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Adams, George: Versuch über die Electricität. Leipzig, 1785.

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über den Magnetismus.
weit von dem Pole, in welchen sie gehen soll, abge-
lenkt, und es wird dadurch der fortgesetzte Umlauf der
magnetischen Materie unterbrochen. Sind sie zu dünn,
so ist die Anzahl der Zwischenräume zu klein, um einen
Strom aufzunehmen, der stark genug wäre, den Hinder-
nissen im äußern Raume zu widerstehen; sind sie endlich
zu dick, so wird die gerade und regelmäßige Richtung
der Canäle durch die Schwierigkeiten gehindert, welche
bey der Anordnung der innern Theile statt finden, da die
magnetische Materie nicht Krast genug hat, den Stahl
bis auf eine beträchtliche Tiefe zu durchdringen; es wird
also die Circulation der Materie gehindert.

Alle Stücken müssen wohl poliret seyn; es ist von
der äußersten Wichtigkeit, die Enden glatt und gerade
zu machen, damit sie die Enden des weichen Eisens, wel-
ches die Circulation aufhalten soll, in so viel Punkten,
als möglich, berühren. Alle Ungleichheiten an den Sei-
ten, besonders in der Nähe der Pole, müssen sorgfältig
vermieden werden, weil sie Unregelmäßigkeit in die Cir-
culation bringen, und daher die Geschwindigkeit dersel-
ben vermindern, welche eine von den vornehmsten Quel-
len der magnetischen Kraft ist.

Indem man die Stäbe bestreicht, müssen die En-
den des weichen Eisens in beständiger Berührung mit
ihnen erhalten werden, denn eine Trennung auf einen
einzigen Augenblick ist hinreichend, die Wirkung der
ganzen Operation aufzuheben, weil sich die Materie au-
genblicklich in die Luft zerstreuet.

Der Operator muß bey dem ersten Stabe nicht län-
ger verweilen, als nöthig ist, seine Zwischenräume zu öff-
nen, und denselben die magnetische Anordnung zu geben;
er muß alsdann sogleich zu dem andern Stabe übergehen,
um der aus dem ersten ausgehenden Materie eine Oef-
nung zu verschaffen.

über den Magnetiſmus.
weit von dem Pole, in welchen ſie gehen ſoll, abge-
lenkt, und es wird dadurch der fortgeſetzte Umlauf der
magnetiſchen Materie unterbrochen. Sind ſie zu dünn,
ſo iſt die Anzahl der Zwiſchenräume zu klein, um einen
Strom aufzunehmen, der ſtark genug wäre, den Hinder-
niſſen im äußern Raume zu widerſtehen; ſind ſie endlich
zu dick, ſo wird die gerade und regelmäßige Richtung
der Canäle durch die Schwierigkeiten gehindert, welche
bey der Anordnung der innern Theile ſtatt finden, da die
magnetiſche Materie nicht Kraſt genug hat, den Stahl
bis auf eine beträchtliche Tiefe zu durchdringen; es wird
alſo die Circulation der Materie gehindert.

Alle Stücken müſſen wohl poliret ſeyn; es iſt von
der äußerſten Wichtigkeit, die Enden glatt und gerade
zu machen, damit ſie die Enden des weichen Eiſens, wel-
ches die Circulation aufhalten ſoll, in ſo viel Punkten,
als möglich, berühren. Alle Ungleichheiten an den Sei-
ten, beſonders in der Nähe der Pole, müſſen ſorgfältig
vermieden werden, weil ſie Unregelmäßigkeit in die Cir-
culation bringen, und daher die Geſchwindigkeit derſel-
ben vermindern, welche eine von den vornehmſten Quel-
len der magnetiſchen Kraft iſt.

Indem man die Stäbe beſtreicht, müſſen die En-
den des weichen Eiſens in beſtändiger Berührung mit
ihnen erhalten werden, denn eine Trennung auf einen
einzigen Augenblick iſt hinreichend, die Wirkung der
ganzen Operation aufzuheben, weil ſich die Materie au-
genblicklich in die Luft zerſtreuet.

Der Operator muß bey dem erſten Stabe nicht län-
ger verweilen, als nöthig iſt, ſeine Zwiſchenräume zu öff-
nen, und denſelben die magnetiſche Anordnung zu geben;
er muß alsdann ſogleich zu dem andern Stabe übergehen,
um der aus dem erſten ausgehenden Materie eine Oef-
nung zu verſchaffen.

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[247/0267] über den Magnetiſmus. weit von dem Pole, in welchen ſie gehen ſoll, abge- lenkt, und es wird dadurch der fortgeſetzte Umlauf der magnetiſchen Materie unterbrochen. Sind ſie zu dünn, ſo iſt die Anzahl der Zwiſchenräume zu klein, um einen Strom aufzunehmen, der ſtark genug wäre, den Hinder- niſſen im äußern Raume zu widerſtehen; ſind ſie endlich zu dick, ſo wird die gerade und regelmäßige Richtung der Canäle durch die Schwierigkeiten gehindert, welche bey der Anordnung der innern Theile ſtatt finden, da die magnetiſche Materie nicht Kraſt genug hat, den Stahl bis auf eine beträchtliche Tiefe zu durchdringen; es wird alſo die Circulation der Materie gehindert. Alle Stücken müſſen wohl poliret ſeyn; es iſt von der äußerſten Wichtigkeit, die Enden glatt und gerade zu machen, damit ſie die Enden des weichen Eiſens, wel- ches die Circulation aufhalten ſoll, in ſo viel Punkten, als möglich, berühren. Alle Ungleichheiten an den Sei- ten, beſonders in der Nähe der Pole, müſſen ſorgfältig vermieden werden, weil ſie Unregelmäßigkeit in die Cir- culation bringen, und daher die Geſchwindigkeit derſel- ben vermindern, welche eine von den vornehmſten Quel- len der magnetiſchen Kraft iſt. Indem man die Stäbe beſtreicht, müſſen die En- den des weichen Eiſens in beſtändiger Berührung mit ihnen erhalten werden, denn eine Trennung auf einen einzigen Augenblick iſt hinreichend, die Wirkung der ganzen Operation aufzuheben, weil ſich die Materie au- genblicklich in die Luft zerſtreuet. Der Operator muß bey dem erſten Stabe nicht län- ger verweilen, als nöthig iſt, ſeine Zwiſchenräume zu öff- nen, und denſelben die magnetiſche Anordnung zu geben; er muß alsdann ſogleich zu dem andern Stabe übergehen, um der aus dem erſten ausgehenden Materie eine Oef- nung zu verſchaffen.

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Zitationshilfe: Adams, George: Versuch über die Electricität. Leipzig, 1785, S. 247. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/adams_elektricitaet_1785/267>, abgerufen am 24.04.2024.