Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Adams, George: Versuch über die Electricität. Leipzig, 1785.

Bild:
<< vorherige Seite

Siebentes Capitel.
ctor, und drehe den Cylinder, so wird der Zeiger wieder
fallen, und die Flasche wird durch die entgegengesetzte
Elektricität ihre Ladung verlieren.

89. Versuch.

Man isolire zwo leidner Flaschen, bringe ihre Ve-
legungen in Berührung, lade die innere Seite der einen
positiv, und lasse währender Zeit eine auf dem Boden
stehende Person den Finger auf den Knopf der andern
Flasche halten, so wird die letztere negativ geladen werden

90. Versuch.

L M, Fig. 45, ist eine leidner Flasche mit beweg-
lichen Stanniolbelegungen; die innere Belegung N kan
durch die seidnen Schnüre f, g, h, abgenommen wer-
den, aus der äußern Belegung kan man die Flasche her-
ausheben.

Ladet man nun die Flasche, nimmt die Belegungen
hinweg, und bringt ein paar Korkkugeln an das Glas,
so werden sie von demselben sehr stark angezogen; legt man
die Belegungen wieder an, so giebt die Flasche noch im-
mer einen beträchtlichen Schlag; woraus erhellet, daß
die Kraft im Glase, nicht in den Belegungen, hafte.

91. Versuch.

T V, Fig. 46, ist eine Flasche, deren äußere Be-
legung aus kleinen, nicht weit aus einander stehenden,
Stücken Stanniol bestehet. Ladet man diese Flasche auf
die gewöhnliche Art, so werden starke elektrische Funken
nach mancherley Richtungen von einem Stück Stanniol
zum andern gehen; denn die Unterbrechung des Stanniols
macht den Uebergang der Materie von der äußern Seite
in den Tisch merklich. Entladet man diese Flasche durch
einen zugespitzten Drath, den man allmählig dem Knopfe
nähert, so werden die unbelegten Theile des Glases zwi-

Siebentes Capitel.
ctor, und drehe den Cylinder, ſo wird der Zeiger wieder
fallen, und die Flaſche wird durch die entgegengeſetzte
Elektricität ihre Ladung verlieren.

89. Verſuch.

Man iſolire zwo leidner Flaſchen, bringe ihre Ve-
legungen in Berührung, lade die innere Seite der einen
poſitiv, und laſſe währender Zeit eine auf dem Boden
ſtehende Perſon den Finger auf den Knopf der andern
Flaſche halten, ſo wird die letztere negativ geladen werden

90. Verſuch.

L M, Fig. 45, iſt eine leidner Flaſche mit beweg-
lichen Stanniolbelegungen; die innere Belegung N kan
durch die ſeidnen Schnüre f, g, h, abgenommen wer-
den, aus der äußern Belegung kan man die Flaſche her-
ausheben.

Ladet man nun die Flaſche, nimmt die Belegungen
hinweg, und bringt ein paar Korkkugeln an das Glas,
ſo werden ſie von demſelben ſehr ſtark angezogen; legt man
die Belegungen wieder an, ſo giebt die Flaſche noch im-
mer einen beträchtlichen Schlag; woraus erhellet, daß
die Kraft im Glaſe, nicht in den Belegungen, hafte.

91. Verſuch.

T V, Fig. 46, iſt eine Flaſche, deren äußere Be-
legung aus kleinen, nicht weit aus einander ſtehenden,
Stücken Stanniol beſtehet. Ladet man dieſe Flaſche auf
die gewöhnliche Art, ſo werden ſtarke elektriſche Funken
nach mancherley Richtungen von einem Stück Stanniol
zum andern gehen; denn die Unterbrechung des Stanniols
macht den Uebergang der Materie von der äußern Seite
in den Tiſch merklich. Entladet man dieſe Flaſche durch
einen zugeſpitzten Drath, den man allmählig dem Knopfe
nähert, ſo werden die unbelegten Theile des Glaſes zwi-

