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Anonym: Führer zum Himmel. Gebet- und Belehrungsbuch für christliche Eheleute, hrsg. von einem Priester des Redemptoristenordens. Dülmen, 1921.

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lehrung zu führen und den Gerechten in der
Gerechtigkeit zu erhalten, als eben die Betrach-
tung des bitteren Leidens. Die Erfahrung hat
mich darüber belehrt, daß es in den Pfarreien,
wo die Kreuzwegandacht eingeführt ist, weit
besser steht als in den andern."

Um die Gläubigen zu ermuntern, oft den
Kreuzweg zu beten, haben die Päpste mit der
Kreuzwegandacht dieselben Ablässe verbunden,
die man gewinnt, wenn man persönlich die Sta-
tionen des Kreuzweges zu Jerusalem besucht.

Diese Ablässe sind sehr zahlreich; teils sind
es vollkommene, teils unvollkommene, die alle
den armen Seelen im Fegfeuer zugewendet
werden können.

Die unvollkommenen Ablässe kann
man täglich öfters gewinnen; bei den voll-
kommenen
ist dies zweifelhaft.

Um die Kreuzwegablässe zu gewinnen, ist
der Empfang der heiligen Sakramente nicht vor-
geschrieben; man muß aber im Stande der
Gnade sein. Darum ist es ratsam, vorher voll-
kommene Reue zu erwecken. Ferner wird ver-
langt:

1. daß man von einer Station zur andern
gehe, oder, wenn dies bei der öffentlichen An-
dacht nicht möglich ist, bei jeder Station eine
kleine Bewegung, z. B. Hinwendung des Haup-
tes gegen die betreffende Station, mache oder
sich wenigstens erhebe und die Kniebeugung
mache;

2. daß man bei den einzelnen Stationen
das Leiden Christi im allgemeinen oder das
durch die Stationen vorgestellte Geheimnis kurz
betrachte. Mündliche Gebete, wie z. B. "Wir

lehrung zu führen und den Gerechten in der
Gerechtigkeit zu erhalten, als eben die Betrach-
tung des bitteren Leidens. Die Erfahrung hat
mich darüber belehrt, daß es in den Pfarreien,
wo die Kreuzwegandacht eingeführt ist, weit
besser steht als in den andern.“

Um die Gläubigen zu ermuntern, oft den
Kreuzweg zu beten, haben die Päpste mit der
Kreuzwegandacht dieselben Ablässe verbunden,
die man gewinnt, wenn man persönlich die Sta-
tionen des Kreuzweges zu Jerusalem besucht.

Diese Ablässe sind sehr zahlreich; teils sind
es vollkommene, teils unvollkommene, die alle
den armen Seelen im Fegfeuer zugewendet
werden können.

Die unvollkommenen Ablässe kann
man täglich öfters gewinnen; bei den voll-
kommenen
ist dies zweifelhaft.

Um die Kreuzwegablässe zu gewinnen, ist
der Empfang der heiligen Sakramente nicht vor-
geschrieben; man muß aber im Stande der
Gnade sein. Darum ist es ratsam, vorher voll-
kommene Reue zu erwecken. Ferner wird ver-
langt:

1. daß man von einer Station zur andern
gehe, oder, wenn dies bei der öffentlichen An-
dacht nicht möglich ist, bei jeder Station eine
kleine Bewegung, z. B. Hinwendung des Haup-
tes gegen die betreffende Station, mache oder
sich wenigstens erhebe und die Kniebeugung
mache;

2. daß man bei den einzelnen Stationen
das Leiden Christi im allgemeinen oder das
durch die Stationen vorgestellte Geheimnis kurz
betrachte. Mündliche Gebete, wie z. B. „Wir

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[146/0147] lehrung zu führen und den Gerechten in der Gerechtigkeit zu erhalten, als eben die Betrach- tung des bitteren Leidens. Die Erfahrung hat mich darüber belehrt, daß es in den Pfarreien, wo die Kreuzwegandacht eingeführt ist, weit besser steht als in den andern.“ Um die Gläubigen zu ermuntern, oft den Kreuzweg zu beten, haben die Päpste mit der Kreuzwegandacht dieselben Ablässe verbunden, die man gewinnt, wenn man persönlich die Sta- tionen des Kreuzweges zu Jerusalem besucht. Diese Ablässe sind sehr zahlreich; teils sind es vollkommene, teils unvollkommene, die alle den armen Seelen im Fegfeuer zugewendet werden können. Die unvollkommenen Ablässe kann man täglich öfters gewinnen; bei den voll- kommenen ist dies zweifelhaft. Um die Kreuzwegablässe zu gewinnen, ist der Empfang der heiligen Sakramente nicht vor- geschrieben; man muß aber im Stande der Gnade sein. Darum ist es ratsam, vorher voll- kommene Reue zu erwecken. Ferner wird ver- langt: 1. daß man von einer Station zur andern gehe, oder, wenn dies bei der öffentlichen An- dacht nicht möglich ist, bei jeder Station eine kleine Bewegung, z. B. Hinwendung des Haup- tes gegen die betreffende Station, mache oder sich wenigstens erhebe und die Kniebeugung mache; 2. daß man bei den einzelnen Stationen das Leiden Christi im allgemeinen oder das durch die Stationen vorgestellte Geheimnis kurz betrachte. Mündliche Gebete, wie z. B. „Wir

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Zitationshilfe: Anonym: Führer zum Himmel. Gebet- und Belehrungsbuch für christliche Eheleute, hrsg. von einem Priester des Redemptoristenordens. Dülmen, 1921, S. 146. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/anonym_fuehrer_1921/147>, abgerufen am 24.04.2024.