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Adams, George: Versuch über die Electricität. Leipzig, 1785.

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Vom Elektrophor.
167. Versuch.

Herr Achard stellte die obere Platte auf einen gerie-
benen Elektrophor, und auf diese Platte einen metallenen
Würfel mit einem gläsernen Handgriffe; wenn er diesen
Würfel mit dem Handgriffe abnahm, ohne ihn vorher zu
berühren, so zog er eine leichte Kugel an. Wiederhohlte
er den Versuch, berührte aber die Platte vorher, ehe er
den Würfel abnahm, so fand er nicht das geringste Zei-
chen von Elektricität.

168. Versuch.

Wenn man den Elektrophor mit einem Elektrometer
von Korkkugeln untersucht, so findet man folgendes:

1) Sobald die obere Platte auf einen Harzelektro-
phor gesetzt wird, so erhält sie eine schwache positive Elek-
tricität; setzt man sie aber auf einen Glaselektrophor, so
wird sie negativ elektrisiret.

2) Berührt man die obere Platte mit dem Finger,
so verliert sie alle ihre Elektricität.

3) Wird die obere Platte mit dem Finger berührt,
und von dem Elektrophor weggenommen, so erhält sie eine
starke negative Elektricität, wenn der Elektrophor von
Glas, hingegen eine positive, wenn er von Harz ist.

Man kann sich den Elektrophor in mehrere horizon-
tale Schichten getheilt, vorstellen, so daß beym Elektrisi-
ren durch Mittheilen oder Reiben die obere Schicht ver-
mittelst der untern isolirt wird. Nun behalten alle isolirte
elektrische Körper ihre Elektricität eine beträchtliche Zeit-
lang, und dies ist die Ursache, warum die Elektricität
des Elektrophors sich so lang erhält.

Isolirtes und geriebenes Glas giebt Körpern, welche
in seinen Wirkungskreis gebracht werden, die negative
Elektricität; da hingegen negative elektrische Körper im
ähnlichen Falle positive Elektricität hervorbringen. Da-
her muß die Oberfläche des Elektrophors, wenn er von

Vom Elektrophor.
167. Verſuch.

Herr Achard ſtellte die obere Platte auf einen gerie-
benen Elektrophor, und auf dieſe Platte einen metallenen
Würfel mit einem gläſernen Handgriffe; wenn er dieſen
Würfel mit dem Handgriffe abnahm, ohne ihn vorher zu
berühren, ſo zog er eine leichte Kugel an. Wiederhohlte
er den Verſuch, berührte aber die Platte vorher, ehe er
den Würfel abnahm, ſo fand er nicht das geringſte Zei-
chen von Elektricität.

168. Verſuch.

Wenn man den Elektrophor mit einem Elektrometer
von Korkkugeln unterſucht, ſo findet man folgendes:

1) Sobald die obere Platte auf einen Harzelektro-
phor geſetzt wird, ſo erhält ſie eine ſchwache poſitive Elek-
tricität; ſetzt man ſie aber auf einen Glaselektrophor, ſo
wird ſie negativ elektriſiret.

2) Berührt man die obere Platte mit dem Finger,
ſo verliert ſie alle ihre Elektricität.

3) Wird die obere Platte mit dem Finger berührt,
und von dem Elektrophor weggenommen, ſo erhält ſie eine
ſtarke negative Elektricität, wenn der Elektrophor von
Glas, hingegen eine poſitive, wenn er von Harz iſt.

Man kann ſich den Elektrophor in mehrere horizon-
tale Schichten getheilt, vorſtellen, ſo daß beym Elektriſi-
ren durch Mittheilen oder Reiben die obere Schicht ver-
mittelſt der untern iſolirt wird. Nun behalten alle iſolirte
elektriſche Körper ihre Elektricität eine beträchtliche Zeit-
lang, und dies iſt die Urſache, warum die Elektricität
des Elektrophors ſich ſo lang erhält.

Iſolirtes und geriebenes Glas giebt Körpern, welche
in ſeinen Wirkungskreis gebracht werden, die negative
Elektricität; da hingegen negative elektriſche Körper im
ähnlichen Falle poſitive Elektricität hervorbringen. Da-
her muß die Oberfläche des Elektrophors, wenn er von

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[131/0151] Vom Elektrophor. 167. Verſuch. Herr Achard ſtellte die obere Platte auf einen gerie- benen Elektrophor, und auf dieſe Platte einen metallenen Würfel mit einem gläſernen Handgriffe; wenn er dieſen Würfel mit dem Handgriffe abnahm, ohne ihn vorher zu berühren, ſo zog er eine leichte Kugel an. Wiederhohlte er den Verſuch, berührte aber die Platte vorher, ehe er den Würfel abnahm, ſo fand er nicht das geringſte Zei- chen von Elektricität. 168. Verſuch. Wenn man den Elektrophor mit einem Elektrometer von Korkkugeln unterſucht, ſo findet man folgendes: 1) Sobald die obere Platte auf einen Harzelektro- phor geſetzt wird, ſo erhält ſie eine ſchwache poſitive Elek- tricität; ſetzt man ſie aber auf einen Glaselektrophor, ſo wird ſie negativ elektriſiret. 2) Berührt man die obere Platte mit dem Finger, ſo verliert ſie alle ihre Elektricität. 3) Wird die obere Platte mit dem Finger berührt, und von dem Elektrophor weggenommen, ſo erhält ſie eine ſtarke negative Elektricität, wenn der Elektrophor von Glas, hingegen eine poſitive, wenn er von Harz iſt. Man kann ſich den Elektrophor in mehrere horizon- tale Schichten getheilt, vorſtellen, ſo daß beym Elektriſi- ren durch Mittheilen oder Reiben die obere Schicht ver- mittelſt der untern iſolirt wird. Nun behalten alle iſolirte elektriſche Körper ihre Elektricität eine beträchtliche Zeit- lang, und dies iſt die Urſache, warum die Elektricität des Elektrophors ſich ſo lang erhält. Iſolirtes und geriebenes Glas giebt Körpern, welche in ſeinen Wirkungskreis gebracht werden, die negative Elektricität; da hingegen negative elektriſche Körper im ähnlichen Falle poſitive Elektricität hervorbringen. Da- her muß die Oberfläche des Elektrophors, wenn er von

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Zitationshilfe: Adams, George: Versuch über die Electricität. Leipzig, 1785, S. 131. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/adams_elektricitaet_1785/151>, abgerufen am 20.04.2024.