmuck und Zier einer treuen Frau
sein. Gib deinem Manne in keiner Weise
Anlaß zur Eifersucht. Vertraue deine Strei-
tigkeiten mit dem Manne nicht Fremden
an, vor allem nicht Hausgenossen, Kost-
gängern oder Gesellen. Höre auch keine
Klagen fremder Männer über ihre Frauen
an, und merkst du schlechte Absichten, tritt
ein Verführer dir zu nahe, dann zeige ihm
das erstemal schon, daß er sich in dir
versehen hat, wenn nötig in fühlbarer
Weise!

Christliche Frau! Hat der liebe Gott
dir deinen Lebensgefährten genommen,
bist du Witwe geworden, dann bist du
nach des Apostels Wort "frei"; von ehe-
licher Treue im eigentlichen Sinne kann
keine Rede mehr sein; du hast das Recht,
eine neue eheliche Verbindung einzugehen.
So lange du das aber nicht getan hast,
kämpfe männlich gegen alle etwa in dir
selbst sich regende Begierlichkeit; verschließe
dein Herz vor den Schmeicheltönen der
Verführer, von denen Witwen, besonders
jüngere, nicht selten belästigt werden, und
hüte dich noch mehr, jemals zur Verfüh-
rerin anderer zu werden. Unterhältst du
eine ernstgemeinte Bekanntschaft, dann
zeige dich auch als ernste Frau und nicht
als leichtfertiges Mädchen. Meide die
Gelegenheiten, damit du nicht zum Anstoße
und zum Aergernis der Gemeinde werdest.

sollen Schmuck und Zier einer treuen Frau
sein. Gib deinem Manne in keiner Weise
Anlaß zur Eifersucht. Vertraue deine Strei-
tigkeiten mit dem Manne nicht Fremden
an, vor allem nicht Hausgenossen, Kost-
gängern oder Gesellen. Höre auch keine
Klagen fremder Männer über ihre Frauen
an, und merkst du schlechte Absichten, tritt
ein Verführer dir zu nahe, dann zeige ihm
das erstemal schon, daß er sich in dir
versehen hat, wenn nötig in fühlbarer
Weise!

Christliche Frau! Hat der liebe Gott
dir deinen Lebensgefährten genommen,
bist du Witwe geworden, dann bist du
nach des Apostels Wort „frei“; von ehe-
licher Treue im eigentlichen Sinne kann
keine Rede mehr sein; du hast das Recht,
eine neue eheliche Verbindung einzugehen.
So lange du das aber nicht getan hast,
kämpfe männlich gegen alle etwa in dir
selbst sich regende Begierlichkeit; verschließe
dein Herz vor den Schmeicheltönen der
Verführer, von denen Witwen, besonders
jüngere, nicht selten belästigt werden, und
hüte dich noch mehr, jemals zur Verfüh-
rerin anderer zu werden. Unterhältst du
eine ernstgemeinte Bekanntschaft, dann
zeige dich auch als ernste Frau und nicht
als leichtfertiges Mädchen. Meide die
Gelegenheiten, damit du nicht zum Anstoße
und zum Aergernis der Gemeinde werdest.

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[259/0260] sollen Schmuck und Zier einer treuen Frau sein. Gib deinem Manne in keiner Weise Anlaß zur Eifersucht. Vertraue deine Strei- tigkeiten mit dem Manne nicht Fremden an, vor allem nicht Hausgenossen, Kost- gängern oder Gesellen. Höre auch keine Klagen fremder Männer über ihre Frauen an, und merkst du schlechte Absichten, tritt ein Verführer dir zu nahe, dann zeige ihm das erstemal schon, daß er sich in dir versehen hat, wenn nötig in fühlbarer Weise! Christliche Frau! Hat der liebe Gott dir deinen Lebensgefährten genommen, bist du Witwe geworden, dann bist du nach des Apostels Wort „frei“; von ehe- licher Treue im eigentlichen Sinne kann keine Rede mehr sein; du hast das Recht, eine neue eheliche Verbindung einzugehen. So lange du das aber nicht getan hast, kämpfe männlich gegen alle etwa in dir selbst sich regende Begierlichkeit; verschließe dein Herz vor den Schmeicheltönen der Verführer, von denen Witwen, besonders jüngere, nicht selten belästigt werden, und hüte dich noch mehr, jemals zur Verfüh- rerin anderer zu werden. Unterhältst du eine ernstgemeinte Bekanntschaft, dann zeige dich auch als ernste Frau und nicht als leichtfertiges Mädchen. Meide die Gelegenheiten, damit du nicht zum Anstoße und zum Aergernis der Gemeinde werdest.

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Zitationshilfe: Anonym: Führer zum Himmel. Gebet- und Belehrungsbuch für christliche Eheleute, hrsg. von einem Priester des Redemptoristenordens. Dülmen, 1921, S. 259. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/anonym_fuehrer_1921/260>, abgerufen am 23.04.2024.