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Anonym: Führer zum Himmel. Gebet- und Belehrungsbuch für christliche Eheleute, hrsg. von einem Priester des Redemptoristenordens. Dülmen, 1921.

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Frau fürchte den Mann" (Eph. 5, 33).
freilich nicht mit sklavischer und knechtischer
Furcht, sondern mit jener Furcht, die sich
auf Liebe gründet. Die Frau ist nicht die
Magd des Mannes, sondern gleichsam
seine Schwester. Sie ist seine ebenbürtige
Lebensgefährtin, die Mutter seiner Kin-
der. Sie darf mitreden und mitraten,
sie hat ein Recht, gefragt und gehört zu
werden. Dem Manne steht allerdings die
Entscheidung in häuslichen Angelegen-
heiten zu, und bei Meinungsverschieden-
heiten muß die Frau schweigen und dem
Manne folgen, auch wenn sie recht hätte.
Vergiß es nicht, in dieser ehrfurchtsvollen
Unterwürfigkeit liegt das Geheimnis dei-
nes Einflusses auf deinen Mann. Selbst
ein rohes Mannesgemüt wird dem Ein-
flüsse einer klugen und in Liebe und
Sanftmut sich verleugnenden Frau auf die
Dauer sich nicht entziehen können. Be-
fleißige dich deshalb allzeit demütiger
Unterwürfigkeit
. Achte deinen
Mann im Herzen. Wo die Achtung fehlt,
ist alles andere nur Heuchelei und Aeußer-
lichkeit. Verachte deinen Mann nicht
wegen seiner Fehler. Lege äußerlich nie
ein Zeichen der Geringschätzung gegen ihn
an den Tag, vor allem nicht in Gegenwart
deiner Kinder. Mache ihm keine bitteren
Vorwürfe und sprich nicht schlecht über ihn
bei andern. Sei nicht rechthaberisch und

Frau fürchte den Mann“ (Eph. 5, 33).
freilich nicht mit sklavischer und knechtischer
Furcht, sondern mit jener Furcht, die sich
auf Liebe gründet. Die Frau ist nicht die
Magd des Mannes, sondern gleichsam
seine Schwester. Sie ist seine ebenbürtige
Lebensgefährtin, die Mutter seiner Kin-
der. Sie darf mitreden und mitraten,
sie hat ein Recht, gefragt und gehört zu
werden. Dem Manne steht allerdings die
Entscheidung in häuslichen Angelegen-
heiten zu, und bei Meinungsverschieden-
heiten muß die Frau schweigen und dem
Manne folgen, auch wenn sie recht hätte.
Vergiß es nicht, in dieser ehrfurchtsvollen
Unterwürfigkeit liegt das Geheimnis dei-
nes Einflusses auf deinen Mann. Selbst
ein rohes Mannesgemüt wird dem Ein-
flüsse einer klugen und in Liebe und
Sanftmut sich verleugnenden Frau auf die
Dauer sich nicht entziehen können. Be-
fleißige dich deshalb allzeit demütiger
Unterwürfigkeit
. Achte deinen
Mann im Herzen. Wo die Achtung fehlt,
ist alles andere nur Heuchelei und Aeußer-
lichkeit. Verachte deinen Mann nicht
wegen seiner Fehler. Lege äußerlich nie
ein Zeichen der Geringschätzung gegen ihn
an den Tag, vor allem nicht in Gegenwart
deiner Kinder. Mache ihm keine bitteren
Vorwürfe und sprich nicht schlecht über ihn
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[251/0252] Frau fürchte den Mann“ (Eph. 5, 33). freilich nicht mit sklavischer und knechtischer Furcht, sondern mit jener Furcht, die sich auf Liebe gründet. Die Frau ist nicht die Magd des Mannes, sondern gleichsam seine Schwester. Sie ist seine ebenbürtige Lebensgefährtin, die Mutter seiner Kin- der. Sie darf mitreden und mitraten, sie hat ein Recht, gefragt und gehört zu werden. Dem Manne steht allerdings die Entscheidung in häuslichen Angelegen- heiten zu, und bei Meinungsverschieden- heiten muß die Frau schweigen und dem Manne folgen, auch wenn sie recht hätte. Vergiß es nicht, in dieser ehrfurchtsvollen Unterwürfigkeit liegt das Geheimnis dei- nes Einflusses auf deinen Mann. Selbst ein rohes Mannesgemüt wird dem Ein- flüsse einer klugen und in Liebe und Sanftmut sich verleugnenden Frau auf die Dauer sich nicht entziehen können. Be- fleißige dich deshalb allzeit demütiger Unterwürfigkeit. Achte deinen Mann im Herzen. Wo die Achtung fehlt, ist alles andere nur Heuchelei und Aeußer- lichkeit. Verachte deinen Mann nicht wegen seiner Fehler. Lege äußerlich nie ein Zeichen der Geringschätzung gegen ihn an den Tag, vor allem nicht in Gegenwart deiner Kinder. Mache ihm keine bitteren Vorwürfe und sprich nicht schlecht über ihn bei andern. Sei nicht rechthaberisch und

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Zitationshilfe: Anonym: Führer zum Himmel. Gebet- und Belehrungsbuch für christliche Eheleute, hrsg. von einem Priester des Redemptoristenordens. Dülmen, 1921, S. 251. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/anonym_fuehrer_1921/252>, abgerufen am 20.04.2024.