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[Anhalt-Köthen, Ludwig von]: Kurtzer Bericht Von der Fruchtbringenden Gesellschafft Vorhaben. [s. l.], 1628.

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1621.

[Beginn Spaltensatz] F. W. R.
Der Streublichte.

[Spaltenumbruch] 40.
Eine Wassernuß wii sie wächst.
[Spaltenumbruch] Im Wasser.[Ende Spaltensatz]
Die schwartze Stachelnuß im Wasser sich rumb streubet/
Vnd schwebet oben drauff/ an jhrem kraute kleibet/
Den Nahmen Straublicht mir ich drumb auffgeben ließ/
Weil in den Wassern still sie auffwechst ohn verdrieß:
Nun man soll eifferig sich widers böse streuben/
In der betrübnüß fluth/ an Gott allein fest bleiben/
Meins lauffes Stam und Nahm allhier nun ist vollend/
Weil ich verlassen hab der argen welt elend.
[Beginn Spaltensatz] H. E. B.
Der Bittere.

[Spaltenumbruch] 41.
Wermuth.
[Spaltenumbruch] Treibet die Gifft.[Ende Spaltensatz]
Wermuth ein bitter kraufft/ die kalte Gifft wegtreibet/
Bey einer Bittrigkeit die andre mit vertreibet:
Daß ich nun Bitter heiß/ niemand sich wundern thu/
Weil auch was bitter ist/ der Gifft nicht träget zu.
Das bittre seelen Gifft des zorns soll man vertreiben/
Vnd sich mit eigner Rach an keinen menschen reiben/
Die Rach ist anders nichts/ als eine bittre gall/
Die Gott mit harter straff vertilget überall.
[Beginn Spaltensatz] W. H.
Der Forttreibende.

[Spaltenumbruch] 42.
Artischocken.
[Spaltenumbruch] Zur Zucht.[Ende Spaltensatz]
Die Artischocken gut zur zucht sich fein forttreiben/
Vom sahmen/ und gesetzt ins Erdreich/ wol bekleiben/
Ich hab Forttreibend mich genennet und zur Zucht/
Weil eilend so fortzeucht sich diese werthe frucht.
Last uns forttreiben nun der reinen tugend sahmen/
Daß wir erlangen mit ein gut Gerücht und Nahmen/
Das wird die beste frucht seyn so jemals gebracht/
Wenn man zu guter Zucht sich wendt mit aller macht.
Der
1621.

[Beginn Spaltensatz] F. W. R.
Der Streublichte.

[Spaltenumbruch] 40.
Eine Waſſernuß wii ſie waͤchſt.
[Spaltenumbruch] Im Waſſer.[Ende Spaltensatz]
Die ſchwartze Stachelnuß im Waſſer ſich rumb ſtreubet/
Vnd ſchwebet oben drauff/ an jhrem kraute kleibet/
Den Nahmen Straublicht mir ich drumb auffgeben ließ/
Weil in den Waſſern ſtill ſie auffwechſt ohn verdrieß:
Nun man ſoll eifferig ſich widers boͤſe ſtreuben/
In der betruͤbnuͤß fluth/ an Gott allein feſt bleiben/
Meins lauffes Stam und Nahm allhier nun iſt vollend/
Weil ich verlaſſen hab der argen welt elend.
[Beginn Spaltensatz] H. E. B.
Der Bittere.

[Spaltenumbruch] 41.
Wermuth.
[Spaltenumbruch] Treibet die Gifft.[Ende Spaltensatz]
Wermuth ein bitter kraufft/ die kalte Gifft wegtreibet/
Bey einer Bittrigkeit die andre mit vertreibet:
Daß ich nun Bitter heiß/ niemand ſich wundern thu/
Weil auch was bitter iſt/ der Gifft nicht traͤget zu.
Das bittre ſeelen Gifft des zorns ſoll man vertreiben/
Vnd ſich mit eigner Rach an keinen menſchen reiben/
Die Rach iſt anders nichts/ als eine bittre gall/
Die Gott mit harter ſtraff vertilget uͤberall.
[Beginn Spaltensatz] W. H.
Der Forttreibende.

[Spaltenumbruch] 42.
Artiſchocken.
[Spaltenumbruch] Zur Zucht.[Ende Spaltensatz]
Die Artiſchocken gut zur zucht ſich fein forttreiben/
Vom ſahmen/ und geſetzt ins Erdreich/ wol bekleiben/
Ich hab Forttreibend mich genennet und zur Zucht/
Weil eilend ſo fortzeucht ſich dieſe werthe frucht.
Laſt uns forttreiben nun der reinen tugend ſahmen/
Daß wir erlangen mit ein gut Geruͤcht und Nahmen/
Das wird die beſte frucht ſeyn ſo jemals gebracht/
Wenn man zu guter Zucht ſich wendt mit aller macht.
Der
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[0022] F. W. R. Der Streublichte. 40. Eine Waſſernuß wii ſie waͤchſt. Im Waſſer. Die ſchwartze Stachelnuß im Waſſer ſich rumb ſtreubet/ Vnd ſchwebet oben drauff/ an jhrem kraute kleibet/ Den Nahmen Straublicht mir ich drumb auffgeben ließ/ Weil in den Waſſern ſtill ſie auffwechſt ohn verdrieß: Nun man ſoll eifferig ſich widers boͤſe ſtreuben/ In der betruͤbnuͤß fluth/ an Gott allein feſt bleiben/ Meins lauffes Stam und Nahm allhier nun iſt vollend/ Weil ich verlaſſen hab der argen welt elend. H. E. B. Der Bittere. 41. Wermuth. Treibet die Gifft. Wermuth ein bitter kraufft/ die kalte Gifft wegtreibet/ Bey einer Bittrigkeit die andre mit vertreibet: Daß ich nun Bitter heiß/ niemand ſich wundern thu/ Weil auch was bitter iſt/ der Gifft nicht traͤget zu. Das bittre ſeelen Gifft des zorns ſoll man vertreiben/ Vnd ſich mit eigner Rach an keinen menſchen reiben/ Die Rach iſt anders nichts/ als eine bittre gall/ Die Gott mit harter ſtraff vertilget uͤberall. W. H. Der Forttreibende. 42. Artiſchocken. Zur Zucht. Die Artiſchocken gut zur zucht ſich fein forttreiben/ Vom ſahmen/ und geſetzt ins Erdreich/ wol bekleiben/ Ich hab Forttreibend mich genennet und zur Zucht/ Weil eilend ſo fortzeucht ſich dieſe werthe frucht. Laſt uns forttreiben nun der reinen tugend ſahmen/ Daß wir erlangen mit ein gut Geruͤcht und Nahmen/ Das wird die beſte frucht ſeyn ſo jemals gebracht/ Wenn man zu guter Zucht ſich wendt mit aller macht. Der

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Zitationshilfe: [Anhalt-Köthen, Ludwig von]: Kurtzer Bericht Von der Fruchtbringenden Gesellschafft Vorhaben. [s. l.], 1628, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/anhaltkoethen_fruchtbringende_1628/22>, abgerufen am 29.03.2024.