Alexis, Willibald: Ruhe ist die erste Bürgerpflicht oder Vor fünfzig Jahren. Bd. 3. Berlin, 1852.werde. Er wartete umsonst. Der Wagen war ver¬ Walter hatte recht gesehen und gehört. Aber werde. Er wartete umſonſt. Der Wagen war ver¬ Walter hatte recht geſehen und gehört. Aber <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0249" n="239"/> werde. Er wartete umſonſt. Der Wagen war ver¬<lb/> ſchwunden.</p><lb/> <p>Walter hatte recht geſehen und gehört. Aber<lb/> man kann als Augenzeuge ein Factum beſchwören,<lb/> und hat doch ein falches Zeugniß abgelegt. Walter<lb/> hatte nicht das kurze Zwiegeſpräch belauſcht, was die<lb/> Geheimräthin mit Adelheid vorher gepflogen, nicht<lb/> die Komödie, die ſie ihr zur Pflicht machte. Die<lb/> Wangen des jungen Mädchens glühten allerdings,<lb/> aber ſie waren vorhin todtenblaß und die Röthe war<lb/> die Schminke, welche die Geheimräthin ſelbſt ihr<lb/> aufgelegt. „Die Welt braucht nicht zu wiſſen, was<lb/> wir wiſſen,“ hatte ſie geſagt.</p><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [239/0249]
werde. Er wartete umſonſt. Der Wagen war ver¬
ſchwunden.
Walter hatte recht geſehen und gehört. Aber
man kann als Augenzeuge ein Factum beſchwören,
und hat doch ein falches Zeugniß abgelegt. Walter
hatte nicht das kurze Zwiegeſpräch belauſcht, was die
Geheimräthin mit Adelheid vorher gepflogen, nicht
die Komödie, die ſie ihr zur Pflicht machte. Die
Wangen des jungen Mädchens glühten allerdings,
aber ſie waren vorhin todtenblaß und die Röthe war
die Schminke, welche die Geheimräthin ſelbſt ihr
aufgelegt. „Die Welt braucht nicht zu wiſſen, was
wir wiſſen,“ hatte ſie geſagt.
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