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[Anhalt-Köthen, Ludwig von]: Kurtzer Bericht Von der Fruchtbringenden Gesellschafft Vorhaben. [s. l.], 1628.

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[Beginn Spaltensatz] L. P. P.
Der Gefährliche.

[Spaltenumbruch] 97.
Schlangenmord.
[Spaltenumbruch] Den Schlangen.[Ende Spaltensatz]
1624.
Der Schlangenmord bewährt gefährlich ist den schlangen/
Vor jhr und andre Gifft/ man kan darmit sie fangen:
Drumb heiß ich billich mich Hefährlich diesem wurm/
Auch andrer Pest und Gifft/ die uns bringt manchen sturm:
Des weibes sahmen rein zertretten hat der Schlangen
Den kopff/ Sünd/ Todt und Hell mit seiner macht gefangen/
Wann der nur bey uns ist so schadt uns keine Gifft/
Der Fewerspeiend Drach uns auch mit nichten trifft.
[Beginn Spaltensatz] C. V. A.
Der Reiffende.

[Spaltenumbruch] 98.
Mißpeln.
[Spaltenumbruch] Mit Zeit und Stroh.[Ende Spaltensatz]
Die Mißpeln mit der Zeit und Stroh sehr wol ausreiffen/
Dem Mohr hilfft weder Zeit noch Stroh/ laug/ wasser/ seiffen:
Drumb heist man Reiffend mich mit Zeit und auch mit Stroh/
Weil man diß Obsts sonst nicht so bald kan werden froh.
Wer nun verlangen trägt daß etwas flugs soll reiffen/
Der nehm nur zeit darzu/ und thu nach tugend streiffen/
So darff er zweiffeln nicht/ es kommet noch die zeit/
Daß es zu nutz und frucht wird reiff seyn und bereit.
[Beginn Spaltensatz] M. L.
Der Schöne.

[Spaltenumbruch] 99.
Tulipan.
[Spaltenumbruch] In allerley Farben.[Ende Spaltensatz]
Die Tulipanen seynd viel unterschiedner Farben/
Der manche blume sonst muß in den gärten darben:
In vielen Farben nun der Schön ich bin genant/
Weil sonst mein wirckung nicht ist allerdings bekant.
Was schön ist in der welt/ das soll man billich preisen/
Vnd jedem schönen Geist hülff und auch ehr beweisen/
Vornemlich wann er trew/ die farbe nicht verlest/
Vnd bey seim Herren stets beständig bleibt und fest.
Der

[Beginn Spaltensatz] L. P. P.
Der Gefaͤhrliche.

[Spaltenumbruch] 97.
Schlangenmord.
[Spaltenumbruch] Den Schlangen.[Ende Spaltensatz]
1624.
Der Schlangenmord bewaͤhrt gefaͤhrlich iſt den ſchlangen/
Vor jhr und andre Gifft/ man kan darmit ſie fangen:
Drumb heiß ich billich mich Hefaͤhrlich dieſem wurm/
Auch andrer Peſt und Gifft/ die uns bringt manchen ſturm:
Des weibes ſahmen rein zertretten hat der Schlangen
Den kopff/ Suͤnd/ Todt und Hell mit ſeiner macht gefangen/
Wann der nur bey uns iſt ſo ſchadt uns keine Gifft/
Der Fewerſpeiend Drach uns auch mit nichten trifft.
[Beginn Spaltensatz] C. V. A.
Der Reiffende.

[Spaltenumbruch] 98.
Mißpeln.
[Spaltenumbruch] Mit Zeit und Stroh.[Ende Spaltensatz]
Die Mißpeln mit der Zeit und Stroh ſehr wol ausreiffen/
Dem Mohr hilfft weder Zeit noch Stroh/ laug/ waſſer/ ſeiffen:
Drumb heiſt man Reiffend mich mit Zeit und auch mit Stroh/
Weil man diß Obſts ſonſt nicht ſo bald kan werden froh.
Wer nun verlangen traͤgt daß etwas flugs ſoll reiffen/
Der nehm nur zeit darzu/ und thu nach tugend ſtreiffen/
So darff er zweiffeln nicht/ es kommet noch die zeit/
Daß es zu nutz und frucht wird reiff ſeyn und bereit.
[Beginn Spaltensatz] M. L.
Der Schoͤne.

[Spaltenumbruch] 99.
Tulipan.
[Spaltenumbruch] In allerley Farben.[Ende Spaltensatz]
Die Tulipanen ſeynd viel unterſchiedner Farben/
Der manche blume ſonſt muß in den gaͤrten darben:
In vielen Farben nun der Schoͤn ich bin genant/
Weil ſonſt mein wirckung nicht iſt allerdings bekant.
Was ſchoͤn iſt in der welt/ das ſoll man billich preiſen/
Vnd jedem ſchoͤnen Geiſt huͤlff und auch ehr beweiſen/
Vornemlich wann er trew/ die farbe nicht verleſt/
Vnd bey ſeim Herren ſtets beſtaͤndig bleibt und feſt.
Der
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[0041] L. P. P. Der Gefaͤhrliche. 97. Schlangenmord. Den Schlangen. Der Schlangenmord bewaͤhrt gefaͤhrlich iſt den ſchlangen/ Vor jhr und andre Gifft/ man kan darmit ſie fangen: Drumb heiß ich billich mich Hefaͤhrlich dieſem wurm/ Auch andrer Peſt und Gifft/ die uns bringt manchen ſturm: Des weibes ſahmen rein zertretten hat der Schlangen Den kopff/ Suͤnd/ Todt und Hell mit ſeiner macht gefangen/ Wann der nur bey uns iſt ſo ſchadt uns keine Gifft/ Der Fewerſpeiend Drach uns auch mit nichten trifft. C. V. A. Der Reiffende. 98. Mißpeln. Mit Zeit und Stroh. Die Mißpeln mit der Zeit und Stroh ſehr wol ausreiffen/ Dem Mohr hilfft weder Zeit noch Stroh/ laug/ waſſer/ ſeiffen: Drumb heiſt man Reiffend mich mit Zeit und auch mit Stroh/ Weil man diß Obſts ſonſt nicht ſo bald kan werden froh. Wer nun verlangen traͤgt daß etwas flugs ſoll reiffen/ Der nehm nur zeit darzu/ und thu nach tugend ſtreiffen/ So darff er zweiffeln nicht/ es kommet noch die zeit/ Daß es zu nutz und frucht wird reiff ſeyn und bereit. M. L. Der Schoͤne. 99. Tulipan. In allerley Farben. Die Tulipanen ſeynd viel unterſchiedner Farben/ Der manche blume ſonſt muß in den gaͤrten darben: In vielen Farben nun der Schoͤn ich bin genant/ Weil ſonſt mein wirckung nicht iſt allerdings bekant. Was ſchoͤn iſt in der welt/ das ſoll man billich preiſen/ Vnd jedem ſchoͤnen Geiſt huͤlff und auch ehr beweiſen/ Vornemlich wann er trew/ die farbe nicht verleſt/ Vnd bey ſeim Herren ſtets beſtaͤndig bleibt und feſt. Der

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Zitationshilfe: [Anhalt-Köthen, Ludwig von]: Kurtzer Bericht Von der Fruchtbringenden Gesellschafft Vorhaben. [s. l.], 1628, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/anhaltkoethen_fruchtbringende_1628/41>, abgerufen am 16.04.2024.