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Adams, George: Versuch über die Electricität. Leipzig, 1785.

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Viertes Capitel.

Man kan alle diese Versuche mit einer einzigen sehr
kleinen und leicht tragbaren Vorrichtung anstellen. Diese
besteht insgemein aus zwoen messingenen Röhren wie A
und B, Fig. 22, deren jede auf einer gläsernen Säule G
stehet, welche in den hölzernen Fuß H eingeschraubt ist.
An jede dieser Röhren sind mit Hülfe eines kleinen messin-
genen Ringes ein paar kleine Korkkugeln an leinenen Fä-
den befestiget, wie I, K. Diese Röhren nebst einer Stan-
ge Siegellack oder einer Glasröhre sind hinreichend, den
größten Theil der Versuche dieses Capitels anzustellen,
und einige der vornehmsten elektrischen Erscheinungen zu
erläutern.

Vollständiger wird diese Geräthschaft, wenn man
noch zwo messigene Röhren mehr, nebst den dazu gehöri-
gen Gestellen, eine kleine leidner Flasche, und ein Stück
gefirnißten Seidenzeug dazu nimmt. Mit einem solchen
Apparatus hat Herr Wilson in seiner vortreflichen Schrift:
A short View of Electricity alle allgemeine Grundsätze
der Elektricität erkläret und erläutert.

30. Versuch.

Man berühre ein paar isolirte Korkkugeln mit einer
geriebenen Glasröhre, so werden sie elektrisiret werden,
und auseinander gehen. Sie sind positiv elektrisirt, und
werden daher von geriebenem Siegellack angezogen, und
von geriebenem Glas zurückgestossen.

31. Versuch.

Man halte eine geriebene Glasröhre über eine von
den vorerwähnten messingenen Röhren, jedoch in einiger
Entfernung von derselben, so wird ein Theil der natürli-
chen Menge elektrischer Materie, welche in der messinge-
nen Röhre enthalten ist, durch die Wirkung der geriebe-
nen Glasröhre in die an der messingenen Röhre hängenden
Korkkugeln getrieben werden, und diese werden mit posi-

Viertes Capitel.

Man kan alle dieſe Verſuche mit einer einzigen ſehr
kleinen und leicht tragbaren Vorrichtung anſtellen. Dieſe
beſteht insgemein aus zwoen meſſingenen Röhren wie A
und B, Fig. 22, deren jede auf einer gläſernen Säule G
ſtehet, welche in den hölzernen Fuß H eingeſchraubt iſt.
An jede dieſer Röhren ſind mit Hülfe eines kleinen meſſin-
genen Ringes ein paar kleine Korkkugeln an leinenen Fä-
den befeſtiget, wie I, K. Dieſe Röhren nebſt einer Stan-
ge Siegellack oder einer Glasröhre ſind hinreichend, den
größten Theil der Verſuche dieſes Capitels anzuſtellen,
und einige der vornehmſten elektriſchen Erſcheinungen zu
erläutern.

Vollſtändiger wird dieſe Geräthſchaft, wenn man
noch zwo meſſigene Röhren mehr, nebſt den dazu gehöri-
gen Geſtellen, eine kleine leidner Flaſche, und ein Stück
gefirnißten Seidenzeug dazu nimmt. Mit einem ſolchen
Apparatus hat Herr Wilſon in ſeiner vortreflichen Schrift:
A ſhort View of Electricity alle allgemeine Grundſätze
der Elektricität erkläret und erläutert.

30. Verſuch.

Man berühre ein paar iſolirte Korkkugeln mit einer
geriebenen Glasröhre, ſo werden ſie elektriſiret werden,
und auseinander gehen. Sie ſind poſitiv elektriſirt, und
werden daher von geriebenem Siegellack angezogen, und
von geriebenem Glas zurückgeſtoſſen.

31. Verſuch.

Man halte eine geriebene Glasröhre über eine von
den vorerwähnten meſſingenen Röhren, jedoch in einiger
Entfernung von derſelben, ſo wird ein Theil der natürli-
chen Menge elektriſcher Materie, welche in der meſſinge-
nen Röhre enthalten iſt, durch die Wirkung der geriebe-
nen Glasröhre in die an der meſſingenen Röhre hängenden
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[40/0060] Viertes Capitel. Man kan alle dieſe Verſuche mit einer einzigen ſehr kleinen und leicht tragbaren Vorrichtung anſtellen. Dieſe beſteht insgemein aus zwoen meſſingenen Röhren wie A und B, Fig. 22, deren jede auf einer gläſernen Säule G ſtehet, welche in den hölzernen Fuß H eingeſchraubt iſt. An jede dieſer Röhren ſind mit Hülfe eines kleinen meſſin- genen Ringes ein paar kleine Korkkugeln an leinenen Fä- den befeſtiget, wie I, K. Dieſe Röhren nebſt einer Stan- ge Siegellack oder einer Glasröhre ſind hinreichend, den größten Theil der Verſuche dieſes Capitels anzuſtellen, und einige der vornehmſten elektriſchen Erſcheinungen zu erläutern. Vollſtändiger wird dieſe Geräthſchaft, wenn man noch zwo meſſigene Röhren mehr, nebſt den dazu gehöri- gen Geſtellen, eine kleine leidner Flaſche, und ein Stück gefirnißten Seidenzeug dazu nimmt. Mit einem ſolchen Apparatus hat Herr Wilſon in ſeiner vortreflichen Schrift: A ſhort View of Electricity alle allgemeine Grundſätze der Elektricität erkläret und erläutert. 30. Verſuch. Man berühre ein paar iſolirte Korkkugeln mit einer geriebenen Glasröhre, ſo werden ſie elektriſiret werden, und auseinander gehen. Sie ſind poſitiv elektriſirt, und werden daher von geriebenem Siegellack angezogen, und von geriebenem Glas zurückgeſtoſſen. 31. Verſuch. Man halte eine geriebene Glasröhre über eine von den vorerwähnten meſſingenen Röhren, jedoch in einiger Entfernung von derſelben, ſo wird ein Theil der natürli- chen Menge elektriſcher Materie, welche in der meſſinge- nen Röhre enthalten iſt, durch die Wirkung der geriebe- nen Glasröhre in die an der meſſingenen Röhre hängenden Korkkugeln getrieben werden, und dieſe werden mit poſi-

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Elena Kirillova: Bearbeitung der digitalen Edition. (2013-06-18T11:17:52Z)
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Zitationshilfe: Adams, George: Versuch über die Electricität. Leipzig, 1785, S. 40. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/adams_elektricitaet_1785/60>, abgerufen am 28.03.2024.