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <p><pb facs="#f0092" n="72"/><fw type="header" place="top">Siebentes Capitel.</fw> ctor, und drehe den Cylinder, &#x017F;o wird der Zeiger wieder<lb/>
fallen, und die Fla&#x017F;che wird durch die entgegenge&#x017F;etzte<lb/>
Elektricität ihre Ladung verlieren.</p>
            </div>
            <div n="4">
              <head>89. Ver&#x017F;uch.</head><lb/>
              <p>Man i&#x017F;olire zwo leidner Fla&#x017F;chen, bringe ihre Ve-<lb/>
legungen in Berührung, lade die innere Seite der einen<lb/>
po&#x017F;itiv, und la&#x017F;&#x017F;e währender Zeit eine auf dem Boden<lb/>
&#x017F;tehende Per&#x017F;on den Finger auf den Knopf der andern<lb/>
Fla&#x017F;che halten, &#x017F;o wird die letztere negativ geladen werden</p>
            </div>
            <div n="4">
              <head>90. Ver&#x017F;uch.</head><lb/>
              <p>L M, Fig. 45, i&#x017F;t eine leidner Fla&#x017F;che mit beweg-<lb/>
lichen Stanniolbelegungen; die innere Belegung N kan<lb/>
durch die &#x017F;eidnen Schnüre f, g, h, abgenommen wer-<lb/>
den, aus der äußern Belegung kan man die Fla&#x017F;che her-<lb/>
ausheben.</p>
              <p>Ladet man nun die Fla&#x017F;che, nimmt die Belegungen<lb/>
hinweg, und bringt ein paar Korkkugeln an das Glas,<lb/>
&#x017F;o werden &#x017F;ie von dem&#x017F;elben &#x017F;ehr &#x017F;tark angezogen; legt man<lb/>
die Belegungen wieder an, &#x017F;o giebt die Fla&#x017F;che noch im-<lb/>
mer einen beträchtlichen Schlag; woraus erhellet, daß<lb/>
die Kraft im Gla&#x017F;e, nicht in den Belegungen, hafte.</p>
            </div>
            <div n="4">
              <head>91. Ver&#x017F;uch.</head><lb/>
              <p>T V, Fig. 46, i&#x017F;t eine Fla&#x017F;che, deren äußere Be-<lb/>
legung aus kleinen, nicht weit aus einander &#x017F;tehenden,<lb/>
Stücken Stanniol be&#x017F;tehet. Ladet man die&#x017F;e Fla&#x017F;che auf<lb/>
die gewöhnliche Art, &#x017F;o werden &#x017F;tarke elektri&#x017F;che Funken<lb/>
nach mancherley Richtungen von einem Stück Stanniol<lb/>
zum andern gehen; denn die Unterbrechung des Stanniols<lb/>
macht den Uebergang der Materie von der äußern Seite<lb/>
in den Ti&#x017F;ch merklich. Entladet man die&#x017F;e Fla&#x017F;che durch<lb/>
einen zuge&#x017F;pitzten Drath, den man allmählig dem Knopfe<lb/>
nähert, &#x017F;o werden die unbelegten Theile des Gla&#x017F;es zwi-
</p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[72/0092] Siebentes Capitel. ctor, und drehe den Cylinder, ſo wird der Zeiger wieder fallen, und die Flaſche wird durch die entgegengeſetzte Elektricität ihre Ladung verlieren. 89. Verſuch. Man iſolire zwo leidner Flaſchen, bringe ihre Ve- legungen in Berührung, lade die innere Seite der einen poſitiv, und laſſe währender Zeit eine auf dem Boden ſtehende Perſon den Finger auf den Knopf der andern Flaſche halten, ſo wird die letztere negativ geladen werden 90. Verſuch. L M, Fig. 45, iſt eine leidner Flaſche mit beweg- lichen Stanniolbelegungen; die innere Belegung N kan durch die ſeidnen Schnüre f, g, h, abgenommen wer- den, aus der äußern Belegung kan man die Flaſche her- ausheben. Ladet man nun die Flaſche, nimmt die Belegungen hinweg, und bringt ein paar Korkkugeln an das Glas, ſo werden ſie von demſelben ſehr ſtark angezogen; legt man die Belegungen wieder an, ſo giebt die Flaſche noch im- mer einen beträchtlichen Schlag; woraus erhellet, daß die Kraft im Glaſe, nicht in den Belegungen, hafte. 91. Verſuch. T V, Fig. 46, iſt eine Flaſche, deren äußere Be- legung aus kleinen, nicht weit aus einander ſtehenden, Stücken Stanniol beſtehet. Ladet man dieſe Flaſche auf die gewöhnliche Art, ſo werden ſtarke elektriſche Funken nach mancherley Richtungen von einem Stück Stanniol zum andern gehen; denn die Unterbrechung des Stanniols macht den Uebergang der Materie von der äußern Seite in den Tiſch merklich. Entladet man dieſe Flaſche durch einen zugeſpitzten Drath, den man allmählig dem Knopfe nähert, ſo werden die unbelegten Theile des Glaſes zwi-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte: Bereitstellung der Texttranskription. (2013-06-18T11:17:52Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Elena Kirillova: Bearbeitung der digitalen Edition. (2013-06-18T11:17:52Z)
Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-06-18T11:17:52Z)

Weitere Informationen:

  • Bogensignaturen: nicht übernommen
  • Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert
  • Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet
  • Kustoden: nicht übernommen
  • rundes r (&#xa75b;): als r/et transkribiert



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/adams_elektricitaet_1785
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/adams_elektricitaet_1785/92
Zitationshilfe: Adams, George: Versuch über die Electricität. Leipzig, 1785, S. 72. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/adams_elektricitaet_1785/92>, abgerufen am 28.03.2024.